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News-Ticker

Ukraine verstärkt angeblich Positionen im Gebiet Kursk – Russland dementiert

News zum Ukraine-Krieg: Die Lage in der Region Kursk bleibt unklar. Der Ukraine gelingt es allerdings, eine wichtige Brücke zu zerstören. Der Ticker.

Dieser News-Ticker ist beendet. Die weiteren Entwicklungen finden Sie in unserem neuen News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Deutschland will weitere Ukraine-Hilfen im Krieg gegen Russland prüfen

Update vom 17. August, 20.10 Uhr: Die Bundesregierung könnte neue Hilfszahlungen für die Ukraine bereitstellen, bis die Gelder teilweise aus internationalen Programmen fließen. Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) teilte am Samstag mit, es sei „bereit, bis dahin die kurzfristige Bereitstellung weiterer Mittel zu prüfen“. Dazu müssten die „zusätzlichen Bedarfe konkret gemeldet und nachvollziehbar sein, um allen haushaltsrechtlichen Regeln zu entsprechen und den Deutschen Bundestag auf dieser Basis um eine Genehmigung bitten zu können“.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Ukraine und Russland. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Dem BMF liegt demnach „bisher keine konkrete Bedarfsmeldung vor“. Deshalb könne weder geprüft noch entschieden werden. Dies hatte zunächst die „Bild am Sonntag“ (BamS) berichtet.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, sagte dem Blatt: „Die Sicherheit Europas hängt von der Fähigkeit und dem politischen Willen Deutschlands ab, weiterhin eine Führungsrolle bei der Unterstützung der Ukraine zu spielen.“ Kiew hoffe, „dass die Bundesregierung Wege zur Finanzierung unserer gemeinsamen Sicherheitsbedürfnisse für dieses Jahr“ finden werde. Militärhilfen für die Ukraine seien eine Investition in die Sicherheit und eine Friedensversicherung für Europa, sagte der Botschafter.

Ukrainischer Angriff in Kursk: Russlands Geheimdienst nimmt westliche Journalisten ins Visier

Update vom 17. August, 18 Uhr: Nach einer Reportage aus der russischen Region Kursk hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB laut Staatsmedien strafrechtliche Ermittlungen gegen zwei italienische Journalisten eingeleitet. Die Journalisten Simone Traini und Stefania Battistini hätten „illegal die Staatsgrenze der Russischen Föderation überschritten und Videoaufnahmen im Gebiet der Siedlung Sudscha in der Region Kursk gemacht“, zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag aus einer Erklärung des FSB. Zuvor war die italienische Botschafterin Cecilia Piccioni wegen des Beitrags ins Außenministerium in Moskau einbestellt worden.

Der Bericht der beiden Journalisten des italienischen Senders RAI war in dieser Woche ausgestrahlt worden. Darin ging es um ukrainische Soldaten in der russischen Stadt Sudscha, die Kiew laut eigenen Angaben im Zuge einer am 6. August gestarteten Offensive unter seine Kontrolle gebracht hat. In dem Beitrag war zu sehen, wie die Reporter in einem gepanzerten Fahrzeug an russischen Straßenschildern vorbeifahren und schließlich in Sudscha ankommen. Dort sprach einer der Journalisten mit Einheimischen.

Sudscha liegt rund zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernt und beherbergt einen wichtigen Knotenpunkt des russischen Konzerns Gazprom, der es ermöglicht, russisches Gas über die Ukraine nach Europa zu transportieren. Den beiden italienischen Reportern, die sich nicht in Russland aufhalten, drohen nach dem Strafgesetzbuch bis zu fünf Jahre Haft.

Update vom 17. August, 14.10 Uhr: Die Ukraine hat ihre Positionen im Gebiet Kursk nach Angaben von Präsident Selenskyj weiter gefestigt. Armeechef Oleksandr Syrskyj habe ihn über „die Verstärkung der Positionen unserer Streitkräfte in der Region Kursk und die Ausweitung des stabilisierten Gebiets“ informiert, erklärte Selenskyj auf Telegram. Moskau erklärte hingegen erneut, die ukrainischen Soldaten würden zurückgedrängt. Dies sei in der Nähe dreier Ortschaften gelungen, hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums.

