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Tanken, Lebensmittel und Online-Dienste
Nach Trumps XXL-Zöllen: Erste Produkte werden teurer – Welche Auswirkungen auf Verbraucher zukommen
Trumps radikales Zollpaket erschüttert den Welthandel. Für Verbraucher in Deutschland gibt es eine überraschende Aussicht – allerdings nur vorerst.
München – Donald Trumps jüngstes Zollpaket sorgt für Turbulenzen im globalen Handel. Die ersten Folgen zeichnen sich bereits ab: Der DAX stürzte um etwa zehn Prozent ein. Doch was bedeutet der Zollkonflikt konkret für Verbraucher in Deutschland? Ökonomen wagen erste Prognosen.
Trumps Zoll-Hammer wirkt sich auf Deutschland aus: „Rechnen mit einem deutlichen Preisrückgang“
Trump hat erhebliche Zollerhöhungen auf alle Importe in die USA verhängt. Für EU-Produkte werden 20 Prozent fällig. Viele Wirtschaftsexperten geben jedoch vorerst Entwarnung. Klaus-Jürgen Gern vom Kieler Institut für Weltwirtschaft erklärte dem ZDF, dass Verbraucher zunächst keine Preissteigerungen erwarten müssten. Stattdessen könnten die Preise in Deutschland sogar sinken.
Zu dieser Einschätzung kommt auch Moritz Schularick, Präsident des Kieler Instituts. „Für Europa rechnen wir mit einem deutlichen Preisrückgang von bis zu minus zwei Prozent“, sagte er dem Handelsblatt. Eine Reaktion auf Trumps Zollpolitik sei, dass Exporteure nun verstärkt andere Märkte, wie den europäischen, anvisieren. „Das drückt die Preise“, so Schularick.
Deutschland kann also aufatmen– zumindest vorerst. Viele Produkte, die ursprünglich aus den USA stammen, werden zudem in Europa hergestellt. Das gilt laut Tagesschau beispielsweise für Coca-Cola oder Heinz Ketchup. Auch die Ölpreise könnten durch den Zollstreit sinken, was das Tanken kurzfristig günstiger machen könnte.
Trumps Zollstreit trifft vor allem Verbraucher in den USA
In den USA sieht es hingegen anders aus. „Der kurzfristige Effekt auf die amerikanischen Verbraucherpreise ist groß, nach unseren Berechnungen wird es einen Inflationsschub von mehreren Prozent in den USA geben“, prognostizierte Schularick. Damit steuere die USA einer Rezession entgegen. Die würde dann aber auch Europa treffen.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Ab Mitte April werden jedoch Jeans, Bourbon-Whiskey, Boote, Süßwaren, Erdnussbutter und Motorräder aus den USA teurer. Das ist allerdings eine Reaktion der EU auf die US-Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte im März. „Ich rechne nicht damit, dass es zu systematischen Preiserhöhungen kommt. Das eine oder andere amerikanische Produkt könnte teurer werden“, betonte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), bei der Tagesschau mit Blick auf die jüngsten Zoll-Entwicklungen. Schwer könnte es dagegen die Automobilbranche und den Maschinenbau treffen.
Auswirkungen von Trumps Zollhammer: Google, Apple, Amazon und Co. könnten besteuert werden
Vieles bleibt im Zollstreit von Trump noch ungewiss. In absehbarer Zeit könnten sich die Preise anders entwickeln, erklärte Gern. Dies hänge auch von der Reaktion der EU in Form von Gegenzöllen ab. Schon jetzt ist durchgesickert, dass die EU wohl eine Milliarden-Vergeltung gegen Trump plant. Schularick hält dies für den richtigen Schritt: „Unsere Gegenzölle schaden den Amerikanern viel mehr, als sie uns schaden“, sagte der Experte dem Handelsblatt.
Einige Ökonomen fordern außerdem, dass Online-Dienstleistungen aus den USA besteuert werden sollten. Dies könnte Unternehmen wie Google, Apple, Amazon, Meta oder X betreffen und möglicherweise zu Preissteigerungen führen. Fratzscher ist jedoch überzeugt: „Jetzt ist der Zeitpunkt, dies mit aller Konsequenz durchzusetzen – auch wenn es vielleicht manchen Unternehmen in Europa kurzfristig wehtut, weil man sich eben dann auf neue Apps oder neue Produkte fokussieren muss.“ (kas)