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Putin-Sprecher geht auf Distanz

Trumps Friedensplan für Ukraine-Krieg: Deutliche Botschaften aus dem Kreml und Kiew

Donald Trump wird erneut US-Präsident und muss nun seinen angekündigten Friedensplan für den Ukraine-Krieg umsetzen. Sowohl Kiew als auch Moskau nehmen Stellung.

New York – Gerade einmal 24 Stunden gibt sich Donald Trump. In dieser Zeitspanne will der zum zweiten Mal gewählte US-Präsident den Ukraine-Krieg beenden. So versprach er es vollmundig im Wahlkampf. Nun fragen sich die Welt und vor allem Europa gespannt, was der 78-Jährige im Hintergrund ausgeheckt hat, um die blutigen Kämpfe im Januar nach dann fast drei Jahren zu stoppen.

Die Spannung steigt und wird ihren Höhepunkt mit der zweiten Amtseinführung Trumps am 20. Januar 2025 erreichen. Wenn Joe Biden den Staffelstab an seinen Vorgänger zurückreicht und ihm wieder das Weiße Haus überlässt. Bis dahin bleibt viel Zeit und Raum für Spekulationen.

Trump nach der US-Wahl: Spekulationen über Friedensplan für den Ukraine-Krieg

Das Wall Street Journal (Artikel hinter einer Bezahlschranke) berichtet unter Berufung auf Verbündete, Trump habe noch keinen Friedensplan gebilligt, wie er Kreml-Chef Wladimir Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an einen Tisch bringen will. Zwar seien ihm von seinen Beratern bereits Vorschläge unterbreitet worden, doch wie er damit umgehe, werde Trump mit seinen wichtigsten Ratgebern entscheiden.

Ein ehemaliger Berater von Trumps Nationalem Sicherheitsrat sagte demnach: „Jeder – egal wie hochrangig er in Trumps Kreis ist –, der behauptet, eine andere Sichtweise oder einen detaillierteren Einblick in seine Pläne für die Ukraine zu haben, weiß einfach nicht, wovon er oder sie spricht, oder versteht nicht, dass er seine eigenen Entscheidungen zu Fragen der nationalen Sicherheit trifft, im Moment viele Male, insbesondere zu einem so zentralen Thema wie diesem.“

Ein bisschen Zeit bleibt ihm noch für seinen Friedensplan: Donald Trump will den Ukraine-Krieg nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus schnell beenden.

Trump und sein Friedensplan für die Ukraine: Kiew darf wohl nicht allein über Verhandlungen entscheiden

Wie schon während Trumps erster Amtszeit gibt es dem Bericht zufolge verschiedene Fraktionen, die den Republikaner außenpolitisch lenken wollen. So würde der ehemalige Außenminister Mike Pompeo, der diesmal die Führung im Pentagon übernehmen könnte, vermeiden wollen, dass Russland die Entscheidung als großen Sieg für sich reklamieren kann.

Dagegen stehe Richard Grenell, einstiger US-Botschafter in Deutschland und womöglich bald Außenminister oder nationaler Sicherheitsberater, für ein schnelles Kriegsende ein – unabhängig davon, ob dieses Kiew erhebliche Zugeständnisse an Moskau abringen würde. Alle Vorschläge würden darin übereinstimmen, dass nicht an Bidens Credo festgehalten werde, wonach einzig die Ukraine entscheide, wann sie für Verhandlungen bereit sei.

Vielmehr deute alles auf ein Einfrieren des Kriegs hin, womit Russland rund 20 Prozent des ukrainischen Territoriums in seiner Gewalt behalten würde. Außerdem werde die Ukraine wohl gezwungen, ihre Bemühungen um einen Nato-Beitritt auszusetzen.

Trump und der Ukraine-Krieg: Europäer sollen wohl für Sicherheit in entmilitarisierter Zone sorgen

Drei Trump nahestehende Personen haben demnach die Idee erwähnt, wonach die Ukraine das Versprechen abzugeben habe, mindestens 20 Jahre lang nicht dem Verteidigungsbündnis beizutreten. Im Gegenzug würde sie von den USA genug Waffen erhalten, um Russland vor einem künftigen Angriff abzuschrecken.

Als Puffer soll eine 800 Meilen – also knapp 1300 Kilometer – lange entmilitarisierte Zone entstehen, was auch schon Trumps Vize-Präsidentschaftskandidat J.D. Vance angekündigt hatte. Noch sei unklar, wer dort die Einhaltung der Regeln überwache, einem der Berater zufolge würden die Friedenstruppen jedoch weder aus US-Soldaten noch aus von den USA mitgegründeten internationalen Organisationen wie den UN bestehen.

