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Washington Post

Erstmals nach Kapitol-Sturm: Trump kehrt zum US-Kongress zurück – und erfreut die Republikaner

Donald Trump besucht erstmals seit dem Sturm auf das Kapitol den Kongress. Sein Ziel: Die Republikaner für die kommenden Wahlen vereinen.

Washington, D. C. – Der ehemalige Präsident Donald Trump ist auf dem Capitol Hill aufgetaucht, um die Republikaner im Kongress hinter einer politischen Botschaft zu versammeln: Sein Ziel: Die alte Partei soll bei den Wahlen im November in Washington in Einmütigkeit gewinnen und wieder die Macht in Washington übernehmen. Und was machen die Republikaner: Sie versammeln sich bereitwillig hinter dem verurteilten Trump.

Es war das erste Mal, dass Trump seit dem Aufstand vom 6. Januar 2021, mit dem er die Einsetzung von Joe Biden als Präsident verhindern wollte, auf dem Capitol Hill erschien. Seitdem wurde er wegen Aufwiegelung der Aufständischen angeklagt – aber nicht verurteilt –, er wurde zum dritten Mal von den Republikanern für das Weiße Haus nominiert und ist der erste ehemalige Präsident, der eines Verbrechens verurteilt wurde.

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Auftritt vor Kapitol: Republikaner stehen ungewöhnlich einig hinter Trump

Die Republikaner im Repräsentantenhaus und im Senat versammelten sich hinter ihrem Anführer und zeigten damit eine ungewöhnliche Unterstützung in ihren gespaltenen Reihen. Bei einem Mittagessen im Senat saß der Minderheitenführer Mitch McConnell (R-Ky.), der am 6. Januar fast mit Trump gebrochen und seitdem nicht mehr mit ihm gesprochen hatte, rechts von ihm, wie zwei Quellen aus dem Raum berichteten, die anonym bleiben wollten, um ein privates Treffen zu beschreiben.

Senator John Thune (R-S.D.), die Nummer 2 der Partei in der Kammer, der sich um die Nachfolge von McConnell bewirbt, nachdem dieser im November aus der Führungsposition ausscheidet, saß links von ihm. Trump und McConnell schüttelten sich sogar die Hände. GOP-Senatoren brachten einen Geburtstagskuchen mit der amerikanischen Flagge darauf, eine frühe Feier für Trump, der am Freitag 78 Jahre alt wird.

Nach dem Treffen stand mehr als die Hälfte der GOP-Senatskonferenz bei Trump, als dieser kurz mit Reportern sprach. „Dies war ein großartiges Treffen“, sagte der ehemalige Präsident. „Es gibt eine große Einigkeit in der Republikanischen Partei. Wir wollen Grenzen sehen. Wir wollen ein starkes Militär. Wir wollen, dass nicht überall in der Welt Geld verschwendet wird.“

Friedvolle Stimmung bei Republikaner-Treffen: Trump beschwichtigt Kongress-Abgeordnete

Es gab keine Sticheleien oder besonders aufrührerische Rhetorik. Trump sprach über Abtreibung – er machte die Botschaften der GOP zu diesem Thema für das schlechter als erwartete Abschneiden der Partei bei den Zwischenwahlen 2022 verantwortlich –, Energiepolitik und den Iran, sagte eine Person, die an dem Mittagessen teilnahm. Beim Verlassen des Mittagessens bezeichnete Senator Josh Hawley (R-Mo.) es als „angenehm“. Die Person, die an dem Mittagessen teilnahm, war überrascht, dass Trump sich „so gut verhalten hat“.

Der ehemalige Präsident Donald Trump trifft sich am Donnerstag mit republikanischen Senatoren vor dem National Republican Senatorial Committee.

„Er und ich hatten die Gelegenheit, ein wenig zu reden. Wir haben uns ein paar Mal die Hände geschüttelt“, sagte McConnell. „Mir fällt nichts ein, was negativ wäre.“

In einem untypischen Moment sagte Trump – der Loyalität fordert und dazu neigt, diejenigen zu bestrafen, die sie nicht zeigen – „drei oder vier oder fünf Mal“, dass die Meinungsverschiedenheiten in Ordnung seien und dass sie sie hinter sich lassen würden, so Hawley.

