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Robert F. Kennedy jr.
Trumps Vorschlag für das Gesundheitsministerium löst Alarm unter US-Ärzten aus
Während einige Republikaner die Nominierung des Ex-Demokraten Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister bejubeln, äußern Mediziner Bedenken hinsichtlich Risiken.
Unter denjenigen, die öffentlich auf Trumps Ankündigung reagiert haben, sind laut einem Bericht der US-Zeitung Newsweek etwa der frühere Leiter der US-Behörde des Center for Desease Control, Dr. Richard Besser, sowie zahlreiche Lehrkräfte für Medizin an renommierten US-Universitäten wie Brown oder Stanford. So warnte etwa die Stanford-Medizinerin Dr. Kavita Patel vor „einer potenziellen Katastrophe“, die aus der Kennedy-Nominierung entstehen könne.
Medizin und Wissenschaft: Aus diesen Gründen warnen Fachleute vor Kennedy
Wie die Zeitung zitiert, hatte die frühere praktizierende Internistin, die inzwischen an der kalifornischen Universität unterrichtet, Kennedys Nominierung als Gesundheitsminister mit den Worten kommentiert: „Das ist, als ob man jemandem, der glaubt, dass die Erde eine Scheibe ist, die Leitung einer Weltraum-Mission anvertraut“. Laut Patel übergebe Trump sein Gesundheitsministerium damit jemandem, der „jahrelang Desinformation über Impfstoffe verbreitet hat“. Patel hatte vor ihrer Tätigkeit in Stanford auch jahrelang im Regierungsapparat unter Präsident Barack Obama sowie im Team des verstorbenen US-Senators und Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses Edward Kennedy, Robert F. Kennedys Onkel, gearbeitet.
Auch der Brown-Professor und ehemaliger Biden-Berater Dr. Ashish Jha nannte die Kennedy-Nominierung eine „außergewöhnlich schlechte Wahl“. Die Begründung: Kennedy habe bereits mehrfach signalisiert, dass er in bestimmten Bereichen nicht vorhabe, den Ergebnissen wissenschaftlicher Analysen zu folgen: Statt Entscheidungen auf Basis exakter Analysen und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu treffen, scheint er entschlossen zu sein, diese an seinen persönlichen Überzeugungen auszurichten“, zitiert Newsweek den Wissenschaftler.
Designierter Gesundheitsminister Kennedy: Fachleute warnen vor Ende der Impfpflicht
Dass solche Überzeugungen potenziell Auswirkungen haben können, zeigt ein Vorfall, über den etwa der britische Guardian berichtet. Demnach habe Kennedys gemeinnützige Organisation Children‘s Health Defense im Jahr 2018 im pazifischen Inselstaat Samoa vermehrt über vermeintliche Risiken von Impfungen informiert, nachdem durch einen menschlichen Fehler zwei Kinder infolge einer Impfung gestorben waren. Im folgenden Jahr seien bei einem Masern-Ausbruch auf der Insel mehr als 5700 Menschen infiziert worden und 83 gestorben. Auf den Ausbruch angesprochen, habe Kennedy in einem Interview jede Verantwortung von sich gewiesen, berichtet die britische Zeitung.
Kennedys Standpunkte zum Thema Impfungen sind auch die Basis vieler aktueller Warnungen. So betonte etwa der CNN-Korrespondent Dr. Sanjay Gupta, dass im Falle der von Kennedy angekündigten Aussetzung einer Impfpflicht für Kinder, gefährliche Ausbrüche von eigentlich gut kontrollierbaren Krankheiten wie Masern bevorstehen könnten. Kennedy dagegen argumentiert, dass Impfungen potenziell Krankheiten wie Autismus auslösen könnten. Eine Behauptung, für die es jedoch keine wissenschaftliche Grundlage gibt.
Breite Unterstützung: Republikaner reagieren auf Kennedy-Nominierung
Zwischen all der Kritik gegen die Kennedy-Nominierung wird Trumps Entscheidung für den prominenten Ex-Demokraten jedoch im Republikaner-Lager generell positiv aufgenommen. Viele republikanische Senatoren und Kongressabgeordnete begrüßen Trumps Entscheidung für Kennedy und sehen den 70-Jährigen als Hoffnung, den Einfluss von Pharma-Unternehmen zu verringern, die in den vergangenen Jahren in den USA mehr und mehr in der Kritik stehen. Des Weiteren hat Kennedy bereits angekündigt, die Fluorid-Zugabe zum Leitungswasser einzustellen. Das Spurenelement wird in den USA auf Anraten des CDC zum Leitungswasser hinzugegeben, um die Zahngesundheit zu verbessern, was laut Studien auch seit Jahren Effekte zeigen soll.
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Auch Kennedys Ankündigung, ein verbessertes Ernährungskonzept für Schulen in den USA umzusetzen, stößt bei vielen Republikanern auf positives Feedback. Demnach sollten verarbeitete Lebensmittel künftig aus Schulessen verschwinden, um Amerika in Anspielung auf Donald Trumps „Make America Great Again“-Kampagne „wieder gesund“ zu machen. Derzeit sind laut aktuellen Erhebungen der US-Gesundheitsbehörde NIH rund 2 von 5 Erwachsenen und 1 von 5 Kindern und Jugendlichen von Adipositas – also Fettleibigkeit – betroffen.
Ein Republikaner, der die Kennedy-Nominierung dagegen kritisch sieht und sich gegen die Bestätigung der Personalie im Senat ausgesprochen hat, ist Trumps ehemaliger Vizepräsident Mike Pence. Seine Begründung: Kennedys Einstellung zum Thema Abtreibungen. Dieser habe in der Vergangenheit „Abtreibungen bis in den neunten Schwangerschaftsmonat“ unterstützt. Pence ist Unterstützer der Pro-Life-Bewegung in den USA, die Schwangerschaftsabbrüche in jeder Phase der Schwangerschaft ohne Ausnahme ablehnt. (saka)