Ukraine zerstört strategisch wichtige Brücke im Gebiet Kursk

Update vom 17. August, 13.20 Uhr: Russland verdächtigt die Ukraine, einen Angriff auf das Kernkraftwerk Kursk zu planen. Für diese „Provokation“ solle anschließend Russland verantwortlich gemacht werden, berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Sollte so etwas vorfallen, werde Russland scharf reagieren, da weite Teile der Umgebung verseucht werden könnten. 

Update vom 17. August, 11.30 Uhr: Auch die Ukraine hat inzwischen bestätigt, eine strategisch wichtige Brücke im russischen Gebiet Kursk zerstört zu haben. Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk veröffentlichte in einem Telegramkanal der Streitkräfte ein Video, das die Bombardierung einer Brücke zeigt. Fachleute halten das Video nach Auswertung der Geodaten für echt. Das Bauwerk am Fluss Seim im Kreis Gluschkowo lag in Trümmern. 

Die Ukraine hat eine Brücke über den Fluss Seim zerstört.

„Ukrainische Piloten führen Präzisionsschläge aus gegen die feindlichen Hochburgen, gegen Ansammlungen von Technik und gegen Logistikzentren und Nachschubrouten des Feindes“, sagte Oleschtschuk. „Danke an die Piloten und alle, die den Kampf der Luftwaffe garantieren!“ Russland hatte zuvor ebenfalls gemeldet, die schon seit Tagen von ukrainischen Streitkräften beschossene Brücke sei zerstört. Russischen Medien zufolge sind dadurch mehr als 30 Ortschaften in der Grenzregion zur Ukraine abgeschnitten vom übrigen Gebiet.

Update vom 17. August, 09.00 Uhr: Russland wirft der Ukraine den Einsatz westlicher Waffen bei der Zerstörung einer Brücke über den Fluss Seim in der Region Kursk vor. „Zum ersten Mal wurde die Region Kursk von Raketenwerfern aus westlicher Produktion getroffen, wahrscheinlich von amerikanischen Himars“, teilte eine Sprecherin des russischen Außenministeriums über Telegram mit.

Die Brücke im Bezirk Gluschkow sei vollständig zerstört worden. Am Freitag hatte die staatliche Nachrichtenagentur Tass bereits gemeldet, dass die Brücke von ukrainischen Einheiten zerstört worden sei. Im Internet kursieren entsprechende Videos der Aktion.

Russland erleidet im Ukraine-Krieg weiter starke Verluste

Update vom 17. August, 08.35 Uhr: Im Ukraine-Krieg erleidet die russische Armee weiter schwere Verluste – nicht zuletzt aufgrund der Kursk-Offensive. Nach Angaben des ukrainischen Militärs hat die Zahl der getöteten und verwundeten russischen Soldaten etwa 598.180 erreicht. 1230 Soldaten verlor die Armee von Wladimir Putin demnach allein binnen des vergangenen Tags. Auch bei der Ausrüstung musste Putins Militär wohl erneut große Verluste einstecken. Die Angaben zu den Verlusten lassen sich nicht unabhängig bestätigen. Die Übersicht:

  • Panzer: 8501 (+5 zum Vortag)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 16.473 (+12)
  • Artilleriesysteme: 16.985 (+58)
  • Mehrfachraketenwerfer: 1160 (+1)
  • Luftabwehrsysteme: 923 (+1)
  • Drohnen: 13.714 (+55)
  • Marschflugkörper: 2432 (+3)
  • Flugzeuge: 367
  • Tanklastzüge und andere Fahrzeuge: 22.913 (+65)

Update vom 17. August, 05.00 Uhr: Die Kursk-Offensive der Ukraine hält unvermindert an. „Die Kämpfe gehen entlang der gesamten Frontlinie weiter“, sagte Oberkommandeur Olexander Syrskyj in einem Video. „Im Allgemeinen ist die Lage unter Kontrolle.“

Update vom 16. August, 21.20 Uhr: Die ukrainische Armee ist nach eigenen Angaben in der russischen Region Kursk weiter vorgerückt. „Die Einheiten der Angriffstruppe setzen ihren Kampf fort und sind in einigen Gebieten ein bis drei Kilometer weiter vorgedrungen“, sagte Oberbefehlshaber Oleksandr Syrsky bei einem Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenksyj am Freitag. Die Kämpfe würden an der gesamten Frontlinie fortgesetzt, fügte Syrsky hinzu.

