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Die Abrechnung

Musks Sparpläne könnten für Trump zum Milliarden-Desaster werden

Elon Musks „Effizienz“-Bemühungen könnten für die USA teuer enden. Viele der Einsparungen bestehen ohnehin nur auf dem Papier.

Update vom 1. Juni, 6.55 Uhr: Elon Musk war in der Trump-Regierung an der Spitze der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) für Bürokratieabbau zuständig und hatte durch rigide Kürzungen bei Stellen und Ministerien viel Unmut auf sich gezogen. Mittlerweile wurden auch Vorwürfe publik, wonach Musk möglicherweise während seiner Arbeit für Donald Trump in der Regierung große Mengen an Drohen konsumiert haben soll. Diese wies Musk nun auf seiner Online-Plattform X zurück: „Um es klarzustellen, ich nehme keine Drogen“, erklärte Musk am Samstag im Onlinedienst X. Die New York Times, die zu seinem angeblichen Drogenkonsum recherchiert hatte, griff Musk scharf an: „Die ‚New York Times‘ hat sich den Arsch abgelogen.“

Tricks und Klagen: Musks Sparpläne könnten für Trump zum Milliarden-Desaster werden

Erstmeldung: Washington, DC – Tech-Milliardär Elon Musk war in der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump als Berater bei dem neu gegründeten Ministerium für Regierungseffizienz (DOGE) tätig und wollte dort zwei Billionen US-Dollar an Staatsausgaben einsparen. Doch statt mehr Effizienz hinterließ der Tesla-Chef vor allem Chaos und Unsicherheit in den USA. Eine erste Bilanz zeigt: Sein Sparziel hat Musk weit verfehlt – und am Ende müssen die USA womöglich sogar draufzahlen.

Fehlende Belege, Rechentricks und Millionenklagen: Wie Musk dem US-Steuerzahler Kosten verursachte

Noch steht nicht abschließend fest, ob und wie viel Elon Musk tatsächlich einsparen konnte. Klar ist aber: Sein Sparziel in Höhe von zwei Billionen US-Dollar hat er nicht erreicht. Noch im März behauptete Musk in einem Fox News-Interview, DOGE werde bis zu seinem Ausscheiden, „den Großteil der Arbeit geleistet haben, die nötig ist, um das Defizit um eine Billion Dollar zu senken.“ Am Freitag (30. Mai) verabschiedete Trump den Tesla-Chef offiziell aus dem Dienst im Weißen Haus und nun ist klar: Auch sein Eine-Billion-Versprechen konnte der Tech-Milliardär nicht halten. Den Berechnungen des Magazins The Atlantic zufolge konnte DOGE lediglich ein Tausendstel der Summe einsparen.

Die genauen Einsparungen lassen sich aufgrund fehlender Belege allerdings oft nicht nachvollziehen. Nur rund 20 Prozent der angeblichen Einsparungen sind überhaupt öffentlich belegt, heißt es von CNN. Oftmals gab es auch Ungereimtheiten bei jenen Nachweisen, die das Ministerium auf seiner Webseite veröffentlichte. Angebliche Einsparungen von 8 Milliarden US-Dollar etwa schrumpften plötzlich auf acht Millionen zusammen, wie die New York Times belegte. Mehrfach verrechnete sich das DOGE-Ministerium auch, führte einmal laut CBS News denselben Betrag dreimal an oder ließ angebliche Kürzungen unkommentiert von der Webseite verschwinden.

Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?

Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika.
Geboren wurde Elon Musk 1971 in Pretoria in Südafrika. Seine Mutter Maye Musk, hier gemeinsam mit ihrem Sohn in der TV-Show „Saturday Night Life“, stammt aus Kanada und arbeitete dort als Model. Elon Musk hat zwei jüngere Geschwister: seinen Bruder Kimbal Musk und Schwester Tosca Musk. © dpa
Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf.
Vater Errol Musk baute als Maschinenbau- und Elektroingenieur ein Vermögen auf. Die Familie wuchs in großem Wohlstand in Pretoria auf. 1979 scheiterte die Ehe der Eltern. Elon Musk zog daraufhin mit seiner Mutter und seinen Geschwistern für zwei Jahre nach Durban (Südafrika), ehe er zurück zu seinem Vater nach Pretoria kehrte. © GIANLUIGI GUERCIA/dpa
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA.
Mitte der 1990er Jahre begann der Aufstieg Elon Musks in den USA. Im März 1999 gründete er das Online-Bankunternehmen X.com. Ein Jahr später wurde nach Fusion mit einer Firma von Milliardär - und Unterstützer von Donald Trump - Peter Thiel daraus der Online-Bezahldienst Paypal. Den wiederum kaufte Ebay, was Musk einen satten Gewinn von 176 Millionen Dollar eingebracht haben soll. © Michael Reynolds/dpa
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX.
Im Jahr 2002 gründete Elon Musk das Unternehmen SpaceX. Er investierte rund 100 Millionen US-Dollar seines Geldes zum Start in die Firma. Kurzfristiges Ziel war die Entwicklung einer eigenen Trägerrakete, um die Kosten für die zivile Raumfahrt zu senken. Langfristig sollte SpaceX Musk der Erfüllung seines großen Traums näher bringen: die Besiedlung des Mars. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich SpaceX zu einem erfolgreichen Projekt. Das US-Verteidigungsministerium erteilte der Firma einen Auftrag in Höhe von 3,6 Milliarden US-Dollar zur Errichtung eines Netzwerks von Spioinagesatelliten. © Paul Buck/dpa
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher
Sein geschäftlicher Erfolg in den Vereinigten Staaten brachte Elon Musk auch der US-Politik näher. Im Jahr 2014 besuchte der frisch gebackene Milliardär gemeinsam mit seiner Ex-Frau Talulah Riley einen Empfang des damaligen Präsidenten Barack Obama. Musk heiratete Riley im Jahr 2010. Zwei Jahre später ließ sich das Paar aber wieder scheiden. © Andrew Harrer / Pool
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla
Im Jahr 2004 übernahm Elon Musk die ein Jahr zuvor gegründete Automarke Tesla. Die Firma hatte zum Ziel, Elektro-Autos in allen Preisklassen zu entwickeln und weltweit zu verkaufen. Erstes Modell des Autobauers war der „Tesla Roadster“. Es folgten das „Model S“ und „Model X“. Neben dem Bau von Elektro-Autos investierte Tesla auch in den Ausbau von Ladestationen in den USA sowie in eigene Batteriefabriken. © Matt Sumner/dpa
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden.
Ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte von Tesla sollte der Cybertruck werden. Elon Musk pries den Wagen 2023 in der Autostadt Detroit als nahezu unzerstörbar an. Dies wollte der Milliardär eigenhändig unter Beweis stellen und warf eine Stahlkugel auf die Fensterscheibe - mit unerwartetem Ergebnis. Die Scheibe splitterte unter den verdutzten Augen Musks. Der nahm es mit Humor. © IMAGO/Robert Hanashiro
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA.
Dennoch verkaufte sich Elon Musks Cybertruck - auch außerhalb der USA. Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow gönnte sich ebenfalls einen der Tesla-SUVs. Der Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin modizifierte seinen Cybertruck mit einem Maschinengewehr. © IMAGO/Handout/Kadyrov 95
Ein Jahr Tesla Gigafactory Berlin Brandenburg
