Krieg in Israel und Gaza
Sorge wegen erhöhter Spannungen in Nahost – Hisbollah schwört Rache für Hamas-Anführer
Nach dem Tod von Al-Aruri droht eine Eskalation des Nahostkonflikts. Ein Netanjahu-Berater beschwichtigt. Der News-Ticker zum Krieg in Israel und Gaza.
- Tod von Hamas-Leiter: Israel gibt vermeintlich Beteiligung zu
- Kopfgeld ausgesetzt: USA veröffentlichte Steckbrief für getöteten Hamas-Führer
- Tod von Hamas-Anführer Al-Aruri: Hisbollah droht Israel mit Vergeltung
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Krieg in Israel finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 4. Januar, 5.20 Uhr: Bei israelischen Angriffen sind am Mittwoch neun Kämpfer der Hisbollah im Libanon getötet worden. Das meldete die schiitische Miliz. Die Hisbollah gab außerdem bekannt, sie habe am Mittwoch elf Angriffe auf israelische Stellungen entlang der Grenze durchgeführt. Viermal seien Kurzstreckenraketen vom Typ Burkan eingesetzt worden.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern




Update vom 3. Januar 2024, 20.10 Uhr: Der Chef der Terrormiliz Hisbollah hat Israel vor einer Eskalation mit dem Nachbarland Libanon gewarnt. Die Warnung wurde im Kontext des Tods eines ranghohen Hamas-Führers im Libanon ausgesprochen. In einer Ansprache sagte der Chef der Hisbollah, Hassan Nasrallah: „Wenn der Feind einen Krieg gegen den Libanon beginnt, werden wir uns an keine Regeln mehr halten.“
Nasrallah mache nach dpa-Informationen Israel für den Tod des Hamas-Anführers, Saleh al-Aruri, verantwortlich. Er bezeichnete die Tötung al-Aruris als „gefährliches Verbrechen“. Die Hisbollah habe „keine Angst vor dem Krieg“, so Nasrallah.
Video soll Kinder im Einsatz für die Hamas zeigen
Update vom 3. Januar 2024, 19.30 Uhr: Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben auf X (ehemals Twitter) ein Video geteilt, auf dem vermeintlich Kinder im Einsatz der Hamas gezeigt werden. Laut den IDF setze die Terrororganisation gezielt Kinder an der Front ein, um Nachrichten und Munition zu liefern.
Das Video zeigt eine Gruppe von Kindern in einem vermeintlichen Hamas-Tunnel. Die IDF weisen auch auf die Anwesenheit eines Hamas-Kämpfers im Video hin. Die Kinder werden von nicht näher definierten Personen durch den Tunnel gewunken. Die israelischen Streitkräfte schreiben dazu: „Terrorismus ist nicht angeboren, er ist erlernt.“
25-jähriger stirbt bei versuchter Geiselbefreiung
Update vom 3. Januar 2024, 19 Uhr: Während eines Befreiungsversuchs durch israelische Spezialeinheiten wurde ein 25-jähriger Israeli im Gazastreifen getötet. Das teilte ein Sprecher der Armee am Mittwoch mit. Der Mann wurde bei dem Hamas-Überfall vom 7. Oktober 2023 verschleppt. Bislang ist nicht geklärt, ob der Gefangene von den Entführern selbst oder durch die israelischen Streitkräfte ums Leben kam.
Gericht schiebt Netanjahus Amtsenthebungs-Gesetz nach hinten
Update vom 3. Januar 2024, 18.20 Uhr: Das Oberste Gericht in Jerusalem hat ein Gesetz, das die Amtsenthebung eines Regierungschefs erschwert, nach hinten verschoben. Demnach wird das Gesetz erst in der nächsten Legislaturperiode in Kraft treten. Die Richter begründeten die Entscheidung damit, dass die Verfahrensänderung auf eine bestimmte Person zugeschnitten sei – den amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Die Änderung im Prozess der Amtsenthebung sah vor, dass zukünftig eine Zweidrittel-Mehrheit für die Amtsenthebung eines Regierungschefs notwendig sei. Der Vorwurf gegen Netanjahu lautete, dass er sich durch das Gesetz vor einem Amtsenthebungsverfahren schützen wollte, wie die dpa berichtet.
