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Umfragen auf Rekordtief

Zustimmung für Trump fällt, Verbündete wenden sich ab – Demokraten sehen ihre Chance

Donald Trumps unnachgiebige Abschiebepolitik sorgt in den USA für immer mehr Gegenwehr – selbst Unterstützer wie Joe Rogan ziehen sich nun zurück.

Washington, D.C. – Im US-Wahlkampf hatte Donald Trump ein rigides Vorgehen gegen illegale Migration in den USA angekündigt. Nun wächst allerdings die Kritik an dieser Abschiebepolitik und auch an Trumps neuem Steuergesetz. Die Umfragewerte des US-Präsidenten sinken.

„Nur Bauarbeiter, keine Bandenmitglieder“: Joe Rogan attackiert Trumps Abschiebepolitik

Der bekannte Podcaster Joe Rogan, der Trump in seinem Wahlkampf unterstützt hatte, bezeichnete die Abschiebepolitik als „irrsinnig“. Er zeigte sich enttäuscht darüber, dass die US-Einwanderungsbehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE) gezielt Arbeiter ins Visier nimmt. „Keine Kartellmitglieder, keine Bandenmitglieder, keine Drogenhändler. Nur Bauarbeiter. Sie tauchen auf Baustellen auf und durchsuchen sie. Gärtner. Wirklich?“, fragte Rogan am Mittwoch (2. Juli) in seinem Podcast „The Joe Rogan Experience“. Ähnliche Stimmen kommen auch aus der Wirtschaft. Besonders die Landwirtschaft und das Hotel- und Gaststättengewerbe haben Sorge, dass ihnen Arbeitskräfte verloren gehen.

Rund 40 Prozent der in der Landwirtschaft Beschäftigten in den USA haben nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums keine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung. Joe Rogan bezweifelte zuvor auch, ob Trump die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen hätte, wenn er sein geplantes Vorgehen ehrlich kommuniziert hätte. Die US-Regierung behauptet indes, vor allem Kriminelle in den USA ins Visier zu nehmen. Razzien in Fabriken, Geschäften und landwirtschaftlichen Betrieben sprechen jedoch dagegen. Zuletzt hatte Trump selbst dem demokratischen Bürgermeisterkandidaten von New York City, Zohran Mamdani, mit Abschiebung gedroht. Der 33-jährige Politiker ist US-Bürger.

US-Präsident Donald Trump tanzt nach seiner Rede bei einer Kundgebung auf den Iowa State Fairgrounds.

Trumps Zustimmungswerte brechen ein: Rekordtief seit Amtsübernahme

Umfragen weisen darauf hin, dass viele Menschen in den USA das Vorgehen des US-Präsidenten nicht unterstützen. Einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center zufolge haben rund ein Fünftel der Menschen in den USA Angst, dass sie persönlich von der Migrationspolitik betroffen sein könnten. 19 Prozent der Gesamtbevölkerung und 42 Prozent der hispanischen Gemeinschaft sind demnach besorgt, dass sie selbst, ein Familienmitglied oder jemand aus ihrem Umfeld abgeschoben werden könnten. Die Beliebtheit von Trump sank seit seiner Amtsübernahme rapide.

Eine Erhebung von ActiVote ergab im Juni die niedrigsten Zustimmungswerte seit Beginn seiner Amtszeit im Januar: Während 45 Prozent der Befragten seiner Politik zustimmten, lag die Ablehnungsrate bei 52 Prozent. Auch der renommierte Statistiker Nate Silver sieht einen deutlichen Abwärtstrend. Allerdings ist der US-Präsident trotz neuem Rekordtief mit diesen Werten noch immer beliebter als in seiner ersten Amtszeit. Damals hatte der Durchschnitt der ActiVote-Erhebung bei 41 Prozent Zustimmung gelegen. Die Ablehnung wird auch auf den Straßen sichtbar: Im Juni erlebten die USA die landesweit bisher größten Proteste gegen den US-Präsidenten.

