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„Totales Chaos“
Hegseth-Nachfolge wegen Chat-Affäre? Neue Details zu Signal-Skandal des Trump-Ministers
Hegseth leistet sich schon wieder einen Skandal. Ein ehemaliger Mitarbeiter packt über die Zustände im Pentagon aus – wird es eng für Trumps Minister?
Update vom 24. April, 16.27 Uhr: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll laut Bericht der Washington Post die App des Messanger-Dienstes Signal auch auf seinem Rechner im Pentagon eingerichtet haben. Das berichtet die US-Zeitung unter Berufung auf „drei mit der Angelegenheit vertraute Personen“. So habe sich Hegseth trotz des Handyverbots im Verteidigungsministerium schneller mit dem Weißen Haus und seiner Familie austauschen wollen. Ein Sprecher des Trump-Ministers wies den Bericht zurück.
Hegseth gerät derzeit nach Enthüllungen in seiner Chat-Affäre immer stärker unter Druck. Der Verteidigungsminister soll Medienberichten zufolge Militärpläne zu Angriffen auf die Huthi-Miliz im Jemen in einem Gruppenchat über die App Signal auch mit seiner Ehefrau und anderen Personen geteilt haben.
Neuer Bericht über Trump-Minister: Hegseth teilte Informationen aus Sicherheitssystem
Update 23. April, 8.35 Uhr: US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat mehrfach abgestritten, dass es sich bei den von ihm über Signal geteilten Informationen um geheime Daten gehandelt habe. In einer privaten Chatgruppe verbreitete er Details zu einem geplanten Angriff auf Rebellen der Huthi-Miliz im Jemen. Unter den Chatmitgliedern befanden sich unter anderem Hegseths Frau und der Bruder des Ministers.
Nun wurden jedoch neue Details zu den geleakten Daten bekannt. Wie das US-Magazin NBC-News unter Berufung auf drei anonyme US-Beamte berichtete, soll Hegseth die Informationen über das System „US Central Command“ übermittelt bekommen haben. Dies sei speziell für die Übermittlung sensibler und geheimer Daten gedacht. Hegseth soll die so erhaltenen Informationen im Anschluss jedoch über sein privates Mobiltelefon weitergegeben haben.
Sucht Trump einen Nachfolger für Hegseth? Insider berichten von personellen Konsequenzen im Pentagon
Update vom 22. April, 10.45 Uhr: US-Präsident Donald Trump soll sich bereits auf der Suche nach einem Nachfolger für seinen skandalbehafteten Verteidigungsminister Pete Hegseth befinden. Der fiel zuletzt erneut negativ auf, weil er geheime Militärpläne über den Messengerdienst Signal mit Personen aus seinem privaten Umfeld geteilt haben soll. Wie der US-Sender NPR nun berichtete, habe ein US-Beamter bestätigt, dass sich das Weiße Haus um eine Nachfolge für das Amt des Pentagon-Chefs bemühe.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, hat die Berichte von NPR allerdings als „Fake News“ abgetan, wie sie in einem Beitrag auf X schrieb. Die anonyme Quelle des Senders habe „keine Ahnung, worüber sie spricht“. Trump habe bereits am Montag (21. April) deutlich gemacht, dass er weiter hinter Hegseth stehe.
Rückblick auf die ersten 100 Tage: Trump krempelt die USA um – eine Chronik
Skandal um Hegseth: Neue Sicherheitspanne bei Trumps Verteidigungsminister
Erstmeldung vom 21. April: Washington, D.C. – Es ist schon wieder passiert. Gerade einmal einen Monat ist es her, dass ein Journalist der US-Zeitschrift The Atlantic versehentlich in eine Chatgruppe mehrerer US-Regierungsbeamter hinzugefügt wurde. Vom 11. bis zum 15. März teilten dort unter anderem Vize-Präsident JD Vance, als auch US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, sowie mehrere weitere Vertreter der Administration von US-Präsident Donald Trump, Details zu einem geplanten Angriff auf Rebellen der Huthi-Miliz im Jemen.
Nun berichtete die New York Times, dass Hegseth Details zu dem Angriff auf die Miliz über den Messengerdienst Signal noch in einer anderen Privatgruppe geteilt haben soll. Diesmal allerdings nicht mit einem Journalisten, sondern unter anderem mit seiner Ehefrau, seinem Bruder und seinem persönlichen Anwalt. Rund ein Dutzend Personen sollen sich in der Signal-Gruppe befunden haben. Unter den geteilten Informationen sollen sich laut Aussagen mehrerer mit dem Sachverhalt vertrauter Personen unter anderem die Flugpläne der US-Kampfjets für den Angriff befunden haben.
Hegseth stürzt Pentagon ins „totale Chaos“ – Feuert Trump seinen Minister?