Er hoffe, bei Gefechten im etwa 13 Kilometer hinter der Grenze gelegegen Dorf Mala Loknya „viele Gefangene“ nehmen zu können. Selenskyj hatte zuvor gesagt, Gefangene sollten gegen in Russland inhaftierte ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht werden.

Die ukrainische Armee hatte am 6. August überraschend eine Offensive in der russischen Grenzregion Kursk begonnen. Angaben Syrskys vom Donnerstag zufolge nahm sie dabei bisher mehr als 1000 Quadratkilometer des Gebiets und 82 Ortschaften ein und drang „35 Kilometer tief“ jenseits der russischen Grenze vor. Der Vorstoß diene unter anderem dazu, Russland angesichts des russischen Krieges in der Ukraine zu einem „fairen Verhandlungsprozess“ zu bewegen, erklärte Präsidentenberater Michailo Podoljak am Freitag.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update vom 16. August, 18.45 Uhr: Zwei Helfer in der westrussischen Region Kursk, die bei der Evakuierung von Zivilisten angesichts des ukrainischen Vorrückens helfen wollten, sind nach russischen Angaben am Freitag bei einem Angriff getötet worden.

Die beiden Mitarbeiter der Volksfront, einem Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen in Russland, „wurden von einem Geschoss getötet, das ihr Fahrzeug in einer der Grenzregionen von Kursk traf“, erklärte ihre Organisation im Onlinedienst Telegram. Ein dritter Mensch sei verletzt worden .Den Angaben zufolge war einer der Getöteten ein Krankenpfleger, der andere ein Pressemitarbeiter.

Ukraine attackiert Kursk: Russland stationiert neue Truppen

Update vom 16. August, 15.41 Uhr: Der plötzliche Kursk-Vorstoß der Ukraine hat Russlands Truppen zunächst überrascht. Schnell hatten die Streitkräfte von Wolodymyr Selenskyj im Ukraine-Krieg deutliche Geländegewinne verzeichnet und eine erste Militärverwaltung in der Region eingesetzt. Russland reagierte erst langsam, doch inzwischen wurden in der Oblast Kursk weitere Truppen stationiert.

Wie aus einem Bericht des britischen Geheimdienstes hervorgeht, haben die ukrainischen Truppen in die russische Grenzregion „auf einer Frontlänge von etwa 40 km bis zu einer Tiefe von 10 bis 25 km“ erzielt. „Nach anfänglichem Durcheinander und Desorganisation haben russische Streitkräfte eine größere Zahl in die Region entsandt, darunter wahrscheinlich auch Truppen aus anderen Teilen der Kontaktlinie“, heißt es in dem Bericht weiter. Des Weiteren bestätigt die Untersuchung Meldungen über neue Verteidigungslinien der russischen Streitkräfte. Diese sollen einen weiteren Vormarsch der Ukraine verhindern.

Angriff auf Krim gemeldet: Ukraine greift wohl im Krieg Brücke mit ATACMS-Raketen an

Update vom 16. August, 14.08 Uhr: Im Ukraine-Krieg haben Kiews Soldaten wohl erneut einen Angriff auf die Krim-Halbinsel gestartet. Russischen Angaben zufolge habe die Ukraine versucht, die Brücke zu der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu zerstören. Die russische Flugabwehr habe zwölf ATACMS-Raketen im Anflug auf die Bücke zerstört, teilte das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. 

Unabhängig ließen sich die Angaben zu dem Vorfall im Ukraine-Krieg nicht bestätigen. Allerdings hatte die Ukraine immer wieder erklärt, sie wolle die Brücke zerstören, sobald sie die militärischen Mittel dazu hat, weil das Bauwerk illegal errichtet worden sei. Die Brücke gilt als eines der am besten gesicherten russischen Bauwerke, nachdem sie bereits mehrfach Ziel von Angriffen im Ukraine-Krieg und in der Vergangenheit auch beschädigt worden war.

Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg im Video: Ukrainische Soldaten überrennen Russlands Stellungen

Update vom 16. August, 12.35 Uhr: Der Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg hat offenbar die russischen Truppen überrumpelt. Ein neues Video zeigt nun, wie die ukrainischen Soldaten Russlands Stellungen überrannt haben soll.

