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Harris, Buttigieg, AOC
Kamala Harris, AOC und Co: Wer führt die Demokraten im Kampf gegen Trump?
Nach der Niederlage bei der US-Wahl 2024 wirken die Demokraten häufig ratlos. Die Suche nach einer neuen Führungsfigur nimmt inzwischen aber Fahrt auf.
Washington, DC – Am Anfang herrschte Schockstarre. Nach der Niederlage von Kamala Harris bei der US-Wahl 2024 lagen die Demokraten in den USA am Boden. Daran hat sich lange nichts geändert. Auch nach der Amtsübernahme von Donald Trump im Januar wusste niemand in den Reihen der Opposition, wie es weitergehen sollte.
Während Trump mit radikalen Maßnahmen die US-Politik umkrempelte und an den Grundfesten des Rechtsstaats rüttelte, war von den Demokraten kaum etwas zu sehen und zu hören. Tatsächlich sind einige Parteimitglieder dafür, sich zurückzuhalten in der Hoffnung, dass Trump sich mit seiner Politik selbst demontiert. In der New York Times gab Parteistege James Carville den Demokraten gar den Rat: „Stellt euch tot!“
Rückblick auf die ersten 100 Tage: Trump krempelt die USA um – eine Chronik
Demokraten wachen auf: Sanders und Ocasio-Cortez warnen vor Trump
Inzwischen ist das ein wenig anders geworden. Den Demokraten ist wohl bewusst geworden, dass sie Trump etwas entgegensetzen müssen, um bei den Zwischenwahlen 2026 und bei der US-Wahl 2028 gegen Trump und dessen MAGA-Republikaner bestehen zu können.
Immer mehr Demokraten sprechen sich deshalb für eine offene Opposition gegen Trump aus. An erste Stelle zu nennen sind hier die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez und der unabhängige Senator Bernie Sanders vom linken Lager, die auf landesweite Auftritte setzen, mit denen sie aufrütteln wollen.
Genauso sieht es die Wahlverliererin Kamala Harris, die am 30. April in San Francisco mit einem Aufruf zum Widerstand gegen Trump auf die nationale Bühne zurückkehrte. Die 60-Jährige erwägt derzeit eine Kandidatur für das Amt der Gouverneurin von Kalifornien. Bei der Wahl im nächsten Jahr wäre sie die klare Favoritin.
Harris kehrt mit Aufruf zum Widerstand gegen Trump auf nationale Bühne zurück
Oder hat Harris andere Pläne? Auch eine erneute Kandidatur für die US-Wahl 2028 ist nicht ausgeschlossen – nach ihren gescheiterten Anläufen in den Jahren 2020 und 2024. Doch es gibt auch noch ein paar andere Demokraten, die bei der nächsten Präsidentschaftswahl ihren Hut in den Ring werfen könnten. Die nachfolgende Liste präsentiert die wichtigsten Anwärterinnen und Anwärter in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen:
Cory Booker
Pete Buttigieg
Gavin Newsom
Alexandria Ocasio-Cortez
JB Pritzker
Josh Shapiro
Tim Walz
Gretchen Whitmer
Alexandria Ocasio-Cortez ist zu einer der bekanntesten Stimmen bei den Demokraten avanciert
Die besten Chancen hätte vielleicht Bernie Sanders. Ein erneuter Anlauf kommt für das 83-jährige Urgestein der amerikanischen Linken allerdings kaum noch infrage. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Politikerin, die immer wieder gemeinsam mit Sanders auf der Bühne steht: Alexandria Ocasio-Cortez, die in den USA auch unter ihren Initialen AOC bekannt ist.
Ocasio-Cortez wurde 2018 bekannt, als sie als politische Newcomerin überraschend in den US-Kongress gewählt wurde und seither zu einer der bekanntesten Stimmen bei den Demokraten avanciert ist. „Wir stehen in Amerika an einem Scheideweg“, sagte Ocasio-Cortez zuletzt in Salt Lake City. Man könne entweder ein Land mit extremer Ungleichheit, gesellschaftlicher Spaltung und Korruption hinnehmen – oder sich für eine faire Wirtschaft, für Demokratie und die damit verbundenen Freiheiten entscheiden. „Oligarchie oder Demokratie – beides zugleich ist nicht möglich.“
Allerdings ist offen, ob es Ocasio-Cortez wirklich auf die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei abgesehen hat. Innerhalb der Partei ist sie nicht unumstritten, außerdem ist sie mit ihren 35 Jahren noch überaus jung. Wahrscheinlicher ist daher etwas anderes: Sie könnte in drei Jahren erst einmal versuchen, in den US-Senat einzuziehen. In ihrer Heimat New York steht dann Chuck Schumer zur Wahl. Der Minderheitsführer im Senat steht vor allem nach seiner Zustimmung zu einem Haushaltsgesetz der Trump-Regierung schwer unter Druck. In einer ersten Umfrage liegt AOC mit 19 Punkten vorne.
