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Wegen „Aufruhrs“

Staatskrise in Südkorea: Regierungspartei warnt vor Präsident Yoon als „großer Gefahr“

Krise in Südkorea: Präsident Yoon Suk-yeol ruft das Kriegsrecht aus – dann nimmt er es wieder zurück. Die Opposition fordert den Rücktritt. Der News-Ticker.

Update vom 6. Dezember, 6.23 Uhr: Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol könnte die Bürger nach Ansicht des Chefs der Regierungspartei in „große Gefahr“ bringen, sollte er weiter im Amt bleiben. Wenn „Präsident Yoon weiterhin das Amt des Präsidenten bekleidet, besteht ein erhebliches Risiko, dass sich extreme Maßnahmen wie die Verhängung des Kriegsrechts wiederholen, was die Republik Korea und ihre Bürger in große Gefahr bringen könnte“, sagte PP-Chef Han Dong Hoon an diesem Freitag. Er rief zu einer raschen Suspendierung des Staatschefs auf.

Update vom 5. Dezember, 7.06 Uhr: Erst ein Amtsenthebungsverfahren, jetzt Ärger mit der Polizei: Die südkoreanische Polizei hat verkündet, nach der kurzzeitigen Verhängung von Kriegsrecht durch Präsident Yoon Suk Yeol Ermittlungen wegen mutmaßlichen „Aufruhrs“ gegen den Staatschef eingeleitet zu haben. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Wegen eines Haushaltsstreits zwischen der PP und der größten Oppositionspartei DP hatte Yoon am Dienstag das Kriegsrecht ausgerufen und es wenige Stunden später wieder widerrufen. Das Land stürzte er damit jedoch ins Chaos. Die Opposition hat deswegen ein Amtsenthebungsverfahren gestartet. Yoon lehnt einen Rücktritt aber ab.

News aus Südkorea: Yoon ernennt nach Kriegsrecht-Chaos neuen Verteidigungsminister

Update vom 5. Dezember, 5.22 Uhr: Kabinettsumbildung nach Kriegsrecht-Chaos: Südkoreas politisch schwer angeschlagener Präsident Yoon Suk Yeol hat infolge der von ihm ausgelösten Staatskrise einen neuen Verteidigungsminister ernannt. Das Rücktrittsangebot von Kim Yong Hyun wurde angenommen, der bisher in Saudi-Arabien stationierte Botschafter Choi Byung Hyuk als Nachfolger installiert, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Massenproteste nach Ausrufung des Kriegsrechts: Präsident Yoon steht in Südkorea unter Druck.

Der ehemalige Verteidigungsminister Kim war ein offener Befürworter der inzwischen zurückgenommenen Entscheidung des Präsidenten, das Kriegsrecht auszurufen. Manche sehen ihn gar als maßgeblichen Strippenzieher hinter dem Beschluss. Yoon selber lehnt einen geforderten Rücktritt aber weiterhin ab.

Update vom 4. Dezember, 18.51 Uhr: Die in Südkorea regierende Volksmacht-Partei (PPP) will Präsident Yoon Suk-yeol wohl im Amt halten. Am Mittwoch kündigte die Partei an, gegen einen entsprechenden Amtsenthebungsantrag der oppositionellen Demokratischen Partei stimmen zu. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Die PPP lehnte zwar die Ausrufung des Kriegsrechts durch Yoon ab, hält aber zumindest vorerst weiter am Präsidenten fest.

Die Demokratische Partei verfügt zwar über eine Mehrheit im Parlament. Sie ist aber auf die Unterstützung von mindestens acht PPP-Abgeordneten angewiesen, um die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für das Amtsenthebungsverfahren zu erreichen – die Erfolgsaussichten des Antrags sind somit gering. Zur Abstimmung über die politische Zukunft des Präsidenten könnte es bereits am Freitag kommen.

