„Dann irren Sie sich“
Nach Rückzug von Joe Biden: Kamala Harris droht Nachfolge-Revolte
Kamala Harris als Nachfolgerin von Joe Biden? Die US-Vizepräsidentin muss mit Gegenwind rechnen, nachdem der US-Präsident vor der US-Wahl aussteigt.
Update vom 22. Juli, 21.05 Uhr: Wer soll nach Bidens-Rückzug folgen? Die Ex-Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, spricht sich für Vizepräsidentin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten für die Präsidentschaftswahl aus. Das geht aus einer Mitteilung hervor. Zuvor hatte sie keine Unterstützungsbekundung für Harris abgegeben. „Politisch gesehen gibt es keinen Zweifel: Kamala Harris ist als Frau in der Politik brillant und scharfsinnig – und ich habe volles Vertrauen, dass sie uns im November zum Sieg führen wird,“ teilt Pelosi mit.
Folgt Harris auf Biden? Einige Demokraten halten sich bei der Nachfolge-Frage noch sehr zurück
Update vom 22. Juli, 17.30 Uhr: Der Rückzug von US-Präsident Joe Biden von der Präsidentschaftskandidatur hat Kamala Harris in den Vordergrund gebracht. Die Vize-Präsidentin hat in einem Schreiben von Joe Biden die Unterstützung für ihre Kandidatur bekommen. Die Demokraten werden bei ihrem Parteitag in einem knappen Monat darüber abstimmen, wer für die Partei ins Rennen geht, um bei der US-Wahl 2024 gegen den Ex-Präsidenten Donald Trump anzutreten.
Nach Biden-Rückzug: Unterstützung für Harris – Gegenwind bleibt nicht aus
Eine mögliche Kandidatur von Harris findet in der breiten Masse der Demokraten Unterstützung. Eine Reihe von Parteigrößen sprachen sich für sie aus – darunter vor allem die ebenfalls als mögliche Bewerber gehandelten Gouverneure Gavin Newsom (Kalifornien), Josh Shapiro (Pennsylvania) und Roy Cooper (North Carolina). Auffällig ist jedoch, dass sich andere einflussreiche Demokraten noch nicht zu einer potenziellen Kandidatin Harris geäußert haben. Verbirgt sich dahinter versteckte Kritik?
Beispielsweise bleibt es um den Ex-Präsident Barack Obama weiterhin still. Auch die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, und der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, haben sich bereits an die Öffentlichkeit gewandt, ihre Unterstützung für Harris jedoch nicht bekannt gegeben.
Folgt Harris auf Biden? – Unterstützung der Demokraten für Harris
Update vom 22. Juli, 3.20 Uhr: Nach dem Rückzug von Joe Biden für die Kandidatur bei der US-Wahl 2024 sieht es zunehmend danach aus, dass die Favoritin in das Rennen gegen Donald Trump einsteigen könnte. Schließlich scheint auch Gavin Newsom keinen Anspruch auf Nominierung zur Kandidatur für das Rennen ums Weiße Haus im November zu erheben.
Nach Rückzug von Joe Biden: Newsom nimmt sich als Nachfolger aus dem Spiel – Unterstützung für Harris
Der als möglicher Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei gehandelte Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien, Gavin Newsom, hat sich nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden von der Kandidatur für dessen Stellvertreterin Kamala Harris ausgesprochen. „Hart. Furchtlos. Hartnäckig“, schrieb er auf X (ehemals Twitter). Niemand sei besser geeignet, gegen den republikanischen Kandidaten Donald Trump anzutreten als Harris.
Die Demokratie und die Zukunft der USA stünden auf dem Spiel, mahnte Newsom. Harris könne im Gegensatz zu Trumps „dunkler Vision“ das Land in eine „gesündere Richtung“ leiten.
Nach Biden-Rückzug: Harris reagiert auf Nachfolge-Vorschlag des US-Präsidenten für die US-Wahl 2024
Biden hatte am Sonntag angesichts der massiven Zweifel an seiner geistigen und körperlichen Fitness seinen Rückzug erklärt, sodass er nicht mehr für eine zweite Amtszeit kandidiert. Er schlug seine Vizepräsidentin Harris als Kandidatin der Demokratischen Partei für die Wahl im November vor.
Harris reagierte nach Bidens Rückzug auf dessen Nachfolge-Vorschlag. Sie kündigte an, die Nominierung als demokratische Präsidentschaftskandidatin zu gewinnen und Trump schlagen zu wollen.
Nach Joe Bidens Rückzug vor US-Wahl: Nominierung von Harris dennoch keinesfalls in trockenen Tüchern
Harris‘ Kandidatur nach dem Rückzug von Joe Biden ist jedoch keineswegs sicher. Die Delegierten werden beim Parteitag im August in Chicago offiziell eine Kandidatin oder einen Kandidaten küren. Mit Newsom hat sich nun allerdings einer ihrer aussichtsreichsten Rivalen aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur verabschiedet.