Brennende Autos, Tränengas, Nationalgarde: Proteste in L.A. gegen Trump eskalieren

Alles begann mit einer Razzia der US-Einwanderungsbehörde ICE, jetzt brennen Autos und die Nationalgarde ist im Einsatz. In Los Angeles demonstrieren seit Samstag Menschen überwiegend friedlich, teils gewaltsam, gegen die das ICE. Im Foto steht ein Demonstrant auf einem brennenden Waymo-Taxi in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles.
Alles begann mit Razzien der US-Einwanderungsbehörde ICE in Teilen von Los Angeles mit hoher Latino-Bevölkerung, jetzt brennen Autos und die Nationalgarde ist im Einsatz. In Los Angeles demonstrieren seit Freitag Menschen überwiegend friedlich, teils gewaltsam, gegen die das ICE. Im Foto steht ein Demonstrant auf einem brennenden Waymo-Taxi in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles.  © Eric Thayer/dpa
Die US-Behörde „Immigration and Customs Enforcement“ (ICE) ist eine Strafverfolgungsbehörde in den Vereinigten Staaten von Amerika.
imago821986540.jpg © IMAGO/Ana Milena Varón
Polizeibeamte aus Los Angeles patrouillieren in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt. Demonstranten protestierten gegen Operationen der Bundeseinwanderungsbehörde ICE am 7. Juni, bei der sie Dutzende von Menschen festgenommen hatte.
Polizeibeamte aus Los Angeles patrouillieren in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt. Demonstranten protestierten gegen Operationen der Bundeseinwanderungsbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) am 6. Juni, bei der sie Dutzende von Menschen festgenommen hatte. © Eric Thayer/dpa
Eine Frau schwenkt die mexikanische Flagge, als während einer Demonstration in der Innenstadt von Los Angeles Flammen aus einem brennenden Müllcontainer auflodern.
Es gab zudem Berichte über eine Razzia in einer Home-Depot-Filiale im Stadtteil Paramount, die Behörden zufolge jedoch falsch sein sollen. Im Bild schwenkt eine Frau die mexikanische Flagge, als während einer Demonstration in der Innenstadt von Los Angeles Flammen aus einem brennenden Müllcontainer auflodern.  © Ethan Swope/dpa
Ein Waymo Taxi wird mutwillig zerstört, während ein anderes in der Nähe des Metropolitan Detention Center brennt.
Ein Waymo Taxi wird mutwillig zerstört, während ein anderes in der Nähe des Metropolitan Detention Center brennt.  © Jae C. Hong/dpa
Ein am Montag, den 9. Juni 2025, zur Verfügung gestelltes Bild der 9News US-Korrespondentin Lauren Tomasi, bevor sie von einem Gummigeschoss getroffen wird, das von einem Polizisten während der gewalttätigen Proteste in Los Angeles im Rahmen von Razzien gegen Einwanderer abgefeuert wurde.
Ein am Montag, den 9. Juni 2025, zur Verfügung gestelltes Bild der 9News US-Korrespondentin Lauren Tomasi, bevor sie von einem Gummigeschoss getroffen wird, das von einem Polizisten während der gewalttätigen Proteste in Los Angeles im Rahmen von Razzien gegen Einwanderer abgefeuert wurde. © 9news Australia/dpa
Eine Demonstrantin wird in der Innenstadt von Los Angeles festgenommen.
Eine Demonstrantin wird in der Innenstadt von Los Angeles von zwei Polizisten festgenommen.  © Eric Thayer/dpa
Polizisten und Soldaten der kalifornischen Nationalgarde stehen vor dem Los Angeles Federal Detention Center Wache. Seit Tagen wird in Kalifornien gegen Operationen der US-Einwanderungsbehörde ICE protestiert.
Polizisten und Soldaten der kalifornischen Nationalgarde stehen vor dem Los Angeles Federal Detention Center Wache. US-Präsident Donald Trump hatte 2000 Gardisten zum Einsatz in Los Angeles zitiert und damit gleichzeitig die Proteste eskaliert sowie den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom übergangen. © Qiu Chen/dpa