Alexandria Ocasio-Cortez und Bernie Sanders zeichnen das Bild eines Landes, das zunehmend unter dem Einfluss von Milliardären steht. Deshalb treten sie viel gemeinsam auf – im „Kampf gegen die Oligarchie“.
Trump-Gegenspieler? Gavin Newsom schielt schon lange auf das Weiße Haus
Besonders ambitioniert ist Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom. Dem 57-Jährigen wird schon lange nachgesagt, auf das Weiße Haus zu schielen. Als im vergangenen Sommer die Debatte darüber losbrach, dass Joe Biden seine Kandidatur zurückziehen soll, fiel immer wieder sein Name als potenzieller Nachfolger. Die Wahl fiel dann aber bekanntermaßen auf Bidens damalige Vize Kamala Harris.
Nun geht Newsom einen interessanten Weg. In seinem neuen Podcast sagte Newsom, dass er es für unfair halte, wenn Transfrauen im Frauensport antreten. Damit brach er mit einer Position der Demokraten. Auch die Auswahl der Gäste in seinem Podcast ist bemerkenswert. Unter ihnen ist der ultrarechte Publizist Steve Bannon. Mit ihm plauderte Newsom im lockeren Ton – er ließ Bannon auch unwidersprochen die Lüge vom Betrug bei der Präsidentenwahl 2020 wiederholen, bei der Trump gegen Biden verlor.
Was steckt hinter dieser Anbiederung? Newsoms Strategie dürfte es sein, verlorene Wählerinnen und Wähler mit konservativeren Positionen zurückzugewinnen. In der Partei gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob nun eine Art Populismus von links oder eine Politik der Mitte mit Fokus auf traditionelle Werte notwendig ist, um Wahlen zu gewinnen.
Wen die Demokraten für die US-Wahl 2028 favorisieren: Umfrage zu den Vorwahlen
Bisher scheint Newsom damit bei den Demokraten nur wenig Erfolg zu haben. In einer aktuellen Umfrage von Zeteo/Data for Progress zu den Präsidentschaftsvorwahlen der Demokraten 2028 liegt er nur an fünfter Stelle. Die meiste Unterstützung bekommt Harris, die als ehemaligen Kandidatin im Volk noch immer den höchsten Wiedererkennungswert hat. Dahinter folgt der frühere Verkehrsminister Pete Buttigieg vor Ocasio-Cortez und Senator Cory Booker, der Anfang April mit einer mehr als 25 Stunden langen Rekordrede gegen Trumps Politik für Aufsehen sorgte. Bemerkenswert: Auch TV-Legende Jon Stewart taucht in der Liste der 19 Namen auf, die nachstehende Tabelle weist ihn als Zehnplatzierten aus:
Name
Werte in Prozent
Kamala Harris
18
Pete Buttigieg
14
Alexandria Ocasio-Cortez
12
Cory Booker
12
Gavin Newsom
8
Josh Shapiro
5
Tim Walz
4
JB Pritzker
4
Gretchen Whitmer
4
Jon Stewart
2
Demokraten bringen sich gegen Trumps MAGA-Republikaner in Stellung
Ein anderer alter Bekannter, der derzeit auffällig oft in der Öffentlichkeit auftaucht, ist Tim Walz. Der Gouverneur von Minnesota wollte als Vizekandidat an der Seite von Harris ins Weiße Haus einziehen. Nun organisierte er gleich mehrere Bürgerforen im Mittleren Westen und gab eine Reihe von Interviews. Angesprochen auf eine mögliche Kandidatur sagte er in einem Gespräch mit The New Yorker: „Ich werde tun, was immer nötig ist. Ich wäre sicherlich nicht so arrogant zu glauben, dass es unbedingt ich sein muss.“
In der oben angeführten Umfrage kommt Walz allerdings nur auf vier Prozent. Doch der Weg bis zur nächsten Wahl ist noch lang. Nur eins scheint sicher: Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bei der US-Wahl 2028 ist völlig offen. (cs)