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Was tun bei Starkregen

Dauerregen und Hochwassergefahr in der Region: So schützt Ihr Euer Haus vor Extremwetter

Ein vor Hochwasser geschütztes Haus
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Um Schäden am Haus durch Hochwasser oder Starkregen zu vermeiden, sollte man sich gut vorbereiten.

Starkregenereignisse und Überflutungen stellen eine große Gefahr für Häuser dar. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage verheißt für einige Gebiete nichts Gutes. So schützt Ihr Euer Haus:

Eine Vb-Wetterlage oder sogar ein Vb-Tief (gesprochen Fünf-b) hält die Region derzeit in Atem. Mit sich bringen soll es beträchtliche Mengen an Regen. Leider lässt sich bei diesen Ereignissen schwer vorhersagen, wo genau diese Mengen herunterkommen. Eine gute Vorbereitung kann daher vor schweren Schäden schützen.

Hochwasser und Starkregen: Diese Maßnahmen solltet Ihr jetzt ergreifen

Das Gebäude einmal nach Schwachstellen untersuchen: Wo könnte das Wasser am ehesten eindringen, sind alle Regenrinnen ausgeräumt? Wer bereits Hochwasser im Haus hatte oder in einem gefährdeten Gebiet wohnt, sollte sich vorbereiten und für den schlimmsten Fall einige nützliche Utensilien aus dem Baumarkt zu Hause haben: Wasserfeste Sperrholzplatten, Silikon und Panzertape zum Abdichten von Türen und Fenstern, schwere Plastikplanen, eine leistungsstarke Tauchpumpe, Verlängerungskabel, Taschenlampe mit Ersatzbatterien.

Keller:

In den Keller dringt das Wasser im Falle eines Hochwassers am schnellsten ein – hier muss daher dringend vorgebeugt werden:

  • Kellerfenster schützen: Kellerfenster und Lichtschächte können durch zusätzliche Klappen und Abdeckungen gegen das herein drückende Wasser abgedichtet werden. Es empfiehlt sich z.B. Lichtschächte mit einer großen Metallplatte und einer mit Sandsäcken beschwerten Plane zu bedecken. So ist man vor größeren Mengen Wasser geschützt, das von oben kommt. Alternativ können die Fenster auch gegen spezielle, wasserfeste Fenster ausgetauscht werden.
  • Kellertüren schützen: mit einem mobilen Dammbalkensystem oder einer MDF-Platte, die mittels Schienen angebracht werden, lassen sich hochwassergefährdete Türen gut schützen. Die Konstruktion sollte aber stabil sein und nicht aufschwimmen. Auch Sandsäcke und Plastikplanen eignen sich, um Türen vor eindringendem Wasser zu schützen.
Passauer sind Hochwassererfahren. Viele schützen ihre Gebäude mit Plankensystemen gegen das eindringende Wasser.
  • Rückstauklappe kontrollieren und ggf. einbauen: Wenn Regenwasser schnell abläuft, kann die Kanalisation überlastet werden. Abwasser kann sich dann ins Haus zurückstauen. Das verhindert eine Rückstauklappe. Diese sollte auf ihre Funktion hin überprüft werden, bei älteren Häusern kann sie von einem Fachbetrieb auch nachträglich im Haus installiert werden.

Achtung: Wenn der Keller vollgelaufen ist, diesen nicht mehr betreten, es besteht akute Lebensgefahr! Türen lassen sich auch bei niedrigem Wasserstand oft nicht mehr öffnen, herumschwimmende Gegenstände können einen verletzten, es besteht Stromschlaggefahr, sobald der Wasserpegel die Steckdosen erreicht. Darum rechtzeitig Sicherung ausschalten, ansonsten kann der Keller nicht mehr betreten werden. Wertsachen, die im Keller gelagert werden, rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Das macht die Vb-Wetterlage so gefählrich:

Vb-Wetterlagen sind bekannt für extreme Niederschlagsmengen. Sie können zu schweren Unwettern mit Überflutungen führen, im Winter auch zu massiven Schneefällen. Die Alpenregion und die nördlich angrenzenden Länder sind besonders betroffen.  Die Vb-Wetterlage hat durch ihre spezifische Zugbahn und die intensive Feuchtigkeitsaufnahme über dem Mittelmeer, ein hohes Potenzial für extreme Niederschläge und Unwetter und unterscheidet sich daher deutlich von anderen Tiefdruckgebieten. Eine ähnliche Wetterlage war 1999 für das Pfingsthochwasser in Bayern oder 2002 für das Elbehochwasser verantwortlich.

