Winterreifen-Pflicht
Neue Regel: Ab Oktober gilt eine spezielle Winterreifen-Pflicht – es drohen 120 Euro Bußgeld
Ab Oktober 2024 müssen Winterreifen ein spezielles Symbol enthalten. Wer noch alte besitzt, sollte besser kontrollieren. Ein Verstoß kostet.
München – Ein fixes Datum, um die Reifen zu wechseln, gibt es in Deutschland nicht. Als bewährte Faustregel für die Winterreifen gilt der Zeitraum „O bis O“ – also Oktober bis Ostern. Wer angesichts des launischen Wetters demnächst die Reifen wechseln möchte, sollte einen genauen Blick auf seinen Reifensatz werfen. Denn auch eine neue Verordnung hat sich an der Winterreifen-Redewendung orientiert. Für alle Autofahrer gilt nun eine besondere Winterreifen-Pflicht.
„M+S“-Kennzeichnung auf Autoreifen nicht mehr zulässig: Das ist die neue Regelung
Mit dem Herbst kommt auch der Wetterumschwung. Der Winter ist dieses Jahr aber schon sehr früh über einige Teile Deutschlands hereingebrochen. Demnächst sollten die Winterreifen draufgezogen werden. Aber Vorsicht: Ab dem 1. Oktober 2024 sind bestimmte Autoreifen nicht mehr zulässig. Insbesondere betrifft dies Winterreifen, die mit dem „M+S“-Symbol gekennzeichnet sind (eine Abkürzung für Matsch und Schnee).
Bereits 2018 wurde das „M+S“-Symbol durch ein neues ersetzt. Eine Übergangsfrist galt bis heute für alle Autofahrer, die ihre Reifen vor Dezember 2017 gekauft haben. Laut der neuen Verordnung zur Kennzeichnung von Winterreifen dürfen ab Oktober 2024 nur noch Reifen mit dem „Alpine“-Symbol verwendet werden. Erkennen kann man die erlaubten Reifen am entsprechenden Bergpiktogramm mit Schneeflocke auf dem Profil. Doch nicht nur Winterreifen, auch ganzjährige Allwetterreifen können dieses Symbol tragen.
Das Problem der „M+S“-Kennzeichnung: Laut dem Automobil-Club Verkehr (ACV) ist das Zeichen nicht rechtlich geschützt. Dementsprechend mussten die Autoreifen auch nie spezielle Tests zur Wintertauglichkeit unterlaufen. Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, wurde das Alpine-Symbol also verpflichtend. Wer nun in den Keller oder die Garage eilt, um sich davon zu vergewissern, dass er die richtigen Reifen hat, kann auch gleich einmal die Profiltiefe überprüfen.
Wann müssen Winterreifen draufgezogen werden?
In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. § 2 Abs. 3a der Straßenverkehrsordnung (StVO) sieht vor, dass Fahrzeuge „mit Reifen ausgerüstet sind, die unbeschadet der allgemeinen Anforderungen an die Bereifung“ genügen. Bei winterlichen Bedingungen wie Schnee, Glatteis oder Schneematsch sind Winterreifen also ein Muss. Einen festgelegten Termin gibt es nicht. In Nachbarland Österreich sind Winterreifen dagegen ab November Pflicht und die Bußgelder deutlich höher.
Quelle: ADAC
Hohe Strafen für falsche Autoreifen: So teuer kann es werden
Autofahrer, die ab Oktober mit Winterreifen ohne Alpine-Symbol erwischt werden, müssen mit hohen Strafen rechnen. Für die falsche Bereifung bei winterlichen Straßenverhältnissen werden 60 Euro fällig, dazu gibt es einen Punkt in Flensburg, so der Bußgeldkatalog. Wenn andere Verkehrsteilnehmer behindert werden, steigt das Bußgeld auf 80 Euro, bei Gefährdung auf 100 Euro. In beiden Fällen wird jeweils ein Punkt in Flensburg vergeben.
| Vergehen | Bußgeld | Punkte in Flensburg |
|---|---|---|
| Falsche Bereifung bei Schnee, Eis und Glätte | 60 Euro | 1 |
| … mit Behinderung anderer Verkehrsteilnehmenden | 80 Euro | 1 |
| … mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmenden | 100 Euro | 1 |
| … und es kommt zum Unfall | 120 Euro | 2 |
Wenn es aufgrund von falschen Winterreifen zu einem Unfall kommt, können sogar bis zu 120 Euro Strafe und zwei Punkte in Flensburg verhängt werden. Der ADAC weist darauf hin, dass die Kfz-Versicherung in diesem Fall möglicherweise nur eingeschränkt leistet. Im Ausland gelten andere Regeln und Vorschriften für Winterreifen. Werden nun neue Reifen benötigt, sollte man vor allem bei Online-Käufen genauer hinschauen. Teuer kann Autofahrer allerdings auch ein anderes Gesetz kommen, das demnächst eingeführt wird.
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