Erfolge bei Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg

Update vom 16. August, 11.45 Uhr: Angesichts der jüngsten Erfolge des Kursk-Vorstoßes durch die Ukraine fordern Freiwillige der Legion der Freiheit Russlands, einer Gruppe, die auf der Seite der Verteidiger kämpft, russische Soldaten zur Kapitulation auf, mit der Möglichkeit, sich der ukrainischen Armee anzuschließen. Dieser Ausweg wird als „gesunde Alternative zum sinnlosen Tod“ bezeichnet. Die Freiwilligen erklärten, sie seien bereit, mit jedem zu sprechen, der seine Waffen gegen den Kreml richten wolle.

Via Telegram richtet die Legion der Freiheit Russlands angesichts der Lage im Ukraine-Krieg einen eindringlichen Appell an Putins Soldaten: „Ihre politischen Berater, die hinter der Frontlinie sitzen, empfehlen Ihnen dringend, sich nicht zu ergeben, sondern sich lieber mit Ihrer eigenen Granate in die Luft zu sprengen. Doch Hunderte russischer Soldaten, die den verbrecherischen Befehl ignorieren, entscheiden sich dafür [...] zu leben, statt zu sterben.“

Offensive in Kursk dominiert Lage im Ukraine-Krieg: Russland greift dennoch an Front an

Update vom 16. August, 10.15 Uhr: Die gegenwärtige Offensive in Kursk dominiert die Lage im Ukraine-Krieg. Doch im Laufe des vergangenen Tages kam es anderswo an der Front zu insgesamt 144 Kampfhandlungen, wobei die heftigsten Kämpfe in der Region Pokrowsk zu beobachten waren. Russlands Streitkräfte führten auch aktive Offensiven an den Fronten um Torezk und Kurachowe durch. Wie der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine bekannt gab, soll Russland sieben Raketenangriffe mit zwölf Raketen und 74 Luftangriffe mit 101 gelenkten Bomben auf ukrainische Stellungen und Siedlungen durchgeführt haben.

In der Oblast Kursk kam es ebenfalls zu mehreren Angriffen. Mindestens drei ballistischen Raketen des Typs Iskander-M sollen auf die ukrainischen Truppen abgefeuert worden sein. Abseits der Lage im Ukraine-Krieg gibt es derweil immer neue Details zur Sprengung von Nord-Stream.

Auswirkungen von Kursk-Offensive auf Ukraine-Krieg: Russland wohl ausgebremst

Update vom 16. August, 08.30 Uhr: Laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) hat Russland mit einer gewissen Verzögerung eine „komplizierte, sich überschneidende und bisher unwirksame Kommando- und Kontrollstruktur als Reaktion auf den ukrainischen Überfall auf das Gebiet Kursk“ ins Leben gerufen. Dies lasse erkennen, dass der Kreml die Wahrscheinlichkeit eines bedeutenden Vorstoßes auf russischem Gebiet nicht ausreichend berücksichtigt habe, so das ISW. Seit Herbst 2022 wurde die Grenze als ruhender Frontabschnitt betrachtet und „wahrscheinlich nicht genügend für Eventualitäten für die Verteidigung des russischen Territoriums eingeplant“.

Ukraine attackiert offenbar Krim – mehrere Explosionen

Update vom 16. August, 06.30 Uhr: Die Ukraine hat in der Nacht offenbar erneut die Krim angegriffen. Der Telegram-Kanal Crimean Wind berichtete von Explosionen in den Städten Sewastopol, Simferopol und Kertsch. Dort soll demnach auch ein Feuer ausgebrochen sein. Ziel der Angriffe waren laut Serhii Bratchuk, Sprecher der Militäradministration der Oblast Odessa, ein Fährübergang in der Stadt Kertsch sowie ein Boot in der Nähe der Gemeinde Tschernomorsk in der russischen Region Krasnodar. Über das Ausmaß des Schadens gab es zunächst keine Informationen. Die Kertsch-Brücke, die die Krim mit dem russischen Festland verbindet, wurde Berichten zufolge gegen 2 Uhr morgens für den Verkehr gesperrt.

