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News-Ticker zur Lage an der Front

Ukraine-Krieg: Russland setzt Attacken fort – Kiew verstärkt Verteidigung im Osten

News zum Ukraine-Krieg: Schwere Kämpfe am Rande des Donbass. Erbitterte Gefechte halten auch an anderen Orten an. Der Ticker.

Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg ist beendet. Alle weiteren Infos und Entwicklungen zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 4. Oktober, 7.35 Uhr: Die ukrainischen Behörden haben neue Zahlen zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden sollen 1230 russische Soldaten getötet oder verwundet worden sein. Außerdem seien 101 Drohnen zerstört worden. Die Zahlen stammen von den ukrainischen Streitkräften und lassen sich nicht unabhängig prüfen. Russland selbst macht keine Angaben zu den Verlusten im Ukraine-Krieg. Die Verluste Russlands im Überblick:

  • Soldaten: 657.940 (+1230 zum Vortag)
  • Panzer: 8908 (+15)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 17.627 (+31)
  • Artilleriesysteme: 18.965 (+59)
  • Mehrfach-Raketenwerfer: 1212 (+8)
  • Luftabwehrsysteme: 965 (+1)
  • Drohnen: 16.494 (+101)

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 4. Oktober, 5.35 Uhr: Der Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte hat die Verstärkung der Verteidigungsanlagen in der östlichen Region Donezk angeordnet. General Oleksandr Syrskyj teilte in den sozialen Medien mit, dass er mit der 25. Sicheslav-Luftlandebrigade an „einem der wichtigsten Frontabschnitte“ arbeite. Die russischen Truppen rücken in verschiedenen Sektoren in der Ostukraine immer weiter vor.

Feuer am Rand einer Straße in der Region Donezk nach russischen Artillerieschlägen.

Update vom 4. Oktober, 5.15 Uhr: Russische Truppen haben ihre Angriffe gegen die ukrainischen Verteidigungslinien im Osten des Landes fortgesetzt. Im Mittelpunkt der schwersten Kämpfe lag die Region Pokrowsk am Rande des Donbass. Insgesamt seien im Tagesverlauf 20 russische Angriffe an verschiedenen Punkten abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Auch bei Kurachowe lieferten sich die Kriegsparteien erbitterte Gefechte. Nach ukrainischer Darstellung wurden an diesem Frontabschnitt 18 russische Attacken abgewehrt. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Update vom 3. Oktober, 20.20 Uhr: Russlands Streitkräfte sollen Siedlungen im russischen Gebiet Kursk angreifen, obwohl sich dort überhaupt keine ukrainischen Truppen befinden. Das behauptete Wadim Mysnyk, ein Sprecher des ukrainischen Militärs, nach Angaben von Kyiv Independent im Fernsehen. „Die örtliche Bevölkerung versteht nicht, warum sie (von den russischen Streitkräften) angegriffen wird, weil das (ukrainische) Militär nicht einmal in der Nähe ist“, zitiert das Nachrichtenportal Mysnyk. „Aber die Einheimischen leiden, sie sind gezwungen, sich für mehrere Stunden in Kellern zu verstecken und manchmal einen halben Tag dort zu verbringen.“ Die Ukraine hatte Anfang August eine Offensive gegen die westrussische Region Kursk gestartet. Das Militär hat bisher nach eigener Darstellung rund 1300 Quadratkilometer russisches Gebiet unter seine Kontrolle gebracht.

Nach Beschuss durch Russland: Mehrere Städte im Donbass ohne Wasser

Update vom 3. Oktober, 15.47 Uhr: Nach russischem Beschuss ist nach Behördenangaben für etwa 260.000 Menschen im Norden des ukrainischen Gebietes Donezk die Wasserversorgung „auf unabsehbare Zeit“ ausgefallen. Betroffen seien die Städte Slowjansk, Kramatorsk, Druschkiwka, Kostjantyniwka und umliegende Ortschaften, teilte Gouverneur Wadym Filaschkin bei Telegram mit. Vergangene Woche Mittwoch sind demnach zwei Anlagen des örtlichen Wasserversorgers stark beschädigt worden. Technisch sei eine Wiederaufnahme der Arbeit derzeit nicht möglich. Es werde an alternativen Möglichkeiten der Wasserversorgung gearbeitet.

