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Tausende auf den Straßen
„Der Tourismus frisst uns auf“: Einwohner Mallorcas protestieren gegen Massentourismus
Mallorca gehört zu den Top-Reisezielen der Deutschen. Bei den Einwohnern regt sich aber immer mehr der Widerstand gegen den Massentourismus.
Am Samstag (25. Mai) kam es zu einem „historischen“ Protest auf Mallorca, wie lokale Zeitungen Diario de Mallorca oder Última Hora schrieben. Die Einwohner haben zunehmend die Schnauze voll vom Massentourismus – hinter einem Banner mit der Aufschrift „Mallorca ist nicht zu verkaufen“ marschierten Tausende von Familien, Rentner und Studierende durch die Straßen Palmas. Nach Schätzungen der Polizei sollen rund 10.000 Menschen an der Aktion teilgenommen haben, die Organisatoren sprechen sogar von 25.000 Teilnehmern.
„Euer Luxustrip ist unsere tägliche Misere“: Einwohner Mallorcas gehen auf die Straßen
Eine der Hauptbotschaften der Organisatoren um die Bürgerinitiative „Ban de Temps de Sencelles“ sind die gestiegenen Wohnkosten, mit denen die Einwohner Mallorcas konfrontiert werden. Schuld daran sind ihrer Meinung nach die wachsenden Besucherzahlen und Ferienwohnungen. Zum Abschluss der Demonstration rief der Sprecher der Gruppe die Behörden dazu auf, den Wohnungsnotstand auszurufen.
„Wir sind sehr zufrieden, dass so viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind. Das war aber auch nötig“, sagte eine der Organisatorinnen während der Protestaktion zum Lokalblatt Mallorca Zeitung. Der Demo hatten sich auch andere Gewerkschaften, Umweltschutzgruppen und verschiedene Bürgerinitiativen angeschlossen. Einige der Teilnehmer verkleideten sich offenbar auch als Touristen – mit bunten Hemden, Sandaletten und Sonnenhüten.
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Auf den Schildern, die sie mit sich trugen, standen Botschaften wie: „Wir ernähren uns nicht durch den Tourismus, der Tourismus frisst uns auf“ und „Liebe Touristen, euer Luxustrip ist unsere tägliche Misere“. Auch Sätze wie „Touristen, geht nach Hause“ oder „Wer Mallorca liebt, zerstört es nicht“ sollen von den Demonstranten skandiert worden sein. Eine Teilnehmerin sagte laut Mallorca Zeitung: „Ich habe zwei Kinder, bin alleinstehend und bin kurz davor, aus meiner Mietwohnung geworfen zu werden. Aber die Preise für eine neue Bleibe sind unverschämt.“
Aber nicht alle Teilnehmer geben allein dem Tourismus die Schuld an der Situation. „Unser Protest richtet sich nicht gegen den Tourismus an sich, sondern gegen die Folgen“, sagt eine Teilnehmerin aus dem mallorquinischen Valldemossa laut dem Bericht. Viel mehr wende man sich gegen den Sauftourismus und gegen die Ignoranz vieler Urlauber, die sich gar nicht wirklich für die Insel interessieren würden.
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Immer mehr Widerstand gegen Massen- und Sauftourismus auf Mallorca
Schon seit Jahren bemüht sich die Balearen-Regierung, den Partytourismus auf der Insel zu unterbinden. Erst kürzlich verschärfte sie aus diesem Grund die Vorschriften für Alkoholkonsum am Ballermann, um exzessives Verhalten aus den Straßen und von den Stränden zu verbannen. Und auch andere Organisationen und Unternehmen werden immer mehr tätig: So wie eine mallorquinische Agentur, die Aufkleber mit dem Slogan „Don‘t tag this beach, bitch!“ verteilt. Diese sollen verhindern, dass bisher unbekannte Buchten und Strände der Baleareninsel zum neuen Insta-Hotspot von Touristen werden.