Russland verliert strategischen Bomber im Ukraine-Krieg

Update vom 16. August, 05.00 Uhr: Wolodymyr Selenskyj hat sich zum Militäreinsatz der Ukraine in der Region Kursk geäußert. Es gebe einen neuen Vorstoß, sagte der ukrainische Präsident in einer Videoansprache. Die Stadt Sudscha sei vollständig unter ukrainischer Kontrolle. Zudem seien weitere Ortschaften und Siedlungen eingenommen worden, insgesamt bereits mehr als 80. Im Verlauf der Kämpfe machten die ukrainischen Truppen angeblich weitere Kriegsgefangene. Selenskyj begrüßte dies als „weiteren Zugang zum Austauschfonds“, da Russland und die Ukraine immer wieder Kriegsgefangene austauschen.

 Die Ukraine setzt offenbar von Großbritannien gelieferte Panzer ein.

Update vom 15. August, 19.30 Uhr: Die Ukraine setzt laut Berichten britischer Medien bei ihrer Kursk-Offensive von Großbritannien gelieferte Panzer ein. Dabei handele es sich um von London zur Verfügung gestellte Challenger-2-Panzer, berichteten der Sender Sky News und weitere Medien am Donnerstag. Das britische Verteidigungsministerium machte keine detaillierten Angaben dazu, welche dieser Waffen von der Ukraine in Russland genutzt werden.

Die Position des Ministeriums sei unverändert, sagte ein Sprecher. „Wir machen im Vergabeprozess deutlich, dass die Ausrüstung im Einklang mit dem internationalen Recht verwendet werden muss“, erläuterte er. „Die Ukraine hat gemäß Artikel 51 der UN-Charta eindeutig das Recht zur Selbstverteidigung gegen Russlands illegale Angriffe, was Operationen innerhalb Russlands nicht ausschließt.“ Die britische Regierung hat der ukrainischen Armee seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 unter anderem ein Geschwader von 14 Challenger-2-Panzern geliefert. Kiew erhielt von London zudem auch Storm-Shadow-Marschflugkörper.

Laut einem Bericht der Times erteilte der zum Zeitpunkt der Waffenlieferung amtierende konservative Verteidigungsminister Ben Wallace Kiew die Erlaubnis, die Ausrüstung auch für Angriffe in Russland zu nutzen, wenn es sich bei den Zielen um Logistik und Infrastruktur Moskaus für den Krieg gegen die Ukraine handelt. Für den Einsatz der Storm-Shadow-Marschflugkörper seien damals jedoch Einschränkungen formuliert worden.

Offensive in Kursk: Dutzende Orte in Russland unter Kontrolle der Ukraine

Update vom 15. August, 16.25 Uhr: Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj sagte während einer Sitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heute, das ukrainische Militär habe seit Beginn der Offensive in Kursk 82 Orte und 1150 Quadratkilometer Territorium unter seine Kontrolle gebracht. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Berichte über das Kampfgeschehen nicht.

Update vom 15. August, 15.22 Uhr: Ukrainische Truppen kontrollieren seit mehreren Tagen Teile des russischen Grenzgebiets bei Kursk. Nun soll eine Militärkommandantur dort das öffentliche Leben regeln. Die Kommandantur solle sich um die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung und die vorrangigen Bedürfnisse der Bevölkerung kümmern, sagte Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj während einer Sitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Zum Leiter der Kommandantur sei Generalmajor Eduard Moskaljow ernannt worden.

Putin-Kommandant feiert Teilerfolg während Kurs-Offensive im Ukraine-Krieg

Update vom 15. August, 14.14 Uhr: Ein hochrangiger russischer Kommandant hat jetzt einen Teilerfolg für Russland in Kursk verkündet: Apti Alaudinow von der tschetschenischen Spezialeinheit Achmat – die in Kursk mitkämpft – sagte, man hätte die ukrainischen Soldaten aus der Ortschaft Martynowka vertrieben. „Wir haben alles verbrannt, was sich bewegt, alles, was wir finden konnten“, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters Alaudinov aus seiner Ansprache im russischen Staatsfernsehen. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben nicht.

