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„Haben in einer Kreisklasse nichts zu suchen“

Übersee/Grassau sendet Aufstiegssignal – und in Bischofswiesen wird ein Handy weggenommen

FC Bischofswiesen gegen SG Übersee/Grassau
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FC Bischofswiesen und SG Übersee/Grassau mit ganz großem Kino im Spitzenspiel.

Fußball, Drama, Emotionen: Die SG Übersee/Grassau bringt Tabellenführer FC Bischofswiesen ins Wanken – und sendet ein Aufstiegssignal, das sich gewaschen hat. Die Zuschauer staunen, der Trainer ist angefressen – und die Vereinsführung will zur Sicherheit das Handy einkassieren – aber aus ganz anderem Grund. Kino? Braucht bei solchen A-Klassen-Krachern nun wirklich keiner!

von Rudi Mayer

Bischofswiesen – Am Samstagnachmittag (19. April) um 14 Uhr stand im Riedherrnstadion zu Bischofswiesen der 20. Spieltag der Fußball-A-Klasse 6 an mit dem Top-Spiel FC Bischofswiesen gegen die SG Übersee/Grassau. Bei angenehm warmen und frühlingshaften Witterungsbedingungen entwickelte sich die Begegnung vor über 200 Zuschauern zu einem wahren Highlight, was die Kunst des Fußballs in einer A-Klasse zu bieten imstande ist. Die Tabellenkonstellation verhieß nichts Gutes für den Tabellendritten aus dem Achental, hatte man doch erst letztes Wochenende gegen den Tabellenletzten Reit im Winkl mit einem blamablen 1:1 wertvolle Punkte im heimischen Stadion zu Grassau liegengelassen.

Dazu im krassen Gegensatz der FC Bischofswiesen, der souverän als Klassenprimus die Tabellenspitze anführt und dieses Jahr mit einem Torverhältnis von 16:2 Toren noch nicht einen einzigen Punktverlust auf seinem Habenkonto verzeichnen musste. Konnte ein Spiel mit solchen Vorzeichen andere Erwartungen als einen klaren Sieg der in grün-schwarz gekleideten Heimmannschaft zulassen? JA! Und wieder ist es der Fußball, diese wunderbare Sportart, die wie keine andere dem interessierten Bürger Begeisterung, Dramatik und höchsten Unterhaltungswert bietet!

Bischofswiesen wackelt: Übersee/Grassau mit Fußball-Aufstiegssignal

Schon zu Beginn der Begegnung war zweifelsfrei erkennbar, dass sich Trainerfuchs Florian Lindlacher von der Spielgemeinschaft etwas ganz Besonderes hatte einfallen lassen. Die in Blau-Gelb angetretene Gästemannschaft überzeugte schon in den Anfangsminuten mit einem hoch konzentrierten Abwehr-u. Mittelfeldspiel, indem man die Räume sehr eng gestaltete und daraus resultierend Bischofswiesen in den ein und anderen Ballverlust zwang. Diese Ballgewinne nutzte Übersee/Grassau mit blitzschnell eingefädelten Konterspielzügen über das brandgefährliche Stürmerpaar Dominik Wimmer und Marinus Stephan brachial aus.

Beide Stürmer versetzten die Abwehr des FC Bischofswiesen jedes Mal in allerhöchste Alarmbereitschaft, ein wirksames Gegenmittel gegen die beiden „Unruhestifter“ fand man jedoch über die gesamte Spielzeit nicht. So kam schließlich das, was kommen musste, als Wimmer bereits in der 16. Spielminute das bis dahin verdiente 1:0 erzielen konnte. Zuschauer Heinrich H. aus Bischofswiesen brachte es auf den Punkt: „Der Gegner ist viel besser, viel bissiger, viel agiler und spritziger als die Bischofswiesener, da brauch ma gar net drumrum reden, wenn’s so bleibt, dann haben wir heut nichts zu feiern“! Unmittelbar vor Halbzeitpfiff war erneut Wimmer zur Stelle und überlistete Heimtorhüter Christoph Irlinger in der 45. Spielminute zum vorentscheidenden 2:0! Pause!

Mit Beginn der 2. Halbzeit war unverkennbar der Wille zur Wende bei den Hausherren zu registrieren, aber immer wieder blieb man in der Abwehr um Chef Vincent Barthel und seinen beiden „Kampf-Zerstörern“ Sebastian Baumgartner und Felix Maier, erfolglos hängen. Das Tempo ging trotz steigender Wärme weiter in die Höhe, das Spiel wogte hin und her, jetzt war es ein A-Klassen-Match der sehenswerten Art geworden. Doch nicht etwa Bischofswiesen kam zum Erfolg, sondern wieder war es einmal mehr Marinus Stephan, der in unvergleichlicher Manier in der 67. Spielminute das Ergebnis auf 3:0 für die Achentaler erhöhte. War das nun die endgültige Vorentscheidung?

