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Krieg in Israel und Gaza

Sorge wegen erhöhter Spannungen in Nahost – Hisbollah schwört Rache für Hamas-Anführer

Nach dem Tod von Al-Aruri droht eine Eskalation des Nahostkonflikts. Ein Netanjahu-Berater beschwichtigt. Der News-Ticker zum Krieg in Israel und Gaza.

  • Tod von Hamas-Leiter: Israel gibt vermeintlich Beteiligung zu
  • Kopfgeld ausgesetzt: USA veröffentlichte Steckbrief für getöteten Hamas-Führer
  • Tod von Hamas-Anführer Al-Aruri: Hisbollah droht Israel mit Vergeltung
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zum Krieg in Israel finden Sie in unserem neuen News-Ticker.

Update vom 4. Januar, 5.20 Uhr: Bei israelischen Angriffen sind am Mittwoch neun Kämpfer der Hisbollah im Libanon getötet worden. Das meldete die schiitische Miliz. Die Hisbollah gab außerdem bekannt, sie habe am Mittwoch elf Angriffe auf israelische Stellungen entlang der Grenze durchgeführt. Viermal seien Kurzstreckenraketen vom Typ Burkan eingesetzt worden.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Update vom 3. Januar 2024, 20.10 Uhr: Der Chef der Terrormiliz Hisbollah hat Israel vor einer Eskalation mit dem Nachbarland Libanon gewarnt. Die Warnung wurde im Kontext des Tods eines ranghohen Hamas-Führers im Libanon ausgesprochen. In einer Ansprache sagte der Chef der Hisbollah, Hassan Nasrallah:  „Wenn der Feind einen Krieg gegen den Libanon beginnt, werden wir uns an keine Regeln mehr halten.“

Die schweren Kämpfe im Gazastreifen dauern an.

Nasrallah mache nach dpa-Informationen Israel für den Tod des Hamas-Anführers, Saleh al-Aruri, verantwortlich. Er bezeichnete die Tötung al-Aruris als „gefährliches Verbrechen“. Die Hisbollah habe „keine Angst vor dem Krieg“, so Nasrallah.

Video soll Kinder im Einsatz für die Hamas zeigen

Update vom 3. Januar 2024, 19.30 Uhr: Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben auf X (ehemals Twitter) ein Video geteilt, auf dem vermeintlich Kinder im Einsatz der Hamas gezeigt werden. Laut den IDF setze die Terrororganisation gezielt Kinder an der Front ein, um Nachrichten und Munition zu liefern.

Das Video zeigt eine Gruppe von Kindern in einem vermeintlichen Hamas-Tunnel. Die IDF weisen auch auf die Anwesenheit eines Hamas-Kämpfers im Video hin. Die Kinder werden von nicht näher definierten Personen durch den Tunnel gewunken. Die israelischen Streitkräfte schreiben dazu: „Terrorismus ist nicht angeboren, er ist erlernt.“

25-jähriger stirbt bei versuchter Geiselbefreiung

Update vom 3. Januar 2024, 19 Uhr: Während eines Befreiungsversuchs durch israelische Spezialeinheiten wurde ein 25-jähriger Israeli im Gazastreifen getötet. Das teilte ein Sprecher der Armee am Mittwoch mit. Der Mann wurde bei dem Hamas-Überfall vom 7. Oktober 2023 verschleppt. Bislang ist nicht geklärt, ob der Gefangene von den Entführern selbst oder durch die israelischen Streitkräfte ums Leben kam.

Gericht schiebt Netanjahus Amtsenthebungs-Gesetz nach hinten

Update vom 3. Januar 2024, 18.20 Uhr: Das Oberste Gericht in Jerusalem hat ein Gesetz, das die Amtsenthebung eines Regierungschefs erschwert, nach hinten verschoben. Demnach wird das Gesetz erst in der nächsten Legislaturperiode in Kraft treten. Die Richter begründeten die Entscheidung damit, dass die Verfahrensänderung auf eine bestimmte Person zugeschnitten sei – den amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Die Änderung im Prozess der Amtsenthebung sah vor, dass zukünftig eine Zweidrittel-Mehrheit für die Amtsenthebung eines Regierungschefs notwendig sei. Der Vorwurf gegen Netanjahu lautete, dass er sich durch das Gesetz vor einem Amtsenthebungsverfahren schützen wollte, wie die dpa berichtet.