Russlands Flaggen von Ukraine-Soldaten demoliert: Folgen des Kursk-Angriffs

Update vom 15. August, 13.36 Uhr: Die Vorgänge in der russischen Region Kursk setzen Kremlchef Wladimir Putin unter enormen Druck. Wie es an der dortigen Front aussieht, können Fotos und andere Aufnahmen vermitteln. Mehr dazu in unserem Artikel Ukraine-Soldaten zerstören Russlands Flaggen: Video zeigt Auswirkungen von Kursk-Angriff.

Über 2000 russische Soldaten ergeben sich angeblich Kursk

Update vom 15. August, 11.37 Uhr: Seit der am 6. August gestarteten Offensive der Ukraine in Kursk haben sich angeblich mehr als 2000 russische Soldaten in der Region ergeben. Das sagte der auf der Seite der Ukraine stehende Militäranalyst Alexander Kovalenko dem Nachrichtenportal Nexta. „Mit dieser hohen Zahl muss der Kreml erst einmal klarkommen“, wurde Kovalenko zitiert.

Bezogen auf die Soldaten meinte er, ihr Leben sei ihnen wichtiger gewesen und sie hätten die richtige Entscheidung getroffen. Kovalenko engagiert sich in der „Information Resistance“, einem nicht staatlichen Projekt, das Falschinformationen das Militär, Wirtschaft und Energie der Ukraine betreffend entgegenwirken will. Seine Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren.

ISW nennt Details zur Kursk-Offensive

Update vom 15. August, 9.16 Uhr: Russland soll einer Analyse des Institute for the Study of War (ISW) zufolge einen schnellen Vormarsch der Ukraine in Kursk fürchten. Auf Satellitenbildern der russischen Grenzregion sind demzufolge neue Feldbefestigungen zu sehen, darunter Panzerabwehrgräben. Diese Befestigungen befinden sich der laut ISW-Analyse etwa 17 Kilometer nördlich der von Russland angegebenen äußersten Grenze des ukrainischen Vormarsches.

Das deute darauf hin, dass die russischen Streitkräfte über einen schnellen Vormarsch der Ukrainer nach Norden in der Region Kursk besorgt sein könnten. Möglicherweise sollen die russischen Streitkräfte außerdem wichtige Landverbindungslinien präventiv vor ukrainischen Manövern zu schützen versuchen.

Lage im Ukraine-Krieg: An Kursk-Offensive laut Russland 12.000 ukrainische Soldaten beteiligt

Update vom 15. August, 8.05 Uhr: Der ukrainische Oberkommandeur Olexander Syrskyj hatte Selenskyj Bericht über die Lage in Kursk und an anderen Frontabschnitten in der Ukraine erstattet. Vor allem im Osten rund um den Donbass waren die ukrainischen Verteidiger schwer in Bedrängnis geraten, da die russische Armee dort den Druck erhöht hatte.

Syrskyj und Selenskyj vereinbarten, dass die dort kämpfenden ukrainischen Truppen zusätzliche Waffensysteme aus den nächsten militärischen Hilfspaketen westlicher Partner erhalten sollten. Ob auch Verstärkungen in die Region beordert würden, wurde - wohl aus taktischen Gründen - nicht erwähnt.

Kursk-Offensive der Ukraine laut Russland 12.000 Mann stark

Die ukrainischen Streitkräfte sollen in der Region Kursk nach russischen Schätzungen knapp 12.000 Mann stark sein. Unter ihnen seien auch ausländische Söldner, sagte der aus Tschetschenien stammende General Apty Alaudinow, Befehlshaber der in der Ukraine kämpfenden tschetschenischen Streitkräfte und ein Verbündeter von Russlands Präsident Wladimir Putin.

„Man konnte überall polnische, englische und französische Stimmen hören“, behauptete Alaudinow in einem Fernsehinterview, aus dem die Staatsagentur Tass zitierte. Nach seinen Worten seien die meisten Söldner bereits „eliminiert“ worden. Weder seine Angaben noch die der ukrainischen Seite ließen sich unabhängig überprüfen.

Ukrainische Armee in Kursk: Offensive macht laut Selenskyj Fortschritte

Update vom 14. August, 20.04 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Mittwochabend erklärt, dass die Ukraine ihre strategischen Ziele im Rahmen der Kursk-Offensive erreichen würde. Auch am Mittwoch sei man gut in der russischen Region vorangekommen, erklärte der Staatschef bei seiner nächtlichen Ansprache auf Telegram.