Kriegsrecht-Wirrwarr in Südkorea: Druck auf Präsident Yoon steigt

Update vom 4. Dezember, 16.49 Uhr: Nachdem er am Dienstgag für wenige Stunden den Kriegszustand ausgerufen hat, wächst der Druck auf Südkoreas Präsident Yoon. Für den sich seit März 2022 im Amt befindenden Staatschef Südkoreas könnten die Entwicklungen das politische Ende bedeuten. Damit würde sich Yoon in eine lange Liste an gescheiterten Präsidenten des Landes einreihen.

Update vom 4. Dezember, 15.31 Uhr: Nach der zwischenzeitlichen Ausrufung des Kriegsrechts durch den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol planen offenbar mehrere Minister ihre Ämter niederzulegen. Nach Meldungen der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zählen dazu unter anderem Finanzminister Choi Sang-mok, Bildungsminister Lee Ju-ho sowie Justizminister Park Sung-jae. Demnach wollen die Kabinettsmitglieder die Verantwortung für die Handlungen des Präsidenten übernehmen. Verteidigungsminister Kim Yong-hyun hat bereits seinen Rücktritt angekündigt.

„Illegale Invasion“: Oppositionspolitikerin berichtet von Konfrontation mit Soldaten in Südkoreas Parlament

Update vom 4. Dezember, 14.37 Uhr: An Gwi-ryeong, die Sprecherin der oppositionellen Demokratischen Partei in Südkorea, hat gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von einer Konfrontation mit Soldaten im Parlament berichtet. „Ich hatte Angst um mein Leben“, sagt An am Mittwochmorgen. „Aber ich musste sie um jeden Preis aufhalten.“ An war eine von vielen Abgeordneten und Parlamentsmitarbeitern, die die Nationalversammlung gegen die anrückende Armee verteidigte.

Das sei eine „verfassungswidrige und illegale“ Invasion gewesen, sagt sie. „Sie sind mit militärischer Gewalt auf das Parlamentsgebäude losgegangen und haben damit tiefe Wunden in den Herzen der Menschen hinterlassen.“

Offenbar sollte die Armee die Abgeordneten daran hindern, in einer eilig einberufenen Dringlichkeitssitzung einen Antrag zur Aufhebung des Kriegsrechts zu beschließen. Denn einer solchen Resolution muss der Präsident laut Verfassung Folge leisten. Doch Parlamentarier, ihre Mitarbeiter und Demonstranten leisteten Widerstand.

Kriegsrecht-Eklat in Südkorea: Verteidigungsminister reicht Rücktritt ein

Update vom 4. Dezember, 11.20 Uhr: Die aktuelle Lage in Südkorea spitzt sich weiter zu: Nach dem Streit um die Ausrufung des Kriegsrechts hat Verteidigungsminister Kim Yong-hyun seinen Rücktritt eingereicht. Das berichtete die BBC. Demnach entschuldigte sich der Politiker bei der Öffentlichkeit für die Verursachung von Verwirrung, hieß es. Er werde die volle Verantwortung übernehmen.

Doch ob das ausreicht, bleibt abzuwarten. Denn die Opposition sieht in Präsident Yoon den Hauptverantwortlichen. Unterstützt von den Gewerkschaften initiierte sie ein Amtsenthebungsverfahren. Vor dem Parlament kam es darüber hinaus zu großen Massenprotesten.

Nach Ausrufung vom Kriegsrecht: USA besorgt über aktuelle Lage in Südkorea

Update vom 4. Dezember, 10.32 Uhr: Auf das Regierungs-Chaos in Südkorea blickt einer der Verbündeten mit gemischten Gefühlen auf die aktuelle Lage in Südkorea: So zeigten sich die USA tief besorgt über das Wirrwarr nach der Ausrufung des Kriegsrechts. Jedoch sei man auch „erleichtert, dass Präsident Yoon seine besorgniserregende Erklärung des Kriegsrechts revidiert und die Entscheidung der südkoreanischen Nationalversammlung, dieses zu beenden, respektiert hat“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.  