Trump sagte einem Reporter von Fox News am Donnerstag auch, er werde Larry Hogan unterstützen, den GOP-Senatskandidaten in Maryland, mit dem sich einige von Trumps Verbündeten nach der Verurteilung des ehemaligen Präsidenten zerstritten hatten. „Ich bin zu 100 Prozent für euch alle“, sagte Trump laut Hawley. „Ich dachte nur, das ist irgendwie surreal.“

Vor US-Wahl: Treffen auf dem Capitol Hill überzeugt Republikaner für Trump-Kampagne

Der Gipfel auf dem Hill markierte einen Dreh- und Angelpunkt in der GOP-Kampagne zur Rückeroberung des Weißen Hauses, zum Gewinn der Senatsmehrheit und zur Ausweitung der Kontrolle über das Repräsentantenhaus. Trotz einiger privater Sorgen über Trumps unberechenbaren Stil und seine kontroverse Rhetorik haben die Gesetzgeber Trump im Laufe des Tages umarmt. Weniger als einen Monat nach Trumps Verurteilung wegen der Verheimlichung einer Schweigegeldzahlung an eine Schauspielerin aus einem Pornofilm sind die Republikaner im Hill nun voll und ganz dabei.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Umfragen zeigen einen knappen Wettstreit mit Biden, und es hat sich gezeigt, dass Trump bei einigen Wählern erhebliche Schwächen hat. Gegen ihn laufen noch drei weitere Strafverfahren. „Er hatte eindeutig einen Plan, um sich als Kandidat zu präsentieren, der in der Konferenz einen gewissen Konsens finden könnte und sie nicht nervös macht“, sagte eine Person beim Mittagessen im Senat.

Trump sucht heimlich Vizepräsidenten: einige Republikaner in der Auswahl

Trump erwähnte nicht, dass er einen Kandidaten für den Posten des Vizepräsidenten auswählt – ein Prozess, an dem mehrere Republikaner im Senat beteiligt sind. Er sagte jedoch „nette Dinge“ über Sens. Marco Rubio (R-Fla.), Tim Scott (R-S.C.) und J.D. Vance (R-Ohio) geäußert, die nach Angaben von Senator Ron Johnson (R-Wis.) alle auf seiner Liste für die Vizepräsidentschaft stehen. Senator John Cornyn (R-Tex.) sagte Reportern, dass mehrere der Kandidaten im Senat bei Trumps Rede vorne saßen.

Trump traf sich am Donnerstagmorgen zunächst mit den Republikanern des Repräsentantenhauses im Capitol Hill Club, der nur wenige Schritte vom Kapitol entfernt liegt, bevor er sich den Republikanern des Senats zuwandte, mit denen er sich am Nachmittag im National Republican Senatorial Committee traf. Nicht alle Republikaner im Repräsentantenhaus und im Senat nahmen an den Zusammenkünften teil.

Trump zeigt bei Republikaner-Treffen andere Seite – jedoch gibt es trotzdem Unmut

Die republikanischen Skeptiker im Repräsentantenhaus sagten, sie hätten sich über Trumps Ausführungen gefreut und seien froh darüber, wie fröhlich er gewesen sei. Im Senat zeigten sich die Gesetzgeber ermutigt, dass McConnell und Trump sich nach jahrelangen Spannungen die Hand gaben.

Das morgendliche Treffen mit den Republikanern des Repräsentantenhauses verlief jedoch nicht ohne ein paar Unmutsäußerungen. Eine Handvoll gemäßigter Republikaner im Repräsentantenhaus, die Swing-Distrikte vertreten, schwänzte die Versammlung, um stattdessen an Ausschussanhörungen teilzunehmen.

Von links, Sens. J.D. Vance (R-Ohio), Josh Hawley (R-Mo.) und Steve Daines (R-Mont.) vor einer Pressekonferenz mit Trump am Donnerstag.

Laut Quellen, die bei diesem Treffen anwesend waren – und die unter der Bedingung der Anonymität sprachen, um frei über das Treffen sprechen zu können – machte Trump reißerische Bemerkungen über das Präsidentschaftsrennen, die Botschaften der Republikaner zum Thema Abtreibung, die Senkung der Kosten, seine Abneigung gegen das Justizministerium und seine außenpolitische Agenda inmitten der laufenden Kriege.

Der ehemalige Präsident der USA, der das Justizministerium wiederholt angegriffen und es grundlos beschuldigt hat, als Waffe gegen ihn eingesetzt zu werden, nannte das Justizministerium während des Treffens „dreckige, nichtsnutzige Bastarde“, wie zwei Anwesende sagten, die anonym bleiben wollten, um private Gespräche zu beschreiben.

