Obwohl er „wichtige Impulse gesetzt“ hat
Fridolfing trennt sich überraschend von Trainer Sepp Aschauer nach Bezirksliga-Abstieg
Er war Wunschlösung, galt als Hoffnungsträger – und muss nun doch gehen: Nach nur einer Saison endet das Kapitel Sepp Aschauer beim TSV Fridolfing. Warum die Trennung kommt und was jetzt beim Bezirksliga-Absteiger passieren soll.
Fridolfing – Es war ein Experiment mit Hoffnung auf Stabilität – doch nun ist Schluss. Der TSV Fridolfing und Coach Sepp Aschauer gehen nach nur einer gemeinsamen Saison wieder getrennte Wege. Die Entscheidung fiel einvernehmlich. Der Abstieg aus der Fußball-Bezirksliga Ost ist zwar noch frisch, doch beim Traditionsklub aus dem Landkreis Traunstein soll nun ein klarer Schnitt neue Energie bringen.
Dabei hatte man sich viel erhofft von der Verpflichtung des damaligen Wunschkandidaten. Aschauer übernahm erst im vergangenen Sommer den Chefposten – als Nachfolger von Dominik Otter, der selbst eine prägende Ära beim TSV hinterließ. Die Mission war klar: Klassenerhalt, Perspektivwechsel, Rückbesinnung auf eigene Stärken.
Fridolfing trennt sich von Trainer Aschauer nach Bezirksliga-Abstieg
Doch auf dem Platz wurde es eine Saison der verpassten Chancen. Immer wieder zeigte Fridolfing gute Ansätze, doch Punkte blieben aus. Besonders im Saisonendspurt fehlten vor allem Nervenstärke und Durchschlagskraft – und so besiegelte die 0:2-Heimniederlage gegen den SV Dornach am 25. Spieltag endgültig den sportlichen Absturz. Der Gang in die Kreisliga stand fest. Bereits im Winter wurde – trotz des drohenden Abstiegs – öffentlich betont, dass man am eingeschlagenen Weg festhalten wolle – auch mit Aschauer.
Doch intern reifte offenbar die Erkenntnis, dass ein personeller Neustart an der Seitenlinie das sinnvollere Signal ist. Der Verein formuliert es diplomatisch: „In einem offenen Austausch sind wir übereingekommen, dass es für beide Seiten sinnvoll ist, neue Wege zu beschreiten.“ Dabei betont der Klub ausdrücklich, wie sehr man Aschauers Einsatz zu schätzen weiß. In der Mitteilung am Dienstag (27. Mai) heißt es: „Er hat das Team mit großem Engagement geführt und wichtige Impulse gesetzt.“ Auch abseits des Platzes war Aschauer beliebt – sein respektvoller Umgang mit Spielern, Fans und Funktionären war anerkannt.
Fridolfing will einen Neustart in der Kreisliga nach Bezirksliga-Abstieg
Wer künftig an der Seitenlinie stehen wird, ist noch nicht offiziell und wird der Verein in den nächsten Tagen bekanntgeben. Klar ist aber: Die neue Saison in der Kreisliga soll ein Neuanfang werden – mit lokalem Fokus, Bodenhaftung und klarer Identität. Schon in der Vergangenheit hatte Fridolfing signalisiert, auch nach einem Abstieg weiter auf junge Talente aus der Region zu setzen. Vereinsinterne Quellen sprechen davon, dass der sportliche Umbruch nicht zum Aktionismus werden soll. „Keine Schnellschüsse“, lautet die Devise.
Für Sepp Aschauer endet damit ein Jahr, das ihn sportlich sicher nicht zufriedenstellen konnte – menschlich jedoch durchaus geprägt hat. Wohin ihn sein Weg führt, ist offen. Der TSV verabschiedet sich mit warmen Worten und wünscht „sportlich wie privat alles Gute und weiterhin viel Erfolg“. Der Rückblick auf die gemeinsame Zeit fällt nüchtern, aber nicht bitter aus. Fridolfing steht vor einem Neuanfang – und Aschauer vor einem neuen Kapitel. Die Zukunft ist offen. Aber der Blick geht nach vorne. In Fridolfing. Und für Sepp Aschauer. (mck mit Material von TSV Fridolfing)