Lage in Südkorea: Nach Streit um Kriegsrecht werden Rufe nach Rücktritt von Yoon lauter

Update vom 4. Dezember, 7.29 Uhr: Nach der kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea hat die Opposition einen Antrag auf die Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol gestellt. Das teilten Vertreter von sechs Oppositionsparteien, darunter die größte demokratische Partei DP, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Demnach könnte der Antrag bereits am Freitag zur Abstimmung gestellt werden. Yoon hatte zuvor für großes Chaos gesorgt, weil er das Kriegsrecht ausgerufen – und kurz darauf zurückgenommen hatte. Die Opposition fordert deswegen seinen Rücktritt.

News aus Südkorea: Opposition treibt Amtsenthebung gegen Yoon voran

Update vom 4. Dezember, 5.21 Uhr: Wirrwar in Südkorea: Opposition hat den Präsidenten des Landes nach dessen kurzzeitiger Ausrufung des Kriegsrechts zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Sollte Yoon Suk Yeol nicht von sich aus zurücktreten, werde man unverzüglich ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten einleiten, kündigte die Demokratische Partei am Mittwoch bei einer Dringlichkeitssitzung in der Nationalversammlung an. Die Ausrufung des Kriegsrechts sei „ein klarer Verstoß gegen die Verfassung“ gewesen. Nach Informationen der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap sollen zehn ranghohe Präsidentenberater bereits ihren Rücktritt angeboten haben. Dazu zählen unter anderem der Stabschef des Präsidenten sowie der nationale Sicherheitsberater.

Update vom 3. Dezember, 21.07 Uhr: Turbulente Stunden liegen hinter dem demokratischen System in Südkorea. Präsident Yoon Suk-yeol hatte am späten Abend Ortszeit das Kriegsrecht ausgerufen und das Parlament abgeriegelt. Wenige Stunden später kündigte der Staatschef jedoch die Aufhebung der Maßnahme an – zuvor hatte sich das Parlament gegen die Maßnahme ausgesprochen. Im Land herrscht weiterhin politisches Chaos. – wohin steuert Südkorea?

Update vom 3. Dezember, 20.43 Uhr: Der südkoreanische Präsident Yoon hat angekündigt, das von ihm ausgerufene Kriegsrecht wieder aufzuheben. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Er reagiert damit nach eigenen Worten auf die Entscheidung des Parlaments, das Kriegsrecht zu blockieren. Die Soldaten zur Sicherung des Kriegsrechts seien abgezogen worden. 

Kriegsrecht in Südkorea ausgerufen – US-Regierung „ernsthaft besorgt“

Update vom 3. Dezember, 19.55 Uhr: Die US-Regierung zeigt sich beunruhigt über die Lage in Südkorea, nachdem Präsident Yoon das Kriegsrecht ausgerufen hat. „Wir sind ernsthaft besorgt über die Entwicklungen, die wir vor Ort in Südkorea beobachten“, hieß es vom Weißen Haus. Man stehe in Kontakt mit der südkoreanischen Regierung und verfolge die Situation genau, um mehr zu erfahren. Die US-Regierung sei nicht im Voraus über die Ankündigung des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol informiert worden, das Kriegsrecht auszurufen. US-Präsident Joe Biden wurde über die Ereignisse informiert, hieß es. 

Parlamentspräsident Woo teilte am Dienstag mit, die Armee habe das Parlamentsgebäude wieder verlassen. Oppositionsführer Lee Jae Myung nannte die Erklärung des Kriegsrechts „verfassungswidrig, ungültig und illegal“. Die südkoreanische Verfassung sieht vor, dass das Kriegsrecht aufgehoben wird, wenn eine Mehrheit im 300 Sitze fassenden Parlament dies verlangt.

