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Trotz massiver Funktionsstörungen und politischer Machtkämpfe im Pentagon lobt Trump die Arbeit von Pete Hegseth. Kritiker bezeichnen die Situation als ‚Zusammenbruch‘ und stellen Trumps Loyalität infrage.
Washington, D.C. – Präsident Donald Trump hat am Montag die sich verschärfende Kontroverse um Pete Hegseth zurückgewiesen und erklärt, der umstrittene Verteidigungsminister leiste „großartige Arbeit“. Trotz der politischen Machtkämpfe und daraus folgenden massiven Funktionsstörungen im Pentagon, sowie zahlreicher Entlassungen und Berichten, wonach er seiner Frau, seinem Bruder und seinem Anwalt hochsensible Details einer bevorstehenden Militäroperation preisgegeben habe.
Besorgnis um Hegseths Fürungsstil wächst: Republikaner nennt die Situation einen „Zusammenbruch“
Pentagon-Beamte beobachten die Auflösung von Hegseths innerem Kreis mit Besorgnis und fragen sich, wie dieser in einer nationalen Sicherheitskrise funktionieren würde. Ob der Präsident selbst womöglich selbst handeln müsse, erschien den Beamten fraglich.
„Der Präsident bekundet immer seine Unterstützung für sein Team – bis er es nicht mehr tut und man am nächsten Tag davon in einem Tweet liest“, sagte eine mit Trumps Denkweise vertraute Person. Wie die anderen Quellen auch, berichtete sie nur unter der Bedingung der Anonymität.
Frontalangriff von Hegseth: „Eine Reihe von Verleumdungsartikeln“
Vor dem Weißen Haus verteidigte sich der ehemalige Fox-News-Moderator und Veteran der Nationalgarde wütend. Er kritisierte die Medien scharf dafür, dass sie „eine Reihe von Verleumdungsartikeln“ veröffentlicht hätten. Seiner Auffassung nach seien diese von Beamten gestreut worden, die er wegen Weitergabe von Informationen an Reporter entlassen hatte.
Die anonymen Quellen in diesen Artikeln seien „verärgerte ehemalige Mitarbeiter“, die sich mit Journalisten zusammengetan hätten, um „Menschen zu vernichten und ihren Ruf zu ruinieren“. Hegseth besitzt für seine Behauptungen keine Beweise.
Donald Trumps Orbit: Einflüsterer, Berater und Vertraute des Präsidenten
„Das wird bei mir nicht funktionieren“, schwor Hegseth am Rande der jährlichen Ostereiersuche im Weißen Haus. Die neu aufgetauchten Vorwürfe über seine vorzeitige Weitergabe von Angriffsplänen seien „irrelevant“. Er fügte hinzu, dass er und Trump miteinander gesprochen hätten und dass sie „voll und ganz auf einer Linie“ seien.
Hegseth erneut unter Beschuss: Frau, Bruder und Anwalt waren über Bombenangriffe informiert
Die mediale Aufruhr erfolgte nach einem Bericht der New York Times vom Sonntag. Nach diesem hatte Hegseth am 15. März den Zeitpunkt und andere wichtige Aspekte des Bombardements im Jemen mit einer kleinen Gruppe von Personen geteilt. Darunter befanden sich seine Frau Jennifer, sein Bruder Phil und sein persönlicher Anwalt Tim Parlatore. Erneut wurden diese Informationen über die verschlüsselte, aber nicht-klassifizierte Messaging-App Signal geteilt.
Die Ähnlichkeiten zu einer anderen Kontroverse sind kaum zu übersehen: Trumps nationaler Sicherheitsberater Michael Waltz hatte versehentlich den Chefredakteur des Magazins Atlantic in eine separate Signal-Gruppe aufgenommen. Diese wurde von zahlreichen hochrangigen Regierungsbeamten zur Koordinierung der Jemen-Angriffe genutzt.
Auch dort gab Hegseth hochsensible Details preis – Informationen, die nach Einschätzung ehemaliger Verteidigungsbeamter normalerweise streng geheim sind und nur einer kleinen Gruppe von Personen zugänglich sein sollten.
