Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Mögliche Plane nach US-Wahl

„Krieg endet sofort“: Ex-Minister prognostiziert Trumps „Friedensplan“ für die Ukraine

Ex-Außenminister Mike Pompeo skizziert Trumps mögliche Strategie für den Ukraine-Krieg. Sieben Punkte sollen Russland an den Verhandlungstisch bringen. Doch die Prognosen wirken naiv.

Washington, D.C. – Seit rund zweieinhalb Jahren tobt der Ukraine-Krieg, ein Ende scheint derzeit nicht in Sicht. Zwar zeigte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuletzt gesprächsbereiter als in den vergangenen Monaten, doch Russland pocht eigenen Angaben zufolge nach wie vor auf die eigenen Bedingungen. Für Donald Trump ist dieser komplexe Konflikt jedoch kein Problem, glaubt man denn den Worten des Ex-Präsidenten – und denen seines früheren Außenministers Mike Pompeo.

Ende des Ukraine-Kriegs: Trump soll „durch Stärke den Frieden wiederherstellen“

„Das Weiße Haus hat keine Strategie für den Sieg, und die Amerikaner sind zu Recht besorgt. Während Biden durch Schwäche in den Krieg stolperte, könnte Trump durch Stärke den Frieden wiederherstellen“, schreibt Pompeo in einem Gastbeitrag für das Wall Street Journal (WSJ). Für die Befürchtungen vieler Expertinnen und Experten, denen nach Trump im Falle seiner Wiederwahl die Ukraine aufgeben und zu einem „Frieden“ zwingen wird, gebe es „keine Beweise“, schreibt der Republikaner. Vielmehr könnte der Konflikt unter Trump mehr oder weniger „sofort“ beendet werden.

Nur die „Schwäche der Biden-Regierung“ habe die Ukraine in die aktuelle Situation gebracht; das Weiße Haus habe „keine Strategie für den Sieg“. Trump hingegen sei es gewesen, der 2017 das Waffenembargo Obamas gegen die Ukraine aufhob und das Land mit Javelin-Raketen versorgte, „die Kiew in den ersten Tagen der russischen Invasion retteten“, so Pompeo. Auch betonte er Trumps Rückendeckung für den Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, der den Hardlinern zum Trotz mehr Militärhilfe für die Ukraine durchsetzte. Unerwähnt ließ er aber die Tatsache, dass es ausgerechnet der Trump-loyale „MAGA“-Flügel der Republikaner war, der sich gegen die Bewilligung von Hilfen gesträubt hatte – und das teils noch heute.

Noch im Oval Office: der damalige US-Präsident Donald Trump während eines Telefonats. Im Hintergrund schaut ihm sein Außenminister Mike Pompeo über die Schulter.

Laut Pompeo: Mit diesen sieben Punkte könnte Trump Russland an den Verhandlungstisch zwingen

Doch Donald Trumps früherer Top-Diplomat will ganz genau, wie der alte (und dann neue) US-Präsident für einen schnellen Frieden in der Ukraine sorgen könnte. Dazu nennt er sieben wesentliche Punkte, die Russland den Krieg erschweren und an den Verhandlungstisch bewegen sollen:

  • „Amerikas Energiepotenzial entfesseln“, um so die US-Wirtschaft anzukurbeln, die Preise zu senken und Putins Budget für dessen Krieg schrumpfen zu lassen.
  • Die USA sollen ihre Beziehungen zu Saudi-Arabien und Israel weiter ausbauen und gegen den Iran zusammenzuarbeiten, um den Nahen Osten zu stabilisieren und die Gaza-Krise zu entschärfen. Dies würde den Saudis die Möglichkeit geben, gemeinsam mit den USA Russland aus den globalen Energiemärkten zu verdrängen.
  • „Echte Sanktionen“ gegen Russland verhängen; russische Banken dürften nicht von den Strafmaßnahmen ausgenommen werden.
  • Washington müsse die Verteidigung aufstocken und Russland (und China) zeigen, dass sie mit den eigenen Verteidigungsfähigkeiten „nicht konkurrieren können“ – schließlich sei Russlands Wirtschaft „kleiner als die von Texas“.
  • Die Nato müsse „neu belebt“ werden, daher sollen die europäischen Mitglieder „ihren gerechten Anteil zahlen“ und die nationalen Verteidigungsausgaben auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben.
  • Anstatt die Ukraine mit US-Steuern zu unterstützen, soll Kiew möglichst viel Geld geliehen werden, um Russland zu besiegen.
  • Sämtliche Beschränkungen für die Nutzung westlicher Waffen soll aufgehoben werden, damit die Ukraine auch russisches Territorium angreifen kann.