Experte über Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea – Präsident hat „Probleme mit seiner eigenen Partei“

Update vom 3. Dezember, 17.45 Uhr: Nach der Entscheidung des südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol vom Dienstagabend, das Kriegsrecht auszurufen, sind die genauen Beweggründe des konservativen Politikers weiterhin unklar.

„Ich denke, dass Präsident Yoon diese Entscheidung nicht nur wegen seiner Probleme mit der von der Opposition kontrollierten Nationalversammlung getroffen hat. Sondern auch, weil er Probleme mit seiner eigenen Partei hat“, sagte Ramon Pacheco Pardo, Korea-Experte am Londoner King’s College, zu IPPEN.MEDIA.

Yoon wird weiter Schaden davontragen: Korea-Experte über radikalen Schritt des Präsidenten

Yoons Beliebtheitswerte waren zuletzt stark gesunken, laut einer Umfrage von vergangener Woche unterstützen nur noch 25 Prozent der Südkoreaner die Politik ihres Präsidenten. Auch innerhalb seiner People Power Party war Yoon in den letzten Monaten unter Druck geraten, unter anderem wegen mehrerer Skandale seiner Ehefrau, der südkoreanischen First Lady.

Yoon versuche nun möglicherweise, sich durch die Ausrufung des Kriegsrechts die Unterstützung der konservativen Wählerschaft zu sichern, so Pardo. „Ich glaube aber nicht, dass das funktionieren wird.“

Der Korea-Experte vermutet zudem, „dass die südkoreanische Bevölkerung, die liberale Oppositionspartei und viele konservative Politiker sich diesem Schritt widersetzen werden“. Yoon werde einen bleibenden Schaden davontragen und noch weiter an Unterstützung verlieren, so Pardo.

Yoon ruft Kriegsrecht aus: Parlament stemmt sich gegen Präsidenten

Update vom 3. Dezember, 17.31 Uhr: Das Parlament in Südkorea stemmt sich gegen das von Präsident Yoon ausgerufene Kriegsrecht. Bei einer Abstimmung am späten Dienstagabend (Ortszeit) forderte die Kammer, dass das Kriegsrecht aufgehoben wird, wie live im Fernsehen zu sehen war. 190 der 300 Abgeordneten waren anwesend. Yoon müsse gemäß der Verfassung den Ausnahmezustand aufheben, wenn das Parlament mehrheitlich dafür stimme.

Die oppositionelle Demokratische Partei (DP) verfügt über eine Mehrheit im Parlament. Sie konnte ihre Position bei der Wahl im April festigen. Yoons konservative Volksmacht-Partei (PPP) schnitt entsprechend schlecht ab, wodurch die Möglichkeiten des konservativen Präsidenten erschwert sind, in der ihm verbliebenen Amtszeit Gesetze durchzusetzen. 

Update vom 3. Dezember, 17.15 Uhr: In Fernsehaufnahmen aus Südkorea war zu sehen, wie Hubschrauber auf dem Dach des Parlaments in der Hauptstadt Seoul landeten. Alle politischen Aktivitäten seien untersagt, erklärte der Befehlshaber des von Präsident Yoon Suk-yeol ausgerufenen Kriegsrechts, Park An-su.

„Alle politischen Aktivitäten, einschließlich derjenigen der Nationalversammlung, der Gemeinderäte, der politischen Parteien und politischen Vereinigungen sowie Versammlungen und Demonstrationen, sind strengstens verboten“, erklärte er. Alle Medien und Publikationen würden der Kontrolle des Kriegsrechtskommandos unterliegen. Indes stimmten die Abgeordneten des von der Opposition kontrollierten Parlaments gegen das Kriegsrecht, wie der Sender Al Jazeera berichtet. Unbekannt ist allerdings, ob der Präsident dieser Entscheidung des Parlaments folgen wird.

Update vom 3. Dezember, 17 Uhr: Die US-Regierung hat nach der Ausrufung des Kriegsrechts durch den südkoreanischen Präsidenten Yoon erklärt, man stehe in Kontakt mit der Regierung in Seoul. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates sagte am Dienstag in Washington, die US-Regierung beobachte „die Situation genau“.