Zahl der Opfer bei vermeintlichem Terroranschlag im Iran steigt auf über 100 an

Update vom 3. Januar 2024, 16.25 Uhr: Die Zahl der bei den Explosionen während einer Trauerfeier für den iranischen General Soleimani getöteten Menschen wurde erneut auf 103 nach oben korrigiert. Zuvor war von 73 gestorbenen Personen die Rede. Bei der Trauerfeier mit tausenden Besuchern sind nach Angaben von Staatsmedien zwei mit Sprengstoff gefüllte Taschen explodiert.

Der iranische Innenminister, Ahmad Wahidi, hatte im Staatsfernsehen eine entschiedene Reaktion auf den vermeintlichen Terrorangriff angekündigt. „Natürlich werden die Sicherheitsbehörden, das Militär und die Strafverfolgungsbehörden kurzfristig und mit Nachdruck reagieren“, so Wahidi.

Krieg in Israel: Erneute Angriffe an israelisch-libanesischer Grenze

Update vom 3. Januar 2024, 16 Uhr: Nachdem die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah Israel für den Tod des Vizeleiters des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, verantwortlich gemach hatte, kommt es an der israelisch-libanesischen Grenze erneut zu Luftangriffen. Die israelische Armee registrierte mehrere Raketen, die aus dem Nachbarland abgefeuert wurden, berichtet die dpa. Als Reaktion griff das Militär die Abschussorte an. Außerdem hätten Soldaten „terroristische Infrastruktur der Hisbollah“ und Mitglieder der Organisation attackiert.

Israel an Tod von Hamas-Leiter mutmaßlich beteiligt

Update vom 3. Januar 2024, 15.00 Uhr: Mossad-Chef David Barnea hat anscheinend auf die Beteiligung Israels am Tod des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri hingewiesen. Israelische Zeitungen zitierten Barnea auf der Beerdigung al-Aruris am Mittwoch: Jede arabische Mutter werde wissen, dass, wenn ihr Sohn an den Überfällen auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt war, sein Blut an seinem eigenen Kopf sein werde. Für die Israel-Post sei das ein „deutlicher Hinweis“ auf eine israelische Beteiligung an der Tötung des Hamas-Anführers.

Al-Aruri starb Dienstagabend bei einer Explosion in Beirut, der Hauptstadt Libanons. Im Krieg in Israel ist er damit das bislang ranghöchste Mitglied der Hamas, das bei den Kämpfen ums Leben gekommen ist. Bislang hatte sich Israel nicht direkt zu dem Vorfall geäußert.

Dutzende Tote bei vermeintlichem Terrorangriff im Iran

Update vom 3. Januar 2024, 14.25 Uhr: Bei einer Gedenkfeier für den verstorbenen iranischen General Soleimani kam es laut Staatsmedien zu zwei Explosionen. In der Nähe des Grabes des Ex-Chefs der iranischen Revolutionsgarde sollen zwei Taschen mit Sprengstoff explodiert sein, wie Reporter der staatlichen Medien mitteilten. Tausende Menschen hätten sich in der iranischen Stadt Kerman zu der Trauerfeier versammelt.

Die Nachrichtenagentur Tasnim spricht bereits von mehr als 50 Toten. Anderen Medienberichten zufolge sollen mindestens 46 Menschen bei den Explosionen gestorben sein. Weitere 71 Menschen seien verletzt. Offizielle Stellen sprechen von einem Terroranschlag, nachdem zuvor von einem Unfall ausgegangen wurde.

USA setzten Kopfgeld auf Hamas-Führer aus

Update vom 3. Januar, 12.16 Uhr:  Die USA hatten auf den getöteten Hamas-Anführer Saleh al-Aruri ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 4,5 Millionen Euro) ausgesetzt. Eine Belohnung bis zu dieser Höhe versprach das US-Außenministerium für Hinweise zu seiner Person. Das meldet jetzt die Nachrichtenagentur dpa.

Die USA hatten das Kopfgeld 2018 im Rahmen des Programms „Rewards for Justice“ angekündigt. Bei diesem wurden bisher mehr als 250 Millionen US-Dollar an 125 Tippgeber weltweit gezahlt, um mit deren Hinweisen „Bedrohungen für die nationale Sicherheit der USA“ zu bekämpfen, wie es beim US-Außenministerium hieß.

Nach Tod von Hamas-Führer: Macron mahnt Israel zu Zurückhaltung im Libanon

Update vom 3. Januar, 12.12 Uhr: Israel soll „eskalierendes Verhalten insbesondere im Libanon“ vermeiden, warnt nun Emmanuel Macron angesichts des Tods eines Hamas-Führers bei einer Explosion. Frankreichs Präsident mahnt Israel zur Zurückhaltung im Libanon.

