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Kims Kämpfer kennen keine Gnade
Nordkorea-Soldaten im Ukraine-Krieg: Soldaten berichten von unvorstellbaren Taktiken
Ukrainische Militärs erlaubten Journalisten einen ungewöhnlichen Einblick in die Taktiken der nordkoreanischen Kämpfer. Die Berichte sind schockierend.
Kursk – Im Ukraine-Krieg haben die nordkoreanischen Soldaten von Machthaber Kim Jong-un kein Erbarmen: weder mit den Ukrainern noch mit sich selbst. Immer wieder berichten ukrainische Soldaten von den brutalen und selbstmörderischen Aktionen der Kämpfer, die Russland bei der Zurückeroberung der russisch-ukrainischen Grenzregion Kursk unterstützen. Nun haben Soldaten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dem TV-Sender CNN seltene Einblicke in die Welt der Nordkorea-Soldaten gewährt.
Selbst verletzte Soldaten hätten sich Ukrainern nicht ergeben. CNN berichtet von einem Video der ukrainischen Truppen. Die Aufnahmen zeigen: Während eines Gefechts nähert sich ein ukrainischer Soldat einem verletzten Nordkoreaner, der mit dem Gesicht zum Boden liegt. Als der Ukrainer den Mann am Bein zieht, stößt der koreanische Kämpfer einen Schrei aus und zündet eine Granate neben seinem Kopf.
Im Ukraine-Krieg: Verletzte Nordkoreaner sprengen sich in die Luft
Die Ukrainer eröffnen das Feuer und gehen in Deckung. Die letzten Worte des Selbstmörders: „General Kim Jong-un“, übersetzte der südkoreanische Geheimdienst später. „Sie benutzen Granaten, was bedeutet, dass sie sich selbst in die Luft sprengen können“, sagte Pokémon gegenüber CNN. Pokémon ist der Rufname des Kommandeurs der sechsten Spezialeinheit. Aus Sicherheitsgründen will er seinen Namen nicht verraten.
Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Foto zeigt Soldaten bei der Militärparade während der Zeremonie anlässlich des 75. Jahrestages der Gründung der Arbeiterpartei Nordkoreas.
Pokémon fügt hinzu: „Trotz aller Versuche, sie zur Kapitulation aufzufordern, werden sie weiterkämpfen.“ Die Nordkoreaner seien nicht auf die modernen Schlachtfeld-Bedingungen im Ukraine-Krieg vorbereitet. Durch Drohnen und Stellungskriege hätten die Truppen enorme Verluste erlitten. Allerdings gibt es auch Berichte über nordkoreanische Deserteure.
Obwohl sie „allesamt junge, ausgebildete, robuste Kämpfer“ seien, sagt Pokémon, seien sie „bestenfalls auf die Realitäten des Krieges von 1980 vorbereitet.“ Vermutlich sollen Kims Kämpfer Erfahrungen auf dem Schlachtfeld sammeln. Aus diesem Grund sind wohl auch hohe Generäle in Russland. Neben Menschen soll Nordkorea auch getarnte Raketenwerfer nach Kursk schicken.
Trotz hoher Verluste: Nordkoreaner setzen im Ukraine-Krieg auf frontale Massenangriffe
Laut den interviewten Ukrainern setzten die Nordkoreaner immer wieder auf frontale Massenangriffe – ihren großen Verlusten zum Trotz. Der ukrainische Kompaniechef Amur sagte: Einige nordkoreanischen Angreifer hätten ihre Helme und schweren Schutzplatten abgenommen, um feindliche Stellungen schneller anzugreifen.
„In ihren Rucksäcken befindet sich das Minimum an Wasser, kleine Flaschen – bis zu einem Liter“, sagte Amur. „Es gibt keine zusätzliche warme Kleidung – keine Mützen, keine Schals, nichts.“ Dafür ausreichend Munition.
Amur sagte, die Nordkoreaner scheinen über die moderneren Versionen der russischen Standardausrüstung zu verfügen, wobei die meisten etwa zehn Magazine, fünf bis zehn Granaten, Maschinengewehrmunition und Minen besitzen. Der nordkoreanische Soldat habe ein Sturmgewehr vom Typ AK-12 getragen – das neuere Modell des Standardgewehrs AK-47.
Russischer Beschuss eskaliert als Gefangennahme von nordkoreanischen Soldaten droht
Vor wenigen Wochen verkündete die Ukraine die Gefangennahme von zwei nordkoreanischen Soldaten. Danach sei der russische Beschuss auf dem Schlachtfeld eskaliert. Offenbar wollten die Truppen von Kremlchef Wladimir Putin mit aller Macht die Gefangennahme verhindern – ohne Erfolg.
Der ukrainische Bataillonskommandeur Bandit bescheinigte den Kämpfern aus Asien ein hohes Ausbildungsniveau. Das bewiesen sie unter anderem beim Abschuss von Drohnen aus etwa 100 Metern Entfernung. Die Nordkoreaner würden keine Gnade kennen und keine Gefangenen machen: „Alle unsere Soldaten, die wir gefunden haben, wurde in den Hinterkopf geschossen“, sagte Amur. (Jan-Frederik Wendt)