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New zum Ukraine-Krieg

Schwere Verluste für Russland: Ukraine beschädigt russisches Verteidigungssystem auf der Krim

Die Kämpfe an der Front gehen weiter. Ukraine greift mehrere Ziele auf der Krim an. Russland nutzt Raketen aus Nordkorea. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Bei Angriffen auf die Krim: Ukraine beschädigt russisches Verteidigungssystem
  • Nachschub für die Front: Russlands plant Rekrutierung minderjähriger Ukrainer in den besetzten Gebieten
  • Gerüchte um Top-General: Angebliche Tötung von russischem Generalstabschef durch die Ukraine nicht bestätigt
  • Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland und Ukraine sowie ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 5. Januar, 20.54 Uhr: Menschen, die vor dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine fliehen, sollen weiterhin ohne zusätzliche Formalitäten oder Einfuhrabgaben ihre Autos nach Deutschland bringen dürfen. Dies wurde in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion deutlich gemacht, die am Freitag veröffentlicht wurde. Solange die EU-Richtlinien gelten, wird dieses Verfahren beibehalten, betonte die Regierung.

Bisher haben 2.333 ukrainische Staatsbürger und 470 russische Staatsbürger eine Zollbefreiung für ihre importierten Fahrzeuge beantragt. Dabei wurden elf Verstöße von ukrainischen Staatsbürgern und 20 Verstöße von russischen Staatsangehörigen verzeichnet.

Selenskyj ehrt Annalena Baerbock und weitere ausländische Staatsbürger

Update vom 5. Januar, 20.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wegen ihrer Unterstützung für sein Land mit einem Verdienstorden ausgezeichnet. Auch die Parlamentarier Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Anton Hofreiter (Grüne) wurden mit ukrainischen Orden geehrt. In dem Erlass von kurz vor Neujahr zeichnete Selenskyj 32 ausländische Personen aus. Sie hätten „einen bedeutenden persönlichen Beitrag zur Stärkung der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit, zur Unterstützung der staatlichen Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine“ geleistet.

Strack-Zimmermann, die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, nannte die Verleihung eine große Ehre. „Sie ist gleichzeitig Ansporn für mich, weiter unverbrüchlich an der Seite unsere tapferen Freundinnen und Freunde zu stehen“, sagte sie am Freitag in Berlin. Sie werde weiter dafür eintreten, „dass die Ukraine die Unterstützung bekommt, die sie im Kampf gegen den brutalen russischen Angriff benötigt“.

Ukraine vernichtet mehrere Munitionslager auf der Krim

Update vom 5. Januar, 19.19 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben offenbar mehrere Munitionslager auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim angegriffen. Das berichtet das Portal The Kyiv Independent mit Verweis auf das ukrainische Militär. Der Angriff habe sich bereits am Donnerstag (4. Januar) nahe der Ortschaft Perwomaiskoje im Norden der Schwarzmeerhalbinsel ereignet. Wie viele Munitionslager genau getroffen wurden und welche Schäden dabei entstanden sind, ist jedoch nicht bekannt.

Das russische Verteidigungsministerium hatte am Donnerstag den Abschuss von 36 ukrainischen Drohnen im Luftraum über der Krim gemeldet. Das russische Verteidigungssystem auf der Krim sei jedoch bei den Angriffen dennoch schwer beschädigt worden.

Bei Angriffen auf die Krim – Ukraine beschädigt russisches Verteidigungssystem

Update vom 5. Januar, 17.27 Uhr: Durch einen ukrainischen Angriff auf russische Militäreinrichtungen auf der Krim wurde das russische Verteidigungssystem auf der besetzten Halbinsel schwer beschädigt. Das berichtet Natalia Humeniuk, Pressesprecherin für das Operative Kommando Süd, im ukrainischen Rundfunk Suspilne. Es seien zudem dort stationierte, aus dem Iran gelieferte Schahed-Drohnen attackiert worden. Die Russen seien nun dazu gezwungen, ihr Verteidigungssystem ernsthaft umzugestalten – nicht zum ersten Mal, so Humeniuk.