Ganz großes Kino zwischen Bischofswiesen und Übersee/Grassau

NEIN! Denn auf einmal war Bischofswiesen da und Übersee/Grassau war wohl schon beim Feiern. Mit einem unerklärlichen Leistungsabfall behaftet, stand auf einmal die Heimmannschaft „auf der Matte“ vor Gästetorhüter Kristijan Valtner und erzielte nur fünf Minuten später durch Fabrice Enyange in der 74. Spielminute den verdienten Anschlusstreffer zum 1:3. Geht da noch was? JA, denn kaum vier Minuten später knallte es schon wieder im Gehäuse der Achentaler zum zwischenzeitlichen 2:3 in der 78. Spielminute durch Kapitän Fabian Motz.

Jetzt kam Stimmung auf unter den über 200 Zuschauern, jetzt entwickelte sich diese hochklassige Begegnung zu einem wahren Krimi! Und wieder war es, wie sollte es auch anders sein, Marinus Stephan, der sich nach einer wahren Abwehrschlacht seiner Kameraden den Ball schnappte und in der 83. Spielminute den endgültigen Genickbruch der Bischofswiesener besiegelte, indem er Heimtorhüter Irlinger erneut zum Endstand von 4:2 überlistete. Welch ein Spiel –WOW! Muss man Abends für 15 Euro ins Kino gehen, wenn man Nachmittags für drei Euro mindestens die gleiche Spannung erleben darf!

Doppel-Doppelpack: Verfolger SG Übersee/Grassau überrascht Primus FC Bischofswiesen

FC Bischofswiesen gegen SG Übersee/Grassau
FC Bischofswiesen gegen SG Übersee/Grassau © rm
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FC Bischofswiesen gegen SG Übersee/Grassau
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FC Bischofswiesen gegen SG Übersee/Grassau
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Florian Lindlacher, Chefcoach der SG Übersee/Grassau, meinte nach Schlusspfiff: „Mei, ich denke, wir haben uns heute als sehr diszipliniert vorgestellt, auch wenn mir die zehn Minuten ‚Blackout‘ in der zweiten Halbzeit gar nicht gefallen haben. Nach dem heutigen Spiel dürfen wir wieder vom Aufstieg träumen, es ist auch das Ziel von uns, dass wir mindestens den zweiten Platz für die Relegations-Aufstiegsrunde erreichen“. Sein Mannschaftskapitän Jonas Kurz sah es ein wenig differenzierter: „Die erste Halbzeit waren wir spielerisch richtig gut drauf, die zweite Halbzeit waren wir fast nicht da, haben uns nach hinten reindrücken lassen. Dann kam der erste und zweite Anschlusstreffer von denen plus die Zuschauer, die dann plötzlich fast spielentscheidend wurden. Aber zum Ende hin haben wir uns wieder auf unsere Stärken besonnen und durch das 4:2 über Marinus den Sieg einfahren können!“

Warum in Bischofswiesen ein Handy weggenommen werden soll

Und wie stolz ist der Abteilungsleiter Andi Kurz? „Ich glaube es hat heute jeder selbst gesehen, dass wir die spielbestimmende Mannschaft waren und auch meiner Meinung nach den wichtigen Auswärtserfolg verdient eingefahren haben“. Auf die Frage, ob er ein stolzer Vater von seinem Sohn und Mannschaftskapitän Jonas Kurz ist, bekamen wir folgende Antwort: „Natürlich bin ich sehr stolz auf ihn, er geht seinen Weg, er ist jetzt 20 Jahre alt und weiß, was das Leben für Anforderungen an ihn stellt, wenn er meinen Rat dazu braucht, bin ich natürlich auch weiterhin für ihn da!“ Die Verliererseite in Form von Cheftrainer Moritz Bauregger meinte: „Da brauchen wir nicht lange reden heute! Das war nichts! Wir brauchen uns auch über das Thema Aufstieg gar nicht zu unterhalten, mit so einer Leistung wie heute haben wir in einer Kreisklasse nichts zu suchen“, erklärte er uns unmissverständlich und sichtlich angefressen.

Wenige Stunden vor Spielbeginn hatten wir auch um ein Statement vom 1. Vorsitzenden des FC Bischofswiesen Christoph Strauch, welcher im Osterurlaub verweilt: „Nach dem letztjährigen Abstieg aus der Kreisklasse haben wir den Anlass dazu genutzt, einen Neuanfang zu starten. Dazu sind wir alle froh, dass wir für unsere sehr junge Mannschaft einen alten erfahrenen Hasen wie Moritz Bauregger als Trainer gewinnen konnten. Moritz ist ein Bischofswieser, jeder kennt ihn, jeder achtet ihn, sowohl die Mannschaft, als auch der gesamte Verein, schätzt ihn – wir sind froh, dass wir ihn haben.“ Auf die Frage, ob der FC Bischofswiesen keine Ängste um eine Abwerbung von Edeltechniker Fabrice Enyange hat, bekamen wir folgendes zur Antwort: „Ja, der Fabrice ist für uns ein TOP-Mann, der weiß, wo die Kiste steht. Und was eine mögliche Abwerbung betrifft, mei, da nehmen wir ihm einfach sein Handy weg, da kann ihn keiner mehr kontaktieren“, ergänzte uns ein lachender Strauch. (rm)

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