Darüber hinaus wird Russland beschuldigt, vorsätzlich Chemieabfälle in Flüsse in der Ukraine zu leiten, um die Wasserversorgung anzugreifen.

Mark Rutte ist neuer Nato-Generalsekretär – und besucht nun Kiew im Ukraine-Krieg

Update vom 3. Oktober, 13.19 Uhr: Der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte besucht nur zwei Tage nach seinem Amtsantritt die Ukraine. Das Land müsse weiter in seinem Kampf gegen Russland unterstützt werden, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.

Update vom 3. Oktober, 12.50 Uhr: Ukrainische Kampfdrohnen haben in der Nacht zum Donnerstag den russischen Militärflughafen Borissoglebsk im Gebiet Woronesch angegriffen. Ziel seien dabei Arsenale mit Gleitbomben, Kampfjets des Typs Suchoi und Treibstoffdepots gewesen, berichteten ukrainische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Konkrete Angaben zu Schäden machten sie nicht. Der Luftwaffenstützpunkt liegt gut 340 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt.

Zuvor hatte Alexander Gussew, Gouverneur der Region Woronesch, bei Telegram über ukrainische Drohnenangriffe informiert. Dabei sollen etwa 30 abgefangen worden sein. Infolge abstürzender Trümmerteile habe es Schäden an mehr als einem Dutzend Häusern gegeben. Eine Frau sei mit Splitterverletzungen mittleren Grades in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Russland will mehr als 100 Drohnen aus der Ukraine abgeschossen haben

Update vom 3. Oktober, 11.45 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht 113 ukrainische Drohnen abgeschossen. Die Drohnen wurden laut Verteidigungsministerium von der russischen Luftabwehr über den Regionen Belgorod, Kursk, Woronesch und Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgefangen und zerstört.

Update vom 3. Oktober, 10.20 Uhr: Bei ukrainischen Granatenangriffen auf das grenznahe russische Gebiet Belgorod sind Behördenangaben zufolge drei Zivilisten getötet und vierundzwanzig weitere verletzt worden. Unter den Verletzten waren laut dem regionalen Gesundheitsminister Andrej Ikonnikow auch zwei Kinder. Der Angriff habe auf Wohngebiete gezielt, teilte der Minister laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass bei Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Russland attackiert Kiew im Ukraine-Krieg

Update vom 3. Oktober, 7.15 Uhr: Russland hat in der Nacht erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Drohnen angegriffen. Laut Kiews Militärverwaltung hat die Flugabwehr mehr als ein Dutzend Drohnen abgeschossen. Dem Einsatzbericht zufolge gingen infolge des russischen Drohnenangriffs im Kiewer Stadtteil Desnianskyi Trümmer nieder.

Update vom 3. Oktober, 6.35 Uhr: Bei einem neuen russischen Bombenangriff auf das Wohnviertel Saltiwka im Norden der ostukrainischen Großstadt Charkiw sind dem ukrainischen Rettungsdienst zufolge mindestens zehn Menschen verletzt worden, darunter ein drei Jahre altes Kind. Die Bombe habe ein fünfstöckiges Wohngebäude getroffen. Dabei wurden den Angaben zufolge die Fassade und mehrere Wohnungen in den oberen Stockwerken schwer beschädigt. Es brach ein Brand aus. Auch mehrere Autos fingen demnach Feuer.

Update vom 2. Oktober, 20.50 Uhr: Russlands Truppen haben Wuhledar in der Region Donezk mit ehemals 18.000 Einwohnerinnen und Einwohner erobert, wie nun auch die Ukraine bestätigt hat. Die Einnahme der schwer zerstörten Stadt bringt der russischen Armee im Krieg gegen das Nachbarland gleich mehrere Vorteile – Experten sprechen von einer Art Winterlager für Russlands Truppen.