Zwar könnte Washington Trainings abhalten und weitere Unterstützung liefern, doch vor Ort müssten sich die Europäer die Hände schmutzig machen. „Wir werden keine amerikanischen Männer und Frauen entsenden, um den Frieden in der Ukraine zu sichern“, wird ein Mitglied von Trumps Team zitiert: „Und wir werden nicht dafür zahlen. Lasst das die Polen, Deutschen, Briten und Franzosen tun.“

Finden sie wieder zueinander? Donald Trump (l.) muss auch Wladimir Putin von seinem Plan für das Ende des Ukraine-Kriegs überzeugen.

Trump und ein Ende des Ukraine-Kriegs: Was passiert mit den von Russland annektierten Gebieten?

Ob Trumps Friedensplan überhaupt in beiden Kriegsparteien verfängt, muss sich zeigen. Vielleicht muss auch der bald wieder mächtigste Mann der Welt zu Beginn seiner zweiten Amtszeit lernen, dass gerade internationale Politik doch weit komplizierter ist, als er sie seinen Anhängern oft verkauft.

Immerhin gilt es, völlig unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bekommen. Selenskyj hat mehrmals wiederholt, dass er erst über einen Frieden verhandeln will, wenn Russland die seit Februar 2022 eroberten Gebiete sowie die 2014 annektierte Krim wieder freigibt und alle Truppen hinter die Grenzen zurückzieht. Putin wiederum dürfte darauf bestehen, dass Kiew die Pläne des Nato-Beitritts aufgibt und ihm seine vier völkerrechtswidrig annektierten Gebiete im Süden und Osten der Ukraine überlässt.

Russland und der Ukraine-Krieg: Putin-Sprecher nennt möglichen Vermittler USA „feindliches Land“

Wie Russland über einen Abbruch der Invasion denkt, machte gerade erst Dmitri Medwedew klar. Russlands einstiger Präsident, der als stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates vor allem mit Drohgebärden gegen den Westen auffällt, twitterte nach der US-Wahl nicht nur seine Freude über die Niederlage von Kamala Harris, sondern betonte in dem Post auch: „Die Ziele der Spezial-Militäroperation bleiben unverändert und werden erreicht.“

Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zeigte sich hinsichtlich einer Vermittlerrolle der USA zurückhaltend: „Vergessen wir nicht, dass wir von einem feindlichen Land sprechen, das direkt und indirekt an einem Krieg gegen unseren Staat beteiligt ist.“

