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Spanisches Urlaubsziel
Hungerstreik und Demonstrationen: Kanaren-Bewohner protestieren gegen Massentourismus
Die Kanaren gehören zu den beliebtesten spanischen Urlaubszielen. Die Einheimischen haben von den Touristen aber immer mehr die Nase voll, wie Demos zeigen.
Das Maß ist für viele Einwohner der Kanaren voll. Seit Jahren fordern sie eine Änderung des Tourismusmodells, doch ihr Anliegen stieß bei der Regierung auf taube Ohren. Stattdessen steigerten sich die Besucherzahlen in den vergangenen zehn Jahren von 11,5 Millionen auf 16 Millionen Touristen im Jahr, wie die Umweltorganisation Fundación Canarina informiert. Die angespannte Lage führt auch dazu, dass Urlauber am Strand beschimpft werden.
Touristen auf den Kanaren angefeindet: „Geht nach Hause“
„Geh zurück nach Hause“, sollen mehrere Menschen spazierenden Touristen an einer Strandpromenade auf Teneriffa zugerufen haben, wie es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) heißt. Sogar mit Schlägen soll gedroht worden sein. Schon vor wenigen Wochen protestierten Einheimische gegen den Tourismus, in dem sie im Ferienort Palm-Mar Botschaften wie „Touristen, geht nach Hause“ oder „Meine Misere ist euer Paradies“ gut sichtbar auf Bänke und Wände sprühten.
Nun erreichen die Proteste einen neuen Höhepunkt: Am 11. April rief eine Gruppe namens „Canarias Se Agota“ (zu Deutsch: „Die Kanaren sind erschöpft“) an der Kirche La Concepción in La Laguna im Norden Teneriffas zu einem unbefristeten Hungerstreik auf. Am 20. April sollen auf allen Inseln der Kanaren Großdemos folgen.
„Wir auf diesen Inseln waren schon immer sehr gastfreundlich gegenüber Touristen. Aber wir wollen einen nachhaltigeren Tourismus“, sagte Ruben Zerpa von „Canarias Se Agota“ der britischen Zeitung i. Aber: „Teneriffa ist eine kleine Insel mit begrenzten Ressourcen. Die Straßen sind mit dem Verkehr überlastet, es gibt einen Wassernotstand und die Hotels sind voll.“
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Die lokalen Behörden würden fortwährend große touristische Projekte genehmigen und damit die Probleme der Wasserknappheit noch weiter verschlimmern, wie auch die Umweltgruppe „Ecologistas en Acción“ (zu Deutsch: „Ökologen in Aktion) laut CNN kritisiert.
Hinzu komme die fortschreitende Wohnungsnot unter den Einheimischen: Die Mieten würden aufgrund des Tourismus unbezahlbar werden und Vermieter würden sich lieber der lukrativen Ferienhausvermietung zuwenden. Manche seien sogar gezwungen, in ihren Autos oder in Höhlen zu schlafen, wie Ivan Cerdeña Molina, der bei den Protesten mithilft, laut dem Online-Portal The Olive Press sagte. „Wir haben nichts gegen Individualtouristen, aber die Industrie wächst und wächst und verbraucht so viele Ressourcen, dass die Insel damit nicht fertig wird“, so der Aktivist.
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Kanaren-Regierung will mit Aktivisten ins Gespräch kommen
Die lokalen Regierungsvertreter haben mittlerweile auf die Protestaktionen reagiert und vorgeschlagen, einen Dialog zwischen Politikern, Akademikern und Bürgern zu starten, wie es in einer Mitteilung der Kanaren-Regierung heißt. Ziel ist es, eine Tourismusstrategie zu entwickeln, die soziale, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit miteinander verbindet. „Die Geduld der Bürger der Kanarischen Inseln ist verständlicherweise erschöpft“, erklärte Jessica de León, die Ministerin für Tourismus und Beschäftigung der Kanaren, demnach. Der Tourist sei aber nicht schuld an einem schlechten politischen Management.