Krieg verschärft Probleme: Ukraine geht von stark schrumpfender Bevölkerung aus

Update vom 2. Oktober, 16.55 Uhr: Die Regierung der Ukraine geht auch für die Zeit nach dem Krieg von einer stark schrumpfenden Bevölkerung aus. Schätzungen des Demografie-Instituts der Akademie der Wissenschaften rechnen mit einem Rückgang auf knapp 29 Millionen bis 2041, wie einem Strategiepapier der Regierung zu entnehmen ist. Bis 2051 könnte die Bevölkerung demnach auf nur noch etwa 25 Millionen schrumpfen. Aktuell sollen noch knapp 36 Millionen Menschen auf dem ukrainischen Staatsgebiet leben, davon etwa 31 Millionen im von der Regierung kontrollierten Teil. Bei der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 hatte die Ukraine noch eine Bevölkerungszahl von 52 Millionen.

Der Krieg hat dabei bestehende Probleme verschärft. Die durchschnittliche Zahl der Geburten pro Frau lag dem Demografie-Institut nach bei etwa 0,9. Vor dem russischen Einmarsch lag diese zwar noch bei 1,16, jedoch ist für einen Erhalt der Bevölkerungszahl eine Kinderzahl von mehr als zwei pro Frau erforderlich. 

Russland verurteilt Gegner des Ukraine-Kriegs zu hohen Strafen

Update vom 2. Oktober, 14.15 Uhr: In Russland wurden mehrere Kriegsgegner zu hohen Strafen verurteilt. So sollen 13 Personen, die im Frühjahr 2023 zwischen 17 und 20 Jahren alt gewesen sein sollen, von einem Militärgericht in der ostrussischen Stadt Tschita zu bis zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt worden sein. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, werde den Verdächtigen vorgeworfen, 13 Anschläge auf Anlagen der russischen Eisenbahn und der Energieversorgung verübt zu haben.

Update vom 2. Oktober, 13.25 Uhr: Gouverneur Wadym Filaschkin hat die Situation in Wuhledar als „äußert schwierig“ bezeichnet. Russische Truppen haben die Stadt nach offiziellen Angaben eingenommen. Wie der Kyiv Indepentend berichtete, sagte Filaschkin im nationalen Fernsehen: „Die Kämpfe finden innerhalb der Stadt statt, deshalb ist es fast unmöglich, humanitäre Hilfe zu bringen.“

Update vom 2. Oktober, 12.22 Uhr: Die Ukraine hat die Einnahme der Stadt Wuhledar in der Region Donezk durch russische Soldaten bestätigt. „Das Oberkommando hat ein Manöver zum Abzug der Einheiten aus Wuhledar genehmigt, um Personal und militärische Ausrüstung zu retten und eine Position für weitere Operationen einzunehmen“, zitiert Kyiv Independent aus einer Erklärung. Russland habe die Stadt „um jeden Preis“ einnehmen wollen und habe die Kapazitäten der ukrainischen Armee erschöpft.

Update vom 2. Oktober, 11.34 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge ein weiteres Dorf in der Ostukraine eingenommen. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt hat, handele es sich dabei um die Siedlung Nelipiwka in der Region Donezk. In diesem Gebiet meldete die Ukraine kürzlich selbst Geländegewinne.

Putin sicher: „Alle gesetzten Ziele“ im Ukraine-Krieg sollen erreicht werden

Update vom 2. Oktober, 11.25 Uhr: Russlands Machthaber Wladimir Putin zeigt sich siegessicher im Ukraine-Krieg. „Alle gesetzten Ziele werden erreicht werden“, so Putin in einer am Montag (2. Oktober) veröffentlichten Videobotschaft. In dem Video, anlässlich des zweiten Jahrestags der russischen Annexion von vier ukrainischen Gebieten, wiederholte der Kreml-Chef, dass der Angriff auf die Ukraine wegen ihrer angeblichen „Nazi-Regierung“ erfolgte.

Update vom 2. Oktober, 10.30 Uhr: Bei einem russischen Drohnenangriff auf die Stadt Odessa soll im Hafen ein Feuer ausgebrochen sein. „Die Russen haben die Hafen- und Grenzinfrastruktur angegriffen“, zitierte Ukrainska Pravda Oleg Kiper, den Leiter der regionalen staatlichen Verwaltung. Das Feuer sei mittlerweile gelöscht worden. Bei dem Angriff sollen zwei LKW-Fahrer verletzt worden sein.

