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Eigentlich unvorstellbar, aber doch real: TSV Fridolfing feiert innerhalb von drei Jahren den dritten Aufstieg in Folge und schwebt auf Wolke 7. beinschuss.de ging nach dem Meisterschaftsspiel in der Kreisliga 2 der Frage nach, wie das überhaupt möglich ist. Dennoch flossen auch Tränen der Trauer – nur warum?
Fridolfing – Spätestens als „Oldie“ Christoph Zeif 240 Sekunden nach seiner Einwechslung mit seinem 16. Saisontreffer den späteren 3:0-Endstand herbeiführte, gab es im Niederaustadion des TSV Fridolfing kein Halten mehr. Während die ganze Auswechselbank samt Coach Dominik Otter zum Goalgetter aufs Feld spurteten, ließen die 635 Zuschauer ihren Emotionen freien Lauf. Alle warteten nur noch sehnsüchtig darauf, dass die verbleibenden acht Minuten endlich vorüber sind. Der Grund ist eigentlich ganz einfach erklärt – auch wenn es nicht ganz so realistisch erscheinen mag: der dritte (!) Aufstieg in Serie.
Fußball-Kreisliga: So schaffte TSV Fridolfing den dritten Aufstieg infolge
Der Jubel nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Michael Hofbauer gegen den TSV Reischach war riesengroß. Blauer Rauch bedeckte das ganze Sportgelände in Fridolfing, was ziemlich faszinierend mitanzusehen war. Nicht nur die Mannschaft und das Trainerteam waren auf dem nicht mehr ganz so erkennbarem grünen Rasen, sondern auch die frenetischen Fans. Top-Torjäger Zeif tat sich im Anschluss noch etwas schwer mit den Fragen von beinschuss.de: „Ich kann es vorerst nicht in Worte fassen oder gar begreifen. Aber, das wird heute schon mal irgendwann kommen.“ Was aber der 35-Jährige mit einem Augenzwinkern versicherte, dass „wie die Sau“ gefeiert werden würde und das „ned nur heid“.
Bei Torwart Max Kiermeier sah das am Mikrofon wiederum schon fachlicher aus – so wie es sich für einen sicheren Rückhalt eben gehört: „Es ist ein ganz besonderer Tag für uns. Wir sind sehr entspannt in die Saison reingegangen, haben uns treiben lassen und das Ganze genossen. Die erste Saison wieder in der Kreisliga für den Verein und, wenn ich allein an das Ende jetzt denke, kriege ich Gänsehaut.“ Über die gesamte Saison hinweg verpasste der 30-Jährige keine einzige Minute und war DER Dauerbrenner schlechthin: „Heuer habe ich ein bisschen Glück gehabt. Die letzten zwei Jahre verpasste ich wegen Wehwehchen immer ein Spiel.“ Mit Hinblick auf die Bezirksliga, verriet der Goalie gegenüber beinschuss.de, dass es sein Abschiedsjahr sein wird: „Ich freue mich jetzt auf die neue Aufgabe in meinem letzten Jahr und werde es brutal genießen.“
„Aufstiegsmacher“ Auer hängt seine Fußballschuhe an den Nagel
Die Abschiedsankündigung von Kiermeier markierte nur den Anfang eines auch mehr als emotionalen Abends in Fridolfing, bei dem tatsächlich der ein oder andere eine Träne vergoss. Zunächst wurde aber die gesamte Mannschaft und das Trainerteam von der Gemeinde mit eigens angefertigten Medaillen zu Ehrenbürgern ernannt. Während Kiermeier den Fridolfingern noch eine Saison erhalten bleibt, hängt der zweite Goalgetter im Team, Michael Auer, seine Fußballschuhe „beruflich und körperlich bedingt“ an den Nagel. Er war es, der die Blau-Weißen mit seinem zwölften Saisontreffer in der 17. Minute auf die Siegerstraße gebracht hatte. Als er drei Minuten vor dem Ende – unter tobendem Applaus von den Zuschauerrängen – den Platz verließ, feierte ihn der Stadionsprecher als DEN „Aufstiegsmacher“.
Angesprochen darauf, sagte der 30-Jährige bescheiden: „Ein bisschen emotional gewesen, aber ich bin froh, wenn man so abtreten kann. Wichtig war heute aber, dass wir gewonnen haben.“ Im weiteren Verlauf ließ der beidfüßige Torjäger seine Zeit beim TSV Fridolfing Revue passieren: „Es ist jedes Jahr wieder irgendwie geil. Ich bin jetzt zweieinhalb Jahre da und es ist einfach jedes Jahr gigantisch gewesen. Und wer hätte das gedacht? Wir sind von der A-Klasse bis zur Bezirksliga aufgestiegen und haben es geschafft, dass wir durchmarschieren. Ich sage beim Fußball: Freunde müsst ihr sein und wir sind mehr – auch mit den Ersatzspielern. Das macht einfach Spaß und das macht Fridolfing aus.“
Erfolgstrainer Otter geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge
Neben Auer sagte eine weitere wichtige Person dem TSV Fridolfing „Servus“: Coach Dominik Otter verlässt die Salzachtaler nach fünf mehr als erfolgreichen Jahren (beinschuss.de berichtete) mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Der Grund ist einfach die Familie. Es ist schwierig, weil die letzten drei Jahre waren entweder Fußball oder Familie. Alles andere ist letztendlich zu kurz gekommen und die Zeit braucht die Familie jetzt. Dementsprechend bin ich gar nicht böse, dass es jetzt endet, sondern froh. Und letztendlich bin ich aus Fridolfing und das wird immer so bleiben.“ Hierbei vergaß er nicht seinen Nachfolger Sepp Aschauer zu gratulieren. Der Meistermacher versicherte ihm, dass er eine Wahnsinns-Truppe übernehmen darf und da noch was drin sei.
Gibt es ein Erfolgsrezept beim TSV Fridolfing?
Alles schön und gut, aber jetzt mal im Ernst: Wie schafft der TSV Fridolfing das, Herr Otter? Der 33-jährige Übungsleiter führte aus: „Nein, es gibt kein Erfolgsrezept. Wir haben nur versucht, ein neues Konzept auf die Beine zu stellen. Dass das letztendlich so gefruchtet hat, liegt sicher nicht an mir. Sondern es ist der Zusammenhalt und das Freundschaftliche, was wir über drei Jahre lang gehabt haben. Unglaublich, was auch die Jungs daraus gemacht haben. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt gewesen und mit Sicherheit keine Einzelleistung.“
Zu guter Letzt war es wiederum Hintermann Kiermeier, der eine ganz klare Meinung auf diese Frage hatte: „Du musst dich nur einmal umdrehen und dann weißt du, was bei uns in Fridolfing passiert.“ Wer diese Erfolgsstory vom Rupertiwinkel also genauer unter die Lupe nehmen möchte, der muss sich vorerst noch ein wenig gedulden. Der Anpfiff für die neue Bezirksliga-Saison ist nämlich erst Ende Juli.
mck
TSV Fridolfing feiert Kreisliga-Meisterschaft und dritten Aufstieg infolge