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US-Wahl 2024

Partielle Immunität für Trump: Biden warnt –„Es gibt in Amerika keine Könige“

Bei einer Fox-News-Umfrage liegt US-Präsident Joe Biden das erste Mal seit einigen Monaten vor dem Republikaner Donald Trump.
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Donald Trump freut sich über eine partielle Immunität. Joe Biden übt scharfe Kritik am Supreme Court.

Donald Trump erringt vor dem höchsten Gericht in den USA einen juristischen Sieg. Präsident Joe Biden warnt vor den Folgen.

Update vom 2. Juli, 6.00 Uhr: Donald Trump durfte sich freuen: Rund vier Monate vor der US-Wahl 2024 im November gewährte ihm der Supreme Court eine partielle Immunität. Die Entscheidung des Obersten Gerichts der USA hat auch den amtierenden Präsidenten auf den Plan gerufen. „Diese Nation wurde auf dem Prinzip gegründet, dass es in Amerika keine Könige gibt“, sagte Biden bei einer kurzfristig anberaumten Ansprache im Weißen Haus. Niemand stehe über dem Gesetz. „Mit der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs hat sich das grundlegend geändert.“ 

Aus praktischer Sicht bedeute dies mit ziemlicher Sicherheit, „dass es keine Grenzen für das gibt, was ein Präsident tun kann“, sagte Biden weiter. „Das ist ein grundlegend neues Prinzip und es ist ein gefährlicher Präzedenzfall.“ Der Supreme Court habe mit seiner Entscheidung ein „grundlegend neues Prinzip“ geschaffen: Die Macht des Präsidentenamtes werde künftig nicht mehr durch Gesetze eingeschränkt, auch nicht durch das Oberste Gericht. „Die einzigen Grenzen werden vom Präsidenten selbst gesetzt“, warnte Biden. 

Trump hatte am Montag einen bedeutsamen juristischen Sieg errungen. Der Supreme Court urteilte, dass ehemalige Präsidenten hinsichtlich offizieller Handlungen im Amt vor Strafverfolgung geschützt sind. Die Verfassung gewährt Präsidenten nicht explizit Immunität, auch nicht während ihrer Zeit im Amt. Allerdings ist das Justizministerium traditionell der Auffassung, dass Präsidenten zumindest während ihrer Zeit im Weißen Haus nicht angeklagt werden können.

Oberster Gerichtshof in den USA: Das sind die Richter und Richterinnen des Supreme Court