Russlands Regierungschef reist mitten im Ukraine-Krieg in den Iran

Update vom 2. Oktober, 10.10 Uhr: Mitten im Ukraine-Krieg reist der russische Regierungschef Michail Mischustin zu einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian. Das Gespräch in Teheran soll kommenden Montag stattfinden, wie die russische Regierung mitteilte.

In dem Gespräch, das während zunehmender Spannungen zwischen dem Iran und Israel stattfinden soll, soll es um „die gesamte russisch-iranische Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Kultur und humanitäre Hilfe“ gehen, wie es aus der Regierung in Moskau hieß.

Update vom 2. Oktober, 9.23 Uhr: Russland hat in den vergangenen 24 Stunden erneut schwere Verluste im Ukraine-Krieg hinnehmen müssen. Wie die Armeeführung der Ukraine berichtete, seien demnach etwa 1130 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Weiter habe man vier Panzer, 14 Artilleriesysteme und 26 Drohnen der Armee des russischen Machthabers, Wladimir Putin, zerstört. Die Angaben können von der Redaktion nicht unabhängig überprüft werden.

Russland hat wohl Wuhledar eingenommen: Experten sehen keinen Vorteil für Putin im Ukraine-Krieg

Update vom 2. Oktober, 7.47 Uhr: Nach harten Verlusten hat Russland die Stadt Wuhledar offenbar eingenommen. Das bestätigte auch das Institut für Kriegsstudien (ISW) im neuen Lagebericht. Jedoch bezweifeln die Analysten dadurch einen Vorteil für die Angreifer. Es sei unklar, ob russische Streitkräfte in naher Zukunft rasche Gebietsgewinne jenseits der Frontstadt erzielen werden, hieß es. Die Auswirkungen durch die Einnahme der Stadt seien jedenfalls eher gering, da es sich bei der Ortschaft um keinen strategisch wichtigen Punkt an der Front handeln würde.

Update vom 2. Oktober, 5.25 Uhr: Rückschlag für die Ukraine: Nach monatelanger Verteidigung ist die Frontstadt Wuhledar offenbar an Russland gefallen. Das berichten ukrainische Medien übereinstimmend. Eine offizielle Bestätigung der ukrainischen Regierung gab es bislang noch nicht, dennoch bezeichnete Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache die Lage an der Front allgemein als „schwierig“. Seit des ukrainischen Vorstoßes nach Russland in der Kursk-Region stehen die Verteidiger an vielen anderen Frontabschnitten massiv unter Druck, nachdem einige Brigade für den Angriff auf Russland verlegt worden war.  Mehrere Kleinstädte konnten seither von russischen Truppen erobert werden.

Trotz hoher Verluste: Russland nimmt offenbar Wuhledar ein

Update vom 1. Oktober, 19.25 Uhr: Russische Truppen haben nach inoffiziellen Berichten die ostukrainische Bergarbeiterstadt Wuhledar erobert. Russische Militärblogs veröffentlichten am Nachmittag Fotos von russischen Flaggen auf mehreren Gebäuden der Stadt, die seit 2022 ein stark befestigter Vorposten der ukrainischen Armee war. Auch ukrainische Militärbeobachter markierten auf ihren Karten Wuhledar als russisch kontrolliert.

Der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, berichtete schon am Mittag, dass russische Truppen bis ins Stadtzentrum vorgerückt seien. „Die Kämpfe finden im Stadtgebiet statt. Daher ist es fast nicht mehr möglich, humanitäre Hilfe hinzubringen“, sagte er einem ukrainischen Nachrichtensender. Von den vor dem Krieg knapp 15.000 Einwohnern seien noch 107 im Stadtgebiet geblieben. 

Eine offizielle Kiewer Bestätigung für den Fall der Stadt gab es zunächst nicht. Indirekt ließ sich die Entwicklung aus den Lageberichten des ukrainischen Generalstabs herauslesen. Er erwähnte morgens noch Kämpfe um Wuhledar, im Bericht für den Nachmittag schon nicht mehr.