Tod eines Hamas-Führers im Gaza-Krieg: Libanon wünscht keine Reaktion der Hisbollah

Update vom 3. Januar, 10.51 Uhr: Die Hisbollah hat bereits Vergeltung für den Tod des Hamas-Führers Al-Aruri angekündigt. Die Angst vor einem Krieg zwischen der Hisbollah und Israel wächst. Emile Hokayem nannte die Hisbollah laut der Bild nun eine „größere, kompetentere und kampferprobte Organisation“ als die Hamas, und fragte – offensichtlich rein rhetorisch –, ob ein solcher Kampf einfach sein könne. Hokayem ist Direktor für Sicherheit im Nahen Osten des Internationalen Instituts für strategische Studien.

Die Regierung im Libanon hat sich bereits zum Tod Al-Aruris geäußert. Der geschäftsführende Außenminister, Abdallah Bou Habib, sagte dem britischen Radiosender BBC 4 gestern Abend, dass seine Regierung mit der Hisbollah spreche, um „sie davon zu überzeugen, dass sie nicht selbst reagieren sollte.“

Die nächsten 24 Stunden würden zeigen, ob die Hisbollah reagieren wird oder nicht, so Bou Habib. „Wir sind sehr besorgt, die Libanesen wollen nicht hineingezogen werden, selbst die Hisbollah möchte nicht in einen regionalen Krieg hineingezogen werden.“ Er forderte die westlichen Staaten auf, „Druck auf Israel auszuüben, damit es all seine Gewalt und alle seine Aktionen einstellt, nicht nur im Libanon, nicht nur in Beirut, sondern auch in Gaza“.

Hamas-Anführer im Gaza-Krieg getötet – Hisbollah schwört Rache

Erstmeldung: Tel-Aviv/Beirut – Der gefährliche Konflikt im Nahen Osten droht sich nach der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon weiter zu verschärfen. Israels Armee schweigt, aber ihre Feinde drohen.

Der Hamas zufolge wurden in Beirut am Dienstag (2. Januar) Saleh al-Aruri sowie zwei Anführer ihrer Kassam-Brigaden getötet, der bewaffnete Arm der Gruppierung. Insgesamt kamen laut Libanons staatlicher Nachrichtenagentur NNA sechs Menschen ums Leben.

News aus Israel und Gaza: Hisbollah will Tod Al-Aruris vergelten

Nach der mutmaßlich von Israel veranlassten Tötung Al-Aruris hat die Hisbollah-Miliz Vergeltung angekündigt. Das „Verbrechen“ in Beirut sei „eine gefährliche Attacke auf den Libanon“ und dessen Volk und Sicherheit, teilte die Miliz am Dienstagabend mit.

„Dieses Verbrechen wird niemals ohne Antwort oder Strafe vorübergehen.“ Die Hisbollah habe „den Finger am Abzug“ und ihre Kämpfer seien „in höchster Stufe der Bereitschaft“. Israels Militär kommentierte Berichte über eine gezielte Tötung Al-Aruris auf Anfrage nicht.

Israel sei nach drei Monaten Krieg unfähig, Gaza zu „unterwerfen“, und greife deshalb zu Mitteln wie Attentaten, erklärte die schiitische Bewegung. Der Tod Al-Aruris sei eine Fortsetzung der Tötung des ranghohen iranischen Generals Sejed-Rasi Mussawi, der jüngst bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien ums Leben kam.

Hamas-Anführer stirbt im Gaza-Krieg: Netanjahu-Berater bemüht sich um Deeskalation

Der Sicherheitsberater der israelischen Regierung versucht nun offensichtlich, die Lage zu entschärfen. Der mutmaßliche Angriff galt allein der Hamas, betonte Mark Regev gegenüber dem US-Sender MSNBC. „Wer auch immer das getan hat, es muss klar sein, dass dies keine Attacke auf den libanesischen Staat war. Es war nicht einmal eine Attacke auf die Hisbollah.“

Regev sagte weiterhin: „Wer auch immer diesen Angriff ausgeführt hat, ist sehr chirurgisch genau vorgegangen und hatte es auf ein Hamas-Ziel abgesehen. Denn Israel ist im Krieg“, sagte er, ohne den Satz zu Ende zu führen. Die israelische Armee führt seit dem Massaker am 7. Oktober Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen. (mit Nachrichtenagenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Mohammed Hajjar/AP/dpa

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