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Neues Dekret

Ballermann-Touristen geht es weiter an den Kragen: Mallorca verschärft Alkohol-Regeln im Freien

Die Balearen-Regierung geht ab sofort noch strenger gegen Alkoholkonsum am Ballermann vor. Wer am Strand oder auf den Straßen trinkt, muss mit einem Bußgeld rechnen.

Am Freitag (10. Mai) hat die Regierung der Balearen ein Verbot für Alkoholkonsum auf offener Straße und am Strand in den Party-Zonen auf Mallorca und Ibiza beschlossen. Das neue Dekret gilt seit Sonntag (12. Mai), wie die Mallorca Zeitung berichtet. Mit ihm soll noch stärker gegen den Sauftourismus vorgegangen werden, der trotz zahlreichen Verboten in den letzten Jahren nicht abgenommen hatte.

Einschränkungen in den Partyzonen Mallorcas: Kein Alkohol mehr im Freien

Bilder wie diese sollen auf Mallorca der Geschichte angehören.

Bei dem Dekret handelt es sich um eine Verschärfung der Benimmregeln, die bereits von der Vorgängerregierung 2020 beschlossen wurden. Diese beinhalteten beispielsweise ein Verbot der Alkohol-Flatrates in All-inclusive-Hotels sowie das Klettern zwischen Balkonen oder das Herunterspringen von Balkonen in Pools, auch als Balconing bekannt. Der Verkauf und die Bewerbung von Alkohol in Ladenlokalen wurde mit der damaligen Gesetzesreform ebenfalls beschränkt. Dass jetzt auch kein Alkohol mehr am Strand und auf offener Straße konsumiert werden darf, ist eine weitere Einschränkung, die dem Partytourismus auf der Insel Einhalt gebieten soll. Die Maßnahme gilt in vier Zonen, die für feierwütige Touristen und Alkoholexzesse bekannt sind – an der Playa de Palma, in Arenal, in der britischen Partyhochburg Magaluf und in Sant Antoni de Portmany auf Ibiza.

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Die Hoteliers und Gastronomen sind in dem neuen Dekret dazu aufgefordert, die Urlauber über die neuen Regeln und drohende Bußgelder zu informieren. Touristen, die gegen die Vorschriften verstoßen, müssen mit Geldstrafen zwischen 500 und 1.500 Euro rechnen. Das sogenannte „Dekret für einen verantwortlichen Tourismus und zur Verbesserung der Qualität der Tourismuszonen“, gilt vorerst bis Ende 2027. Jede der vier Zonen soll je vier Millionen Euro aus der Tourismussteuer zur Verfügung gestellt bekommen, um die Maßnahmen umzusetzen.

Es gibt jedoch auch ein paar Ausnahmen von den Regeln: So ist es weiterhin erlaubt, in Bereichen, die für Beherbergungs-, Gaststätten- oder Freizeitbetriebe zugelassen sind, Alkohol zu trinken – also zum Beispiel auf der Terrasse eines Restaurants. Auch auf Partybooten darf weiterhin Alkohol ausgeschenkt werden. Allerdings müssen sie mindestens eine Seemeile Abstand zu den betroffenen Zonen einhalten und dort auch keine Gäste mehr an Bord kommen oder aussteigen lassen.