Eine Demonstrantin in Los Angeles protestiert gegen die Abschiebe-Politik Donald Trumps mit einer umgedrehten US-Nationalflagge
Eine Demonstrantin in Los Angeles protestiert gegen die Abschiebe-Politik Donald Trumps mit einer umgedrehten US-Nationalflagge. Das umgedrehte „Sternenbanner“ nutzten einst Seeleute als Notsignal. Im Zuge des Vietnam-Kriegs ist es während der 1960er Jahre zu einem Symbol des politischen Protests geworden. © imago
Matt Hobbs benutzt Milch, nachdem er in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles mit Tränengas beschossen wurde. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Matt Hobbs benutzt Milch, nachdem er bei Anti-ICE-Protesten in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles mit Tränengas beschossen wurde.  © Jae C. Hong/dpa
Eine Blitzbombe explodiert auf dem 101 Freeway in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Eine Blitzbombe explodiert auf dem 101 Freeway in der Nähe des Metropolitan Detention Center in der Innenstadt von Los Angeles während der Anti-ICE-Proteste. © Eric Thayer/dpa
Die aktuellen Proteste in Los Angeles erinnern bereits jetzt an die Unruhen in L.A. im Jahr 1992.
Die aktuellen Proteste in Los Angeles erinnern bereits jetzt an die Unruhen in L.A. im Jahr 1992. Diese begannen am 29. April, als vier weiße Polizisten, die der Misshandlung des schwarzen Rodney Kings angeklagt waren, freigesprochen wurden. Die Empörung vor allem der innerhalb der afroamerikanischen Bevölkerung weitete sich zu tagelangen Protesten aus. 53 Menschen starben im Zuge der Gewaltausbrüche. © imago
Soldaten der kalifornischen Nationalgarde feuern Tränengas und Gummigeschosse auf Demonstranten. Seit Tagen wird in Kalifornien gegen Operationen der US-Einwanderungsbehörde ICE protestiert.
Soldaten der kalifornischen Nationalgarde feuern Tränengas und Gummigeschosse auf Demonstranten.  © Daniel Powell/dpa
Ein Demonstrant wird von der Polizei in der Innenstadt von Los Angeles festgenommen. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Ein Demonstrant wird von der Polizei in der Innenstadt von Los Angeles festgenommen. © Eric Thayer/dpa
Rauchbomben explodieren in der Innenstadt. Bis spät in die Nacht versammeln sich Demonstranten in der Innenstadt von Los Angeles und fordern ein Ende der jüngsten Razzien gegen Einwanderer und den Einsatz von Truppen der Nationalgarde.
Rauchbomben explodieren in der Innenstadt. Bis spät in die Nacht versammeln sich Demonstranten in der Innenstadt von Los Angeles und fordern ein Ende der jüngsten Razzien gegen Einwanderer und den Einsatz von Truppen der Nationalgarde. © Matthew Hoen/dpa
Rauch liegt in der Luft, als Demonstranten sich mit CHP-Beamten anlegen, nachdem sie den 101 Freeway in der Innenstadt besetzt haben, um gegen die Durchsuchung von Einwanderern zu protestieren.
Rauch liegt in der Luft, als Demonstranten sich mit Beamten anlegen, nachdem sie den 101 Freeway in der Innenstadt von Los Angeles besetzt haben, um gegen die Durchsuchung von Einwanderern zu protestieren. © Jill Connelly/dpa
Rauch füllt die Straße, als Demonstranten während einer Demonstration im Paramount-Viertel von Los Angeles den Grenzschutzbeamten gegenüberstehen. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Rauch füllt die Straße, als Demonstranten während einer Demonstration im Paramount-Viertel von Los Angeles den Grenzschutzbeamten gegenüberstehen.  © Eric Thayer/dpa
Polizisten stehen in Bereitschaft während einer Demonstration in Paramount, einem Stadtteil von Los Angeles. Die Demonstranten protestieren gegen die Operation der Bundeseinwanderungsbehörde vom Vortag bei der die Behörden Dutzende von Menschen festgenommen hatten.
Polizisten stehen in Bereitschaft während einer Demonstration in Paramount, einem Stadtteil von Los Angeles.  © Eric Thayer/dpa