Überraschende Gäste bei Treffen mit Trump: Republikaner, die für das Urteil gestimmt haben

Die Republikaner im Repräsentantenhaus haben bereits zugesagt, nach Trumps Verurteilung in Manhattan aggressiv gegen die „Bewaffnung“ der Regierung vorzugehen und stimmten am Mittwoch dafür, Justizminister Merrick Garland wegen Missachtung des Kongresses zu verurteilen.

Die Republikaner im Repräsentantenhaus begrüßten Trump mit dem Boehner-Geburtstagslied – einem kurzen und flotten Jingle, den der ehemalige Sprecher John A. Boehner (R-Ohio) eingeführt hatte. Die Gesetzgeber überreichten Trump auch einen Schläger aus dem jährlichen Baseballspiel des Kongresses, das am Mittwochabend stattfand.

Trump lobte den Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson (R-La.), für seine Führungsqualitäten und erwähnte kurz die Abgeordnete Marjorie Taylor Greene (R-Ga.), die im vergangenen Monat versucht hatte, ihm den Vorsitz zu entreißen, was zu einer parteiübergreifenden Abstimmung führte, in der er als Sprecher bestätigt wurde. „Marjorie, sei nett zu ihm“, sagte der Abgeordnete Ralph Norman (R-S.C.) laut Trump.

Nur zwei der vier noch im Amt befindlichen republikanischen Senatoren, die für eine Verurteilung Trumps in seinem zweiten Amtsenthebungsverfahren gestimmt hatten, nahmen an dem Mittagessen teil – die Senatoren Bill Cassidy (La.) und Mitt Romney (Utah). Romney hatte zunächst gesagt, er würde nicht kommen, änderte aber seine Meinung, nachdem sein Morgenflug aus Washington gestrichen wurde. Die Senatorinnen Susan Collins (Maine) und Lisa Murkowski (Alaska) sagten, sie hätten Terminkonflikte und würden nicht teilnehmen.

Nach dem Treffen sagte Cassidy, es sei „nicht unangenehm“ gewesen, sich mit Trump zu treffen, obwohl er für dessen Verurteilung gestimmt hatte. „Wer auch immer der Präsident ist, ich werde mein Bestes geben, um sicherzustellen, dass wir für meinen Staat und unser Land zusammenarbeiten“, sagte Cassidy. „Für den ehemaligen Präsidenten gab es einen Grund, sich mit den Leuten im Senat zu verbinden. In diesem Sinne war es wohl produktiv.“

Cassidy fügte hinzu, er habe nicht gehört, dass Trump die Republikaner im Senat kritisiert habe, die ihm die Stirn geboten hätten, darunter McConnell und Romney.

