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Unterstützung aus den USA
Hilfspakete für die Ukraine – Warum Selenskyj auf Trump angewiesen sein könnte
Die Republikaner in den USA kritisieren vermehrt die Unterstützung der Biden-Regierung für die Ukraine. Auch Donald Trump beeinflusst die Debatte.
Washington – Seit Beginn des Ukraine-Kriegs stehen die USA fest an der Seite der Ukraine. Zurzeit ist wieder eine Delegation aus der Ukraine zu Besuch in den Vereinigten Staaten an. Stellvertretend für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprach die Delegation bereits dem US-Kongress und dem Volk ihre tiefe Dankbarkeit aus. Es geht aber auch um ein Hilfspaket für die Ukraine, das derzeit im US-Kongress auf Eis liegt.
Hilfspakete für die Ukraine: Trump übt Einfluss auf Republikaner
Unter anderem Vize-Premierministerin Julija Swyrydenko und Andrij Jermak, Leiter des ukrainischen Präsidialamts, sind für Gespräche in die USA gereist. Unter anderem sind Treffen im Weißen Haus, im Kongress und mit NGOs geplant. Aber auch der Name Donald Trump taucht in diesem Zusammenhang auf. Der Versuch, ein direktes Gespräch zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten und Selenskyj herzustellen, ist zwar nicht bestätigt, aber die Delegation könnte zumindest Kontakt zu Trump-nahen Abgeordneten im US-Kongress anknüpfen.
Denn während Joe Biden der Ukraine wiederholt seine ungebrochene Unterstützung zusagt, sehen einige Republikaner die Hilfe für die Ukraine kritisch. Besonders unter denjenigen am rechten Rand der Partei werden immer wieder Stimmen laut, die die Unterstützung für die Ukraine drosseln wollen. Ein von Joe Biden angekündigtes Hilfspaket von rund 105 Milliarden US-Dollar (etwa 99 Milliarden Euro), das unter anderem Unterstützung für Israel und die Ukraine vorsieht, wird im Moment von einigen Republikanern im Kongress blockiert. Sie forderten eine getrennte Abstimmung für Hilfen für Israel und die Ukraine.
Der damalige US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen 2019. Eine Einladung Selenskyjs, in die Ukraine zu kommen, um sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen, hat Trump kürzlich abgelehnt.
Trump behauptet, er könne den Ukraine-Krieg in 24 Stunden beenden
Bereits im Mai hatte sich Donald Trump in einem CNN-Interview zur Frage, ob er militärische Hilfe für die Ukraine unterstützt, geäußert. „Wenn ich Präsident wäre, hätte ich diesen Krieg innerhalb von 24 Stunden erledigt“, so Trump. Diese Aussage wiederholte er mehrmals gegenüber verschiedener Medien. Er behauptete auch, dass der Krieg mit ihm im Weißen Haus nicht ausgebrochen wäre. In einem Interview mit NBC News konterte der ukrainische Präsident Selenskyj zuletzt Trumps Aussage mit den Worten: „Wenn er herkommt, brauche ich 24 Minuten, um Trump zu erklären, dass er diesen Krieg in diesem Zeitrahmen nicht beenden kann.“ Selenskyj äußerte außerdem Bedenken, ob Trump bei einer Wiederwahl die Ukraine weiter unterstützen würde.
Auch unter den anderen republikanischen Präsidentschaftskandidaten gibt es Stimmen, die sich eher kritisch gegenüber Bidens Unterstützung für die Ukraine äußern. Der Unternehmer Vivek Ramaswamy positioniert sich dabei am deutlichsten. Bei der letzten TV-Debatte der Republikaner am vergangenen Donnerstag, sagte Ramaswamy, er sei absolut unbeeindruckt von Selenskyjs Forderung für mehr US-Hilfen für die Ukraine. Der Republikaner hatte schon zuvor mehrmals betont, er würde die Hilfe für die Ukraine einstellen, sollte er zum Präsident der USA gewählt werden.
Gesprächsversuche mit Republikanern - aber nicht mit Trump
Ramaswamy hat sich im Rennen um die Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten als eine Art jüngerer Donald Trump positioniert, der aber politisch weiter rechts steht als der ehemalige US-Präsident. Ihm werden zwar keine realistischen Chancen eingerechnet, aber seine Positionen stoßen besonders im rechten Rand der Republikaner durchaus auf Zustimmung.
Wolodymyr Selenskyj – Vom Komödianten zum Symbol des Widerstands
Für die ukrainische Delegation könnte der Besuch ein Balanceakt bedeuten: Zwischen der Dankbarkeit gegenüber Joe Biden und seinen Demokraten und dem Versuch, in Gespräche mit solchen republikanischen Stimmen zu kommen, die dem Hilfspaket kritisch gegenüberstehen. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Newsweek äußerte sich Olexander Mereschko, ein Mitglied des ukrainischen Parlaments und auch Teil der angereisten ukrainischen Delegation, vorsichtig zu einem möglichen Gespräch mit Donald Trump direkt. Sie nennt eine Kontaktaufnahme mit dem ehemaligen US-Präsidenten „ziemlich riskant“ und fügt hinzu: „Wir könnten die ernsthafte Unterstützung der Demokraten verlieren. Andererseits ist es auch nichts Schlechtes, mit Trump-Anhängern im Kongress zu sprechen. Es wäre okay, auf sie zuzugehen und in den Dialog mit ihnen zu treten.“
Trump lehnt Selenskyjs Einladung in die Ukraine ab
Je nachdem, wie groß Trumps Einfluss auf die republikanischen Abgeordneten letztlich wirklich ist, könnte sich seine Position zu Ukraine-Hilfen auf Positionen von Republikanern im Kongress übertragen. Fraglich bleibt dabei aber, ob Donald Trump in diesem Punkt überhaupt bereit ist, seine Position zu ändern. Auf die Aussage Selenskyjs, er könne ihm bei einem Besuch in der Ukraine in 24 Minuten erklären, wieso Trump den Krieg nicht einfach beenden könne, reagierte der eher bedeckt.