Russland beschießt Region Saporischschja in der Ukraine

Update vom 1. Oktober, 18.19 Uhr: Am Montag hat Russland 10 Siedlungen in der Region Saporischschja 359 Mal beschossen. Das berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Region Saporischschja, Iwan Fjodorow, auf Telegram. Auch in der Region Cherson habe die russische Armee laut Angaben des Leiters der regionalen Staatsverwaltung 24 Siedlungen beschossen.

Update vom 1. Oktober, 17.12 Uhr: Russische Soldaten sollen sich fast im Zentrum der ukrainischen Kleinstadt Wuhledar befinden. Das erklärte der Leider der militärischen Administration der Region, Wadym Filaschkin, laut ukrinform am Dienstag. Demzufolge sollen sich noch 107 Einwohner in der Kleinstadt befinden.

Lage im Ukraine-Krieg: Russischer Vormarsch in der Ost-Ukraine

Erstmeldung: Wuhledar – Seit Beginn des Ukraine-Kriegs versucht Russlands Armee immer wieder, die Kleinstadt Wuhledar in der Ostukraine einzunehmen. Bisher misslang dies. Doch jetzt scheint die ukrainische Stadt kurz davor, in russische Hände zu fallen.

„Russische Truppen verbessern täglich ihre Positionen in Wuhledar in der Volksrepublik Donezk und haben die Stadt eingekesselt“, sagte Denis Puschilin, Separatistenführer im Donezk, am Montag (30. September) bei einer Live-Übertragung im russischen Fernsehsender Rossiya-24. „Wir registrieren bereits täglich Verbesserungen der Positionen“, sagte er zur Lage an der Front.

Eroberung von Wuhledar steht offenbar bevor: Rekruten der Ukraine ergeben sich angeblich reihenweise

Der Politiker der von Russland illegal annektierten Region Donezk behauptete, dass sich die meisten ukrainischen Soldaten, die nach Wuhledar geschickt würden, den Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin ergeben würden. Die Ukraine verlege vor allem „schlecht ausgebildete, kürzlich mobilisiere Bürger“ für die Kämpfe nach Wuhledar.

Tatsächlich haben laut britischen Berichten die Verluste der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland Höchststände erreicht. Kiew ziehe mit seinem neuem Wehrpflichtgesetz pro Monat rund 30.000 neue Rekruten ein, die meist ohne Kampferfahrung seien.

UN dokumentieren Folter von Kriegsgefangenen: Misshandlungen im Ukraine-Krieg vor allem durch Russland

Das UN-Menschenrechtsbüro hat unterdessen Folter und Misshandlungen von ukrainischen und russischen Kriegsgefangenen dokumentiert. Ukrainer waren nach eigenen Angaben während ihrer ganzen Gefangenschaft in Russland betroffen, während Russen, sobald sie in ukrainischen Gefangenenlagern ankamen, sicher waren. Dies sagte Danielle Bell, Leiterin der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission. Auf beiden Seiten wurden mehrere hundert Gefangene befragt. 

Die ukrainischen Kriegsgefangenen erlebten „weitreichende und systematische Folter“, sowohl bei der Festnahme als auch in verschiedenen Internierungslagern und Gefängnissen in den besetzten Gebieten in der Ukraine und in Russland. 

Folter im Ukraine-Krieg: Schein-Exekutionen, Hundeattacken und sexuelle Gewalt

Sie berichteten unter anderem über Schein-Exekutionen, Hundeattacken und sexuelle Gewalt, mangelnde medizinische Versorgung und zu wenig Essen. Mindestens zehn Ukrainer seien wegen dieser Zustände ums Leben gekommen. Russland erlaube trotz permanenter Nachfrage keinen Zugang zu den ukrainischen Kriegsgefangenen. Die UN-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter hätten nach ihrer Freilassung mit ihnen gesprochen.

Zu den russischen Kriegsgefangenen in der Ukraine habe das Team uneingeschränkten Zugang. Sie hätten über Schläge und Folter bei der Festnahme oder dem Transport berichtet. In den Internierungslagern würden sie aber korrekt behandelt und die Einrichtungen entsprächen internationalen Standards, sagte sie. 

Unabhängig davon bleibt die Lage an der Front in der Ostukraine dynamisch. Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (smu/dpa)

Rubriklistenbild: © Dmytro Smolienko/Imago

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