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Shutdown abgewendet

Kapitulation vor Trump: US-Demokraten nach Abstimmung zum Haushalt in Aufruhr

Der drohende Shutdown in den USA wird in letzter Minute abgewendet – dank der Stimmen einiger Demokraten. Das sorgt für Ärger.

Update, 11.00 Uhr: Viele Demokraten in den USA sind entsetzt. Die Entscheidung, im US-Senat das Haushaltsgesetz trotz Kürzungen bei den Kommunen durchzuwinken und so einen Shutdown zu vermeiden, sorgt noch immer für enorm viel Wirbel. An der Spitze der Bewegung steht die linke Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, die den Demokraten im Senat vorwarf, „komplett nachzugeben und den Schutz der Verfassung aufzugeben“.

Alexandria Ocasio-Cortez wirft ihrem demokratischen Parteikollegen im Streit um den Haushalt „Verrat“ vor.

Vor allem Chuck Schumer steht unter Druck. Es scheint viele Demokraten zu geben, die eine neue Führungsfigur im Senat wollen. Inzwischen sieht er sich mit Forderungen konfrontiert, von seinem Amt als Minderheitsführer im Senat zurückzutreten. Andere Demokraten haben nach US-Medienberichten Ocasio-Cortez dazu ermutigt, ihren Parteikollegen bei den Vorwahlen 2028 in New York herauszufordern.

Update, 9.00 Uhr: Ein Shutdown der US-Bundesregierung ist wenige Stunden vor Ablauf der Frist abgewendet worden: Der US-Senat hat einem Übergangshaushalt zugestimmt, der die Finanzierung der Bundesbehörden bis Ende September sichert. Zuvor hatten die oppositionellen Demokraten ihren Widerstand aufgegeben. Die Republikaner haben zwar im Senat mit 53 Sitzen eine Mehrheit, allerdings brauchte es in diesem Fall mindestens 60 Stimmen, um den Entwurf überhaupt zur Abstimmung zu bringen. Die finale Abstimmung war dann eine Formsache, für sie reichte die Mehrheit der Republikaner im Senat. Diese Demokraten gaben den Ausschlag:

  1. Chuck Schumer (New York)
  2. John Fetterman (Pennsylvania)
  3. Catherine Cortez Masto (Nevada)
  4. Brian Schatz (Hawaii)
  5. Dick Durbin (Illinois)
  6. Kirsten Gillibrand (New York)
  7. Gary Peters (Michigan)
  8. Maggie Hassan (New Hampshire)
  9. Jeanne Shaheen (New Hampshire)
  10. Angus King (Maine)

Update vom 15. März, 5.55 Uhr: Das US-Parlament hat einen Übergangshaushalt beschlossen und damit einen teilweisen Stillstand der Regierungsgeschäfte abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte auch eine Mehrheit im Senat für einen Budget-Entwurf der Republikaner von Präsident Donald Trump, der bis zum Ende des Haushaltsjahres Ende September greift. Mehrere demokratische Senatoren verhalfen dem Entwurf mit ihren Stimmen über die entscheidende formale Hürde. 

Update, 22.35 Uhr: Ein Regierungs-Shutdown in den USA ist so gut wie abgewendet. Am Freitag stimmte der US-Senat dafür, die den von Präsident Donald Trump befürworteten Finanzierungsentwurf bis zum 30. September zur Abstimmung zuzulassen. Auch einige demokratische Senatoren unterstützten den Entwurf, wodurch die erforderliche 60-Stimmen-Marke erreicht wurde. Die abschließende Abstimmung wird nun als reine Formalität angesehen, da die Republikaner im Senat mit 53 Sitzen die Mehrheit besitzen.

Shutdown in den USA unwahrscheinlich: Demokratin spricht sich für Entwurf der Republikaner aus

Update, 19.45 Uhr: Mittlerweile hat sich eine dritte Demokratin für den Finanzierungsantrag der Republikaner ausgesprochen. Senatorin Catherine Cortez Masto will das Gesetz neben dem Demokrat Chuck Schumer und John Fetterman ebenfalls unterstützen. Über ihre Entscheidung sagte sie: „Ich bin empört über die rücksichtslosen Handlungen von Präsident Trump, Elon Musk und den Republikanern, die den Kongress kontrollieren, und weigere mich, ihnen einen Shutdown zu gewähren, bei dem sie freie Hand hätten, noch mehr Chaos und Schaden anzurichten.“

Zur Erinnerung: Um den derzeitigen Filibuster im Senat der Demokraten zu umgehen, brauchen die Republikaner insgesamt 60 Stimmen, eine Drei-Fünftel-Mehrheit, wenn alle Senatoren anwesend sind. Für den eigentlichen Antrag zur Finanzierung des Haushalts braucht es dann wiederum nur eine einfache Mehrheit. Die Republikaner haben momentan im Senat 53 Sitze. Die Demokraten kommen auf 47 Mandate.