Ukraine plant im Krieg wohl „Pufferzone“ in Kursk in Russland

Update vom 14. August, 19.02 Uhr: Die Ukraine plant nach eigenen Angaben mit ihrer andauernden Offensive in der russischen Region Kursk die Errichtung einer „Pufferzone“ zum Schutz der eigenen Bevölkerung. Das sagte Innenminister Ihor Klimenko am Mittwoch über seinen Telegram-Kanal. „Die Errichtung einer Pufferzone in der Region Kursk ist ein Schritt zum Schutz unserer Bevölkerung an der Grenze vor dem täglichen feindlichen Beschuss.“

Neben einer „Pufferzone“ kündigte Kiew an, einen humanitären Korridor in der Region zu bilden. „Unsere Streitkräfte bereiten die Eröffnung eines humanitären Korridors zur Evakuierung von Zivilisten vor, sowohl in Richtung Russland als auch in Richtung Ukraine“, teilte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk bei Telegram mit. Die ukrainischen Truppen befinden sich nach Angaben von Präsident Selenskyj weiter auf dem Vormarsch – Russland dementierte die Meldung.

Ukraine führt wohl koordinierten Drohnenangriff auf russische Flugplätze durch

Update vom 14. August, 15.39 Uhr: Die Ukraine hat in der Nacht zum Mittwoch offenbar einen koordinierten Drohnenangriff auf vier russische Flugplätze weit hinter der Grenze durchgeführt. „Heute Abend war ein ‚lustiger‘ Abend auf den Flugplätzen in Woronesch, Kursk, Savasleyka und Borisoglebsk“, zitiert das Portal Ukrainska Pravda eine namentlich nicht genannte Quelle aus dem Inlandsgeheimdienst SSU. Das Ziel der Angriffe sei es gewesen, russische Kampfjets am Einsatz von Marschflugkörpern vom Typ Kh-101 zu hindern, meldet die Quelle weiter.

Im Laufe der Nacht hatte es bereits mehrere Meldungen von Explosionen im russischen Hinterland gegeben. Ein von dem Nachrichtenprojekt Nexta geteiltes Videos, soll eine Explosion auf dem Flugplatz Savasleyka in der Region Nischni Nowgorod zeigen. Die Authentizität des Videos lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Der Flugplatz liegt über 650 Kilometer entfernt von der Grenzregion Kursk, in der die Ukraine seit mehreren Tagen eine Offensive durchführt.

Update vom 14. August, 13.55 Uhr: Inzwischen muss Russland angesichts der Kursk-Offensive offenbar auch Truppen aus der Ukraine abziehen. Ein Sprecher des ukrainischen Militärs konkretisierte gegenüber Politico es würde sich dabei um die umkämpften Regionen Saporischschja und Cherson handeln. 

Update vom 14. August, 12.30 Uhr: Die ukrainische Offensive in der russischen Grenzregion Kursk führt offenbar dazu, dass Russland Truppen aus anderen Regionen zusammenziehen muss, um das Gebiet zu verteidigen und einen weiteren Vormarsch der Ukraine zu verhindern. Zu diesen Regionen gehört wohl auch die Exklave Kaliningrad. Laut dem litauischen Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas transportiert Moskau Truppen aus der Region nach Kursk.

Ukraine auf Vormarsch in Kursk: Offenbar 800 Quadratkilometer eingenommen

Update vom 14. August, 5.15 Uhr: Bei ihrer Offensive in der russischen Grenzregion Kursk ist die ukrainische Armee nach einer Auswertung der Nachrichtenagentur AFP bis Montagabend um bis zu 800 Quadratkilometer vorgerückt. Die russische Armee eroberte demnach im selben Zeitraum 69 Quadratkilometer ukrainisches Territorium.

Die ukrainischen Streitkräfte waren am 6. August überraschend nach Kursk vorgedrungen. Dem ukrainischen Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj zufolge kontrollierte Kiew am Montag rund 1000 Quadratkilometer der Region. Nach russischer Darstellung ist das von der Ukraine eroberte Gebiet deutlich kleiner: Der amtierende Gouverneur der Region Kursk, Alexej Smirnow, hatte am Montag gesagt, die Ukraine sei auf einer Breite von 40 Kilometern zwölf Kilometer tief in russisches Gebiet vorgedrungen.

