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„Sie rufen uns an. Wir rufen sie nicht an“
Trump spricht über „unsere Zukunft“ mit Grönland – brisante Aussagen zum Besuch von Usha Vance
Usha Vance reist laut Donald Trump auf Einladung nach Grönland – er lässt aber offen, von wem diese stammt. Die grönländische Regierung lehnt ein Treffen ab.
Nuuk/Washington D.C. – Es wird als Zeichen der Provokation gewertet: Der Besuch der Frau von US-VizepräsidentJ.D. Vance, Usha Vance, in Grönland. Die Reise ist angesichts der wiederholten Annexionsdrohungen von US-Präsident Donald Trump umstritten. Trump selbst sagte nach einem Kabinettstreffen im Weißen Haus am Montag (24. März), der Besuch erfolge auf Einladung.
Trump sieht in Vance Grönland-Besuch keine Provokation: „Wurden dorthin eingeladen“
Trump ließ aber offen, wer sie eingeladen habe. Er wies die Frage eines Reporters zurück, ob der Besuch eine Provokation sei. Der Besuch sei ein Zeichen der Freundlichkeit, sagte Trump. „Wir haben es mit vielen Menschen aus Grönland zu tun, die gerne sehen würden, dass etwas passiert, damit sie angemessen geschützt und versorgt werden. Sie rufen uns an. Wir rufen sie nicht an. Und wir wurden dorthin eingeladen“, sagte Trump.
Er fügte hinzu, Usha Vance liebe „das Konzept von Grönland“. Trump sagte, die Delegation sei von den Grönländern eingeladen worden, und „die Idee gefällt ihnen sehr, denn sie wurden, wie Sie wissen, ein wenig im Stich gelassen und nicht gut behandelt. Und ich denke, Grönland wird etwas sein, das vielleicht in unserer Zukunft liegt.“
Grönländischer Regierungschef zu Besuch von US-Delegation: „Es werde kein Treffen geben“
Zuvor hatte der amtierende Regierungschef Múte B. Egede bei Facebook klargestellt, es werde kein Treffen zwischen der in Grönland erwarteten US-Delegation und der geschäftsführenden grönländischen Regierung geben. Laut Medienberichten soll Usha Vance von Trumps nationalem Sicherheitsberater Mike Waltz nach Grönland begleitet werden.
Vance wird dem Weißen Haus zufolge am Donnerstag (27. März) gemeinsam mit ihrem Sohn und Begleitern in das zum dänischen Königreich gehörende Grönland reisen. Während ihres Besuchs werde sie historische Stätten besichtigen, mehr über das grönländische Erbe erfahren und dem traditionellen Hundeschlittenrennen im Ort Sisimiut beiwohnen, hieß es.
Donald Trumps Orbit: Einflüsterer, Berater und Vertraute des Präsidenten
Grönlands Regierungschef Egede schrieb in seinem Facebook-Post, der Besuch könne nicht als rein private Reise angesehen werden. „Ich kann gut verstehen, dass man sich Sorgen macht“, schrieb Egede. Jüngst seien die Grönländer inakzeptabel behandelt worden, was sich unter engen Freunden und Verbündeten nicht gehöre, fügte er hinzu.
Trumps Begründung für Grönland-Übernahme: Es gehe um nationale und internationale Sicherheit
Trump spricht seit Monaten immer wieder darüber, die Kontrolle über Grönland übernehmen zu wollen. Er begründet dies wahlweise mit der nationalen oder der internationalen Sicherheit. Vor diesem Hintergrund war sein Sohn Donald Trump Jr. Anfang Januar medienwirksam für einen Tag in die Hauptstadt Nuuk gereist.
Erst vor einer Woche hatten Hunderte Menschen in Nuuk und anderswo gegen Trumps Übernahmepläne protestiert. Der Nato-Partner Dänemark verweist darauf, dass die Bürger des weitgehend autonomen Grönlands selbst über ihre Zukunft und ihre mögliche Unabhängigkeit vom dänischen Königreich entscheiden könnten. Der dänische Außenminister Lars Lökke Rasmussen sagte zu dem Besuch: „Dies zeugt von einem Verlangen der Amerikaner, das unangemessen ist“, sagte Rasmussen am Montag im Interview mit dem Fernsehsender TV2.
Grönland nach Parlamentswahl noch bei Regierungsbildung: Dänischer Außenminister kritisiert Zeitpunkt
Der dänische Chefdiplomat verwies zudem darauf, dass in Grönland nach der jüngsten Parlamentswahl noch keine neue Regierung im Amt ist. Zuvor hatte bereits der grönländische Regierungschef Mute Egede den geplanten Besuch der Delegation kritisiert. Die grönländische Politik ist nach der Parlamentswahl vom 11. März gerade dabei, eine neue Regierung zu bilden. Am 1. April finden zudem Kommunalwahlen auf der Insel statt.
Das Interesse der USA an dem Inselgebiet ist nicht neu. Im Boden lagern dort wertvolle Rohstoffe, die bisher kaum genutzt werden. Schon in der Monroe-Doktrin von 1823 beanspruchten die Vereinigten Staaten Grönland als Teil ihrer „Interessensphäre“. 1917 kaufte Washington die Jungferninseln von Dänemark und erkannte zugleich die dänische Souveränität über Grönland an. Aktuell leben auf der größten Insel der Welt nur 57.000 Menschen (bg/dpa/AFP).