Mallorca entdecken: 10 Top-Sehenswürdigkeiten abseits vom Ballermann

Die Kathedrale der Heiligen Maria – oder Le Seu – in Palma auf Mallorca.
Auf einer Mallorca-Reise sollte ein Besuch der Kathedrale Santa Maria, die von den Einwohnern La Seu genannt wird, unbedingt auf seine To-do-Liste setzen. Der Sakralbau gehört zu den eindrucksvollsten gotischen Kathedralen überhaupt – er wurde vom spanischen Architekten Antoni Gaudí, der auch für die Sagrada Familia in Barcelona bekannt ist, nach einem Erdbeben wiederaufgebaut und in seine heutige Form gegossen. Besonders beeindruckend ist das Lichtspiel innerhalb der Kathedrale, das durch die farbigen Glasstücke der Fensterrosette entsteht. © agefotostock/Imago
Cap de Formentor auf Mallorca
Eine wunderschöne Aussicht auf schroffe Felsen und blaues Meer bietet der berühmte Aussichtspunkt am Cap de Formentor im Nordosten der Insel. Mittlerweile ist die Zufahrt zur Landzunge im Sommer für private Autofahrer beschränkt – dafür kann die Küstenstrecke mit ihren Serpentinen hinauf zum Leuchtturm mit einem Shuttlebus von Puerta Pollença aus zurückgelegt werden. Wer bei der Besichtigung etwas seine Ruhe haben will, sollte für seine Reise die Nebensaison von Oktober bis April wählen.  © Panthermedia/Imago
Die Cuevas del Drach oder Drachenhöhlen auf Mallorca
Die Coves del Drac (auf Kastilisch “Cuevas del Drach”) sind ein 1,7 Kilometer langes Höhlensystem bei Porto Cristo an der Ostküste von Mallorca. Einer Sage zufolge sollen hier Tempelritter einen Schatz versteckt haben, der von einem Drachen bewacht wird – daher der Name, der im Deutschen so viel wie „Drachenhöhle” bedeutet. Wer sich hineinwagt, wird mit dem Anblick beeindruckender Stalaktiten und Stalagmiten belohnt, die sich im Wasser der unterirdischen Seen spiegeln. Auf dem Höhlensee Lago Martel lässt sich sogar eine Bootstour machen.  © Ulrich Stamm/Imago
Straßen und Gebäude der Gemeinde Valldemossa auf Mallorca
Der kleine Ort Valldemossa gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen für Mallorca-Urlauber. Es befindet sich in den Bergen an der Nordwestküste und begeistert mit seinen schmalen Gassen, die an vergangene Zeiten erinnern. Bekanntheit hat das Dorf auch durch prominente Gäste wie den Komponist Frédéric Chopin und die Schriftstellerin George Sand erlangt, die hier einst einen Liebesurlaub im ehemaligen Kartäuserkloster verbracht haben. Außerdem erbauten sich die früheren Könige Mallorcas eine Sommerresidenz in Valldemossa.  © Panthermedia/Imago
Bergpass mit Serpentinen nach Sa Colobra in der Serra de Tramuntana auf Mallorca
Der Nordwesten Mallorcas ist von der Serra de Tramuntana, einer Gebirgskette von Calvia bis Pollença, geprägt. Hier kommen Wanderfans voll auf ihre Kosten – zerklüftete Felsen, versteckte Buchten und ursprünglich Dörfer säumen den Weg. Besonders beliebt ist die Panoramastraße MA-10, die auch für entspanntere Wanderungen geeignet ist. Seit 2011 gehört die Serra de Tramuntana außerdem zum UNESCO-Welterbe. © Moritz Wolf/Imago
Sandiger Strand von Es Trenc auf Mallorca
Neben der kulturellen Highlights ist Mallorca natürlich auch eine beliebte Insel für einen Strandurlaub. Dabei sollten Sie sich den 2,6 Kilometer langen Naturstrand Es Trenc im Süden der Insel nicht entgehen lassen. Da er flach ins Meer hinein verläuft, gilt er als äußerst familienfreundlich. Zudem ist das Wasser so klar, dass Sie Ihr Schnorchel-Equipment nicht vergessen sollten. In der Hochsaison kann hier zwar einiges los sein, aber dennoch lohnt sich ein Ausflug meistens.  © Artesia Wells/Imago
Castell de Bellver auf Mallorca
Das Castell de Bellver macht seinem Namen alle Ehre. „Bellver” bedeutet nämlich so viel wie „schöne Aussicht”. Von der Festung aus haben Besucher vor allem in den Abendstunden einen tollen Ausblick auf die Bucht von Palma, den Hafen sowie auf die Gipfel des Tramuntana-Gebirges. Die Burg stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist aufgrund seiner runden Bauform einzigartig in Europa.  © blickwinkel/Imago
Eingang in die arabische Gartenanlage Alfàbia auf Mallorca
In den Gärten von Alfàbia, oder Jardines de Alfàbia, können Sie einen Blick auf die arabischen Einflüsse auf Mallorca werfen – die Anlage zählt sogar zu den schönsten historischen Gärten Spaniens, in der die Mauren ihre Gartenkunst unter Beweis gestellt haben. Selbst im Hochsommer herrschen hier dank hoher Palmen und dem vielen Wasser, das aus allen Ecken heraussprudelt, angenehme Temperaturen. Die Gärten sind zwischen Palma und dem Städtchen Sóller gelegen. © imagebroker/Imago
Kloster Santuari de Lluc auf Mallorca
Das Kloster Lluc, oder auch vollständig „Santuari de Santa Maria de Lluc” ist der wichtigste Wallfahrtsort für Pilger auf der Insel. Es befindet sich inmitten der beeindruckenden Gebirgswelt der Serra de Tramuntana, etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel. Besonders verehrt wird hier die Schwarze Madonna, die erhöht hinter dem Altar steht. Laut einer Sage soll diese von einem Hirtenjungen namens Lluc am Bachufer gefunden worden sein. Heute zieht es auch viele Touristen zu dem Kloster – zur Besichtigung eignen sich auch das Klostermuseum, der Kalvarienberg oder der botanische Garten.  © Schöning/Imago
Cala Agulla auf Mallorca
Erholung pur bietet die Cala Agulla im Osten der Insel: Sie liegt am Rande eines Naturschutzgebietes, inmitten von Bergen, Dünen und Wäldern. Die Landschaft in der Umgebung ist kaum bebaut, sodass Sie die Natur in vollen Zügen genießen können. Action ist aber dennoch geboten, denn vor Ort lassen sich Tretboote, Surfbretter oder Wasserski ausleihen. © agefotostock/Imago

Hoteliers und Gastronomen begrüßen das strengere Alkohol-Verbot auf Mallorca

Die Hoteliers und Gastronomen auf Mallorca reagierten in einer gemeinsamen Mitteilung erfreut über den Beschluss der Balearen-Regierung. Für sie wird dadurch „die Kontrolle des Exzesstourismus an der Playa de Palma“ gestärkt, wie die Mallorca Zeitung berichtet. Andere Wirte und Wirtinnen wie Betrice Ciccardini vom Restaurant „Zur Krone“ betrachten die Durchsetzung der neuen Vorschriften jedoch kritisch: „Wir würden es sehr begrüßen, denn die Lage wird immer schlimmer. Aber wie wollen sie das denn erreichen? Dann müssten sie ja alle verhaften. Es gibt ja keinen, der nicht trinkt auf der Straße oder am Strand.“

Dass die Balearen-Regierung in dieser Sache locker lässt, ist aber ebenso unwahrscheinlich. Seit Jahren ist es das Ziel der Verantwortlichen, das Image Mallorcas aufzupolieren und für mehr Qualitätstourismus zu sorgen. Die bisherigen Maßnahmen hatten noch nicht den gewünschten Effekt – es bleibt abzuwarten, ob sich durch das neue Dekret etwas ändert.

Rubriklistenbild: © biky/Imago

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