Das Duell Donald Trump gegen Kamala Harris: Bilder der US-Wahl 2024

Die US-Wahl 2024 findet am 5. November statt.
Die US-Wahl 2024 findet am 5. November statt. Seit Wochen bereiten sich die Behörden, Medien und Wahlkampfteams von Kamala Harris und Donald Trump auf diesen Tag vor. Die ganze Welt blickt auf das Duell, das entscheiden wird, wer die Geschicke des mächtigsten Landes der Welt in den kommenden vier Jahren lenken wird. (Archivbild) © imago
Die Umfragen zur US-Wahl zeigten Donald Trump und Kamala Harris gleichauf.
Die Umfragen zur US-Wahl zeigten Donald Trump und Kamala Harris gleichauf. Anhängerinnen und Anhänger beider Kandidaten kämpften daher um jede Stimme - vor allem in den Swing States, wie hier im Bundesstaat Georgia. © imago
Sicherheitsbeamte sichern einen Wahlkampfauftritt von Kamala Harris in der Haupstadt Washington DC.
Sicherheitsbeamte sichern einen Wahlkampfauftritt von Kamala Harris in der Haupstadt Washington DC. Rund um den Wahltag wurden im ganzen Land Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Vor allem im Falle eines Wahlsiegs werden Ausschreitungen von Anhängern Donald Trumps befürchtet. © imago
Das FBI richtete für die US-Wahl 2024 in Miami (Florida) einen eigenen „Kommandoposten“ ein.
Das FBI richtete für die US-Wahl 2024 in Miami (Florida) einen eigenen „Kommandoposten“ ein. Er soll während der Wahl rund um die Uhr besetzt bleiben und bei der Einschätzung wahlbezogener Bedrohungen helfen. Ryan James, zuständiger FBI-Beamter, führte Medienvertreter im Vorfeld der US-Wahl durch die Einrichtung, die in enger Zusammenarbeit mit dem US-Justizministerium betrieben wird. © JOE RAEDLE/AFP
Immer im Fokus bei US-Wahlen: die sogenannten Swing States.
Immer im Fokus bei US-Wahlen: die sogenannten Swing States. In Georgia laufen in den Wahllokalen seit Wochen die Vorbereitungen auf den 5. November. © Luzia Geier/dpa
In Washington DC öffnen die Wahllokale der US-Wahl 2024 um 7 Uhr Ortszeit.
In Washington DC öffnen die Wahllokale der US-Wahl 2024 um 7 Uhr Ortszeit. Innerhalb kürzester Zeit bilden sich lange Schlangen. Die Hauptstadt gilt als Hochburg der Demokraten. © imago
In Palm Beach (Florida) sammeln sich am Morgen des Wahltags die Fans von Donald Trump.
In Palm Beach (Florida) sammeln sich am Morgen des Wahltags die Fans von Donald Trump. Unweit davon wohnt der 45. Präsident der USA im Luxus-Ressort Mar-a-Lago - seit seiner Niederlage gegen US-Präsident Joe Biden und dem dadurch bedingten Auszug aus dem Weißen Haus 2020. Seine Anhängerschaft ist sich aber sicher, dass Trump als 47. Präsident nach Washington DC zurückkehren wird. © GIORGIO VIERA/AFP
Kamala Harris beendete den Wahlkampf zur US-Wahl 2024 im US-Bundesstaat Pennsylvania
Kamala Harris beendete den Wahlkampf zur US-Wahl 2024 im US-Bundesstaat Pennsylvania – dem größten der begehrten Swing States. Ihre Stimme soll die Kandidatin der Demokraten bereits vor dem Wahltag abgegeben haben. Harris erwähnte ihren Konkurrenten Donald Trump in ihrer Abschlussrede mit keinem Wort. © KENT NISHIMURA/AFP
Eine alte Stahlgießerei in Bethlehem in Pennsylvania.
Eine alte Stahlgießerei in Bethlehem, Pennsylvania. Im „Keystone State“, der zu den ältesten der USA gehört, geht es bei der US-Wahl 2024 um 19 Wahlleute. Wer gewinnen will, muss landesweit mindestens 270 Wahlleute auf sich vereinen. © SAMUEL CORUM/AFP
Unterstützt wird Kamala Harris auch im Wahlkampf von ihrem Ehemann Doug Emhoff
Unterstützt wird Kamala Harris auch im Wahlkampf von ihrem Ehemann Doug Emhoff, der die Vizepräsidentin hier an Bord der Air Force Two begleitet. Sollte Harris die US-Wahl 2024 gewinnen, würde der 60 Jahre alte Rechtsanwalt der erste First Gentleman in der Geschichte der USA werden. © JACQUELYN MARTIN/AFP
Ebenfalls an der Seite von Kamala Harris steht Tim Walz,
Ebenfalls an der Seite von Kamala Harris steht Tim Walz, den die amtierende Vizepräsidentin zum Kandidaten für ihre eigene Nachfolge machte. Der 60 Jahre alte ehemalige Lehrer bringt Erfahrung in politischer Arbeit mit. Er war zunächst als Kongressabgeordneter aus seinem Heimatstaat Minnesota in Washington DC tätig. Seit 2019 regiert er dort als Gouverneur. © imago
Donald Trump dagegen beendete seinen Wahlkampf, wie er ihn begonnen hatte
Donald Trump dagegen beendete seinen Wahlkampf, wie er ihn begonnen hatte: mit Angriffen auf seine politischen Gegner und Versprechen an die eigene Anhängerschaft. Seine womöglich letzte Kundgebung in einem US-Wahlkampf veranstaltete er im US-Bundesstaat Michigan - wie Pennsylvania einer der hart umkämpften Staaten. 2016 hatte Trump hier überraschend gegen Hillary Clinton gewonnen und so den Grundstein für seinen späteren Sieg gelegt. © Evan Vucci/dpa
Zum Finale in Grand Rapids (Michigan) brachte Donald Trump einen Großteil seiner Familie mit.
Zum Finale in Grand Rapids (Michigan) brachte Donald Trump einen Großteil seiner Familie mit. Auf die Bühne begleiteten ihn unter anderem Donald Trump Jr., Eric Trump und Ehefrau Lara Trump sowie Tiffany Trump. Für das Familienoberhaupt dürfte es die letzte Kundgebung dieser Art gewesen sein. Seit acht Jahren befindet sich Trump konstant im Wahlkampf und tritt das dritte Mal infolge an. In vier Jahren wäre Trump bei seiner vierten Kandidatur 82 Jahre alt. © CHIP SOMODEVILLA/AFP