Garten:

Sammelbehälter aufstellen: Um zu verhindern, dass das Regenwasser den Weg ins Haus findet, kann es auf dem Grundstück in Behältern abgefangen werden. Dazu bietet sich die klassische Regentonne an, oder alternativ eine eingebaute Zisterne. Das Wasser kann dann zudem rund ums Haus wiederverwendet werden.

Drainage anlegen: Auch das Verlegen einer Drainage rund um das Haus kann beim Abfließen des Wassers unterstützen. Dabei wird ein Rohr unterhalb der Fundamentkante verlegt, darüber wird Kies aufgeschichtet. Das Wasser wird so kontrolliert abgeleitet. Diese größere Baumaßnahme lohnt sich bei besonders gefährdeten Gebäuden.

Versiegelte Flächen minimieren: Ihr habt größere Teile Eures Grundstücks mit Beton versiegelt? Das kann auch rückgängig gemacht werden – so kann das Regenwasser leichter im Boden versickern.

Dach

Für große Regenmassen, die von oben kommen, ist natürlich auch das Dach ein Einfallstor. So sichert Ihr Euer Dach optimal:

  • Dacheindeckung regelmäßig prüfen: Das geht zum Beispiel aus einiger Entfernung mit einem Fernglas. Gibt es Beschädigungen, sollten diese rasch behoben werden – natürlich von einem Fachmann.
  • Sturmklammern anbringen: Bei dieser Gelegenheit können Dachdecker auch Sturmklammern anbringen. Sie verhindern, dass Dachziegel bei starken Stürmen vom Dach geweht werden.
  • Dachrinnen und Fallrohre reinigen lassen: Wenn die Rinnen verstopft sind, kann das Wasser nicht schnell genug abfließen. Sie müssen daher regelmäßig von Schmutz befreit werden. Übrigens: Durch Laubfanggitter kann von vorneherein verhindert werden, dass Laub in die Dachrinnen gelangt.
  • Fenster überprüfen und austauschen lassen: Alte, undichte Dachfenster sollten gegen neue ausgetauscht werden. Auch Rollos vor den Fenstern bieten einen zusätzlichen Schutz vor den Wassermassen.

Besonders anfällig bei Starkregen sind Flachdächer. Sie sollten daher immer mit einem minimalen Gefälle und einer Abflussmöglichkeit an der tiefsten Stelle geplant werden. Außerdem sollte ein Notüberlauf installiert sein. Auf Gründächern kann zeitweise sogar Wasser gespeichert werden, wenn das statisch berücksichtigt wird. Doch auch hier braucht es Entwässerungssysteme.

Balkon und Terrasse

Auch Balkone und Terrassen bieten dem Wasser eine Möglichkeit, ins Haus zu gelangen -  das könnt Ihr dagegen tun:

  • Wassereintrittsschutz an Türen installieren: mit kleinen Rinnen, die an den Türschwellen verlegt werden, kann der Eintritt des Wassers ins Haus verhindert werden. Notfalls helfen Planen, die mit Sandsäcken beschwert werden.
  • Sandsäcke als Notmaßnahme bereithalten: Mit einem gut gefüllten Sandsack, den Ihr im Notfall vor die Tür legt, kann vor Starkregen geschützt werden.

Daran solltet Ihr beim Hausbau schon denken

Den Grundstein für ein hochwassersicheres Haus legt man am besten schon direkt beim Hausbau. Bei der Gemeinde kann man oftmals Hochwassergefährdungskarten und Starkregengefährdungskarten einsehen und entsprechend der Gefahrenlage mit dem Architekten Maßnahmen planen. So sollte darauf geachtet werden, dass möglichst wenige Flächen mit Beton versiegelt werden – das hält das Wasser nämlich davon ab, zu versickern. Optimalerweise wird das Haus zudem am höchsten Punkt des Grundstücks errichtet. Ist das nicht möglich, helfen sogenannte Retentionsmulden, die wie Gräben rund um das Haus gezogen werden – sie sollen das Wasser sammeln.

Auch architektonisch vorgebeugt werden kann durch ein nicht ganz ebenerdiges Erdgeschoss. Wenn die Haustür über einen Sockel zu erreichen ist, dringt das Wasser nicht so leicht in das Haus ein.

Zu guter Letzt könnt Ihr Schäden durch Starkregenereignisse auch finanziell vorbeugen, und zwar durch den Abschluss einer entsprechenden Versicherung. Achtung: Eine Wohngebäude- oder Hausratsversicherung deckt in der Regel keine Schäden ab, die durch Hochwasser entstehen. Ihr braucht dafür eine zusätzliche Elementarschadenversicherung, die für das Gebäude wie auch für den Hausrat abgeschlossen werden kann. Die Verbraucherzentrale rät allen Hausbesitzern dringend zum Abschluss einer solchen Versicherung. (fso/si)

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