Im Jahr 2022 eröffnete Tesla das erste Werk in Deutschland. Zur Eröffnung der Tesla-Fabrik in Brandenburg begrüßte Musk unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz. Bund und Land hatten den Bau des Autowerks mit Millionenbeträgen subventioniert. In der „Tesla Gigafactory“ sollten kurz darauf 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden. Kritik wurde aber auch an Musks Unternehmensführung laut. Er soll großen Leistungsdruck auf seine Angestellten ausüben und infolge von Wutanfällen ganze „Wogen“ von Entlassungen verteilt haben, berichtete die New York Times. © Patrick Pleul/dpa
Auch Umweltaktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg.
Auch Umweltaktivistinnen und -aktivisten engagierten sich gegen den Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg. An einer Demonstration gegen die Erweiterung des Werks am Bahnhof Fangschleuse im nahegelegenen Grünheide beteiligten sich laut Veranstalter mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Polizei sprach von etwa 1.000 Personen. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg
Ganz friedlich blieb es dabei nicht. Während der Demonstrationen gegen Elon Musks Tesla-Werk in Brandenburg kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei. Laut Informationen des RBB setzten die Sicherheitskräfte dabei auch Pfefferspray ein. Das Werksgelände musste zeitweise von einem Großaufgebot gesichert werden. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Jadranko Marja
Weniger bekannt wie Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood
Weniger bekannt als Elon Musks Ausflüge in die Weltraumwirtschaft und Elektromobilität ist sein Engagement in Hollywood. 2005 war der Milliardär als Executive Producer an dem Film „Thank you for Smoking“ beteiligt. 2010 war Musk in derselben Funktion für den Film „Dumbstruck“ tätig. © Peter Foley/dpa
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert.
Von 2017 bis 2018 war Elon Musk mit der Schauspielerin Amber Heard liiert. © IMAGO/PacificCoastNews / Avalon
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost.
Einen weiteren Traum musste Elon Musk aber aufgeben: die menschliche Rohrpost. Noch 2018 kündigte er in Begleitung seiner damaligen Freundin, der kanadischen Sängerin Grimes, den Hyperloop an. Ein Netz aus Vakuumröhren zwischen den Großstädten der USA sollte den öffentlichen Nahverkehr revolutionieren. 2022 wurde das Projekt eingestellt.  © Gene Blevins/dpa
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein.
Mit der Sängerin Grimes ging Elon Musk 2018 eine Beziehung ein. Zwei Jahre später bekam das Paar seinen ersten gemeinsamen Sohn. 2023 trennten sie sich. Seitdem streiten der Milliardär und die Sängerin vor Gericht um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. © IMAGO/RW
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben.
Neben den drei Kindern mit der Sängerin Grimes soll Musk fünf Kinder mit seiner ersten Ehefrau Justine Wilson haben. Mit Shivon Zilis, Angestellte in Musks Firma Neuralink, hat er Zwillinge gezeugt. Insgesamt soll Musk zehn Kinder haben, die allesamt durch künstliche Befruchtung gezeugt wurden. © CHANDAN KHANNA/AFP
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, ist das Unternehmen SpaceX
Eine wahre Erfolgsgeschichte unter den vielen Firmen, die Elon Musk betreibt, wurde dagegen das Unternehmen SpaceX. Seit Jahren schickt die Firma hunderte Satelliten ins All und betreibt von dort „Starlink“, das schnellen Internetzugang überall auf der Welt bieten soll. © SPACEX via www.imago-images.de
Donald Trump beim Start einer Space X Rakete
Die Genauigkeit, mit der SpaceX in der Lage ist, Raketen ins All zu schießen, und wieder zu landen, begeisterte Donald Trump bereits in seiner ersten Amtszeit. Im Jahr 2020 besuchte der damalige US-Präsident gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten Mike Pence den Start einer SpaceX-Rakete. © Linn/Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien.