Auch der Gouverneur des für die Wahl immens wichtigen und umkämpften Bundesstaates Pennsylvania, Josh Shapiro, teilte mit, er werde alles tun, um Harris zu unterstützen. Ähnlich äußerte sich auch North Carolinas Gouverneur Roy Cooper. Die Gouverneurin des Swing States Michigan, Gretchen Whitmer, hatte ihre Kandidatur bereits ausgeschlossen. Sie hielt sich aber mit einer direkten Unterstützung für Harris noch zurück. „Meine Aufgabe bei dieser Wahl wird dieselbe bleiben: alles zu tun, was ich kann, um die Demokraten zu wählen und Donald Trump zu stoppen“, schrieb Whitmer auf X.
Als realistische Option bliebe damit noch der Gouverneur von Illinois, J.B. Pritzker. Der Erbe der Hyatt Hotelkette ist eine Art Trump der Demokraten und auch nicht minder vorlaut. Er hat sich bislang nicht zum Biden-Aus geäußert.
Nach Rückzug von Joe Biden bei US-Wahl 2024: Harris braucht für Nominierung bestimmte Anzahl von Delegierten
Harris braucht die Unterstützung von 1969 der 3936 demokratischen Delegierten, um auf dem Parteitag vom 19. bis 22. August in Chicago für die Präsidentschaftswahl am 5. November nominiert zu werden. Der US-Bundesstaat Tennessee habe Harris als erster seine 70 Delegierten zugesagt, hieß es weiter. Die 50 Parteichefs der US-Bundesstaaten hätten sich zudem in einer Telefonkonferenz einstimmig für Harris als neue Spitzenkandidatin ausgesprochen, hieß es in Parteikreisen.
Die meisten Delegierten hatten sich nach den diesjährigen Vorwahlen für Biden mit Harris als Vizepräsidentin ausgesprochen. Nach Bidens Rückzug sind sie nicht mehr daran gebunden. Biden war zwar der designierte Kandidat der Partei, hat aber nicht die Befugnis, den offiziellen Kandidaten der Demokraten zu bestimmen.
Nach Biden-Rückzug: Demokraten suchen Nachfolge und neuen Kontrahenten für Donald Trump
Update vom 21. Juli, 20.18 Uhr: Inzwischen hat US-Präsident Joe Biden seinen Rückzug von der erneuten Kandidatur bei der US-Wahl angekündigt. Damit stehen die Demokraten aktuell ohne Gegenkandidat zu Donald Trump da. Seine Vizepräsidentin Kamala Harris könnte Bidens Kandidatur nachfolgen, doch das wird nicht von jedem aus dem demokratischen Lager unterstützt. So äußerte bereits die bekannte Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez: „Wenn Sie denken, dass es einen Konsens unter den Leuten gibt, die wollen, dass Joe Biden geht, dass sie Vizepräsidentin Harris unterstützen, dann irren Sie sich“. (Siehe Erstmeldung)
Bei Rückzug von Joe Biden: Kamala Harris droht Nachfolge-Revolte
Erstmeldung vom 19. Juli: New York – Die Spekulationen um einen Rückzug von Joe Biden vor der US-Wahl reißen nicht ab. Einem Medienbericht zufolge soll die Familie gemeinsam über einen möglichen Rücktritt nachdenken. Wirft Biden seine Kandidatur also hin? Die Dementis aus dem Lager des amtierenden US-Präsidenten folgten allerdings auf dem Fuße.
Bereits vor der Meldung, dass Joe Biden entschlossener denn je sei, seine Kandidatur bei der US-Wahl 2024 fortzuführen und keineswegs an einen Rückzug denke, schaltete sich die bekannte Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez ein. Sie machte deutlich, dass die kolportierte Nachfolgerin keineswegs das volle Vertrauen der eigenen Partei genieße.
Bei Biden-Rückzug vor der US-Wahl 2024: Nachfolgerin Kamala Harris keine Selbstgängerin
Die Abgeordnete aus New York warnte stattdessen davor, dass einige Demokraten, die wollen, dass Präsident Joe Biden seinen Rückzug bekannt gibt und aus dem Präsidentschaftsrennen aussteigt, ebenfalls davon überzeugt sind, dass Vizepräsidentin Kamala Harris nicht seine Nachfolge bei der US-Wahl antreten sollte.
„Wenn Sie denken, dass es einen Konsens unter den Leuten gibt, die wollen, dass Joe Biden geht, dass sie Vizepräsidentin Harris unterstützen, dann irren Sie sich“, sagte Ocasio-Cortez am Freitagmorgen (19. Juli) bei Instagram Live. „Ich bin in diesen Räumen, ich sehe, was sie in Gesprächen sagen. Viele von ihnen sind nicht nur an der Abwahl des Präsidenten interessiert, sondern an der Abwahl des gesamten Kabinetts“, betonte sie hinsichtlich einer möglichen Nachfolge von Harris bei einem Rückzug von Biden.