Die aktuelle Besetzung des Supreme Court of the United States.
Der Supreme Court of the United States ist seit dem Jahr 1790 das oberste rechtsprechende Organ der USA und tagt in Washington. Insgesamt gibt es am Supreme Court neun Richter und Richterinnen, die vom amtierenden US-Präsidenten auf Lebenszeit ernannt werden. Die Gesamtbesetzung besteht aus dem Chief Justice, dem obersten Richter der Vereinigten Staaten, und den Associate Justices, den acht beigeordneten Richtern und Richterinnen. © Imago/Supreme Court of the United States
Oberster Richter der Vereinigten Staaten, John Roberts.
Er ist der oberste Richter der Vereinigten Staaten: Der 67-Jährige John Roberts wurde im Jahr 2005 vom damals amtierenden Präsidenten George W. Bush als Nachfolger von Sandra Day O’Connor ernannt. Vom 16. Januar 2020 bis zum 5. Februar 2020 leitete er das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump im Senat. John Roberts ist seit 1996 mit der Rechtsanwältin Jane Marie Sullivan verheiratet und hat zwei adoptierte Kinder, Jack und Josie.  © IMAGO/Pool via CNP /MediaPunch
Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, Clarence Thomas.
Clarence Thomas ist seit dem Jahr 1991 Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Er identifiziert sich in der Gesellschaftspolitik mit konservativen und katholischen Positionen. Der 74-Jährige ist bekannt dafür, bei Verhandlungen keine Fragen zu stellen. 1984 ließ er sich von seiner ersten Frau Kate Ambush scheiden, mit der er seit 1971 verheiratet gewesen war. Im Jahr 1987 heiratete er Virginia „Ginni“ Lam. Sie geriet in den Fokus der Ermittlungen zum Sturm auf das Kapitol in Washington 2021. Per SMS soll sie Mark Meadows, den ehemaligen Stabschef im Weißen Haus, aufgefordert haben, alles zu tun, „um die Wahl von 2020 rückgängig zu machen“.  © IMAGO/Eric Lee
Richter des Obersten Gerichtes Supreme Court, Samuel Alito.
Samuel Alito ist seit 2006 Teil des Supreme Court. Alito kam in New Jersey als Sohn italienischer Einwanderer zur Welt .Er ist Katholik und hat mit seiner Frau Martha-Ann einen Sohn und eine Tochter. Alito neigt dazu, den Auffassungen von Exekutivbehörden großes Gewicht zuzumessen, vor allem in Straf- oder Einwanderungsverfahren. Dementsprechend fallen seine Urteile oft zuungunsten von Angeklagten, Asylsuchenden oder Einwanderern aus.  © IMAGO/Eric Lee - Pool via CNP
Richtern im Obersten Gerichtshof in den Vereinigten Staaten, Sonia Sotomayor.
Ihr wurde Rassismus vorgeworfen: Die 68-jährige Sonia Sotomayor ist seit 2009 Richterin am Obersten Gerichtshof. US-Präsident Barack Obama nominierte sie für dieses Amt. Sonia Sotomayor, deren Eltern aus Puerto Rico stammen, wuchs in der Bronx auf. Erst nach dem Tod ihres Vaters, als sie neun Jahre alt war, erlernte Sotomayor die englische Sprache fließend, da der Vater zuvor nur Spanisch mit ihr gesprochen hatte. Sotomayor wurde im Zuge ihrer Nominierung vom republikanischen Politiker Newt Gingrich Rassismus vorgeworfen. Sie hatte in einer Rede 2001 die Erfahrung einer „weisen Latina“ („wise latina“) als höherwertig als die eines männlichen Weißen dargestellt.  © IMAGO/Eric Lee - Pool via CNP
Richterin am Supreme Court der Vereinigten Staaten, Elena Kagan.
Elena Kagan ist seit Anfang August 2010 Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Sie ist das 112. Mitglied des Obersten Gerichts und die vierte Frau in diesem Amt. Ihre Nominierung wurde kritisiert, weil Kagan nie als Richterin an einem Gericht tätig war. Vereinzelt wurde vermutet, sie sei mehr politische Aktivistin als Juristin. Die Anhörungen im Senat dauerten etwa einen Monat. Letztendlich wurde ihre Ernennung durch den Senat mit 63:37 Stimmen bestätigt. © IMAGO/Eric Lee - Pool via CNP
Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, Neil Gorsuch.
Er wurde von Donald Trump nominiert: Neil Gorsuch ist seit 2017 Richter am Supreme Court. Er nahm die nach Antonin Scalias Tod über ein Jahr vakante Stelle ein. Zuvor war der als konservativ geltende Gorsuch von 2006 an Bundesrichter gewesen. Neil Gorsuch ist der Sohn von Anne Gorsuch Burford, die von 1981 bis 1983 im Kabinett Reagan die erste Administratorin der Environmental Protection Agency (EPA) war. Der 55-Jährige ist verheiratet und hat zwei Töchter.  © IMAGO/Eric Lee - Pool via CNP
Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, Brett Kavanaugh.
Er sorgte für Wirbel und FBI-Ermittlungen: Brett Kavanaugh ist seit 2018 ist er Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Als seine Ernennung durch den Senat der Vereinigten Staaten geprüft wurde, warfen ihm mehrere Frauen vor, sie in seiner Jugend sexuell bedrängt zu haben. Diese Vorwürfe und sein Verhalten vor dem Justizausschuss führten zu heftigen politischen und gesellschaftlichen Diskussionen. Daraufhin eingeleitete Ermittlungen des FBI, ebenso wie die sechs bereits zuvor vom FBI durchgeführten Background-Checks, bestätigten die Vorwürfe nicht. Seit 2004 ist Kavanaugh mit der ehemaligen persönlichen Sekretärin von George W. Bush verheiratet und hat zwei Töchter mit ihr.  © IMAGO/Eric Lee - Pool via CNP
Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, Amy Barrett.
Amy Coney Barrett wurde am 26. September 2020 von Donald Trump als Nachfolgerin der am 18. September 2020 verstorbenen langjährigen Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, Ruth Bader Ginsburg, nominiert. Barrett wurde mit der Mehrheit von 52 gegen 48 Stimmen vom Senat der Vereinigten Staaten bestätigt. Die 50-Jährige wird häufig als „biegsam und manipulierbar“ kritisiert. Barrett ist seit 1999 mit dem Rechtsanwalt Jesse M. Barrett verheiratet. Das Ehepaar hat sieben Kinder, darunter zwei ursprünglich aus Haiti stammende Adoptivkinder. Eines ihrer leiblichen Kinder hat das Down-Syndrom. © IMAGO/Eric Lee - Pool via CNP
Richterin am Obersten Gerichtshof, Ketanji Brown Jackson.
Sie ist die erste schwarze Frau im Supreme Court: Ketanji Brown Jackson wurde in diesem Jahr von Präsident Joe Biden für das Amt nominiert. Vom Senat wurde sie mit 53 Ja-Stimmen bei 44 Nein-Stimmen bestätigt. Dabei erhielt sie die Zustimmung aller Senatoren aus der Fraktion der Demokraten, während von den Republikanern nur Susan Collins, Lindsey Graham und Lisa Murkowski mit „Ja“ stimmten. Politische Kommentatoren erwarten, dass Jackson eine verlässliche liberale Stimme im Supreme Court sein wird. © IMAGO/Eric Lee