„Sie erleben jetzt wieder die gleiche Hysterie mit hektischen Verlagerungen und versuchen, sowohl die Verteidigungssysteme als auch die Anlagen, die sie schützen, an anderen Orten zu platzieren“, sagt sie. So habe das russische Militär erst kürzlich die Startplätze für die Shahed-Drohnen verlegt.

Der Stabschef der russischen Armee, Waleri Gerassimow (r.), begrüßt den russischen Präsidenten Wladimir Putin (Archivfoto).

Offenbar ausländische Raketen durch Russland im Einsatz – genaue Herkunft aber unbekannt

Update vom 5. Januar, 16.17 Uhr: Einem Bericht der Ukrainska Pravda zufolge hat Russland das ostukrainische Gebiet Charkiw offenbar mit im Ausland hergestellten Raketen angegriffen. Das habe der Leiter der Militärverwaltung der Oblast Charkiw, Oleh Syniehubov, auf einer Pressekonferenz gesagt. Syniehubov wies allerdings darauf hin, dass der Hersteller der Raketen, mit denen die russischen Besatzer Ende Dezember und Anfang Januar das Zentrum von Charkiw und die Oblast angegriffen haben, noch nicht identifiziert wurde. „Wir führen alle notwendigen Untersuchungen durch. Ich sage vorab, dass die Markierungen von diesen Raketen entfernt wurden, aber was wir sehen können, ist, dass Russland nicht der Produzent ist“, so Syniehubov.

Zuvor wurde bekannt, dass die USA davon ausgehen, dass Russland mehrere ballistische Raketen von Nordkorea erhalten hat. Sie sollen im genannten Zeitraum, am 30. Dezember und 2. Januar, zum Einsatz gekommen sein. Die ukrainische Luftwaffe konnte einen Einsatz von aus Nordkorea stammenden ballistischen Raketen durch Russland bisher nicht bestätigen.

Ukraine-Krieg: Kiew greift russische Stellungen in Russland selbst an

Update vom 5. Januar, 14.58 Uhr: Die Ukraine hat ein militärisches Ziel im südrussischen Oblast Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine angegriffen und den Russen Verluste zugefügt, wie Ukrainska Pravda berichtete. Demnach hat der Militärgeheimdienst der Ukraine (DIU) eine Sonderoperation gegen russische Stellungen durchgeführt, „um dem Feind Verluste zuzufügen und die Moral negativ zu beeinflussen.“

Die DIU habe laut eigenen Angaben darüber Kenntnis erhalten, dass hochrangige russische Armeeführungen eine Inspektion russischer Stellungen im Bezirk Graivoron im Oblast Belgorod durchführen wollten, nachdem dort Beschwerden von Mitarbeitern über die schlechten Bedingungen eingegangen seien. Die russischen Truppen führten im Vorfeld der Ankunft der „Inspektoren“ aus Moskau intensive Ingenieurarbeiten durch. Das genaue Ausmaß der russischen Verluste wird noch ermittelt.

Russland plant Rekrutierung minderjähriger Ukrainer in den besetzten Gebieten

Update vom 5. Januar, 14.05 Uhr: Wie ntv berichtet, plant Russland eine groß angelegte Mobilisierung in den besetzten Gebieten im Süden der Ukraine. Demnach sollen ab März 2024 vor allem 17-jährige Jugendliche in ein Militärregister aufgenommen werden, behauptet das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine. Nach den Präsidentschaftswahlen plane Russland, das Mobilisierungstempo in den besetzten Gebieten zu erhöhen. Das NRC ruft die Bewohner der besetzten Gebiete auf, die russischen Initiativen zu ignorieren und damit ihr eigenes Leben zu schützen.

„Der Feind profitiert vom Tod von Ukrainern, unabhängig davon, auf welcher Seite sie kämpfen“, so das NRC. „Deshalb nutzen die Besatzer Ukrainer in ihrer Armee als Kanonenfutter, weil ihr Tod keine sozialen Spannungen in der Nazi-Gesellschaft der Russischen Föderation hervorruft.“

Ukraine-Krieg: Angeblicher Tod von russischem Generalstabschef noch unbestätigt

Update vom 5. Januar, 13.23 Uhr: Die Nachricht über den angeblichen Tod des russischen Generalstabschefs Waleri Gerassimov ist weiterhin unbestätigt. Laut dem US-Magazin Newsweek, das den Fall näher untersucht hat, gibt es keine konkreten Beweise dafür, dass Gerassimow getötet wurde, und auch keine Hinweise darauf, dass sich Gerassimow zum Zeitpunkt des Angriffs (4. Januar) überhaupt auf der Krim aufhielt. Der Kreml hat sich zu den Gerüchten bisher nicht geäußert.