JD Vance gibt seine Stimme bei der US-Wahl in der katholischen Kirche St. Anthony of Padua in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio ab
Der republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidat JD Vance gibt seine Stimme bei der US-Wahl in der katholischen Kirche St. Anthony of Padua in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio ab - in Begleitung seiner Kinder. Donald Trump hatte den 40 Jahre alten Senator aus Ohio erst sehr spät im Wahlkampf zu seinem Vizepräsidentschaftskandidaten ernannt. © Carolyn Kaster/dpa
Seine Stimme bei der US-Wahl 2024 gab Donald Trump am Wahltag in Palm Beach (Florida) ab
Seine Stimme bei der US-Wahl 2024 gab Donald Trump am Wahltag in Palm Beach (Florida) ab - in Begleitung seiner Frau Melania Trump. Trump nutzte die Gelegenheit für ein Statement gegenüber der Presse. © CHIP SOMODEVILLA/AFP
Gewählt werden darf in den meisten Bundesstaaten wie hier in Missouri bereits seit Wochen.
Gewählt werden darf in den meisten Bundesstaaten wie hier in Missouri bereits seit Wochen. Die Möglichkeit, langen Schlangen vor den Wahllokalen an einem Dienstag aus dem Weg zu gehen, nutzten bei der US-Wahl Millionen von Wahlberechtigten. Rund die Hälfte der in etwa erwarteten Stimme ging vor dem eigentlichen Wahltag ein. © Robert Cohen/dpa
Ein Wahlzettel der US-Wahl 2024 aus New York.
Ein Wahlzettel der US-Wahl 2024 aus New York. Der Bundesstaat an der Ostküste gilt als Hochburg der Demokraten. Ein Ergebnis dort dürfte frühzeitig feststehen. Wann aber insgesamt genügend Stimmen ausgezählt sind, um einen Sieger im Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump zu verkünden, das weiß keiner so genau. © Patrick Sison/dpa
Insgesamt sind etwa 260 Millionen Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten zur Stimmabgabe bei der Wahl 2024 aufgerufen
Insgesamt sind etwa 260 Millionen Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten zur Stimmabgabe bei der Wahl 2024 aufgerufen. Vor vier Jahren beteiligten sich etwa 158,54 Millionen, was damals einer Wahlbeteiligung von 66,3 Prozent entsprach - ein Rekordergebnis, das aber 2024 aber erneut übertroffen werden könnte. Vor allem in den Swing States wie hier in Pennsylvania dürfte die Wahlbeteiligung besonders hoch ausfallen. © Matt Slocum/dpa
Ein Handbuch führt in Washington DC durch die US-Wahl 2024
Ein Handbuch führt in Washington DC durch die US-Wahl 2024. Dabei fällt aber nicht nur die Entscheidung zwischen Kamala Harris und Donald Trump. Landesweit werden neben dem Präsidentenamt auch das gesamte Repräsentantenhaus, 34 Sitze im US-Senat, 13 Gouverneure und die Landesparlamente in zahlreichen Bundesstaaten neu gewählt. © imago
Für die Republikaner und die Demokraten geht es bei den Kongresswahlen um viel.
Für die Republikaner und die Demokraten geht es bei den Kongresswahlen um viel. Wer die Mehrheit in einer oder beiden Kammern des US-Kongresses, beheimatet im Kapitol in Washington DC, erobert, kann die Politik der kommenden zwei Jahre mitgestalten – unabhängig davon, wie die Präsidentschaftswahl ausgeht. © imago
Aufmerksamkeit erregt die US-Wahl 2024 aber nicht nur in den Vereinigten Staaten.
Aufmerksamkeit erregt die US-Wahl 2024 aber nicht nur in den Vereinigten Staaten. Weltweit fiebern die Menschen mit. In Indien drücken viele Menschen Kamala Harris die Daumen, der Mutter aus dem Süden des riesigen Landes stammt. In Palvancha, Telangana, legt ein Hindu-Priester ein „Tilak“, ein von Hindu-Frauen getragenes Stirnzeichen, auf ein Foto der demokratischen Präsidentschaftskandidatin. © Mahesh Kumar A./dpa
Berlin und die US-Botschaft am Morgen der US-Wahl.
Berlin und die US-Botschaft am Morgen der US-Wahl. Auch hier dürfte man die Stimmenauszählung aufmerksam verfolgen. Ein Sieg Donald Trumps, der Ukraine-Hilfen ablehnt und dem Verteidigungsbündnis NATO kritisch gegenübersteht, könnte die transatlantischen Beziehungen nachhaltig belasten. © Christoph Soeder/dpa
Auch in Frankreich dreht sich am 5. November 2024 alles um die US-Wahl
Auch in Frankreich dreht sich am 5. November 2024 alles um die US-Wahl, wie ein Zeitungsstand am Wahltag in Paris offenbart. Laut einer Umfrage verfolgen 50 Prozent der Menschen in der Grande Nation das Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump. © Michel Euler/dpa
Am längsten dauern wird die US-Wahl in Alaska.
Am längsten dauern wird die US-Wahl in Alaska. In Anchorage, der größten Stadt des Bundesstaates, darf bis 20 Uhr gewählt werden, was der deutschen Zeit von 6 Uhr morgens entspricht. Auf den Ausgang der Wahl dürfte das Ergebnis in Alaska aber keine Auswirkungen haben. Seit 1964 hat dort kein Demokrat mehr einen Sieg erringen können. © imago
Wer wann auch immer als Sieger der US-Wahl 2024 feststeht, wird am 20. Januar 2025 ins Weiße Haus in Washington DC ziehen.
Wer wann auch immer als Sieger der US-Wahl 2024 feststeht, wird am 20. Januar 2025 ins Weiße Haus in Washington DC ziehen. Dort wird der amtierende Präsident seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger empfangen und die Amtsgeschäfte feierlich übergeben. © imago

