Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Spanisches Urlaubsziel

Hungerstreik und Demonstrationen: Kanaren-Bewohner protestieren gegen Massentourismus

Die Kanaren gehören zu den beliebtesten spanischen Urlaubszielen. Die Einheimischen haben von den Touristen aber immer mehr die Nase voll, wie Demos zeigen.

Das Maß ist für viele Einwohner der Kanaren voll. Seit Jahren fordern sie eine Änderung des Tourismusmodells, doch ihr Anliegen stieß bei der Regierung auf taube Ohren. Stattdessen steigerten sich die Besucherzahlen in den vergangenen zehn Jahren von 11,5 Millionen auf 16 Millionen Touristen im Jahr, wie die Umweltorganisation Fundación Canarina informiert. Die angespannte Lage führt auch dazu, dass Urlauber am Strand beschimpft werden.

Touristen auf den Kanaren angefeindet: „Geht nach Hause“

„Geh zurück nach Hause“, sollen mehrere Menschen spazierenden Touristen an einer Strandpromenade auf Teneriffa zugerufen haben, wie es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) heißt. Sogar mit Schlägen soll gedroht worden sein. Schon vor wenigen Wochen protestierten Einheimische gegen den Tourismus, in dem sie im Ferienort Palm-Mar Botschaften wie „Touristen, geht nach Hause“ oder „Meine Misere ist euer Paradies“ gut sichtbar auf Bänke und Wände sprühten.

Teneriffas Strände locken viele Urlauber an. Aber das unkontrollierte Wachstum des Tourismus macht den Einheimischen zu schaffen.

Nun erreichen die Proteste einen neuen Höhepunkt: Am 11. April rief eine Gruppe namens „Canarias Se Agota“ (zu Deutsch: „Die Kanaren sind erschöpft“) an der Kirche La Concepción in La Laguna im Norden Teneriffas zu einem unbefristeten Hungerstreik auf. Am 20. April sollen auf allen Inseln der Kanaren Großdemos folgen.

„Wir auf diesen Inseln waren schon immer sehr gastfreundlich gegenüber Touristen. Aber wir wollen einen nachhaltigeren Tourismus“, sagte Ruben Zerpa von „Canarias Se Agota“ der britischen Zeitung i. Aber: „Teneriffa ist eine kleine Insel mit begrenzten Ressourcen. Die Straßen sind mit dem Verkehr überlastet, es gibt einen Wassernotstand und die Hotels sind voll.“

Sie möchten keine News und Tipps rund um Urlaub & Reisen verpassen?

Dann melden Sie sich für den Reise-Newsletter unseres Partners Merkur.de an.

Die lokalen Behörden würden fortwährend große touristische Projekte genehmigen und damit die Probleme der Wasserknappheit noch weiter verschlimmern, wie auch die Umweltgruppe „Ecologistas en Acción“ (zu Deutsch: „Ökologen in Aktion) laut CNN kritisiert.

Hinzu komme die fortschreitende Wohnungsnot unter den Einheimischen: Die Mieten würden aufgrund des Tourismus unbezahlbar werden und Vermieter würden sich lieber der lukrativen Ferienhausvermietung zuwenden. Manche seien sogar gezwungen, in ihren Autos oder in Höhlen zu schlafen, wie Ivan Cerdeña Molina, der bei den Protesten mithilft, laut dem Online-Portal The Olive Press sagte. „Wir haben nichts gegen Individualtouristen, aber die Industrie wächst und wächst und verbraucht so viele Ressourcen, dass die Insel damit nicht fertig wird“, so der Aktivist.

