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Vogelgrippe nur einer der Gründe

Deutschland droht Eier-Krise – laut Experten ist „sogar eine Rationierung denkbar“

Auch Deutschland bekommt langsam aber sicher seine Eier-Krise. Und das wenige Wochen vor Ostern. Experten denken über einen einschneidenden Ausweg nach.

Berlin – Es sind alarmierende Zeilen, die die Deutsche Eier-Union (DEU) verfasst hat. Von einem neuen Allzeitpreishoch für Eier ist im Marktkommentar für die achte Kalenderwoche zu lesen. Auch von einer Nachfrage, die „insgesamt bei weitem“ das Angebot übersteige. Schon rund zwei Monate vor Ostern wird konstatiert: „Eier bleiben unabhängig von der Haltungsform Mangelware!“

Eine Entspannung sei auch in der Karnevalszeit nicht in Sicht, zumal bis zum Osterfest Mitte April „noch sehr viele Eier zum Kochen und Färben produziert werden“ müssten. Zwar würden sich die Hühnerprodukte auch in diesem Jahr sicher im Korb des Osterhasen befinden, inzwischen sei aber „sogar eine Rationierung denkbar“.

Eier-Krise in Deutschland: Vogelgrippe sorgt für deutlich zu niedriges Angebot bei hoher Nachfrage

Als Auslöser wird die Aviäre Influenza genannt, die landläufig als Vogelgrippe bekannt ist und auch den USA schon seit geraumer Zeit schwer zu schaffen macht, wo die Preise durch die Decke gehen. Daneben betont die DEU, in den Niederlanden seien die Produktionsmengen deutlich zurückgefahren worden, um Immissionen zu reduzieren.

Wo sind all die Eier hin? Auch Deutschland steuert wohl auf seine Krise rund um das Hühnerprodukt hin.

Außerdem sei festzustellen: „Eier sind beliebter denn je, und scheinen insbesondere in Zeiten schwindender Kaufkraft öfter auf dem Einkaufszettel zu stehen.“ Als problematisch wird hervorgehoben, dass Eier im Supermarkt auch mit allen erforderlichen Zertifikaten mittlerweile „deutlich günstiger“ als im Großhandel zu haben seien.

Zum Abschluss wünscht die DEU „starke Nerven“. Die werden wohl alle Beteiligten in den kommenden Wochen gut gebrauchen können: die Landwirte, denen bei Vogelgrippe-Fällen auf ihrem Hof die Keulung des gesamten Hühnerbestands droht, die Handelsunternehmen, die ihre Regale nicht vollbekommen, und nicht zuletzt die Konsumenten, die sich höheren Preisen ausgesetzt sehen.

Vogelgrippe beschert Deutschland Eier-Krise: „Werden immer mehr als Superfood angesehen“

In einem Welt-Artikel verweist auch Wolfgang Schleicher auf die Folgen der Vogelgrippe. „Es gibt derzeit immer wieder Keulungen“, betont der Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). So würden die betroffenen Landwirte nicht nur ihre Hühner, sondern auch viel Zeit verlieren. Denn der Aufbau neuer Herden ziehe sich über mehr als ein halbes Jahr hin: „Aufzucht und Einstallung dauern mindestens sieben bis acht Monate.“ Hinzu komme, dass Jungtiere wegen der Krankheitswelle derzeit schwer zu bekommen seien. Und auch hier ist eben nicht mit einer Entspannung zu rechnen.

So soll das aussehen: In einem großen Korb warten zahllose Eier auf ihren Verkauf.

Da Deutschland auf Importe von Eiern und fertigen Eiprodukten angewiesen sei, würden sich Keulungen in Nachbarländern wie den Niederlanden oder Polen ebenfalls niederschlagen. Auch Schleicher attestiert dem Ei „ein zunehmend positives Image“.

Der ZDG-Chef bringt sogar neuere wissenschaftliche Erkenntnisse auf den Tisch: „Eier werden schon seit geraumer Zeit immer mehr als Superfood gesehen denn als Risikofaktor in der Cholesterin-Diskussion.“ Zwar würden noch keine offiziellen Statistiken für das Jahr 2024 vorliegen, Schleicher erwartet aber einen weiteren Anstieg beim Verbrauch: „Auf Basis der uns vorliegenden brancheninternen Informationen ist der Pro-Kopf-Verbrauch im vergangenen Jahr um acht auf nun 244 Eier gestiegen.“

Eier erleben also aktuell eine Hochzeit. Umso heftiger schlagen sich die Lieferausfälle infolge der Vogelgrippe nieder. (mg)

Rubriklistenbild: © IMAGO / BREUEL-BILD

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