Supreme Court entscheidet über Immunität von US-Präsidenten: Teilsieg für Trump

Update vom 1. Juli, 16.47 Uhr: Der Oberste Gerichtshof der USA, der Supreme Court, hat ein Urteil zur Immunität von US-Präsidenten gegen Strafverfolgung getroffen. Der Präsident genießen teilweise, aber nicht komplette Immunität. Es ist ein Teilsieg für Donald Trump.

In der Frage, ob frühere Präsidenten vor Strafverfolgung geschützt sind, entschied das Gericht in Washington, dass zumindest für offizielle Amtshandlungen Immunität gilt. Damit dürfte sich ein möglicher Prozessbeginn gegen Trump wegen versuchten Wahlbetrugs weiter verzögern. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Prozess noch vor der US-Wahl im November startet. 

„Der Präsident genießt keine Immunität für seine inoffiziellen Handlungen, und nicht alles, was der Präsident tut, ist offiziell. Der Präsident steht nicht über dem Gesetz“, heißt es in der Entscheidung. Damit ist offen, welche Teile der Anklage gegen Trump in Washington noch Bestand haben. Der Supreme Court klärte diese Frage nicht. Es liegt nun an dem zuständigen unteren Gericht, herauszufinden, für welche Handlungen Trumps Immunität gilt. Dies dürfte ein langwieriger Prozess sein. 

Das Urteil fiel mit sechs gegen drei Richterstimmen. Die als erzkonservativ geltende Mehrheit der Richter schloss sich im Grundsatz der Entscheidung an. Die drei als liberal geltenden Richterinnen widersprachen. 

