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Ex-Schützling folgt als Trainer im Sommer

„Braucht man nicht reden“: SV Kay plötzlich im Aufstiegsrennen – aber Coach Schlagintweit geht

Michael Schlagintweit wird ab dem Sommer nicht mehr für den SV Kay an der Seitenlinie stehen.
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Michael Schlagintweit wird ab dem Sommer nicht mehr für den SV Kay an der Seitenlinie stehen.

Unerwartet kämpft der SV Kay plötzlich um den Kreisliga-Aufstieg, nachdem er lange um den Klassenerhalt rang. Während das Team seinen Lauf fortsetzt, bereitet man sich an der Lanzing Road auf einen Trainerwechsel vor: Coach Michael Schlagintweit übergibt im Sommer das Ruder an einen Ex-Schützling.

Kay (Tittmoning) – Michael Schlagintweit verlässt den SV Kay! Nach zwei Jahren an der Seitenlinie ist für den 49-Jährigen Schluss. Der Verein und der Coach haben sich einvernehmlich darauf geeinigt, nach der laufenden Saison getrennte Wege zu gehen. Dabei könnte die Mannschaft nach dem jüngsten 6:2-Kantersieg am Mittwochabend (26. März) gegen den FC Mühldorf plötzlich noch in den Aufstiegskampf eingreifen.

Schlagintweit kam 2023 nach Kay und konnte den Abstieg aus der Kreisliga nicht mehr verhindern. Nun spielt sein Team in der Kreisklasse 3 – mit Höhen und Tiefen. Doch mit dem Sieg gegen Mühldorf ist der Sprung auf Platz fünf gelungen. Statt Abstiegssorgen könnte auf einmal sogar die Rückkehr in die Kreisliga ein Thema werden. Doch davon will Schlagintweit nichts wissen: „Um einen Aufstieg, da braucht man nicht reden“, stellt der Trainer klar.

SV Kay: Coach Schlagintweit geht – Ex-Spieler Sommoggy übernimmt

Der gebürtige Freilassinger, der in Bad Reichenhall aufgewachsen ist, Fußball gespielt hat und inzwischen aber in Teisendorf wohnt, bleibt realistisch: „Für uns war es wichtig nach dem Abstieg, dass wir uns wieder kämpfen, dass wir zum Ende in der Klasse Fuß fassen. Das hat jetzt auch ein bisschen gedauert. Aber wir schauen, dass wir jetzt die Punkte holen und dem Ziel, das wir ausgegeben haben, im oberen Tabellendrittel sind bzw. im gesicherten oberen Mittelfeld, da sind wir jetzt einmal einen Schritt näher gekommen.“ Gerade einmal zwei Punkte trennen Kay vom zehnten Platz – es bleibt also nach wie vor eng in jener Kreisklasse 3, die Schlagintweits Trainerkollege Daniel Ziegler vom TV Kraiburg zuletzt als „Wundertüte“ bezeichnete.

Doch eine Entscheidung steht bereits fest: Schlagintweit hört auf! „Wir haben uns zusammengesetzt. Klar, jeder analysiert – der Verein genauso wie ich als Trainer. Und da sind wir zu dem Schluss gekommen, dass jetzt nach den zwei Jahren Schluss ist. Also nichts Weltbewegendes, sage ich jetzt einmal.“ Die Spieler wussten früh Bescheid. Schlagintweit klärte die Mannschaft schon während der Wintervorbereitung über seinen Abgang auf: „Ich glaube, dass das ganz gut aufgenommen worden ist. Mei, das gehört zum Fußball dazu, dass auf der Trainerposition dann auch mal der ein oder andere Wechsel ist. Und ich denke, wenn das in geordneten Bahnen läuft und offen und vertrauensvoll untereinander, dann ist das auch kein Problem mehr.“

SV Kay kämpft plötzlich um Aufstieg in die Kreisliga

Die Leistung gegen Mühldorf zeigte: Die Mannschaft ist trotz des angekündigten Trainerwechsels voll bei der Sache. „Jeder haut sich voll rein und schaut, dass der Verein den Erfolg hat. Genauso möchte ich auch bis zum letzten Tag logischerweise das Bestmögliche aus mir rausholen.“ Was bleibt hängen? „Vor allem das Menschliche“, sagt der Übungsleiter über seine Zeit beim SV Kay und ergänzt: „Der ganze Verein, das ganze Umfeld. Das war absolut positiv. Das war wirklich eine schöne Zeit zum Arbeiten, mit den Leuten, mit der sportlichen Leitung, mit den Spielern. Mit allen, die was außenrum mitarbeiten. Das hat einen Riesenspaß gemacht.“ Und das, obwohl er von Anfang an wusste, dass es nicht einfach werden würde:

„Sportlich haben wir gewusst als ich letztes Jahr angefangen habe, dass es schwierig wird. Sie hatten ja die Relegation gegen den Abstieg gerade noch gewonnen. Dann haben aber vier wichtige Spieler aufgehört bzw. sind gewechselt. Also von dem her war schon auf beiden Seiten klar, dass es ein schwieriges Jahr wird. Und das ist es schließlich auch geworden.“ Doch Schlagintweit stabilisierte das Team und schuf ein neues Fundament: „Wir haben versucht, wieder eine gesunde Basis in der Kreisklasse zu schaffen. Und sicherlich wird spätestens mittelfristig das Ziel für Kay sein, dass man dann wieder oben mitspielt bzw. wieder in die Kreisliga kommt.“

Wohin verschlägt es Coach Schlagintweit nach Aus beim SV Kay?

Einen neuen Verein hat Schlagintweit, der unter anderem schon beim TSV Petting an der Seitenlinie stand, noch nicht – aber er bleibt offen für Angebote: „Nein, es ist jetzt noch nichts Konkretes. Ich habe jetzt nicht vor, dass ich ein halbes Jahr Sabbatical mache, wie es jetzt so auf Neudeutsch heißt. Prinzipiell bin ich immer noch motiviert und mag trainieren. Es muss sich aber auch das Richtige ergeben. Ich bin da ein bisschen mehr Bauchmensch bei den Entscheidungen, was die Vereine angeht. Es muss persönlich gut passen in den Gesprächen. Und dann schaue ich mal.“

Aber Druck, schnell wieder einen neuen Job zu finden, verspürt er ganz sicher nicht: „Ich bin aber jetzt nicht zwingend drauf angewiesen, unbedingt mit aller Macht eine Mannschaft zu trainieren. Ich stehe seit 45 Jahren auf dem Platz. Ich hätte auch kein Problem, wenn es ein halbes oder ein ganzes Jahr mal nichts wird.“ Doch zuerst gilt der Fokus weiterhin dem SV Kay, wie er in seinen Aussagen stets unterstreicht. Am Samstag (29. März) sind die Grün-Weißen zu Gast beim TSV Heiligkreuz: „Wir haben noch acht Spiele. Die Saison dauert noch. Und alles, was dann kommt, wird sich ergeben.“

SV Kay: Ex-Spieler Michael von Sommoggy und Erdödy wird Neu-Trainer

Mit Michael von Sommoggy und Erdödy übernimmt ein alter Bekannter. Der 33-Jährige spielte von 2022 bis 2024 selbst für den SV Kay und hatte großen Anteil am zwischenzeitlichen Klassenerhalt, ehe er mit Schlagintweit schließlich den Abstieg aus der Kreisliga nicht verhindern konnte. Im Sommer übernimmt der aktuell noch in Österreich bei St. Radegund auf der Kommandobrücke stehende Trainer, der die Vereinsverantwortlichen von seiner Spielphilosophie überzeugen konnte, an der Lanzing Road. Schlagintweit wünscht seinem Ex-Schützling beim fußballverrückten Dorf in Oberbayern nur das Beste:

„Wir kennen uns ja. Er war letztes Jahr noch Spieler. Von dem her hatten wir ein gutes Verhältnis bzw. haben es ja immer noch. Da gibt es nichts. Was er kriegt, das weiß er. Er kriegt eine motivierte Mannschaft. Und ja, ich wünsche ihm nur das Beste. Also nicht bloß ihm persönlich. Natürlich auch das nötige Quäntchen Glück und Geschick, seine Vorstellungen und Impulse umzusetzen, damit das funktioniert. Und er macht das schon. Ich hab‘ kein Bauchweh ned, dass das nicht funktionieren sollte (lachend).“ Ein neues Kapitel beginnt also ab Sommer für den SV Kay – und auch für Schlagintweit. Ob in der Kreisklasse 3 oder doch in der Kreisliga 2, ob mit neuer Herausforderung oder einer Fußball-Pause – die nächsten Wochen werden zeigen, wohin der Weg führt. (mck)

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