Zahl der Opfer bei vermeintlichem Terroranschlag im Iran steigt auf über 100 an
Update vom 3. Januar 2024, 16.25 Uhr: Die Zahl der bei den Explosionen während einer Trauerfeier für den iranischen General Soleimani getöteten Menschen wurde erneut auf 103 nach oben korrigiert. Zuvor war von 73 gestorbenen Personen die Rede. Bei der Trauerfeier mit tausenden Besuchern sind nach Angaben von Staatsmedien zwei mit Sprengstoff gefüllte Taschen explodiert.
Der iranische Innenminister, Ahmad Wahidi, hatte im Staatsfernsehen eine entschiedene Reaktion auf den vermeintlichen Terrorangriff angekündigt. „Natürlich werden die Sicherheitsbehörden, das Militär und die Strafverfolgungsbehörden kurzfristig und mit Nachdruck reagieren“, so Wahidi.
Krieg in Israel: Erneute Angriffe an israelisch-libanesischer Grenze
Update vom 3. Januar 2024, 16 Uhr: Nachdem die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah Israel für den Tod des Vizeleiters des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, verantwortlich gemach hatte, kommt es an der israelisch-libanesischen Grenze erneut zu Luftangriffen. Die israelische Armee registrierte mehrere Raketen, die aus dem Nachbarland abgefeuert wurden, berichtet die dpa. Als Reaktion griff das Militär die Abschussorte an. Außerdem hätten Soldaten „terroristische Infrastruktur der Hisbollah“ und Mitglieder der Organisation attackiert.
Israel an Tod von Hamas-Leiter mutmaßlich beteiligt
Update vom 3. Januar 2024, 15.00 Uhr: Mossad-Chef David Barnea hat anscheinend auf die Beteiligung Israels am Tod des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri hingewiesen. Israelische Zeitungen zitierten Barnea auf der Beerdigung al-Aruris am Mittwoch: Jede arabische Mutter werde wissen, dass, wenn ihr Sohn an den Überfällen auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt war, sein Blut an seinem eigenen Kopf sein werde. Für die Israel-Post sei das ein „deutlicher Hinweis“ auf eine israelische Beteiligung an der Tötung des Hamas-Anführers.
Al-Aruri starb Dienstagabend bei einer Explosion in Beirut, der Hauptstadt Libanons. Im Krieg in Israel ist er damit das bislang ranghöchste Mitglied der Hamas, das bei den Kämpfen ums Leben gekommen ist. Bislang hatte sich Israel nicht direkt zu dem Vorfall geäußert.
Dutzende Tote bei vermeintlichem Terrorangriff im Iran
Update vom 3. Januar 2024, 14.25 Uhr: Bei einer Gedenkfeier für den verstorbenen iranischen General Soleimani kam es laut Staatsmedien zu zwei Explosionen. In der Nähe des Grabes des Ex-Chefs der iranischen Revolutionsgarde sollen zwei Taschen mit Sprengstoff explodiert sein, wie Reporter der staatlichen Medien mitteilten. Tausende Menschen hätten sich in der iranischen Stadt Kerman zu der Trauerfeier versammelt.
Die Nachrichtenagentur Tasnim spricht bereits von mehr als 50 Toten. Anderen Medienberichten zufolge sollen mindestens 46 Menschen bei den Explosionen gestorben sein. Weitere 71 Menschen seien verletzt. Offizielle Stellen sprechen von einem Terroranschlag, nachdem zuvor von einem Unfall ausgegangen wurde.
USA setzten Kopfgeld auf Hamas-Führer aus
Update vom 3. Januar, 12.16 Uhr: Die USA hatten auf den getöteten Hamas-Anführer Saleh al-Aruri ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 4,5 Millionen Euro) ausgesetzt. Eine Belohnung bis zu dieser Höhe versprach das US-Außenministerium für Hinweise zu seiner Person. Das meldet jetzt die Nachrichtenagentur dpa.
Die USA hatten das Kopfgeld 2018 im Rahmen des Programms „Rewards for Justice“ angekündigt. Bei diesem wurden bisher mehr als 250 Millionen US-Dollar an 125 Tippgeber weltweit gezahlt, um mit deren Hinweisen „Bedrohungen für die nationale Sicherheit der USA“ zu bekämpfen, wie es beim US-Außenministerium hieß.
Nach Tod von Hamas-Führer: Macron mahnt Israel zu Zurückhaltung im Libanon
Update vom 3. Januar, 12.12 Uhr: Israel soll „eskalierendes Verhalten insbesondere im Libanon“ vermeiden, warnt nun Emmanuel Macron angesichts des Tods eines Hamas-Führers bei einer Explosion. Frankreichs Präsident mahnt Israel zur Zurückhaltung im Libanon.
