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Not macht erfinderisch

Unverschämt hohe Eier-Preise: US-Amerikaner kommen auf völlig verrückte Oster-Ideen

Die grassierende Vogelgrippe führte in den USA zu einem Eier-Mangel. Aber die Osterbräuche leben weiter. Allerdings auf bislang unbekannte Art und Weise.

München – In den USA sind die Eier-Preise drastisch gestiegen. Während ein Dutzend Eier im Februar 2024 noch rund drei US-Dollar kostete, lag der Preis ein Jahr später bei 5,90 Dollar – beinahe doppelt so viel. Das geht aus einer Statistik der Federal Reserve Bank of St. Louis hervor. Auslöser für die Preisexplosion ist ein schwerer Ausbruch der Vogelgrippe, der Millionen Legehennen das Leben kostete. Für einkommensschwächere Haushalte ist das ein spürbarer Einschnitt.

Besonders vor Ostern, einem Fest, bei dem das Eierfärben für viele Familien fest dazugehört, spüren US-Amerikaner die Auswirkungen der Eier-Knappheit deutlich. Doch anstatt auf die Tradition zu verzichten, finden viele kreative Wege, um diese dennoch aufrechtzuerhalten. So kursieren in den sozialen Medien Fotos und Videos, die zeigen, wie der Osterbrauch mit einfachen Mitteln neu interpretiert werden kann – ganz im Sinne von „Not macht erfinderisch“.

Hohe Eier-Preise lassen US-Amerikaner zu Ostern kreativ werden

Inspiration für ein Osterfest ohne Eier liefern etwa die Foodbloggerinnen Lexi Harrison und Beth Sinclair auf ihrem Instagram-Account „crowded_kitchen“. In einem Beitrag schreiben sie: „Eier sind im Moment viel zu teuer – mach stattdessen deine eigenen Erdnussbutter-Ostereier, die wie echte Eier aussehen!“ Dafür mischen sie Erdnussbutter, Mandelmehl, Puderzucker, formen die Masse zu Eiern und tunken sie in Lebensmittelfarbe. Das Ergebnis: täuschend echte, bemalte Eier.

Die Kreation kommt bei den Nutzern gut an. Das Video hat knapp 24 Millionen Klicks und über 16.000 Kommentare (Stand: 4. April). Zu lesen ist unter anderem „Die sind genial!“ und „Tolle Ostertradition“. Andere kritisieren hingegen, dass die Zutaten insgesamt unmöglich günstiger seien als Eier. Diejenigen, die sparen wollen, können jedoch auf günstige Kartoffeln oder Marshmallows zurückgreifen, die sich ebenso optimal färben lassen, wie diverse Social-Media-Beiträge beweisen.

Die Eier-Krise in den USA zwingt US-Präsident Donald Trump, andere Länder um Hilfe zu bitten. Wie ein Sprecher des Bundesverbands Ei mitteilte, haben sie tatsächlich eine Anfrage diesbezüglich erhalten. Weitere Einzelheiten ließ der Verband offen. Das Problem: Auch Deutschland droht eine Eier-Krise. Laut der Deutschen Eier-Union (DEU) übersteige die Nachfrage das Angebot „bei weitem“. Demnach bleiben Eier unabhängig von der Haltungsform Mangelware.

Plastik statt Protein – Tradition fällt wegen Eier-Preise ins Wasser

Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen spüren die Folgen der hohen Eier-Preise: Die Familienfarm „Young’s Jersey Dairy“ in Ohio veranstaltet traditionell eine große Ostereiersuche, bei der rund 10.000 von Hand gefärbte Eier auf dem Gelände versteckt werden – ein Ereignis, das jährlich über 2000 Besucher anzieht. Diesmal verzichtet der Betrieb erstmals seit vier Jahrzehnten auf Eier und greift stattdessen zu Kunststoff-Varianten, berichtet die New York Times.

Wegen der hohen Eier-Preise greifen US-Amerikaner zu Ostern auf eine deutsche Alternative zurück. (Symbolbild)

Diese schwerwiegende Entscheidung fiel jedoch nicht in erster Linie aus Kostengründen. Die Familie Young befürchtete, mit einer Großbestellung kurz vor Ostern die ohnehin knappen Eierbestände in der Region zusätzlich zu belasten. Betreiber John Young ist überzeugt: „Plastikeier können genauso viel Spaß machen“, sagte er im Gespräch mit der amerikanischen Tageszeitung. „Aber ich hoffe, dass wir die Tradition im nächsten Jahr wieder aufleben lassen können.“ (cln)

Rubriklistenbild: © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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