Nachfolge beim Rückzug von Biden: US-Präsident gibt sich weiterhin kämpferisch
Die Kommentare der New Yorker Kongressabgeordneten kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Biden zunehmend unter Druck gerät. Sein Rückzug wurde nicht nur nach seinem katastrophalen Auftritt im ersten TV-Duell heiß diskutiert. Auch der Fehler beim Nato-Gipfel, als den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als „Präsident Putin“ vorstellte, regte die Debatte und die Bedenken über sein Alter und seine Fähigkeit, Donald Trump, bei der US-Wahl im November zu schlagen, weiter an. Auch der Fauxpas, als Biden von „Vizepräsident Trump“ sprach, sorgte für mehr als nur Stirnrunzeln.
Biden, der sich aufgrund einer Corona-Infektion selbst isoliert, steht mit dem Rücken zur Wand. Dennoch hat der US-Präsident wiederholt betont, im Rennen zu bleiben, aber einige Berichte halten trotz der Dementis aus dem Biden-Lager daran fest, dass er bald seinen Rücktritt ankündigen könnte.
Biden-Nachfolge bei Rückzug vor der US-Wahl 2024: Harris erhält keine Garantie von den Demokraten
Harris gilt als die wahrscheinlichste Kandidatin für die Nachfolge Bidens als Präsidentschaftskandidat der Partei, sollte er zurücktreten. Ocasio-Cortez, die sich für einen Verbleib Bidens auf dem Ticket ausgesprochen hat, sagte, es gebe keine Garantie, dass sich die Demokraten hinter Harris, die in den Swing States tourt, versammeln werden. Viele Alternativen haben diese bei einem Biden-Rückzug allerdings nicht.
„Ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass ein großer Teil der Spenderklasse und ein großer Teil dieser Eliten und ein großer Teil dieser Leute in diesen Räumen, die ich sehe, die darauf drängen, dass Präsident Biden nicht der Kandidat ist, auch nicht daran interessiert sind, dass die Vizepräsidentin die Kandidatin ist“, sagte sie über den Rückhalt von Harris, die von Trump bereits in die Schusslinie genommen wird, aus der eigenen Partei.
Biden-Rücktritt vor US-Wahl: Harris genießt bei einigen Demokraten keinen Rückhalt für Kandidatur
Die Gouverneure Gavin Newsom und Gretchen Whitmer haben sich Berichten zufolge gegen eine Kandidatur von Vizepräsidentin Harris als Ersatz für Biden ausgesprochen.
Inmitten der Spekulationen, dass Biden bald aus dem Rennen aussteigen könnte, haben sich die Gespräche unter den Demokraten offenbar auf einen weiteren Punkt konzentriert: Wer könnte Harris als Vizepräsident auf dem Ticket für die US-Wahl begleiten?
Harris als Nachfolgerin von Joe Biden: Wer könnten die Kandidaten als Vizepräsident bei der US-Wahl sein?
In die engere Wahl kommen Senator Mark Kelly, der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, und der Gouverneur von North Carolina, Roy Cooper, berichtet The Hill unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Aber der kalifornische Gouverneur Newsom und seine Amtskollegin Whitmer aus Michigan, haben den Parteiführern offenbar mitgeteilt, dass sie nicht daran interessiert wären, als Nummer 2 von Harris zu fungieren, sollte Biden aus dem Wahlkampf aussteigen.
Allerdings könnte die Diskussion über die Rolle von Harris als Nachfolgerin von Biden schnell im Sand verlaufen. Immerhin erklärte Biden am Freitag, dass er seinen Wahlkampf nächste Woche fortsetzen wird, nachdem er sich zu Hause mit Covid-19 isoliert habe. Er beharrte darauf, dass er den ehemaligen Präsidenten Donald Trump bei den Wahlen im November besiegen könnte, obwohl prominente Demokraten ihn zunehmend auffordern, seine Kandidatur aufzugeben.
Rückzug von Joe Biden: Trump hofft auf Verbleib bei der US-Wahl 2024
Gedanken an einen Rückzug vor der US-Wahl sehen dann doch anders aus. Nachrichten, die sein Konkurrent wohl gerne vernimmt. Schließlich wünscht sich das Trump-Lager wohl, dass Biden trotz aller Gerüchte über einen Rückzug im Rennen bleibt.
Ob er geht oder bleibt, ist allerdings nur eine der offenen Fragen für die Demokraten. Denn sie müssen noch einiges tun, wenn sie einen Erfolg von Trump und J.D. Vance bei der US-Wahl im November 2024 noch verhindern wollen.
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