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Begrenzung der Migration im Bundestag
Nächster AfD-Aufreger am Freitag? Merz‘ Migrationsgesetz steht zur Abstimmung
Diesen Freitag könnte der nächste AfD-Aufschrei kommen: Die CDU unter Merz bringt ein Gesetz zur illegalen Migration zur Abstimmung. Die Details.
Berlin – Noch ist die Abstimmung der Union mit der AfD im Bundestag am Mittwoch in aller Munde, schon folgt der nächste wichtige Termin im Bundestag. Die CDU/CSU-Fraktion hat nach dem Messerangriff in Aschaffenburg einen Gesetzesentwurf zum „Zustrombegrenzungsgesetz“ eingebracht. Und wieder könnte es zur gemeinsamen Abstimmung mit der AfD kommen.
Nächster AfD-Eklat am Freitag? Bei nächster Abstimmung geht es um Migrationsgesetz von Merz
Erneut ist es möglich, dass die Union und FDP wie bereits am Mittwoch, 29. Januar, gemeinsam mit der AfD-Fraktion im Bundestag abstimmen. Schon am Mittwoch sorgte dies für einen Aufschrei bei SPD und Grünen. CDU-Chef Friedrich Merz habe die Brandmauer zur AfD gerissen, lautet der Vorwurf.
Am Freitag (31. Januar) geht es sogar um mehr: Am Mittwoch stand nur ein „Entschließungsantrag“ ohne rechtlich bindenden Folgen zur Abstimmung. Am Freitag könnte die AfD dagegen Merz’ Union dabei helfen, ein Gesetz zur Begrenzung der Migration auf den Weg zu bringen.
Merz fordert mit Abstimmung am Freitag Begrenzung der illegalen Migration – AfD wohl dafür
Worum geht es in dem Gesetzentwurf der Union? Nachzulesen ist dies auf der Homepage des Bundestags. Dort werden mehrere Punkte aufgeführt, die das Zustrombegrenzungsgesetz umfassen würde. Insgesamt drängen CDU und CSU mit dem Gesetz auf eine „Begrenzung des illegalen Zustroms von Drittstaatsangehörigen nach Deutschland“, wie es heißt. Konkrete Maßnahmen sind:
Die Begrenzung der Zuwanderung soll wieder zur übergeordneten Vorgabe für die Anwendung der deutschen Aufenthaltsgesetze werden. Die Ampel-Koalition hatte das Ziel der „Begrenzung“ der Migration im November 2023 aus dem Gesetz gestrichen.
Der Familiennachzug zu Personen mit subsidiärem Schutz soll beendet werden. Personen mit diesem untergeordnetem Schutz sind Menschen, die stichhaltige Gründe dafür vorbringen, dass ihnen in ihrem Herkunftsland ein ernsthafter Schaden droht. Seit 2018 wird monatlich 1000 Angehörigen ein Nachzug nach Deutschland gewährt. Dies will die Union beenden. Begründung: Die „Integrationskapazitäten in Deutschland“ seien erschöpft.
Die Bundespolizei soll nach Willen der Union ausreisepflichtige Migranten und solche mit fehlenden Ausweisdokumenten, die sie etwa in Bahnhöfen antrifft, in Ausreisehaft und -gewahrsam nehmen dürfen. Bisher muss die Bundespolizei erst einmal Strafanzeige bei der Landespolizei stellen, was laut Union meist dazu führe, dass Ausreisepflichtige oft auf freiem Fuß bleiben würden.
Grenzkontrollen und Zurückweisungen sollen laut Union illegale Migration begrenzen
Auch auf Grenzkontrollen und Zurückweisungen an deutschen Grenzen wird in dem Unionsantrag eingegangen, allerdings nur indirekt. Diese seien laut geltendem Recht bereits möglich, schreibt die CDU/CSU-Fraktion. Daher seien hier keine gesetzlichen Änderungen nötig. Grenzkontrollen und Zurückweisungen sollen gemeinsam mit den oben genannten Maßnahmen dazu beitragen, den „illegalen Zustrom“ nach Deutschland zu begrenzen, heißt es im Merz-Antrag.
Bei Mehrheit im Bundestag müsste Scholz-Regierung den Unionsantrag umsetzen – trotz AfD-Stimmen
Der Gesetzentwurf müsste bei einer Mehrheit im Bundestag von der aktuellen Bundesregierung umgesetzt werden. Die rot-grüne Minderheitsregierung unter Kanzler Olaf Scholz müsste dann etwa den Familiennachzug zu Migranten mit eingeschränktem Schutzstatus beenden.
Voraussetzung ist aber, dass das Gesetz nicht nur am Freitag den Bundestag, sondern danach auch den Bundesrat passiert. CDU-Ministerpräsident Daniel Günther kündigte bereits an, den Entwurf abzulehnen, falls er nur mit Stimmen der AfD im Bundestag eine Mehrheit findet.
Auch tagesschau.de schreibt, es gebe angesichts der Abstimmung „Grummeln“ in der CDU. Dass Merz vor der Bundestagswahl notfalls auch mit der AfD seine Asylpläne durchsetzen will, sorge für „Unbehagen“ bei mehreren Mitgliedern der Unionsfraktion. Zu vernehmen sei: Merz’ Plan sei „ein Ritt auf der Rasierklinge“.
Die AfD-Spitze im Wandel der Zeit: von Bernd Lucke bis Alice Weidel
Merz und Union brachten Gesetz nach Aschaffenburg in Bundestag ein – AfD-Zustimmung nimmt er in Kauf
CDU-Chef Friedrich Merz hatte das Einbringen des Gesetzesentwurfs direkt nach der Messerattacke eines ausreisepflichtigen Asylbewerbers auf eine Kleinkindgruppe in Aschaffenburg angekündigt. Es sei ihm „gleichgültig“, wer mit der Union für das Gesetz stimme, es ehe ihm um die Sache, hatte er betont.
Der SPD und den Grünen hat Merz allerdings angeboten, über das Zustrombegrenzungsgesetz zu verhandeln und gemeinsam abzustimmen. Die Resonanz blieb jedoch aus. Alice Weidels AfD hat bereits angedeutet, für den Entwurf zur Begrenzung der illegalen Migration stimmen zu wollen. Das BSW von Sahra Wagenknecht wird sich wohl enthalten.
Merz hofft auf Abstimmung mit SPD und Grünen für Zustrombegrenzungsgesetz am Freitag
Merz indes hofft weiterhin auf eine Mehrheit „in der politischen Mitte unseres Parlaments“, wie der Kanzlerkandidat von CDU und CSU nach der umstrittenen ersten Abstimmung im Bundestag in den ARD-Tagesthemen betonte. Erneut appellierte er an SPD und Grüne, mit der Union über den Unionsantrag zum Zustrombegrenzungsgesetzes zu reden und deutete auch Kompromissbereitschaft an.
Wie die einzelnen Fraktionen im Bundestag abstimmen werden, wird sich am Freitag zeigen. Die wichtige Bundestags-Abstimmung hat Olaf Scholz dazu bewegt, am Freitag länger in Berlin zu bleiben. Sein Auftritt beim WahlFORUM von Münchner Merkur und IPPEN.MEDIA in München verschiebt sich daher in der Uhrzeit nach hinten.