Polizeibeamte stehen während einer Demonstration am 8. Juni 2025 unter einer Überführung in Los Angeles, Kalifornien. Nach einer Reihe von aggressiven Einwanderungsoperationen in Los Angeles eskalierten die Spannungen, als Beamte der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) eine Razzia durchführten.
Polizeibeamte stehen während einer Demonstration am 8. Juni 2025 unter einer Überführung in Los Angeles, Kalifornien. Nach einer Reihe von aggressiven Einwanderungsoperationen in Los Angeles eskalierten die Spannungen, als Beamte der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) eine Razzia durchführten. © David Pashaee/imago
Demonstranten knien während einer Demonstration in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025 auf dem Freeway.
Demonstranten knien während einer Demonstration in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025 auf dem Freeway. © David Pashaee/imago
Ein Demonstrant steht mit einer US-Flagge in der Hand vor einer Reihe von Polizeibeamten während einer Demonstration in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025.
Ein Demonstrant steht mit einer US-Flagge in der Hand vor einer Reihe von Polizeibeamten während einer Demonstration in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025. © David Pashaee/imago
Fans haben auf der Tribüne Protestschilder gegen die US-Einwanderungsbehörde ICE beim MLS-Spiel zwischen dem Los Angeles Football Club und Sporting Kansas City im BMO Stadium aufgespannt. Seit Tagen wird in Kalifornien gegen Operationen von ICE protestiert.
Fans haben auf der Tribüne Protestschilder gegen die US-Einwanderungsbehörde ICE beim MLS-Spiel zwischen dem Los Angeles Football Club und Sporting Kansas City im BMO Stadium aufgespannt. Seit Tagen wird in Kalifornien gegen Operationen von ICE protestiert. © Javier Rojas/dpa
Truppen der kalifornischen Nationalgarde versammeln sich am dritten Tag der Proteste gegen ICE und die Einwanderungspolitik von Donald Trump vor einem Bundesgefängnis in der Innenstadt von Los Angeles.
Truppen der kalifornischen Nationalgarde versammeln sich am dritten Tag der Proteste gegen ICE und die Einwanderungspolitik von Donald Trump vor einem Bundesgefängnis in der Innenstadt von Los Angeles. © Jonathan Alcorn/imago
Ein Radfahrer fährt während der Proteste in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025 an einem brennenden Auto vorbei.
Ein Radfahrer fährt während der Proteste in Los Angeles, Kalifornien, am 8. Juni 2025 an einem brennenden Auto vorbei. © Sahab Zaribaf/imago
Am dritten Tag der Proteste gegen den ICE und die Einwanderungspolitik von Donald Trump kommt es in der Innenstadt von Los Angeles zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den Ordnungskräften.
Am dritten Tag der Proteste gegen den ICE und die Einwanderungspolitik von Donald Trump kommt es in der Innenstadt von Los Angeles zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den Ordnungskräften. © Jonathan Alcorn/imago
Demonstranten marschieren zum Metropolitan Detention Center während einer Demonstration gegen ICE und Einwanderungsrazzien in Los Angeles.
Demonstranten marschieren zum Metropolitan Detention Center während einer Demonstration gegen ICE und Einwanderungsrazzien in Los Angeles. © Jim Ruymen/imago
Demonstranten marschieren zum Metropolitan Detention Center während einer Demonstration gegen ICE und Einwanderungsrazzien in Los Angeles.
Demonstranten marschieren zum Metropolitan Detention Center während einer Demonstration gegen ICE und Einwanderungsrazzien in Los Angeles. © Jim Ruymen/imago
LAPD-Beamte schlagen mit Schlagstöcken auf Demonstranten ein.
LAPD-Beamte schlagen mit Schlagstöcken auf Demonstranten ein. © Daniel Powell/imago