Supreme Court entscheidet über Immunitätsfrage: Trump hofft auf Absolution

Erstmeldung: Washington, D.C. – Was darf Donald Trump? Diese Frage könnte am 1. Juli höchstrichterlich beantwortet werden. Denn der Supreme Court in den USA beendet seine aktuelle Sitzungsperiode. Die vier noch ausstehenden Urteile sollen entsprechend am Montag verkündet werden. Dazu gehört auch eine Entscheidung zu Trump, der bei der US-Wahl 2024 im November erneut gegen Amtsinhaber Joe Biden antreten will. Der 78-Jährige hatte beantragt, ihm „absolute präsidentielle Immunität“ gegen strafrechtliche Verfolgung zu gewähren.

Immunität nimmt Trump unter anderem in einem Strafverfahren auf Bundesebene in Anspruch. Bei dem Prozess in der Hauptstadt Washington geht es um seine Versuche, sich nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl 2020 an der Macht zu halten. Der in dem Fall zuständige Sonderermittler Jack Smith, der im August 2023 Anklage gegen Trump erhoben hatte, weist das Ansinnen des früheren Staatschefs zurück. Das Verfahren ist ausgesetzt, bis der Oberste Gerichtshof über die Frage der Immunität entschieden hat.

Besitzt Donald Trump „absolute“ Immunität? Supreme Court fällt Urteil

Nach vorinstanzlichen Urteilen genießt ein früherer Präsident keine „absolute“ Immunität vor Strafverfolgung. So entschied US-Bezirksrichterin Tanya Chutkan, die Trumps Wahlbetrugsfall vorsteht, dass ein amtierender Präsident „keinen lebenslangen Freibrief“ erhalten könne. Auch ein dreiköpfiges Gremium des US-Berufungsgerichts wies Trumps Ansprüche später einstimmig zurück und warnte laut ABC News, dass eine „absolute präsidentielle Immunität“ am Ende „unser System der Gewaltenteilung zum Einsturz“ brächte.

Bei der mündlichen Verhandlung vor dem Supreme Court im April hatte die konservative Mehrheit des Gerichts zwar eine Unterstützung für die Vorstellung erkennen lassen, dass ehemalige Präsidenten in bestimmten Fällen einen gewissen Schutz vor Anklagen genießen sollten. Das Gericht zeigte sich jedoch mehrheitlich skeptisch gegenüber Trumps Forderung nach einer „absoluten präsidentiellen Immunität“. Immerhin hatte Trumps Anwaltsteam sogar argumentiert, dass auch ein Präsident, der die Ermordung seines politischen Rivalen anordnet, vor Strafverfolgung geschützt sein könnte.

Entscheidung des Supreme Courts über Trumps „absolute“ Immunität: Folgen für US-Wahl

Die Entscheidung über Trumps „absolute“ Immunität folgt auf ein womöglich weitreichendes Urteil zugunsten derjenigen, die 2021 das Kapitol in Washington gestürmt hatten: Nach dem Angriff auf das Parlamentsgebäude seien Staatsanwaltschaften teilweise zu weit gegangen, hatte der Supreme Court am Freitag (28. Juni) entschieden. Der Gerichtshof hob konkret eine Anklage gegen den ehemaligen Polizeibeamten Joseph Fischer auf, der damals gemeinsam mit hunderten anderen Menschen den Kongresssitz in Washington gestürmt hatte.

Donald Trump, der zuvor trotz zahlreicher Lügen als Sieger aus dem TV-Duell gegen Joe Biden hervorgegangen war, reagierte begeistert: „Große Neuigkeiten!“, schrieb er nach dem Urteilsspruch auf der Online-Plattform Truth Social. Sollte ihm der Supreme Court nun auch noch „absolute präsidentielle Immunität“ zubilligen, könnte Trump gleich noch einmal die Korken knallen lassen. Die Entscheidung dürfte sich dann auch entscheidend auf die gegen Trump erhobenen strafrechtlichen Anklagen auswirken. (cs/AFP)

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