Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
US-Wahlkampf
Trump fordert absolute Immunität – Supreme Court muss entscheiden
Ex-Präsident Trump fordert Immunität, quasi auf Lebenszeit. Darüber muss nun das höchste amerikanische Gericht entscheiden. Sonst drohen Trump weitere Strafen.
Washington, D.C. – Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss sich nach seiner ersten Verurteilung in weiteren Strafsachen vor Gericht verantworten. Der Supreme Court prüft nun seine Immunität. Sollte das Oberste Gericht der USA diese nicht gewähren, könnten einige weitere Verurteilungen auf den Unternehmer zurollen.
Donald Trump beansprucht aber die „absolute präsidentielle Immunität“ und will damit die erhobenen Anklagen platzen lassen. Die Entscheidung des Supreme Courts wird die kommenden Tage erwartet, wie die AFP berichtet. Bei der Entscheidung wird es auch grundsätzlich darum gehen, wie viel Macht ein US-Präsident grundsätzlich hat.
Ex-Präsident Trump fordert Immunität gegen ihn laufende Strafanträge
Trumps Berufungsantrag bezieht sich auf die gegen ihn in Washington erhobene Strafanträge. Bei dieser geht es darum, dass Trump mutmaßlich massiv in die Geschehnisse nach der Wahl gegen Joe Biden eingegriffen hat. Die Anklage lautet unter anderem auf Verschwörung zum Betrug der Vereinigten Staaten. Darin geht es auch um Trumps Rolle bei der Erstürmung des Kapitols im Januar 2021.
Trump sagt aber, dass sich die Anklage dabei auf Amtshandlungen beziehe. Für Handlungen während seiner Amtszeit dürfe er nicht belangt werden. Bisher verwarfen aber Gerichte diese angeblichen Ansprüche. Ein Berufungsgericht erklärte: „Wir können nicht akzeptieren, dass das Amt des Präsidenten seine früheren Inhaber für alle Zeiten über das Gesetz stellt.“
Wenn es nach Trump geht, dürften Ex-Präsidenten niemals belangt werden
Das sieht der bereits verurteilte Ex-Präsident und Unternehmer Trump aber anders. Wenn es nach ihm geht, müssen US-Präsidenten so gut wie für alle Amtshandlungen gegen strafrechtliche Verfolgung geschützt sein. Sowohl während ihrer Amtszeit als auch danach. Die Präsidentschaft könne ihre „unerlässliche Unabhängigkeit“ nicht bewahren, sollte der Amtsinhaber durch Strafverfolgung nach Ausscheiden aus dem höchsten Amt der USA bedroht sein, wie CNN über Trumps Aussagen berichtete.
Fraglich ist, ob Trumps Handlungen rund ums Wahlergebnis 2020 noch zu seiner Präsidentschaftszeit gehört, oder ob er bereits zu diesem Zeitpunkt als Privatmann gilt. Vom amerikanischen Sonderermittler Jack Smith wird bestritten, dass Trump zu diesem Zeitpunkt noch Präsident war. Trump glaubt, dass eine Strafverfolgung des Ex-Präsidenten nur dann möglich ist, wenn er wegen der gleichen Anschuldigungen vom US-Senat in einem Amtsaufhebungsverfahren (Impeachment) schuldig gesprochen wurde. Er war aber im Februar 2021 von der von Republikanern beherrschten Kongresskammer von den Vorwürfen freigesprochen worden.
Oberster Gerichtshof in den USA: Das sind die Richter und Richterinnen des Supreme Court
Supreme Court zweifelt an Trumps Gesetzesauslegung
Zu Trumps Verhalten gehört auch ein Stück weit das Taktieren. Der Republikaner versucht mit allen Mitteln, die Gerichtsverfahren gegen ihn hinter die anstehende Wahl zum Präsidenten im November zu schieben. Die vorgeschobene Frage nach Immunität geht auch auf. Das Verfahren zur Wahlmanipulation in Washington ist aufgrund der Immunitätsfrage bis auf Weiteres ausgesetzt. Weitere Verfahren drohen Trump auch in Georgia und Florida. Bei letzterem geht es um die Frage, ob Trump geheime Regierungsakten in seinem Privatanwesen zu Unrecht gelagert hat.
Am Supreme Court deutet alles darauf hin, dass es keine vollständige Immunität für US-Präsidenten nach Ende ihrer Amtszeit geben wird. Zwar hatte Trump sogar drei der Richter am überwiegend von Konservativen beherrschten Supreme Court selbst nominiert – doch trotzdem stehen die Richter einer absoluten Immunität kritisch gegenüber. Möglich ist aber, dass die konservativen Richter sich für eine Teilimmunität aussprechen. (sek)