6. Januar 2021 - der Sturm aufs Kapitol in Bildern

Donald Trump bei seiner Rede am 6. Januar 2021 in Washington DC
Alles begann mit einer Rede von Donald Trump. Der noch amtierende Präsident hatte seine Anhängerinnen und Anhänger nach Washington DC gerufen, um dort gegennnnnnn die Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten zu demonstrieren. Der hatte die Wahl im November gewonnen, am 6. Januar sollten dann die Wahlmänner der Bundesstaaten Bidens Sieg in Washington DC bestätigen. Eigentlich ein formaler, zeremonieller Akt. In Trumps Wahrnehmung aber wohl die letzte Chance, die Niederlage gegen Biden noch zu verhindern. Seine tausenden Zuhörer forderte Trump auf, „gemeinsam zu Kapitol“ gehen um „unser Land zurückzuerobern“. © Brendan Smialowski/afp
Tausende Menschen finden sich am 6. Januar auf den Stufen des Kapitols in Washington DC ein
Der Mob aus MAGA-Fans gehorchte Donald Trump und zog in Richtung Kapitol. Gegen 12 Uhr Ortszeit fanden sich tausende Menschen auf den Stufen zu den Parlamentsgebäuden ein. Viele trugen Camouflage-Kleidung und Gasmasken. Trump-Flaggen und Devotionalen waren überall zu sehen. Entgegen seiner Ankündigung war der abgewählte US-Präsident aber nirgends zu sehen. Das Sicherheitspersonal, bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Secret Service, soll Trump eine Teilnahme an der Demonstration verboten haben. © Roberto Schmidt/afp
Ein Galgen, wohl für Mike Pence, ist vor den Stufen des Kapitols in Washington DC am 6. Januar zu sehen.
Donald Trumps Getreue hatten es aber nicht nur auf die Demokraten und Joe Biden abgesehen. Auch Mike Pence geriet ins Visier des Mobs. Trump hatte in den Tagen zuvor von seinem Vizepräsidenten gefordert, die Wahl von Biden nicht zu ratifizieren – eine formale Aufgabe, die im politischen System der USA dem Vize zufällt. Pence weigerte sich, was Trumps Fans zu dem Schlachtruf „Hang Mike Pence“ (Hängt Mike Pence“) inspirierte. Ihre Forderung unterstrich der Mob mit selbstgebastelten Galgen vor dem Kapitol. © Andrew Caballero-Reynolds/afp
Der Maga-Mob prügelt sich am 6. Januar vor dem Kapitol in Washington DC mit der Polizei
Vor dem Kapitol traf der Mob auf hoffnungslos unterbesetzte Sicherheitskräfte. Die Polizei war machtlos und konnte die Barrikaden vor dem Kapitol nicht lange halten. Gegen 12.30 durchbrach der wütende Mob schließlich die Absperrungen. Zwei Stunden hatte die Polizei endgültig aufgegeben und die Trump-Fans verschafften sich Zugang zu den Parlamentsgebäuden. © Joseph Prezioso/afp
Mike Pence und Nancy Pelosi im Kapitol in Washington DC am 6. Januar
Während draußen die Schlacht zwischen MAGA-Fans und Kapitolspolizei tobte, lief im US-Senat die Sitzung, in der Joe Biden endgültig zum Präsidenten erklärt werden sollte. Kurz nachdem der Mob sich Zugang zu den Gebäuden verschafft hatte, unterbrachen Vizepräsident Mike Pence und Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Sitzung. Der Plenarsaal wurde von den Sicherheitskräften evakuiert. © Erin Schaff/afp
Anhänger von Donald Trump in den Gebäuden des Parlaments auf dem Kapitol in Washington DC am 6. Januar
Im Kapitol begannen die Anhänger Donald Trumps in den heiligen Hallen der amerikanischen Demokratie zu randalieren. Zahlreiche Kunstwerke wurden zerstört, die Wände mit Exkrementen beschmiert und ein Rednerpult gestohlen, das kurz darauf auf Ebay zum Verkauf angeboten wurde. Währenddessen verbarrikadierten sich Abgeordnete, die nicht rechtzeitig evakuiert werden konnten, in einzelnen Räumen des Kapitols. © Roberto Schmidt/afp
Richard Barnett im Büro von Nancy Pelosi beim Sturm aufs Kapitol am 6. Januar in Washington DC in den USA
Die Anhänger von Donald Trump hatten es besonders auf das Büro von Nancy Pelosi abgesehen. Richard Barnett war unter denen, die sich Zugang zu den Räumen der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses verschaffte. Dort machte Barnett Fotos von sich im Stuhl Pelosis, veröffentlichte diese auf Facebook und schrieb Pelosi beleidigende Nachrichten auf den Schreibtisch. Kurze Zeit nach dem Sturm aufs Kapitol wurde Barnett verhaftet. © Saul Loeb/afp
Jake Angeli, der QAnon Schamane beim Sturm aufs Kapitol in Washington DC am 6. Januar
Zweifelhafte Berühmtheit erlangte am 6. Januar 2021 auch Jake Angeli. Der sogenannte „QAnon-Schamane“ beteiligte sich in Kriegsbemalung und mit Fellmütze inklusive Hörnern am Sturm aufs Kapitol. Tage später wurde Angeli festgenommen und des vorsätzlichen Betretens oder Verbleibs in gesperrten Gebäuden oder Geländen ohne rechtmäßige Befugnis sowie des gewaltsamen Betretens und des ordnungswidrigen Verhaltens auf dem Gelände des Kapitols angeklagt. Die Fahndung sei aufgrund der „einzigartigen Kleidung und den umfangreichen Tätowierungen auf seinem Oberkörper“ leicht gefallen, gaben die Behörden im Anschluss an. © Saul Loeb/afp
Anhänger Donald Trumps beim Sturm aufs Kapitol am 6. Januar in den Gebäden des Parlaments in Washington DC.
Überall in den Gebäuden tummelten sich stundenlang die Anhänger Donald Trumps. Der abgewählte US-Präsident zögerte, die Nationalgarde zur Unterstützung der Kapitolpolizei zu entsenden und weigerte sich zunächst, den Mob per Videobotschaft zur Ruhe zu bringen. Erst vier Stunden, nachdem die Türen des Kapitols eingeschlagen worden waren, wandte sich der noch amtierende Präsident an die Demonstranten. Nur halbherzig verurteilte er die Gewalt des Tages und lobte die Randalierer noch als „große Patrioten“. © Saul Loeb/afp
Nationalgardist im Einsatz beim Sturm aufs Kapitol am 6. Januar in Washington DC
Erst gegen 16.30 Uhr, also zweieinhalb Stunden, nachdem das Kapitol gestürmt worden war, wurde die Nationalgarde geschickt. Wer diesen Einsatz, den die Kapitolpolizei zwei Stunden zuvor bereits beantragt hatte, letztlich genehmigt hat, ist nicht bekannt. Laut offizieller Anrufliste hat Donald Trump von 11 Uhr bis 18 Uhr kein einziges Telefonat geführt. Die Theorie liegt nahe, dass Mike Pence letztlich den Einsatz der Nationalgarde in die Wege geleitet hatte. Den Sicherheitskräften gelang es gegen 17.30 Uhr, den Mob aus den Parlamentsgebäuden im Kapitol zu drängen. © Olivier Douliery/afp
Anhänger von Donald Trump beim Sturm aufs Kapitol in Washington DC am 6. Januar
Die Bilanz des Kapitolsturms am 6. Januar in Washington DC fällt verheerend aus. Insgesamt kamen zehn Menschen ums Leben, fünf davon Polizisten. Vier dieser Männer begangen in den Tagen nach dem Sturm Suizid. 140 weitere Sicherheitsbeamte und unzählige Demonstranten wurden verletzt. Bis heute laufen Gerichtsverfahren gegen Beteiligte des Aufstands. Doch für Donald Trump ändert das alles nichts. Bis heute hat er seine Wahlniederlage nicht akzeptiert und lässt seit dem 6. Januar keine Gelegenheit aus, den Beinahe-Sturz der Demokratie in den USA kleinzureden. © Samuel Corum/afp