Tod eines Hamas-Führers im Gaza-Krieg: Libanon wünscht keine Reaktion der Hisbollah
Update vom 3. Januar, 10.51 Uhr: Die Hisbollah hat bereits Vergeltung für den Tod des Hamas-Führers Al-Aruri angekündigt. Die Angst vor einem Krieg zwischen der Hisbollah und Israel wächst. Emile Hokayem nannte die Hisbollah laut der Bild nun eine „größere, kompetentere und kampferprobte Organisation“ als die Hamas, und fragte – offensichtlich rein rhetorisch –, ob ein solcher Kampf einfach sein könne. Hokayem ist Direktor für Sicherheit im Nahen Osten des Internationalen Instituts für strategische Studien.
Die Regierung im Libanon hat sich bereits zum Tod Al-Aruris geäußert. Der geschäftsführende Außenminister, Abdallah Bou Habib, sagte dem britischen Radiosender BBC 4 gestern Abend, dass seine Regierung mit der Hisbollah spreche, um „sie davon zu überzeugen, dass sie nicht selbst reagieren sollte.“
Die nächsten 24 Stunden würden zeigen, ob die Hisbollah reagieren wird oder nicht, so Bou Habib. „Wir sind sehr besorgt, die Libanesen wollen nicht hineingezogen werden, selbst die Hisbollah möchte nicht in einen regionalen Krieg hineingezogen werden.“ Er forderte die westlichen Staaten auf, „Druck auf Israel auszuüben, damit es all seine Gewalt und alle seine Aktionen einstellt, nicht nur im Libanon, nicht nur in Beirut, sondern auch in Gaza“.
Hamas-Anführer im Gaza-Krieg getötet – Hisbollah schwört Rache
Erstmeldung: Tel-Aviv/Beirut – Der gefährliche Konflikt im Nahen Osten droht sich nach der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon weiter zu verschärfen. Israels Armee schweigt, aber ihre Feinde drohen.
Der Hamas zufolge wurden in Beirut am Dienstag (2. Januar) Saleh al-Aruri sowie zwei Anführer ihrer Kassam-Brigaden getötet, der bewaffnete Arm der Gruppierung. Insgesamt kamen laut Libanons staatlicher Nachrichtenagentur NNA sechs Menschen ums Leben.
News aus Israel und Gaza: Hisbollah will Tod Al-Aruris vergelten
Nach der mutmaßlich von Israel veranlassten Tötung Al-Aruris hat die Hisbollah-Miliz Vergeltung angekündigt. Das „Verbrechen“ in Beirut sei „eine gefährliche Attacke auf den Libanon“ und dessen Volk und Sicherheit, teilte die Miliz am Dienstagabend mit.
„Dieses Verbrechen wird niemals ohne Antwort oder Strafe vorübergehen.“ Die Hisbollah habe „den Finger am Abzug“ und ihre Kämpfer seien „in höchster Stufe der Bereitschaft“. Israels Militär kommentierte Berichte über eine gezielte Tötung Al-Aruris auf Anfrage nicht.
Israel sei nach drei Monaten Krieg unfähig, Gaza zu „unterwerfen“, und greife deshalb zu Mitteln wie Attentaten, erklärte die schiitische Bewegung. Der Tod Al-Aruris sei eine Fortsetzung der Tötung des ranghohen iranischen Generals Sejed-Rasi Mussawi, der jüngst bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien ums Leben kam.
Hamas-Anführer stirbt im Gaza-Krieg: Netanjahu-Berater bemüht sich um Deeskalation
Der Sicherheitsberater der israelischen Regierung versucht nun offensichtlich, die Lage zu entschärfen. Der mutmaßliche Angriff galt allein der Hamas, betonte Mark Regev gegenüber dem US-Sender MSNBC. „Wer auch immer das getan hat, es muss klar sein, dass dies keine Attacke auf den libanesischen Staat war. Es war nicht einmal eine Attacke auf die Hisbollah.“
Regev sagte weiterhin: „Wer auch immer diesen Angriff ausgeführt hat, ist sehr chirurgisch genau vorgegangen und hatte es auf ein Hamas-Ziel abgesehen. Denn Israel ist im Krieg“, sagte er, ohne den Satz zu Ende zu führen. Die israelische Armee führt seit dem Massaker am 7. Oktober Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen. (mit Nachrichtenagenturmaterial)
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