Die Gerüchte gehen auf einen Beitrag auf X, ehemals Twitter, zurück, der bereits gestern Abend veröffentlicht wurde. Die darin abgebildete Telegram-Nachricht konnte von Newsweek allerdings nicht verifiziert werden. Auf Anfrage von Newsweek erklärte der Urheber des Tweets, die Nachricht auf der Plattform Discord gefunden zu haben. Die New York Times berichtete im Dezember 2022, dass ukrainische Behörden versucht hätten, Gerasimov zu ermorden, als er die Front in der Ukraine besuchte.

Wohl General aus Russland auf Krim getötet: Gerüchte zu Gerasimov aufgetaucht

Update vom 5. Januar, 12.40 Uhr: Wie der X-Account Visegrád24 berichtet, ist der russische General Walery Gerasimov gestern bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die Krim getötet worden. Gerasimov ist Stabschef der russischen Streitkräfte und erster stellvertretender Verteidigungsminister Russlands. Die Informationen sind derzeit unbestätigt.

Russland nutzt nordkoreanische Raketen im Ukraine-Krieg: USA kündigen Konsequenzen an

Update vom 5. Januar, 11.18 Uhr: Die USA kündigen Konsequenzen für die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea an. Wie der Guardian berichtet, sagte John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, in einem Briefing, dass man „diese Waffengeschäfte zusammen mit unseren Verbündeten und Partnern im UN-Sicherheitsrat zur Sprache bringen“ werde. Man werde sich dafür einsetzen, „dass Russland für die erneute Verletzung seiner internationalen Verpflichtungen zur Verantwortung gezogen wird.“

In einem weiteren Schritt werde man „zusätzliche Sanktionen gegen diejenigen verhängen, die sich für die Erleichterung von Waffentransfers zwischen Russland und der Demokratischen Volksrepublik Korea sowie zwischen Russland und dem Iran einsetzen.“ Kirby kündigte außerdem an, weiterhin Informationen über diese Waffengeschäfte an die Öffentlichkeit weiterzugeben, „weil wir nicht zulassen werden, dass Länder Russlands Kriegsmaschinerie heimlich unterstützen.“

Zuvor war bekannt geworden, dass Nordkorea Russlands Krieg gegen die Ukraine mit der Lieferung ballistischer Raketen unterstützt, die bereits mehrfach zum Einsatz gekommen sein sollen. Im Gegenzug erwartet das Regime in Pjöngjang für seine Unterstützung von Moskau militärische Hilfe, so die Einschätzung des Weißen Hauses.

Waffenlieferung im Ukraine-Krieg: Deutschland stellt Luftabwehrsystem zur Verfügung

Update vom 5. Januar, 9.55 Uhr: Deutschland hat der Ukraine ein neues Luftabwehrsystem, weitere Panzer, Munition und andere Militärgüter für ihren Kampf gegen den russischen Aggressor geliefert. Wie die Bundesregierung mitteilte, erhielt Kiew unter anderem das Luftverteidigungssystem Skynex mit Munition, neue Flugkörper für das Luftabwehrsystem Iris-T SLM sowie zwei Luftraumüberwachungsradare TRML-4D. Das von Rheinmetall entwickelte Skynex-System besteht aus einer Radareinheit, die Angriffe aufspürt und Boden-Luft-Raketen, die lasergesteuert abgefeuert werden können. Es ist mit anderen Systemen kompatibel.