Erstmeldung vom 3. Dezember: Seoul – Südkoreas Staatschef Yoon Suk-yeol hat zum Schutz seines Landes vor Nordkorea das Kriegsrecht ausgerufen. „Um ein liberales Südkorea vor den Bedrohungen durch Nordkoreas kommunistische Truppen zu schützen (...) rufe ich hiermit das Kriegsrecht aus“, sagte Yoon am Dienstag in einer live übertragenen Fernsehansprache. Südkorea und Nordkorea befinden sich seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 weiter im Kriegszustand, in jüngster Zeit hatten die Spannungen zwischen beiden Ländern zugenommen.

Südkoreas Präsident ruft Kriegsrecht aus – Parlament offenbar abgeriegelt

Kurz nach der Verhängung des Kriegsrechts meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap, dass das Parlament abgeriegelt wurde. In Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie Hubschrauber auf dem Dach des Gebäudes in der Hauptstadt Seoul landeten. „Alle politischen Aktivitäten, einschließlich derjenigen der Nationalversammlung, der Gemeinderäte, der politischen Parteien und politischen Vereinigungen sowie Versammlungen und Demonstrationen, sind strengstens verboten“, erklärte er. Alle Medien und Publikationen würden der Kontrolle des Kriegsrechtskommandos unterliegen.

Yoon ergriff die Maßnahme inmitten eines Streits seiner Partei mit der größten Oppositionskraft Demokratische Partei über das Haushaltsgesetz für kommendes Jahr. Die Abgeordneten der Opposition, die im Parlament die Mehrheit haben, hatten vergangene Woche nur eine deutlich abgespeckte Fassung des Haushaltsentwurfs im zuständigen Parlamentsausschuss gebilligt.

Präsident Yoon verhängt Kriegsrecht in Südkorea – Staatschef geht auch Opposition an

Das Parlament sei „ein Zufluchtsort für Kriminelle geworden, ein Hort für eine legislative Diktatur, die das juristische und administrative System lähmen und unsere liberale demokratische Ordnung stürzen will“, sagte Yoon in seiner Ansprache dazu. Er warf der Opposition vor, Gelder für die Kernaufgaben des Staates wie etwa die Bekämpfung der Drogenkriminalität und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zusammenzustreichen und damit einen „Zustand des Chaos bei der öffentlichen Sicherheit“ zu schaffen.