Trumps Zustimmung fällt: Was bedeutet das für die Demokraten?

Trump genießt dennoch weiterhin große Zustimmung in seiner Maga-Basis (“Make America Great Again“). Doch Wähler der Mitte könnten sich zunehmend von seiner Politik abwenden: Im Mai hatte diese Wählergruppe Trump laut einem Bericht von Newsweek unter Bezugnahme auf die ActivVote-Erhebung mit einer Netto-Zustimmungsrate von plus 3 Prozent bewertet. Im Juni sank die Netto-Zustimmungsrate auf minus 6 Prozent. Neben der unpopulären Migrationspolitik blicken manche Wähler und auch mit Skepsis auf den US-Einsatz im Iran. Selbst aus dem MAGA-Lager kam daran zuletzt Kritik.

Darüber hinaus sorgt Trumps „Big Beautiful Bill“ innenpolitisch für Unruhe. Mehrere Senatoren und Abgeordnete aus den Reihen der Republikaner hatten sich gegen das umstrittene Gesetz ausgesprochen – und waren wie etwa Thom Tillis dafür von Trump teilweise unter Druck gesetzt worden. Steuererleichterungen für Wohlhabende sollen in dem Gesetz unter anderem über Kürzungen bei Medicaid, der Krankenversicherungen für ältere und einkommensschwache Menschen finanziert werden. Die demokratische Partei sieht nach der verheerenden Wahlniederlage ihre Chance gekommen, bei den Midterm-Wahlen im kommenden Jahr wieder Fuß zu fassen.

Demokraten wollen auf emotionale Kampagne gegen das Steuerpaket setzen

Wie die New York Times (NYT) berichtet, planen die Demokraten unter anderem emotionale Werbekampagnen mit Betroffenen und setzen auf Angriffe gegen republikanische Abgeordnete, insbesondere in Wahlkreisen mit vielen Medicaid-Empfängern. Wie gut die Partei das unpopuläre Gesetz für sich nutzen kann, hänge davon ab „wie erfolgreich die Demokraten darin sind, die negativen Folgen des Gesetzes darzulegen und wie schnell die Menschen diese spüren“, sagte David Axelrod, ein ehemaliger Topberater von Präsident Barack Obama der NYT.

Die volle Wucht der Änderungen wären für viele Menschen im Alltag wohl erst nach und nach spürbar: Einige Krankenhäuser auf dem Land müssten womöglich schließen, Strompreise könnten steigen, viele Menschen verlieren ihre Krankenversicherung und können damit wichtige Medikamente nicht mehr finanzieren. Einsparungen solle es auch bei Lebensmitteln geben, beispielsweise beim Schulessen für Kinder.

Einer Studie der unabhängigen Denkfabrik Urban-Brookings Tax Policy Center (TPC) zufolge würden vor allem die wohlhabendsten 20 Prozent der US-Bürger von den Steuersenkungen profitieren. Rund 60 Prozent der Menschen in den USA das Steuer- und Haushaltsgesetz ab, wie eine Umfrage der Forschungsgruppe KFF ergab. Selbst unter den Republikanern, die nicht zur MAGA-Bewegung zählen, sind rund zwei Drittel gegen das Gesetz. Strategieberater der Demokraten sehen bis zu den Midterms 2026 gute Chancen, den Senat zurückzugewinnen.

Rubriklistenbild: © Alex Brandon/dpa

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