Weiterhin schwere Kämpfe im Ukraine-Krieg: Russland rückt am Boden vor – Verluste gemeldet

Update vom 5. Januar, 8.55 Uhr: Die schweren Kämpfe im Ukraine-Krieg gehen weiter. Neben den Luftangriffen versuchen die russischen Truppen auch am Boden voranzukommen. Schwerpunkt ist schon seit Wochen die Stadt Awdijiwka im Osten des Landes. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs versuchen die russischen Angreifer die Stadt einzukreisen, erleiden dabei aber erhebliche Verluste.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Verluste im Ukraine-Krieg weiter groß: Wohl mehr als 363.000 Soldaten aus Russland verwundet oder gestorben

Update vom 5. Januar, 7.45 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat auf Facebook neue Details zu Russlands Verlusten bekannt gegeben. Demnach sind seit Beginn des Ukraine-Kriegs mehr als 363.000 russische Soldaten verwundet oder getötet worden, 790 davon innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Den Angaben zufolge hat Russland außerdem mehr als 6000 Panzer im Ukraine-Krieg verloren. Hier ein Überblick über die Verluste Russlands im Ukraine-Krieg:

  • Soldaten: 363.070 (+790 zum Vortag)
  • Panzer: 6011 (+9)
  • Gepanzerte Fahrzeuge: 11.142 (+14)
  • Artilleriesysteme: 8604 (+30)
  • Mehrfachraketenwerfer: 949 (+2)
  • Luftabwehrsysteme: 631 (+1)
  • Flugzeuge: 329
  • Helikopter: 324
  • Drohnen: 6771 (+18)
  • Marschflugkörper: 1786 (+1)
  • Kriegsschiffe: 23
  • U-Boote: 1
  • Tanklastzüge und weitere Fahrzeuge: 11.463 (+40)
  • Spezialausrüstung: 1313 (+9)
    Quelle: Ukrainischer Generalstab vom 5. Januar 2024. Die Angaben über Verluste Russlands stammen von der ukrainischen Armee. Sie lassen sich nicht unabhängig prüfen. Der Westen geht davon aus, dass die Zahlen weitgehend korrekt sind. Russland selbst macht keine Angaben über die eigenen Verluste im Ukraine-Krieg.

Kiew greift im Ukraine-Krieg russischen Gefechtsstand auf der Krim an

Erstmeldung vom 5. Januar: Kiew – Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben einen russischen Gefechtsstand in der Nähe der besetzten Stadt Sewastopol angegriffen. Zudem sei bei einem weiteren Angriff eine russische Militäreinheit auf der Halbinsel Krim getroffen worden. Ein vom Befehlshaber der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleshchuk, auf die Online-Plattform Telegram gestelltes Video aus den sozialen Medien soll aufsteigenden Rauch nach einer Explosion in der Nähe von Sewastopol zeigen. Der Krim-Hafen dient als Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte.

Der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoshajew, bezeichnete den ukrainischen Angriff als „den massivsten der letzten Zeit“. Teile eines Geschosses seien in einem Dorf gelandet. Mindestens eine Person sei verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von 36 Drohnen über der Krim und einen weiteren Drohnenabschuss über der südrussischen Region Krasnodar. 

In der Nacht auf Freitag (5. Januar) herrschte in der östlichen Landeshälfte der Ukraine wieder Luftalarm. Es seien mehrere Gruppen feindlicher Kampfdrohnen in der Luft, meldete die ukrainische Luftwaffe. Zu möglichen Treffern oder Schäden gab es zunächst keine Informationen.

Russland nutzt Raketen aus Nordkorea im Ukraine-Krieg

Russland hat bei seinen jüngsten schweren Luftangriffen auf die Ukraine nach US-Erkenntnissen auch ballistische Raketen aus Nordkorea abgefeuert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte im Weißen Haus, nach US-Informationen habe Pjöngjang kürzlich Abschussrampen für ballistische Raketen und Munition an Moskau geliefert.

„Wir sind noch dabei, die Auswirkungen dieser zusätzlichen Raketen zu bewerten“, betonte Kirby. Absehbar würden Russland und Nordkorea aus diesen Starts aber lernen und die Waffen weiter verbessern. Die Raketen aus Pjöngjang hätten eine Reichweite von etwa 900 Kilometern. Kirby bezeichnete die Lieferungen als „eine bedeutende und besorgniserregende Eskalation“. Es gebe auch Hinweise, dass Gespräche zwischen Moskau und Teheran über die Lieferung von Raketen vorangetrieben würden. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Madeleine Kelly/dpa

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