Pompeo betont: Mithilfe dieses Plans würde „eine Position der Stärke wiederhergestellt, und Herr Putin wird verstehen, dass der Krieg beendet werden muss“, auch da der Machthaber mit steigenden Kosten konfrontiert werden würde.

Möglicher Trump-Plan: Nato-Beitritt der Ukraine als Bedingung für Verhandlungen

Während die von Pompeo geforderten Schritte teils denkbar scheinen, wirken die von ihm prognostizierten Konsequenzen allerdings naiv. Nicht Wladimir Putin, nicht Wolodymyr Selenskyj, sondern einzig Donald Trump wäre laut ihm nämlich in der Lage, die Bedingungen für eine Einigung festzulegen. Auch diese Bedingungen hat Mike Pompeo gemeinsam mit David J. Urban, einem ranghohen Strategen der Republikaner, ausgearbeitet.

Kiew würde „umfangreiche Verteidigungskräfte aufbauen“, sodass „Russland nie wieder angreift“. Und weiter: „Niemand erkennt die Besetzung und angebliche Annexion ukrainischer Gebiete durch Russland an.“ Die Krim hingegen würde entmilitarisiert und die Ukraine schnellstmöglich Nato-Mitglied werden.

Letzterer Punkt dürfte bei eventuellen Verhandlungen jedoch – neben dem Status der Krim – den Knackpunkt darstellen. Moskau spinnt seit Jahren das Narrativ, dass der Westen die Ukraine nutzen wolle, um die Nato-Grenzen zu erweitern und Russland immer mehr zu „bedrohen“. Im Laufe des Ukraine-Kriegs wurden die Erzählungen aus dem Kreml noch mit dem Aberkennen der ukrainischen Souveränität sowie reichlich Geschichtsrevisionismus erweitert – gerne gespickt mit dem Begriff „Russophobie“.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Donald Trump will Frieden bringen: Kann er den Ukraine-Krieg lösen?

Dass Russland sich angesichts dieser Bedingungen an einen Verhandlungstisch mit Kiew setzen würde, scheint aktuell sehr unwahrscheinlich. Auch, weil Pompeo darüber hinaus einen EU-Beitritt der Ukraine vorsieht. Doch nur dann, wenn Wladimir Putin die Bedingungen aus den USA billigen würde, würde der Westen die Sanktionen „schrittweise aufheben“. Mit dem Nato-Beitritt der Ukraine würden sie schließlich vollständig aufgehoben.

„Das Letzte, was Trump in seiner zweiten Amtszeit will, ist ein außenpolitischer Misserfolg, der von seiner innenpolitischen Agenda ablenkt und Bidens verpfuschten Abzug aus Afghanistan im Vergleich dazu wie einen Erfolg aussehen lässt“, so der Ex-Außenminister.

Trump selbst hatte zuletzt mit Selenskyj telefoniert und dabei betont, den Krieg beenden zu wollen. Einzelheiten nannte er dem ukrainischen Präsidenten gegenüber Berichten zufolge aber nicht. „Ich bin Präsident Selenskyj dankbar dafür, dass er sich an mich gewandt hat, denn als Ihr nächster Präsident der Vereinigten Staaten werde ich der Welt Frieden bringen und den Krieg beenden, der so viele Menschenleben gekostet und unzählige unschuldige Familien zerstört hat“, schrieb Trump am 19. Juli auf seiner Online-Plattform Truth Social. (nak)

Rubriklistenbild: © Leigh Vogel/Imago

Kommentare