Wichtige Themen der Republikaner bei der US-Wahl geklärt – Abtreibung weiterhin Streitthema

In Bezug auf die Politik sagte Cornyn, Trump habe über ähnliche Themen gesprochen wie mit den Republikanern im Repräsentantenhaus – Inflation, Grenze, Abtreibung und nationale Sicherheit. Trump habe auch seine „Frustration“ über seinen Prozess in New York zum Ausdruck gebracht, so Cornyn.

Bei seinem Treffen mit den Republikanern des Repräsentantenhauses machte Trump aus dem Stegreif den Vorschlag, die Einkommenssteuer durch einen Universaltarif zu ersetzen – eine Idee, die wichtige Bestandteile der US-Wirtschaft grundlegend verändern würde und für die reichsten Amerikaner einen historischen Geldsegen bedeuten würde.

In einer Diskussion über seinen neuen Vorschlag, Trinkgelder von der Steuer zu befreien, schlug Trump vor, dass massive neue Einfuhrzölle die gesamte Einkommenssteuer ersetzen könnten, so drei mit seinen Äußerungen vertraute Personen, die anonym bleiben wollten, weil sie nicht befugt waren, sich öffentlich zu äußern.

Auch die Frage des Abtreibungsrechts wurde von den Republikanern heftig diskutiert, wobei Trump sagte, dass dieses Recht eine Angelegenheit des Staates bleiben sollte.

Nach Angaben der Anwesenden bei der GOP-Sitzung im Repräsentantenhaus sagte Trump, die Republikaner müssten sich in Sachen Abtreibung besser positionieren als im Jahr 2022 – dem Jahr, in dem der Oberste Gerichtshof Roe v. Wade aufhob, ein Ereignis, das zu einer Reihe von Wahlsiegen und Volksabstimmungen zugunsten der Demokraten führte. Biden und seine Kampagne haben lange davor gewarnt, dass im Falle einer Wahl Trumps die Abtreibungsrechte weiter eingeschränkt werden würden.