Musk sollte in Kriegspläne mit China eingeweiht werden – Trump schaltet sich ein
Die Unruhen im Pentagon reichen mindestens einen Monat zurück. Damals wurde ein weiterer wenig schmeichelhafter Bericht bekannt: Tech-Milliardär Elon Musk sollte eine Unterrichtung erhalten, die streng geheime Informationen darüber enthielt, wie das US-Militär einen Krieg mit China wahrscheinlich führen würde.
Trump selbst war von dieser Idee beunruhigt und schaltete sich ein, so berichten Beamte. Obwohl die Regierung öffentlich reagierte, indem sie die Richtigkeit der Berichterstattung infrage stellte, leitete sie eine Untersuchung wegen mutmaßlicher Informationslecks aus dem Verteidigungsministerium ein.
Der Vorfall markierte einen Wendepunkt, an dem Hegseth und hochrangige Berater zunehmend paranoid wurden, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Beamte aussagten. Etwa eine Woche später veröffentlichte The Atlantic den ersten Bericht über die Signal-Affäre. Die Verbitterung und das Misstrauen wurden dadurch im Pentagon nur geschärft.
Nach Entlassungen: Beamte werfen Hegseth „Verleumdung“ vor
In einer gemeinsamen Erklärung vom Samstag warfen die drei entlassenen politischen Beamten Hegseths Team Verleumdung vor. Sie erklärten, ihnen sei „nicht mitgeteilt worden, was genau gegen sie untersucht worden sei, ob noch Ermittlungen liefen oder ob es überhaupt eine echte Untersuchung wegen ‚Lecks‘ gegeben habe“.
Die Entlassungen von Caldwell und Selnick, langjährigen Mitarbeitern von Hegseth, seien besonders beunruhigend, sagten mehrere, mit den beiden bekannten Personen. Zuvor hatte Hegseth diese selbst in sein Team geholt.
Caldwell bestreitet die Vorwürfe der Trump-Regierung: Untersuchung sei „als Waffe eingesetzt“ worden
Am Montag wurde ein Interview mit dem konservativen Journalisten Tucker Carlson und Dan Caldwell ausgestrahlt. Darin erklärte Letzterer, dass er keine Informationen an die Medien weitergegeben habe. Ihm sei kein Grund, für seine Entlassung genannt worden sei. Die Vorwürfe gegen ihn bestritt er: Caldwell sei weder einem Lügendetektortest unterzogen worden noch wäre er aufgefordert worden, sein Telefon den Behörden zur Überprüfung auf mögliche Indiskretionen zur Verfügung zu stellen.
In dem Interview fügte er hinzu, dass er glaube, die Untersuchung der Informationslecks sei gegen ihn, Selnick und Carroll „als Waffe eingesetzt“ worden. Als er aus seinem Büro geführt wurde, habe er zunächst gedacht, er solle in einer laufenden Untersuchung des Generalinspekteurs über Hegseths Nutzung von Signal aussagen. Bis kurz vor seiner Entlassung habe er Zugang zu streng geheimen Informationen gehabt, fügte er hinzu.
„Wenn ich tatsächlich einige der Dinge getan hätte, die mir anonyme Personen im Internet und Leute im Pentagon vorwerfen, würde ich in Handschellen stecken“, sagte Caldwell.
Eine weitere Person aus Hegseths Umfeld könnte entlassen werden
Wie eingeweihte Personen aussagen, beabsichtige Hegseths Team, seinen Stabschef Joe Kasper zu entlassen und ihn in eine weniger sichtbare, aber noch nicht definierte Position im Verteidigungsministerium zu versetzen. Diese Entwicklung, über die zuerst Politico berichtete, folgte auf wochenlange Spannungen zwischen Kasper und anderen Kollegen.