Spaniens Festland entdecken: Zehn Landschaften, Strände und Städte, die Sie besuchen sollten

Park Güell in Barcelona
Barcelona gehört zu den Klassikern der Städtereisen in Spanien und das zu Recht: In ihr vereinen sich historische Bauwerke mit modernen Gebäuden zu einem außergewöhnlichen Stadtbild, in dem es viel zu entdecken gilt: Die Sagrada Família, die von dem bekannten katalanischen Baumeister Antoni Gaudí stammt, ist nur eines von vielen faszinierenden Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören auch drei andere Werke des Architekten, nämlich der Park Güell, das Casa Batlló und das Casa Milà im Stil des Modernisme. © Pond5 Images/Imago
Bardenas Reales, Navarra
Im Süden Navarras befindet sich eine Landschaft, die einzigartig für Spanien ist: Die Bardenas Reales, eine wüstenähnliche Mondlandschaft, welche die Folge von Erosion ist. Mit ihren bizarren Felsformationen ist sie ein beliebter Schauplatz für Film- und Fernsehproduktionen geworden, darunter der James-Bond-Film „Die Welt ist nicht genug“. Der Naturpark ist unterteilt in die Bardena Blanca, welche sich durch ihre weiße Landschaft mit Steppenvegetation auszeichnet, und die Bardena Negro, die mit Wäldern aus Aleppo-Kiefern aufwartet. © Pond5Images/Imago
Gaztelugatxe im Baskenland
Die Klosterinsel San Juan de Gaztelugatxe galt lange Zeit als Geheimtipp, doch diese Zeiten sind vorbei: Nachdem das beschauliche Eiland vor der Felsenküste der Costa Vasca im Baskenland zum Drehort für die HBO-Serie „Game of Thrones“ wurde, kann sie sich vor Touristen kaum noch retten. Besonders beeindruckend ist der Anblick des schmalen Weges, der in engen Kurven das Festland mit der Insel verbindet. Wer dem Getümmel entgehen möchte, kann sich jedoch die umliegende Landschaft genauer ansehen: Der Meeresarm von Urdaibai wurde aufgrund seiner unterschiedlichen Ökosysteme von der Unesco zum Biosphärenreservat ernannt. © Konrad Zelazowski/Imago
Patio de las Doncellas im Real Alcazar in Sevilla
Die Hauptstadt der spanischen Region Andalusien ist eine der schönsten Städte Europas: Sevilla blickt auf eine tausende Jahre alte Geschichte zurück, in der die Phönizier, Römer und Araber eine große Rolle spielten. Das zeigt sich auch an vielen besonderen Bauwerken, allen voran dem Alcázar: Der mittelalterliche Königspalast ist ein beeindruckendes Beispiel der Mudéjar-Architektur, ein Baustil, bei dem christliches und islamisches Kunsthandwerk aufeinander trafen. Ebenso sehenswert ist die Plaza de España, die mit ihren Bänken und Mosaikfliesen, die typisch für Andalusien sind, an die spanischen Provinzen erinnern sollen. Genießen Sie einfach einen Spaziergang durch die Stadt und die prachtvollen Bauten, malerischen Gassen und das andalusische Lebensgefühl werden sich von ganz allein offenbaren.  © robertharding/Imago
Playa de las Catedrales Beach in Galicia
Zum Baden ist die Playa de Las Catedrales in Galicien eher nicht geeignet, doch Urlauber zieht es hier vor allem wegen etwas anderem hin: Die spektakulären Felsformationen, die an das Gewölbe einer Kirche erinnern, und ihm daher den Namen “Strand der Kathedralen” eingebracht haben. Bei Flut sind die Klippen von Wasser umgeben, doch bei Ebbe können Besucher durch die Säulen und Bögen hindurchgehen und sich das einzigartige Naturschauspiel ganz aus der Nähe ansehen.  © Pond5 Images/Imago
Bucht La Concha bei San Sebastián