Die AFP-Berechnungen basieren auf Informationen des Washingtoner Instituts für Kriegsstudien (ISW), das sich wiederum auf russische Quellen stützt.

Offensive in Russland dauert an – Ukraine kontrolliert wohl 74 Siedlungen in Kursk

Update vom 13. August, 19.37 Uhr: Ukrainische Soldaten rücken nach Angaben von Präsident Selenskyj weiterhin in der russischen Region Kursk vor. „Die Ukraine hat 74 Siedlungen unter ihrer Kontrolle“, teilte Selenskyj in seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Das wäre mehr als das Doppelte der Ortschaften, die Russland zuletzt angegeben hatte. „Trotz schwieriger, intensiver Kämpfe geht der Vormarsch unserer Kräfte in der Region Kursk weiter“, führte der Präsident weiter aus.

Selenskyj, der sich nach eigenen Angaben regelmäßige über die Erfolge in Kursk informieren lässt, kündigte Kontrollen und Stabilisierungsmaßnahmen für die eroberten Regionen an. „Es werden humanitäre Lösungen für diese Gebiete entwickelt“, sagte der Staatschef. Zuvor hatte Kiew betont, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen sollen.

Ukraine kontrolliert 800 Quadratkilometer russisches Gebiet in Kursk

Update vom 13. August, 14.39 Uhr: Bei ihrer Offensive in der russischen Grenzregion Kursk hat die ukrainische Armee nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP bis Montagabend (12. August) die Kontrolle über ein Gebiet von mindestens 800 Quadratkilometern erlangt. Die russische Armee eroberte demnach im selben Zeitraum 69 Quadratkilometer ukrainisches Territorium. Auch die Ukraine selbst verkündete einen großen Gebietsgewinn in Kursk.

Erstmeldung vom 13. August: Washington, D.C./Kiew – Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine macht derzeit eine durchaus heikle Phase durch. Nun muss die Armee von Kreml-Chef Wladimir Putin das eigene Gebiet rund um die Grenzregion Kursk verteidigen. Dort befindet sich das ukrainische Militär auf dem Vormarsch. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj sieht sogar schon das Ende von Putins Herrschaft wegen ukrainischen Erfolgen in der Region.

Kiew erhält im Ukraine-Krieg F-16-Kampfjets aus dem Westen

Eine weitere erfreuliche Nachricht für die Ukraine in den vergangenen Tagen war die Ankunft der ersten F-16-Kampfjets aus den westlichen Ländern. Nach monatelangem Warten wurde das Versprechen nun in der Praxis tatsächlich eingelöst. Kurz nach der Ankunft tauchten bereits die ersten Videos der Flüge von ukrainischen F-16-Jets auf. Selenskyj nahm die Kampfflugzeuge aus dem Westen feierlich entgegen und lobte die Fähigkeiten der Maschinen.

US-Senator ruft amerikanische Ex-Piloten zum Einsatz in der Ukraine

Geht es nach Graham, so können ehemalige US-Piloten die ukrainische Luftwaffe unterstützen. Der Vorstellung des Senators nach würden ehemalige amerikanische F-16-Piloten auf Einladung die Kampfjets der Ukraine fliegen. Dies sagte Graham bei einem Besuch in Kiew nach Gesprächen mit Selenskyj, wie die ukrainische Nachrichtenagentur RBC Ukraine berichtete.

„Sie (Ukrainer, Anm. d. Red.) werden Nato-Nationen durchforsten und nach gewillten Piloten im Ruhestand suchen, die ihnen helfen können, bis sie ihre Piloten trainiert haben“, so Graham laut der Agentur. Die USA müssten alles dran setzen, erklärte er und wandte sich an US-Präsident Joe Biden. Noch bevor seine aktuelle Amtszeit im November ende, müsse er für die Einladung von ehemaligen Piloten aus den USA sorgen.

Das Geschehen auf dem Schlachtfeld in der Ukraine bleibt weiter dynamisch. Die Truppen von Wladimir Putin drängen entlang der Front nach Westen, während die ukrainischen Verteidiger versuchen, die Vorstöße einzudämmen. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (bb)

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