Republikaner wollen Wählerschaft bei US-Wahl die Entscheidung zur Abtreibung überlassen

Laut einer Quelle, die an dem Treffen im Senat teilnahm, räumte Trump ein, dass Abtreibung ein schwieriges Thema für die Republikaner ist und wahrscheinlich der Grund für ihre Niederlage bei den Zwischenwahlen 2022. Hawley sagte, Trump habe betont, dass Abtreibung „ein Thema sein sollte, bei dem die Wähler entscheiden können, und die Republikaner sollten es nicht so aussehen lassen, als wollten wir den Wählern dieses Thema wegnehmen.“

„Sagen Sie den Wählern also einfach: ‚Ihr entscheidet das. Es liegt an euch‘“, sagte Hawley. Der Abgeordnete Matt Gaetz (Fla.) sagte Reportern, dass der ehemalige Präsident eine „sehr ernsthafte Diskussion darüber geführt hat, wie die Republikaner bei der kommenden Wahl über Abtreibung sprechen werden.“

„Präsident Trump wiederholte seinen Standpunkt, dass dies eine staatliche Angelegenheit sei. Er war der Meinung, dass dies den Mitgliedern, die in unserer Konferenz unterschiedliche Ansichten zu diesem Thema haben, die Möglichkeit gibt, das Thema wirklich zu lokalisieren, anstatt es auf nationaler Ebene zu besprechen“, sagte er.

Der Abgeordnete Marcus J. Molinaro (R-N.Y.) sagte, Trump habe ausdrücklich erwähnt, dass die Republikaner „sehr vorsichtig“ sein müssten, wenn es darum gehe, „Respekt für Frauen und die Entscheidungen, die sie treffen müssen“, zu zeigen.

Donald Trump feiert: Trump-Gegner nicht mehr im Repräsentantenhaus

Trump wies an einer Stelle genüsslich darauf hin, dass die Mehrheit der 10 Republikaner, die nach dem 6. Januar für ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn gestimmt hatten, nicht mehr im Repräsentantenhaus sind, und erwähnte, dass er keinen „kalifornischen Republikaner“ unterstütze, der noch im Amt sei, eine Anspielung auf den Abgeordneten David G. Valadao.

Bei den Treffen bot Trump wiederholt an, republikanischen Kandidaten mit Besuchen im Stil von Townhalls zu helfen und sich per Telefon zu melden. Bei der Versammlung im Repräsentantenhaus fiel das Angebot jedoch flach.

„Er glaubt, dass er für Mitglieder in Swing-Distrikten effektiv sein kann, indem er Tele-Townhalls durchführt. Jede Kampagne wird individuell entscheiden, ob das gut für ihre Kampagne ist. Ich habe es für meinen Wahlkampf nicht in Betracht gezogen, aber für andere könnte es nützlich sein“, sagte Abgeordneter John Duarte (R-Calif.), ein Neuling aus einem Bezirk, den Biden mit fast 11 Prozentpunkten gewonnen hat.

Der Abgeordnete Michael Lawler (R-N.Y.), in dessen Bezirk im Hudson Valley Biden in den letzten vier Jahren ebenfalls zweistellig gewann, lachte, als er gefragt wurde, wann er Trump zu einer Tele-Town-Hall einladen würde.

Und der Abgeordnete Don Bacon (R-Neb.), dessen Wahlbezirk in Omaha Biden favorisierte, ließ die Möglichkeit offen, dass Trump in irgendeiner Weise bei den Wahlen helfen könnte. In einem Präsidentschaftsjahr zieht Trump einige Wähler an, die andere Wahlen auslassen. „Er erzeugt Begeisterung. Das ist also ein Pluspunkt“, sagte Bacon. „Ich habe keinen Plan dafür.“

Liz Goodwin, Theodoric Meyer, Paul Kane, Josh Dawsey, Jacob Bogage und Jeff Stein haben zu diesem Bericht beigetragen.

Zu den Autoren

Marianna Sotomayor berichtet für The Washington Post über das Repräsentantenhaus. Sotomayor kam 2021 von NBC News zu The Post.

Leigh Ann Caldwell ist Mitautorin von The Washington Post‘s Early 202 und konzentriert sich auf den Kongress und die Politik. Außerdem ist sie Moderatorin bei Washington Post Live und führt Interviews mit hohem Nachrichtenwert. Bevor sie 2022 zu The Post kam, war Caldwell Korrespondentin bei NBC News, zuletzt als Mitglied der Kongressabteilung.

Marianne LeVine ist eine nationale politische Reporterin für die Washington Post.

Mariana Alfaro ist Reporterin für das Team für politische Nachrichten der Washington Post. Die gebürtige El Salvadorianerin arbeitet seit 2019 für die Post. Zuvor absolvierte Mariana ein Praktikum bei der New York Times, dem Wall Street Journal, Insider und der Texas Tribune.

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Dieser Artikel war zuerst am 14. Juni 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Jabin Botsford/The Washington Post

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