Die im Norden Spaniens befindliche Hafenstadt San Sebastián ist der perfekte Ort für Urlauber, die gute Küche und einen luxuriösen Flair schätzen. Die baskische Metropole ist nämlich für eine hohe Dichte an Sterne-Restaurants bekannt und zudem Standort eines Internationalen Filmfestivals. In der Altstadt finden sich zahlreiche Boutiquen und Pinxto-Bars, die baskisches Fingerfood servieren. Wer einfach nur entspannen möchte, kann das in der Bucht La Conca mit ihrem goldenen Sandstrand direkt am Stadtzentrum.  © Javier Larrea/Imago
Die Alhambra in Granada bei Sonnenuntergang
Die südspanische Stadt Granada dürfte Touristen vor allem wegen der Alhambra ein Begriff sein. Der beeindruckende Palast thront auf dem Sabikah-Hügel und ist ein einzigartiges Beispiel für die maurische Baukultur in Europa. Zusammen mit dem Generalife, einer maurischen Gartenanlage, und dem historischen Stadtviertel Albaicín zählt sie zum Unesco-Weltkulturerbe. Letzteres befindet sich gegenüber der Alhambra und war einst das arabische Viertel der Stadt. Touristen können hier in ein Labyrinth aus weißen Häusern, engen Gassen und kleinen Plätzen hindurch schlendern und in vergangene Zeiten eintauchen.  © Pond5 Images/Imago
Las Médulas
Eine außergewöhnliche Kulturlandschaft erwartet Aktivurlauber in der Provinz León: Die Schluchten aus rotem Tongestein in Las Médulas sind das Ergebnis einer Goldmine, die vor Jahrhunderten von den Römern errichtet wurde. Den besten Ausblick auf die mit Edelkastanien bewachsenen Hügeln haben Touristen vom Aussichtspunkt Orellán etwa acht Kilometer entfernt. © Panthermedia/Imago
Bergsee Estany de Sant Maurici im Nationalpark Aigüestortes
Naturbegeisterte Urlauber finden in Spanien nicht nur malerische Strände, sondern auch abwechslungsreiche Landschaften voller Seen, Wasserfälle, Moore und Wälder – so wie den Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici in den Hochpyrenäen in der Provinz Lleida. Sehenswert ist unter anderem der Sant-Maurici-See, der sich am Fuß der Zwillingsgipfel Encantats befindet. Wanderer dürfen sich auf eine beeindruckende Vegetation freuen – aufgrund der starken Höhenunterschiede findet sich auf kleinem Raum eine große Menge unterschiedlicher Pflanzenarten.  © David Micha Sheldon/Imago
Caminito del Rey
Der Caminito del Rey, etwa 60 Kilometer von Málaga entfernt, galt einst als einer der gefährlichsten Wanderwege Europas. Nachdem er viele Jahre lang gesperrt und aufwendig saniert wurde, ist er seit 2015 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich – und kann nun auch von Touristen, die keine Extremsportler sind, gefahrlos durchschritten werden. Und die Wanderung lohnt sich definitiv: Die knapp acht Kilometer lange Strecke führt durch eine Schlucht, deren Felswände bis zu 700 Meter tief sind. Der Weg ist auf einer Höhe von 100 Metern an den Steilwänden angebracht und führt zum Ende hin über eine 15 Meter lange Hängebrücke auf die andere Seite der Schlucht – die Aussicht ist spektakulär.  © Pond5 Images/Imago

Kanaren-Regierung will mit Aktivisten ins Gespräch kommen

Die lokalen Regierungsvertreter haben mittlerweile auf die Protestaktionen reagiert und vorgeschlagen, einen Dialog zwischen Politikern, Akademikern und Bürgern zu starten, wie es in einer Mitteilung der Kanaren-Regierung heißt. Ziel ist es, eine Tourismusstrategie zu entwickeln, die soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit miteinander verbindet. „Die Geduld der Bürger der Kanarischen Inseln ist verständlicherweise erschöpft“, erklärte Jessica de León, die Ministerin für Tourismus und Beschäftigung der Kanaren, demnach. Der Tourist sei aber nicht schuld an einem schlechten politischen Management.

Rubriklistenbild: © Christian Offenberg/Imago

Kommentare