Schwer aktiv war Elon Musk seit jeher in den sozialen Medien. Besonders auf Twitter kommentierte der Milliardär immer wieder das politische Geschehen der USA. Musk kritisierte die Verbannung Donald Trumps vom Kurznachrichtendienst nach dem Kapitolsturm am 6. Januar 2021. Ein Jahr später kaufte der Milliardär Twitter auf. Er teilte daraufhin ein Video, in dem er ein Waschbecken (englisch: sink) in die Twitter-Zentrale trug - kommentiert mit den Worten "Let that sink in“ (lass das sacken). 2023 benannte er das Unternehmen um in „X“. Die von Musk durchgeführten Änderungen sorgten für eine Flut von Abwanderungen aus dem bis dato größten Kurznachrichtendienst. © AFP
Elon Musk im November 2023 in die Kritik
Wegen antisemitisch anmutender Kommentare auf Twitter geriet Elon Musk im November 2023 in die Kritik. Er versuchte, seine Aussagen zu relativieren, doch bediente sich dabei antismetischer Verschwörungstheorien. Kurz darauf reiste Musk medienwirksam nach Israel. Dort besuchte er in Begleitung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Kibbutz Kfar Aza, den die Hamas beim Terroranschlag am 7. Oktober attackiert hatte.  © IMAGO
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis
In den Vorwahlen der Republikaner zur US-Wahl 2024 unterstützte Elon Musk zunächst Ron DeSantis. Der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida galt als aussichtsreichster Gegenkandidat zu Donald Trump. Mit einem Interview auf X wollte Musk DeSantis zu Aufmerksamkeit verhelfen. Technische Pannen machten den Versuch aber zu einem ähnlichen Fehlschlag wie die ganze Kampagne DeSantis‘.  © ANGELA WEISS CHENEY ORR / AFP
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner.
Nach dem Attentat auf Donald Trump stellte sich Elon Musk endgültig hinter den Kandidaten der Republikaner. Es folgten zahlreiche Wahlkampfauftritte des Südafrikaners, auch mit der kommenden First-Lady Melania Trump. Deren Ehemann versprach dem Milliardär daraufhin eine einflussreiche Rolle in der US-Regierung. Musk solle sich um den Abbau der US-Bürokratie kümmern und Milliardenbeträge einsparen. © IMAGO/Jen Golbeck / SOPA Images
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart.
Im Wahlkampf nahm Donald Trump seine halbe Familie mit zu Elon Musks Raketenstart. Nach seinem Sieg bei der US-Wahl nutzte der kommende US-Präsident seine Rede dazu, minutenlang über die Schönheit und Präzision der SpaceX-Raketen zu philosophieren. © BRANDON BELL/AFP
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk.
Den Sieg Donald Trumps bei der US-Wahl feierte selbstredend auch Elon Musk. Für den Milliardär war damit der Weg frei ins Weiße Haus. In den Wochen nach der US-Wahl wich Musk nicht von der Seite Trumps und wurde laut Einschätzung der US-Medien zum einflussreichsten Mann in Trumps Umfeld. Vor allem die Auswahl des Kabinetts durch den kommenden US-Präsidenten soll Musk maßgeblich beeinflusst haben. © JIM WATSON/AFP
Trump verabschiedet Musk auf gemeinsamer Pressekonferenz
Doch dann kam es zum Streit zwischen Musk und Trump. Anlass war das Haushalts- und Steuergesetz, mit dem der US-Präsident zentrale Wahlversprechen umsetzen will. Vor allem die drohenden Rekordschulden sind Musk ein Dorn im Auge. Trumps Pläne trieben „Amerika in den Bankrott“, so Musk. © Evan Vucci/dpa
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt.
Mittlerweile gilt Elon Musk als reichster Mensch der Welt. Sein Vermögen wird laut Süddeutscher Zeitung auf über 400 Milliarden US-Dollar geschätzt (Stand: Dezember 2024). Politisch positioniert sich Musk seit Jahren als rechtskonservativer Hardliner. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps posierte er in dessen Anwesen in Mar-a-Lago mit Brexit-Papst und Parteichef der rechten „UK Reform“ Nigel Farage (r) und dem Schatzmeisters der Partei, Nick Candy (l) vor einem Porträt des jungen Trumps. © dpa