Nordkorea – Kim Jong-uns abgeschottete Diktatur

Menschen an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea
Nordkorea ist das wohl geheimnisvollste Land der Erde: eine totalitäre Diktatur, in der der Einzelne nichts zählt, ohne Freiheiten und Menschenrechte, abgeschottet vom Rest der Welt. Schätzungsweise 26 Millionen Menschen leben in dem Land, das im Norden an China und Russland grenzt und im Süden an das freiheitliche, demokratische Südkorea. Nordkoreas Grenzen sind für die meisten Menschen unüberwindbar – kaum einer kommt rein, noch weniger Menschen kommen raus.  © Ed Jones/afp
Die Skyline von Pjöngjang
Hauptstadt sowie kulturelles und wirtschaftliches Zentrum des Landes ist Pjöngjang. Rund drei Millionen Menschen leben in der nordkoreanischen Metropole, die so anders ist als die anderen Mega-Städte Asiens. Pjöngjang ist grau, geprägt von Hochhäusern, gesichtslosen Wohnblöcken und gigantischen Monumenten, die der herrschenden Kim-Familie huldigen sollen. Wer in der Hauptstadt leben darf, ist privilegiert: Hier ist die Stromversorgung besser als auf dem Land, die Regale der Geschäfte sind voller, es gibt Freizeitparks, Kinos, Theater. © Olaf Schuelke/Imago
Kim Jong-un auf einem Pferd
Beherrscht wird Nordkorea seit 2011 von Kim Jong-un, einem Diktator, der skrupellos vor allem ein Ziel verfolgt: den eigenen Machterhalt und den seiner Sippe. Nordkorea ist das einzige kommunistische Land der Welt mit einer Erb-Monarchie, in der die politische Macht vom Vater auf den Sohn übergeht. Die sogenannte „Paektu-Blutlinie“ kontrolliert das Land seit dessen Gründung im Jahr 1948. Die Macht der Kims ist unanfechtbar, Aufstände gab es nie, dafür sorgt die lückenlose Überwachung und Kontrolle der gesamten Gesellschaft. © KCNA via KNS/afp
Sowjetische Soldaten in Pjöngjang
Korea war über Jahrhunderte ein geeintes Land. Die Geschichte der Teilung beginnt erst im 20. Jahrhundert: Von 1910 bis 1945 ist Korea eine japanische Kolonie, nach der Niederlage der Japaner besetzen sowjetische Truppen den Norden des Landes, der Süden wird von amerikanischen Truppen besetzt. Weil Verhandlungen über eine Vereinigung der beiden Landesteile scheitern, gründen sich 1948 auf der koreanischen Halbinsel zwei Staaten. © Jacob Gudkov/Imago
Szene des Koreakriegs
Zwei Jahre später dann die Tragödie: Der Korea-Krieg bricht aus. Kim Il-sung, Machthaber im Norden, schickt seine Truppen in den Südteil des Landes, um Korea mit Gewalt zu vereinen. Wenige Wochen später greifen die UN-Truppen unter Führung der USA den Norden an, stoßen bis an die chinesische Grenze vor. Das beunruhigt Peking – das nun auf der Seite von Nordkorea in den Krieg eingreift. 1953 wird ein Waffenstillstand verhandelt, das Land bleibt entlang des 38. Breitengrades geteilt. Ein Friedensvertrag wurde bis heute nicht unterzeichnet. © Imago
Familie Kim
Kim Il-sung, der Gründer und erste Präsident Nordkoreas, ist ein Machthaber von Stalins Gnaden. Geboren 1912, ist er als junger Mann im Widerstand gegen die japanische Besatzungsmacht aktiv. 1940 geht er ins Exil in die Sowjetunion, wo er schließlich zum späteren Machthaber Nordkoreas aufgebaut wird. Ab 1948 etabliert Kim einen auf ihn zugeschnittenen Personenkult. Mit brutalen Säuberungsaktionen entledigt er sich seiner Gegner. Politisch pendelt sein Land zwischen China und der Sowjetunion, vor allem, nachdem sich die beiden kommunistischen Führungsmächte ab Ende der 50er-Jahre zunehmend voneinander entfremden. © Imago
Kim Il-sung und Kim Jong-il
Schon in den 1970ern beginnt Kim Il-sung, seinen Sohn Jong-il zu seinem Nachfolger aufzubauen. Als er 1994 stirbt, übergibt er Kim Jong-il ein verarmtes Land. Mit dem Untergang der Sowjetunion wenige Jahre zuvor hat Nordkorea seinen wichtigsten und engsten Partner verloren, es stürzt in eine wirtschaftliche Krise, auf die eine fatale Hungersnot folgt. Hunderttausende Menschen verhungern. Unter Kim Jong-il, der 1941 oder 1942 geboren wurde, verschlechtern sich die Beziehungen zwischen Nordkorea und dem Rest der Welt, das Land schottet sich immer mehr ab. Vor allem die USA sowie Südkorea – das sich seit den 80ern zur Demokratie gewandelt hat – werden zu Feindbildern. © KCNA via KNS/afp
