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Fachkräftemangel

Wirtschaftsweise Schnitzer: Deutschland braucht 1,5 Millionen Zuwanderer pro Jahr

Wirtschaftsweise Monika Schnitzer, Vorsitzende Sachverständigenrat Wirtschaft
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Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrates der Wirtschaft, spricht im Juni bei einer Veranstaltung des Rates in der Landesvertretung von Hessen.

Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen schlägt im Kampf gegen den Fachkräftemangel in Deutschland eine jährliche Zuwanderung von 1,5 Millionen Menschen vor.

Berlin - Im Juni stimmte der Deutsche Bundestag dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Ampel-Koalition zu. Die neue Regelung soll es für qualifizierte Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern attraktiver machen, nach Deutschland zu kommen. Aus Sicht der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer ist dies ein guter erster Schritt im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Es brauche aber noch mehr, sagte die Expertin der Süddeutschen Zeitung.

Wirtschaftsweise fordert mehr Zuwanderung und Willkommenskultur in Deutschland

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel ist Zuwanderung aus Sicht der Wirtschaftsweisen Schnitzer eine Lösung. „Deutschland braucht 1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr, wenn wir abzüglich der beträchtlichen Abwanderung jedes Jahr 400.000 neue Bürger haben und so die Zahl der Arbeitskräfte halten wollen“, sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Süddeutschen Zeitung. „Wir brauchen dringend eine Willkommenskultur. Wenn Intel eine Fabrik in Magdeburg baut und dafür auch ausländische Fachkräfte gewinnen will, müssen die sich dort willkommen fühlen.“

Gesetz geht laut Wirtschaftsweisen in die richtige Richtung - aber es „braucht noch mehr“

Das Fachkräftegesetz gehe in die richtige Richtung, allerdings „braucht es noch mehr“, forderte Schnitzer. Als Beispiele nannte sie etwa Ausländerämter, die Einwanderer nicht abschreckten, sondern Service böten. „Wir sollten nicht für jeden Job fordern, dass die ausländischen Fachkräfte Deutsch können. Sondern dafür sorgen, dass die Mitarbeiter der Ausländerbehörde Englisch können, so die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen. Auch Wirtschaftsverbände kritisierten die Hürden noch immer als zu hoch und forderten etwa standardisierte Prozesse und verbindliche Fristen, um die Dauer der Bearbeitung zu verringern.

Die Wirtschaftsweise nannte noch weitere Möglichkeiten, den Fachkräftemangel anzugehen. Darunter etwa die Investition in Bildung von Kindern, das Heranführen von Mädchen und Frauen an Berufe im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, sowie die Erhöhung der Arbeitsmotivation bei den älteren Beschäftigten, damit diese nicht früher in Rente gingen.

Das neue Zuwanderungsgesetz sieht eine Chancenkarte vor, die auf einem Punktesystem nach kanadischem Vorbild basiert und Faktoren wie Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug berücksichtigt. Zudem sollen ausländische Berufsabschlüsse künftig einfacher anerkannt werden können. IT-Fachkräfte mit entsprechenden Qualifikationen dürfen künftig auch ohne Hochschulabschluss nach Deutschland kommen (bme/dpa).

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