Vertreter des Verteidigungsministeriums lehnten es ab, Kaspers bevorstehende Versetzung zu bestätigen oder zu beantworten, wer die Aufgaben des Stabschefs des Verteidigungsministers übernehmen wird. Sean Parnell, ein Sprecher von Hegseth, reagierte nicht auf Anfragen nach einer Stellungnahme.
Ehemaliger Hegseth-Vertrauter: „Monat des totalen Chaos“ im Pentagon
Auch ein ehemaliger Sprecher von Hegseth, John Ullyot, wandte sich gegen den Verteidigungsminister: In einem von Politico veröffentlichten Meinungsbeitrag zweifelte er an dessen Fähigkeit zur Ausübung seines Amtes.
Ullyot wurde nach Kritik von Kollegen an seinem Urteilsvermögen im letzten Monat aus seinem Amt entfernt. Er schrieb, dass „im Pentagon ein Monat des totalen Chaos“ geherrscht habe. Trump verdiene Besseres von seinen Spitzenpolitikern.
Karoline Leavitt, eine Sprecherin von Trump, stellte Hegseth als Opfer einer breiten Opposition innerhalb des Ministeriums dar und behauptete, das „gesamte Pentagon“ arbeite daran, ihn zu untergraben.
Abrufbereit und frisch befördert: Möglicher Nachfolger steht schon bereit
Einige Quellen behaupten, Hegseth plane den Marine-Colonel Ricky Buria zum Seniorberater und möglicherweise sogar zum Stabschef oder stellvertretenden Stabschef zu ernennen. Der zuletzt als stellvertretender Militärberater tätige Buria, soll Hegseths inneren Kreis politischer Berater stärken. Verteidigungsbeamte sagten, Buria habe letzte Woche unerwartet seine Unterlagen eingereicht, um das Marine-Corps zu verlassen. Er befinde sich nun im „Endurlaub“, um aus dem Dienst auszuscheiden.
Bereits im vergangenen Herbst wurde Buria in seinen derzeitigen Rang befördert. Das hätte zur Fogle, dass er ohne eine Ausnahmegenehmigung in den Ruhestand zurückkehren und seinen früheren Rang – Oberstleutnant – wieder annehmen könnte. Mit wenigen Ausnahmen muss ein Soldat einen Rang zwei Jahre lang zufriedenstellend innehaben, um in dieser Besoldungsgruppe in den Ruhestand zu treten und die entsprechenden Leistungen zu erhalten.
US-General mit scharfer Kritik: „Wenn ein Demokrat das getan hätte, würden wir seinen Kopf fordern“
Die mit Trumps Denkweise vertraute Person stellte infrage, ob Buria für eine solche Aufgabe geeignet ist. Sie wies darauf hin, dass er zunächst als junger Militärberater von Verteidigungsminister Lloyd Austin in der Biden-Regierung tätig war. Es ist zwar üblich, dass Militärangehörige überparteiliche Funktionen ausüben, die eine Brücke zwischen den Präsidentschaftsregierungen schlagen, aber es ist unklar, ob das Weiße Haus Buria akzeptieren wird.
Am Montag sagte der republikanische Abgeordnete und pensionierte General der Luftwaffe, Don Bacon (Nebraska), dass das Militär immer stolz darauf sein sollte, die operative Sicherheit aufrechtzuerhalten. Weiter erklärte er, dass es „inakzeptabel“ sei, wenn die neuen Berichte über Hegseths Umgang mit sensiblen Informationen wahr seien.
„Wenn ein Demokrat das getan hätte, würden wir seinen Kopf fordern“, sagte Bacon. „Ich mag keine Heuchelei. Wenn es um Sicherheit geht, sollten wir zuerst Amerikaner sein.“
Zum Autor
Dan Lamothe kam 2014 zur Washington Post, um über das US-Militär zu berichten. Seit 2008 schreibt er über die Streitkräfte, reist viel, ist bei fünf Teilstreitkräften eingebettet und berichtet über Kampfhandlungen in Afghanistan.
Missy Ryan und Abigail Hauslohner haben zu diesem Bericht beigetragen.
Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.
Dieser Artikel war zuerst am 22. April 2025 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.