„Effizienz“ mit Nebenwirkungen: Warum DOGE den USA teuer zu stehen kommen könnte

DOGE habe 170 Milliarden US-Dollar oder rund 1.056 US-Dollar pro US-Steuerzahler eingespart, hieß es vom Weißen Haus am Freitag auf der Plattform X. Laut CNN-Analyse ist diese Zahl jedoch massiv übertrieben. Allein schon, weil DOGE von nur 161 Millionen individuellen Steuerzahlern in den USA ausgeht. Legt man die korrekten Zahlen zugrunde, käme man auf „514 Dollar“ pro Steuerzahler, wie Betsey Stevenson, die frühere Chefökonomin des US-Arbeitsministeriums, CNN vorrechnet. Das gelte auch nur dann, fügt Stevenson hinzu, wenn man davon ausgehe, dass DOGE tatsächlich 175 Milliarden US-Dollar gespart habe – was aber wahrscheinlich nicht der Fall sei.

Überhaupt grob nachvollziehen lassen sich ohnehin nur Einsparungen von rund 72 Milliarden US-Dollar – selbst hier ist unklar, was davon real ist. 32 Milliarden US-Dollar Entlastung ergeben sich demnach durch gekündigte Verträge, 40 Milliarden US-Dollar durch gekündigte Zuschüsse und 216 Millionen durch beendete Leasingverträge. Experten zufolge könnten durch die Effizienzbemühungen von DOGE die USA am Ende sogar Geld kosten: etwa durch Einnahmeverluste, Gerichtsverfahren, teure Neueinstellungen oder sinkende Produktivität.

US-Präsident Donald Trump (rechts) verabschiedet den Tech-Milliardär Elon Musk auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Musk trägt ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „Dogefather“, eine Anspielung auf den Mafiafilm „Godfather“ und ein Wortspiel mit dem Ministerium DOGE (Bild vom 30. Mai 2025).

Wo Elon Musks DOGE-Ministerium die USA eigentlich nur Geld kostete

Im Februar hatte rund zwei Millionen US-Staatsbedienstete eine Rundmail erreicht, die ihnen eine Frist setze: Die Regierungsbeamten sollten mitteilen, ob sie ein Abfindungsangebot in Höhe von acht Monatsgehältern annehmen wollen und freiwillig kündigen. Die zahlreichen Personalkürzungen durch DOGE führten laut der Ex-Chefökonomin Stevenson zu geringeren Steuereinnahmen in den USA. Auch Millionenklagen sind eine Konsequenz. „Insgesamt deuten Schätzungen darauf hin, dass die Ausgaben für diese Kürzungen genauso hoch sein könnten wie die tatsächlichen Kürzungen. Langfristig ist nicht klar, ob DOGE Einsparungen gebracht hat“, kommentierte Betsey Stevenson gegenüber CNN.

Der Experte Max Stier beziffert die von DOGE verursachten Kosten auf 135 Milliarden US-Dollar. Diese Zahl ergibt sich laut dem Chef der NGO Partnership for Public Service dadurch, dass die Massenentlassungen unter DOGE zu Personalmangel führten und Teile der entlassenen Belegschaft wieder neu geschult und eingestellt werden musste. Im März hatte etwa ein Bundesrichter angeordnet, dass 1.400 entlassene Mitarbeiter aus dem Bildungsministerium wiedereingestellt werden müssen. Hinzukommt, dass die Produktivität der Staatsdiener zurückgegangen sei, da die Arbeitsmoral nach der traumatisierenden Erfahrung am Boden sei.

Laut Reuters hat die US-Regierung in den ersten Monaten von Trumps zweiter Amtszeit sogar rund 250 Milliarden US-Dollar mehr ausgegeben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres – ein Anstieg um zehn Prozent. US-Präsident Trump jedenfalls zeigte sich bei der Pressekonferenz am Freitag zufrieden mit der Arbeit seines Beraters. Musk habe einen „unglaublichen Dienst“ geleistet. Zum Abschied von DOGE händigte der US-Präsident dem Tech-Milliardär einen vergoldeten Schlüssel aus und betonte, Musk werde weiterhin im Weißen Haus „ein und aus gehen“.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Francis Chung / ZUMA Press Wire

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