Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
„Es ist verdammt schwer“
Trump überschattet Grönland-Kommunalwahl: „Es ist verdammt schwer“
Die Kommunalwahl in Grönland steht bevor, doch die Spannungen steigen. Donald Trumps Drohungen sorgen für Unruhe und behindern den Wahlkampf.
Nuuk – Kurz vor der Kommunalwahl in Grönland (1. April) tauchte die Trump-Delegation auf. US-Vize J.D. Vance besuchte den US-Militärstützpunkt Pituffik im Nordwesten der Arktis-Insel, scherzte über das „arschkalte“ Klima und holte dann gleich zum Schlag aus. Dänemark leiste „keine gute Arbeit für die Menschen in Grönland“, Europa könne das riesige Gebiet nicht ausreichend beschützen.
Doch in Grönland sehnt sich niemand nach den Amerikanern; „Yankee go home“ hieß es auf einem Banner, welches auf einer der zahlreichen Demonstrationen gegen Donald Trumps Annexionsdrohungen zur Schau gestellt wurde. Auch der neue Regierungschef von Grönland hat deutlich Stellung bezogen. „Sagen wir es ganz klar: Die USA bekommen Grönland nicht“, schrieb Jens-Frederik Nielsen am Sonntagabend auf Facebook.
Trump-Delegation in Grönland: Abgeordnete spricht von „Einmischung“ in Kommunalwahl
Die von Donald Trump entsandte Delegation – neben seinem Vize waren auch sein Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz und Energieminister Chris Wright mit dabei – versuchte vor der Grönland-Kommunalwahl vergebens, die Fühler auszustrecken. Ursprünglich sei ein Besuch in der Hauptstadt Nuuk geplant gewesen, ebenso wie die Teilnahme an einem Hundeschlittenrennen in Sisimiut, berichtete das dänische Portal Jyllands-Posten.
Selbst ein Treffen mit einem Grönland-Bürgermeister war angedacht: „Ich kann bestätigen, dass sie mich angesprochen haben und sich mit mir treffen wollten. Da wir uns jedoch mitten im Wahlkampf befinden, habe ich dankend abgelehnt“, sagte Malik Berthelsen der Lokalzeitung Sermitsiaq. Der Bürgermeister schob jedoch nach, er habe vorgeschlagen, sich nach der Kommunalwahl in Grönland mit J.D. Vance zu treffen.
Weniger diplomatisch gab sich Aaja Chemnitz, eine grönländische Abgeordnete im dänischen Parlament. Sie betrachte die Vance-Reise als Einmischung in die Grönland-Kommunalwahl. „Es ist klar, dass das Trump-Lager unser Recht auf Selbstbestimmung ohne Einmischung von außen nicht respektiert“, schrieb sie auf Facebook.
Donald Trumps Kabinett: Liste voller skandalöser Überraschungen
Diese Parteien treten bei der Grönland-Kommunalwahl an
Bei der Kommunalwahl in Grönland werden die Kommunalvertretungen in den fünf Kommunen Kujalleq, Sermersooq, Qeqqata, Qeqertalik und Avannaata neu gewählt. Auch werden die Mitglieder der Bygdebestyrelser (Dorfräte) und des Menighedsrådet (Kirchenrat) gewählt.
Folgende Parteien werden bei der Grönland-Wahl am 1. April auf dem Stimmzettel stehen:
Atassut
Demokraatit
Inuit Ataqatigiit
Naleraq
Siumut
Qulleq
Derzeit stellt die Partei Inuit Ataqatigiit drei Bürgermeister, während Siumut und Demokraatit mit jeweils einem Bürgermeister in den Kommunen vertreten sind.
Trumps Drohungen machen den Wahlkampf in Grönland „verdammt schwer“
Die Wahlkampfbedingungen sind schwierig, wie die Bürgermeisterin von Sermersooq, Avaaraq Olsen, gegenüber Danske Kommuner beschreibt: „Es ist verdammt schwer, um es geradeheraus zu sagen. Persönlich habe ich fünf Pressemitteilungen verschickt, die von den Medien nicht aufgegriffen wurden. Es passiert einfach etwas anderes, das mehr Aufmerksamkeit bekommt.“
Olsen und andere Politikerinnen und Politiker würden vor der Grönland-Kommunalwahl statt der US-Außenpolitik lieber bezahlbaren Wohnraum, die Infrastrukturentwicklung sowie eine Verbesserung der Grundversorgung diskutieren – doch Donald Trump überschattet alles.
Erst am Sonntag sagte Trump im Gespräch mit NBC News: „Wir werden Grönland bekommen. Hundertprozentig“. Der von den Koalitionspartnern zum neuen Regierungschef auserkorene Nielsen konterte in seinem Facebook-Post: „Wir gehören niemand anderem. Wir entscheiden über unsere eigene Zukunft.“
Vor Grönland-Kommunalwahl: Schnelle Regierungsbildung wegen Donald Trump
Anfang März fanden in Grönland bereits Nationalwahlen statt. Die wurde von der Demokraatit-Partei gewonnen, die eine schrittweise Abspaltung von Kopenhagen befürwortet. Knapp dahinter war die Partei Naleraq gelandet, die für eine vollständige Unabhängigkeit eintritt. Sie ist die einzige Partei, die nicht in der neuen Regierung von Grönland vertreten ist.
Die anderen vier Parteien hatten sich am Freitag vor dem Hintergrund von Donald Trumps Drohungen auf eine breit aufgestellte Regierungskoalition geeinigt. „Nur so können wir mit dem schweren Druck von außen umgehen, dem wir ausgesetzt sind“, sagte Jens-Frederik Nielsen vor der anstehenden Grönland-Kommunalwahl. (nak)