Trainerersatz kann sich mehr als sehen lassen
„Keine leichte Situation, aber…“: Darum ist Ex-Profi Güttler schon wieder Geschichte beim SV Pang
Es sollte der große Name an der Seitenlinie sein – doch nach der Wintervorbereitung ist schon wieder Schluss. Warum Ex-Profi Günter Güttler den SV Pang überraschend verlassen hat – und wieso der neue Coach jetzt Hoffnung macht.
Pang (Rosenheim) – Nur wenige Wochen nach dem spektakulären Coup mit Ex-Bundesliga-Profi Günter Güttler (beinschuss.de berichtete damals exklusiv) musste der SV Pang erneut umplanen. Die Überraschung: Güttler, der den Verein mit seiner Erfahrung auf ein neues Level heben sollte, ist schon wieder weg. Der Grund: private Verpflichtungen. Der Effekt: Ratlosigkeit. Zumindest kurzzeitig.
„Günter Güttler hatte die komplette Vorbereitung gemacht und stand bei fünf Testspielen (Anm.d.Red. zwei Siege und drei Niederlagen) an der Seitenlinie. Er musste kurz vor dem Frühjahrsauftakt am 15. März 2025 gegen den ASV Rott am Inn leider aus privaten Gründen das Traineramt niederlegen, was wir zutiefst bedauern“, erklärt SV Pang-Pressesprecher Christian Pflaum gegenüber beinschuss.de. Die Enttäuschung ist spürbar, die Umstände bedauerlich – doch auch typisch für das oftmals fragile Gebilde im Amateurfußball. Da zählt nicht nur, was auf dem Platz passiert. Da entscheidet oft das Leben außerhalb der Seitenlinie.
SV Pang: Darum ist Ex-Profi Güttler weg – Nietzold wird Trainer
Die Verantwortlichen beim SV Pang blieben trotz des Rückschlags nicht lange geschockt, wie schon nach der Trennung mit Ex-Coach Benny Döbl. Im Eiltempo wurde Ersatz gefunden. Und der kann sich sehen lassen: Hans Nietzold übernimmt – ein alter Hase, der im regionalen Fußball bestens vernetzt und bekannt ist. Der 54-Jährige war bis Ende Oktober letzten Jahres noch beim SV Bad Feilnbach tätig. Größere regionale Bekanntheit erlangte er durch den Kreisliga-Aufstieg mit dem TSV Brannenburg – gemeinsam mit den Bender-Zwillingen Lars und Sven.
Zuvor saß er unter anderem noch beim WSV Aschau, ASV Happing und TuS Großkarolinenfeld auf der Trainerbank. „Als neuen Trainer konnten wir innerhalb einer Woche Hans Nietzold gewinnen, der freundlicherweise sofort zugesagt hat. Es ist schon ein Glücksfall, dass zu dieser Zeit überhaupt ein Trainer zusagt und dann auch noch so ein erfahrener Mann“, sagt Pflaum – hörbar erleichtert. Nietzold bringt nicht nur Know-how mit, sondern auch Ruhe und Klarheit in eine Mannschaft, die sportlich schon in den Startlöchern steht, aber nun mental nochmal neu sortieren muss.
Trotz Trainer-Chaos: SV Pang kommt gut aus der Winterpause zurück
Die ersten Eindrücke? Vielversprechend! „Die Gespräche mit ihm waren sehr, sehr positiv und in den ersten Einheiten hat auch die Mannschaft die Situation sehr, sehr gut gemeistert. Ist natürlich für alle Seiten keine leichte Situation, aber bisher läuft es sehr zufriedenstellend“, so Pflaum weiter. Kein Drama, kein Chaos – sondern lösungsorientiertes Handeln in Pang. Eine Eigenschaft, die den Club auszeichnet. In der Übergangsphase hatten vereinsintern noch Marinus Paul und Sebastian Reisert die Erste des SV Pang betreut.
Mit zwei Siegen gegen die beiden abstiegsbedrohten SV DJK Heufeld (4:0) und TSV Emmering II (5:0) sowie einem Remis beim ASV Rott am Inn kam man – trotz des zwischenzeitlichen Trainer-Chaos – mehr als souverän aus der Winterpause zurück. Lediglich am Samstag (5. April) musste man sich nach einem Last-Minute-Gegentreffer gegen Aufstiegsaspirant SC Höhenrain mit 2:3 geschlagen geben. Was bleibt, ist ein kleiner Schatten: Der Güttler-Abgang ist auch ein Rückschlag für die Außenwirkung des Vereins. Die Euphorie rund um den Bundesliga-erfahrenen Trainer war groß, das mediale Echo entsprechend. Dass dieses Kapitel so schnell wieder beendet ist, tut weh – auch wenn es verständliche Gründe gibt. (mck)
