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Zahlen nur 2016 höher

Zahl der illegalen Einreisen in Deutschland steigt deutlich – Bundespolizei nennt Details

Bundespolizisten kontrollieren die Papiere eines Reisenden im Rahmen einer Einreiseverkehrskontrolle in einem Zug aus Prag in Richtung München. (Archivfoto).
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Stationäre Kontrolle der Bundespolizei und vom Zoll im Kampf gegen Schleuser auf der Stadtbrücke in Frankfurt Oder (Symbolbild).

Die Zahl der illegal eingereisten Flüchtlinge ist in Deutschland so hoch wie seit 2016 nicht mehr. Bundeskanzler Scholz kündigte ein härteres Vorgehen an. 

Potsdam – Die internationalen Krisen und Kriege schlagen sich auch in den Zahlen der unerlaubt einreisenden Flüchtlinge nieder. Seit Beginn dieses Jahres bis Ende September seien bereits 92.119 Menschen unerlaubt über die Grenze nach Deutschland gekommen, teilte die Bundespolizei am Samstag (21. Oktober) in Potsdam mit. Damit kamen 2023 in den ersten neun Monaten bislang mehr Menschen irregulär nach Deutschland als im gesamten vergangenen Jahr.

Migration so hoch wie zuletzt 2016: Tendenz steigend

Höher war die Zahl der illegalen Einreisen zuletzt im Jahr 2016. Damals kamen laut Bundespolizei 111.843 Flüchtlinge innerhalb eines Jahres irregulär nach Deutschland. Der Trend zwar zuletzt steigend: Im September 2023 zählte die Bundespolizei 21.366 unerlaubt eingereiste Flüchtlinge – und damit rund doppelt so viele wie im Juli. Zum Vergleich: Im Februar 2016 waren 25.650 Menschen illegal eingereist, der bislang höchste Monatswert.

Monat20222023
Januar 44407588
Februar38435367
März46826672
April 45047718
Mai50368532
Juni66699461
Juli694110.714
August884614.701
September12.70921.366
Oktober13.167
November12.538
Dezember8611
Gesamt91.98692.119 (Stand: 30.09.2023)
Quelle: Bundespolizei

Innenministerium kündigt feste Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz an

Flüchtlinge sind den Schleusern oftmals hilflos ausgeliefert. Vor rund einer Woche war in Bayern ein Schleuserfahrzeug nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei verunglückt, sieben Menschen kamen dabei ums Leben. „Ich bin erschüttert über die Nachricht des schweren Verkehrsunfalls mit mehreren Todesopfern bei einer mutmaßlichen Schleusung über die deutsch-österreichische Grenze“, schrieb Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf der Plattform X (vormals Twitter) über den Vorfall. Das zeige, auf welch grausame Weise Schleuser Menschenleben aufs Spiel setzen, so die Ministerin weiter.

Am vergangenen Montag kündigte das Innenministerium dann feste Kontrollen für die Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz an. Diese sollen zunächst für zehn Tage bestehen, können aber laut Ministerium für insgesamt zwei Monate verlängert werden. Damit will Faser die Schleuserkriminalität und illegale Zuwanderung stärker bekämpfen.

Bundeskanzler Scholz will härteres Vorgehen – und fordert Migrationsabkommen

Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Spiegel ein härteres Vorgehen gegen abgelehnte Asylbewerber und irreguläre Migration in Deutschland an. „Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben“, so der Kanzler zum Spiegel. Bei der Migration brauche man Humanität und Ordnung, betonte Scholz am Donnerstag auf X. „Die Aufgabe muss mit Klarheit, Haltung und ohne Ressentiment gelöst werden.“ Dafür würden Regierung, Opposition, Bund und Länder zusammenarbeiten, hieß es weiter.

Im Hinblick auf den Arbeitskräftemangel in Deutschland ergänzte der Kanzler: „Was nicht sein kann: Es gibt bei uns Arbeit – und Menschen, die nicht arbeiten dürfen. Wer als Flüchtling zu uns gekommen ist, soll deshalb mehr Möglichkeiten bekommen.“ Man gehe auch offensiv an, dass ukrainische Bürgerinnen und Bürger schneller hierzulande arbeiten dürfen. Deutschland brauche 1,5 Millionen Zuwanderer, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, hatte die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, im Juli gefordert. Scholz betonte, dass man dafür Migrationsabkommen brauche. „Damit wir für Arbeitskräfte und Talente Möglichkeiten schaffen, bei uns anzupacken. Damit unsere Wirtschaft nicht schrumpft, sondern wächst“, so der Kanzler weiter.

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