Der schluderige Umgang Hegseths mit streng geheimen Informationen, scheint nur einer von vielen Fehltritten von Trumps Minister zu sein. „Unter Hegseths Führung herrscht im Gebäude Chaos“, schrieb John Ullyot, ehemaliger oberster Sprecher des Verteidigungsministeriums, über die Situation im Pentagon. In seinem Kommentar auf dem Nachrichtenportal Politico stellte er zudem die Vermutung an, dass Hegseth nur wenige Monate nach seiner Amtsübernahme bereits wieder gefeuert werden könnte.
Das Verhalten des Verteidigungsministers sorge dafür, dass US-Präsident Trump „massiv“ abgelenkt werde, so Ullyot. „Präsident Donald Trump hat seine Spitzenbeamten stets zur Verantwortung gezogen“, schrieb er in seinem Kommentar. „Vor diesem Hintergrund ist es unwahrscheinlich, dass Verteidigungsminister Pete Hegseth sein Amt noch länger ausüben wird.“
Das habe nicht nur damit zu tun, dass Hegseth vertrauliche Informationen über private Chats verbreite. Ein weiterer Kritikpunkt seien die personellen Veränderungen, die der Minister durchführe. Diese hätten bereits zu einem „Beinahe-Zusammenbruch in der Pentagon-Führung“ geführt, heißt es in dem Politico-Kommentar. Mit dem Vorwurf, dass drei der loyalsten Mitarbeiter Hegseths geheime Informationen weitergegeben hätten, habe er sie kurzerhand aus dem Amt entlassen. Laut Ullyot handele es sich bei den Vorwürfen allerdings um einen Diffamierungsversuch. „Leider hat Hegseths Team die Angewohnheit entwickelt, auf dem Weg nach draußen dreiste, leicht zu widerlegende Unwahrheiten über seine Kollegen anonym zu verbreiten“, kritisiert der Marineveteran.
Hegseth-Unterstützer wendet sich von ihm ab – Trump-Minister sorgt für „Kernschmelze“ im Pentagon
Ullyot gilt dabei nicht einmal als Gegner des konservativen Verteidigungsministers. Er selbst habe vor seiner Wahl ins Amt für ihn geworben und gemeint, dass er der einzig Richtige für den Job sei, wie er in seinem Kommentar zugab. Gemeinsam hätten beide viel für den Wiederaufbau des Militärs geleistet. „Doch selbst überzeugte Unterstützer des Ministers wie ich müssen zugeben: Im letzten Monat kam es im Pentagon zu einer regelrechten Kernschmelze“, bemängelt der ehemalige Pentagon-Sprecher jetzt. Deshalb habe er ein Angebot Hegseths für einen neuen Job ausgeschlagen und seinen Rücktritt verkündet.
Hegseths personelle Einschneidungen im US-Verteidigungsministerium hängen wohl mit seiner Ankündigung zusammen, massive Einsparungen im Pentagon vorzunehmen. Damit begibt er sich voll und ganz auf Linie von Trump und dessen Vertrauten Elon Musk, der den Staatsapparat in den USA deutlich verschlanken will. Mit der Eindämmung von „Betrug, Verschwendung und Missbrauch“ wolle er dafür sorgen, dass „die Soldaten alles haben, was sie brauchen“, heißt es dazu von Seiten des US-Verteidigungsministeriums.
Kritikerinnen und Kritiker befürchten jedoch, dass durch die Einsparungen das US-Militär geschwächt werden könnte. „Hegseth ordnet an, dass das Militär Pläne für Budgetkürzungen von insgesamt 40 % über die nächsten fünf Jahre ausarbeitet, also 8 % pro Jahr. Das ist exponentiell schlimmer als die Haushaltskürzungen, die das Militär 2011 lähmten“, wird Mark Hertling, ehemaliger kommandierender General der US Army Europe von Newsweek im Februar zitiert. Auch der Republikaner Don Bacon schrieb auf X, dass der US-Senat „unsere Streitkräfte nicht um 40 Prozent kürzen“ werde.
Feuert Trump Hegseth? US-Präsident hält nach erstem Chat-Skandal zu seinem Minister
Ob Trump als Reaktion auf den zweiten Telegram-Leak und die wohl unkoordinierte Handhabung des Verteidigungsministeriums tatsächlich seinen Minister feuern wird, bleibt abzuwarten. Bislang hat das Weiße Haus die Vorwürfe gegen Hegseth abgetan. Die unfreiwillig mit einem Atlantic-Journalisten geteilten Kriegspläne tat die US-Regierung als „Nicht-Meldung“ ab, wie Sky News die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly, zitierte. „Egal, wie oft die etablierten Medien versuchen, dieselbe Nicht-Story wiederzubeleben, sie können die Tatsache nicht ändern, dass keine geheimen Informationen weitergegeben wurden.“
Geht es nach Trump, hat Hegseth nicht einmal etwas mit der ersten Chatgruppe zu tun gehabt. „Wie bringen Sie Hegseth da hinein? Er hatte nichts damit zu tun“, sagte Trump auf eine entsprechende Frage im Weißen Haus, wie CNN berichtete. Die Berichterstattung über seinen Verteidigungsminister tat der US-Präsident als „Hexenjagd“ ab. (nhi)