Trump und Putin: Kreml-Chef bereit zu Gespräch - aber auch zu Zugeständnissen im Ukraine-Krieg?

Putin rang sich immerhin verspätet zum Wahlsieg-Glückwunsch für Trump durch und signalisierte allgemein Gesprächsbereitschaft mit dem Republikaner. Doch nicht nur der Kyiv Independent hegt angesichts der jüngsten Entwicklungen mit russischen Gebietsgewinnen in der Ukraine und Moskaus Unterstützung durch nordkoreanische Soldaten Zweifel an einem Entgegenkommen des Kreml.

Da sich Russlands Position im Krieg bessert, erscheint es unwahrscheinlicher, dass Putin aufhört und einem Waffenstillstand zustimmt, schätzt das ukrainische Medium die Lage ein. Ohnehin sei Moskau skeptisch, ob es Trump gelinge, den Krieg schnell zu beenden.

Werden bald wieder häufiger miteinander zu tun haben: Donald Trump (r.) und Wolodymyr Selenskyj trafen erst Ende September in New York aufeinander.

Selenskyj über Trumps Friedensplan: Ukraine fordert Sicherheitsgarantien für Waffenstillstand

Und auch Selenskyj will sich keineswegs von den USA an den Verhandlungstisch zerren lassen, wie er beim Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Budapest verdeutlichte. Der 46-Jährige erklärte auf einer Pressekonferenz: „Ein Waffenstillstand wird dann kommen, wenn der Staat, der im Krieg ist, besonders das Opfer, weiß, dass es Sicherheitsgarantien haben wird.“

In Richtung von Staats- und Regierungschefs wie dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, die einen Waffenstillstand fordern, legte er nach: „Wer seid ihr (so etwas zu verlangen)? Sterben eure Kinder, werden eure Häuser zerstört? Wovon ist hier die Rede?“ Auf solche Gedanken könnten nur „Sofaexperten“ kommen, die Kriege lediglich aus Büchern und Filmen kennen. Es brauche einen klaren Plan für die Zeit danach, sonst sei die Einstellung der Kämpfe verantwortungslos.

Das hört sich nach viel (Überzeugungs-)Arbeit für Trump an, will er seine selbstauferlegte Zeitvorgabe wirklich einhalten. Er dürfte kaum drum herumkommen, sich in den nächsten Wochen intensiv den Kopf über seinen Friedensplan zu zerbrechen. Ansonsten droht seine zweite Amtszeit mit einer symbolträchtigen Schlappe zu beginnen. (mg)

Rubriklistenbild: © IMAGO / UPI Photo, IMAGO / Funke Foto Services

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