Fernsehbilder vom ersten nordkoreanischen Atomtest 2006
Unter Kim Jong-il beginnt die beispiellose Aufrüstung des bettelarmen Landes. Wichtigstes Ziel Kims ist es, Nordkorea zur Atommacht zu machen. 2006 gelingt ihm das, Nordkorea testet erstmals eine Atombombe. Die Welt ist geschockt, die Vereinten Nationen erlassen Strafmaßnahmen, denen insgesamt neun weitere Sanktionsrunden folgen. Heute ist Nordkorea eine Atommacht, die wohl Dutzende Sprengkörper besitzt. © Jung Yeon-Je/afp
Kim Jong-un beobachtet einen Raketentest
Zudem testet das Land regelmäßig ballistische Raketen, auf denen die nuklearen Sprengköpfe montiert werden können. So kann das Regime mit seinen Atomwaffen sogar die USA erreichen – zumindest in der Theorie, denn noch ist unklar, wie leistungsfähig die Raketen tatsächlich sind. © KCNA via KNS/afp
Donald Trump und Kim Jong-un an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea
Kim Jong-il stirbt 2011. Ihm folgt einer seiner Söhne nach: Kim Jong-un. Der treibt das Raketen- und Nuklearprogramm seines Vaters weiter voran. Als Hauptfeinde hat er Südkorea und die USA ausgemacht, die sein Regime regelmäßig mit drastischen Beleidigungen überzieht. Unter US-Präsident Donald Trump sieht es für einen kurzen Moment so aus, als könnten sich die Spannungen zwischen Nordkorea und dem Westen abkühlen – dreimal treffen sich Kim und Trump, auch Südkoreas damaliger Präsident kommt mit Kim zu einem Gipfeltreffen zusammen. © Brendan Smialowski/afp
Passanten in Pjöngjang währen der Corona-Pandemie
Doch die diplomatischen Initiativen scheitern 2019. Ein Jahr später sucht die Corona-Pandemie die Welt heim. Auch Nordkorea schließt seine Grenzen – und schottet sich gegen das Virus so hermetisch ab wie kein anderer Staat weltweit. Trotzdem meldet das Regime im Mai 2022 erste Corona-Fälle. Auch nach dem Ende der Pandemie bleibt Nordkorea ein international isoliertes Land. © Imago
Putin und Kim in Russland
Enge Beziehungen unterhält das Regime in Pjöngjang heute vor allem zu seinen beiden nördlichen Nachbarn China und Russland. Zu Wladimir Putin pflegt Kim ein besonders gutes Verhältnis, denn Russlands Präsident benötigt Nordkoreas Unterstützung für seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine – als Lieferant von Waffen und Munition. Im Herbst 2023 treffen Putin und Kim in Russlands Fernem Osten zusammen, es ist Kims erste Auslandsreise seit der Pandemie. © KCNA via KNS/afp
Kim Jong-un und seine Tochter Ju-ae
Kim Jong-un wurde 1982, 1983 oder 1984 geboren, hat also möglicherweise noch viele Jahre vor sich. Nordkoreas Diktator ist allerdings bei schlechter Gesundheit. Er gilt als Kettenraucher und Alkoholiker und ist sichtbar übergewichtig. Was, wenn er stirbt? Experten glauben, dass Kim seine Tochter Ju-ae zu seiner Nachfolgerin aufbauen will. Seit November 2022 zeigen Staatsmedien das Mädchen, das wohl 2012 oder 2013 zur Welt gekommen ist, regelmäßig an der Seite ihres mächtigen Vaters. © KCNA via KNS/afp
Kim Yo-jong
Aber auch Kims Schwester Kim Yo-jong gilt als mögliche Erbin auf den Thron. Die Macht, die die Kims seit bald 80 Jahren innehaben, dürften sie jedenfalls so schnell nicht aus der Hand geben. © Jorge Silva/afp

Südkorea befindet sich mit Nordkorea technisch gesehen seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 formell weiter im Kriegszustand, da der Konflikt mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete. Beide Länder trennt eine etwa vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. (bb/fd/afp)

Rubriklistenbild: © South Korea Presidential Office/Uncredited/kyodo“dpa/Montage

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