SV DJK Heufeld geht im Derby die Mangfall runter
„Jede Aktion ein Tor“: TuS Großkarolinenfeld feiert höchsten Sieg der Vereinsgeschichte
Im Mangfalltal-Derby wurde der TuS Großkarolinenfeld unter der Regie von Zehner Niklas Seidlinger zum Albtraum für den SV DJK Heufeld. Trotz des historischen Debakels blieb Torwart Fabian Theissen der einzige Lichtblick bei den Gästen.
Großkarolinenfeld – Im Mai 2024 trennten beide Teams in der Abschlusstabelle der A-Klasse 1 nur vier Punkte – trotz unterschiedlicher Ausgangslagen: Der TuS Großkarolinenfeld (5.) als Absteiger aus der Kreisklasse 1 und der SV DJK Heufeld (6.) als Aufsteiger aus der B-Klasse 1. Am Freitagabend (15. August) zeigte sich zum Saisonauftakt jedoch, dass der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften mittlerweile mehr als nur das ist.
TuS Großkarolinenfeld feiert höchsten Sieg der Vereinsgeschichte
„In der ersten Halbzeit haben wir uns noch ein bisschen schwergetan, aber in der Zweiten dann ordentlich losgelegt. Wenn es läuft, dann läuft es eben“, sagt Doppelpacker Niklas Seidlinger nach Spielende gegenüber beinschuss.de. Angesprochen auf seine Leistung bleibt der 20-jährige Linksfuß, der bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations von knapp 100 Zuschauern verabschiedet wurde, aber bescheiden: „War natürlich geil. Wir haben von hinten raus gut gespielt. Ich habe zwei Dinger gemacht – vor allem das 3:0 ordentlich reingeschweißt. Aber es war im Endeffekt eine geile Mannschaftsleistung. Das war nicht ich, sondern die ganze Truppe.“
TuS Großkarolinenfeld gegen SV DJK Heufeld




Ausgerechnet im Mangfalltal-Derby sollte es am Ende des Tages laut dem BFV der höchste Sieg in der Vereinsgeschichte für die Schützlinge von Trainer Marijo Sokic werden – und die höchste Niederlage für die Gäste aus Heufeld. Der Angreifer weiß aber, dass das „nicht von irgendwo kommt“ und erklärt im Detail: „Wir haben eine ziemlich gute Vorbereitung gespielt. Vier Testspiele, die wir allesamt gewonnen haben und davon drei gegen höherklassige Teams – unter anderem Türk Spor Rosenheim, TV Feldkirchen und TSV Brannenburg. Und wenn es so anfängt, dann spürst du, dass es so weitergeht.“
Nach so einer überragenden Pre-Season und einem dicken Ausrufezeichen zum Start müssen die Ambitionen für die Schwarz-Gelben fast mehr als nur Top-5 sein, oder? „Wir haben uns jetzt neu formiert, ein paar neue Spieler aus der A-Jugend bekommen und wollen jetzt mit neuem Schwung vorne angreifen. Das ist eine gute Mischung. Die Alten wissen, wie sie es machen müssen. Und die Jungen bringen ihr Tempo, ihr Können und ihre Tore.“ Apropos Tore: Der Zehner hat sich – passend zu seiner Rückennummer – für die neue Saison vorgenommen, die Zehn-Tore-Marke zu knacken. Das wäre doppelt so viel wie im Vorjahr. Absolut verständlich nach einem Doppelpack im ersten Match und bei noch verbleibenden 23 Partien.
Keeper Theissen einziger Lichtblick für SV DJK Heufeld
Der Blick richtet sich auch auf die Rot-Weißen aus der Marktgemeinde Bruckmühl. Nach einer soliden Einstiegssaison in der A-Klasse in der vergangenen Spielzeit keimte Hoffnung auf mehr in der neuen Saison. Mit der Rückkehr von Erfolgstrainer Rene Kozma-Macek im Sommer, der die Mannschaft 2023 nach achtjähriger Abstinenz wieder souverän in die A-Klasse geführt hatte, versprachen sich die Heufelder eindeutig mehr. Trotz des Debakels war Torwart Fabian Theissen der beste Mann auf dem Platz und verhinderte Schlimmeres. Ohne den 20-Jährigen, der ganze siebenmal hinter sich greifen musste, wäre das Ergebnis wohl zweistellig ausgefallen.
„Wenn man sieben Tore kassiert, kann man gar nicht der Beste sein. Man muss ehrlich sagen, da gibt es auch nichts schönzureden. Da kann sich keiner ausnehmen und von sich geben: Ich habe noch für den anderen gekämpft. Jede Aktion war dann gefühlt ein Tor und wir konnten die einfachsten Sachen nicht mehr. Das darf so nicht passieren“, gab der Rechtsfuß ehrlich gegenüber beinschuss.de zu.
Trotz der deutlichen Niederlage bleibt der Hintermann aber optimistisch für den weiteren Saisonverlauf: „Es ist ein bitterer Start, aber vielleicht ist es auch ganz gut, darauf können wir jetzt aufbauen, weil ein 0:7 wird uns nicht mehr passieren dieses Jahr. Das war jetzt einfach der Ausrutscher. Wir müssen nach vorne schauen, weitermachen und vor allem an unseren Stärken arbeiten.“ Einfacher wird die Aufgabe für Theissen und Co. am nächsten Samstag (24. August) jedoch nicht, wenn der TSV Hohenthann-Beyharting zu Gast am Gerhald-Walz-Weg ist – eine Mannschaft, die im Saisonfinale nach einem Neun-Tore-Wahnsinn die Aufstiegsrelegation in buchstäblich letzter Sekunde verpasste. (mck)