Senator Schumer zwischen den Fronten beim Shutdown der US-Regierung

Update, 17.57 Uhr: Der Gegenwind innerhalb der Demokratischen Partei für Senator Chuck Schumer ist groß. Senator Schumer rechtfertigte unterdessen seine Entscheidung, für den republikanischen Finanzierungsantrag zu stimmen. „So schlecht wie das Gesetz auch ist, ich glaube, Donald Trump zu erlauben, mehr Macht zu übernehmen ist die schlechtere Option“, erklärte der Demokrat der New York Times. Der große Kritikpunkt der Demokraten bleibt: In dem Antrag der Republikaner ist nicht klar vermerkt, welche Gelder der Kongress für welche Programme vorsieht.

Ohne ausdrückliche Anweisungen, wofür die Gelder verwendet werden sollen, ist die Befürchtung unter Demokraten groß, dass das Geld zweckentfremdet werden könnte. Senatorin Patty Murray warnte: „Wir haben bereits gesehen, wie weit Präsident Trump, Elon Musk und Russ Vought bereit sind, unsere Gesetze nach ihrem Willen zu verdrehen – und sogar zu brechen.“

Mitternachtsfrist rückt näher: Fronten zwischen Demokraten und Republikanern verhärtet

Update, 16.50 Uhr: Die Senatsführer haben bisher keine Einigung erzielt, um die Prüfung eines Finanzierungsantrags zur Vermeidung eines Regierungsstillstands vor der Mitternachtsfrist zu beschleunigen. Mehrheitsführer John Thune berichtete gegenüber Pressevertretern, so Politico, dass Gespräche auf Mitarbeiterebene laufen, jedoch noch kein formelles Angebot von den Demokraten vorliegt.

Derweil hat der demokratische Senator John Fetterman erklärt, dass Demokraten, die gegen den Antrag zur Aufrechterhaltung der Regierungsfinanzierung stimmen, „Schnorrer“ sind, berichtete CNN. Diese würden nicht erkennen, dass ein Regierungsstillstand eine katastrophale Wahl sei. Die Stimmung innerhalb der demokratischen Partei bleibt also eher hitzig.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

In den USA droht ein Shutdown – Bei den Demokraten wackeln erste Posten

Update, 15.15 Uhr: Die Abstimmung über den Haushalt im US-Kongress löst bereits im Vorfeld einen internen Streit bei den Demokraten aus. Der könnte führende Kräfte innerhalb der Partei sogar ihre Posten kosten. Wie CNN berichtet, soll es innerhalb der Partei bereits Bestrebungen geben, Chuck Schumer in Kürze abzusetzen. Seine Nachfolge könnte dann Alexandria Ocasio-Cortez übernehmen, die dem linken Flügel der Partei zugerechnet wird.

Update, 14.10 Uhr: Die Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez hat ihren demokratischen Parteikollegen Chuck Schumer hart kritisiert. Anlass bot dessen Entscheidung, für den Entwurf der Republikaner zum Haushalt zu stimmen, und einen Shutdown in den USA damit abzuwenden. „Es herrscht ein tiefes Gefühl der Empörung und des Verrats“, kommentierte Ocasio-Cortez am späten Donnerstag die Kehrtwende des Minderheitenführers der Demokraten im US-Senat. Das gelte nicht nur für den linken Flügel der Demokraten, sondern „für die gesamte Partei“.

Update, 11.01 Uhr: US-Präsident Donald Trump strebt nach Angaben seiner Regierung auf lange Sicht an, US-Amerikaner mit einem Jahreseinkommen unter 150.000 US-Dollar von der Steuer zu befreien – sobald er den Haushalt ausgeglichen hat. Das verkündete Trumps Handelsminister Howard Lutnick im Gespräch mit dem US-Sender Fox News. Lutnick selbst sprach von einem „ehrgeizigen“ Vorhaben – doch der US-Präsident habe einen Plan.

Die Ankündigungen von Trump scheinen aktuell jedoch weit von der Realität entfernt zu sein. Der US-Haushalt hatte im vergangenen Jahr ein Defizit von über 1,8 Billionen Dollar und dem US-Präsidenten droht bereits ein weiterer Shutdown. Die Demokraten haben angekündigt, einen Übergangshaushalt im Senat zu blockieren, mit dem die Republikaner bis September regieren wollten. Dass Trump den Haushalt unter diesen Voraussetzungen ausgleichen und dann noch historische Steuergeschenke an die Bevölkerung verteilen kann, ist somit extrem unwahrscheinlich.

Update, 8.42 Uhr: In den USA hat die anstehende Entscheidung über einen Übergangshaushalt die oppositionellen Demokraten in ein Dilemma gestürzt. Stimmen sie dafür, so ermöglichen sie Donald Trump die Realisierung radikaler innenpolitischen Projekte. Stimmen sie aber dagegen, dann setzen sie den öffentlich Bediensteten weiter zu, denen ohnehin schon Massenentlassungen drohen. Die Republikaner gehen deshalb gelassen mit der Situation um. Die Demokraten würden es hundertprozentig schlucken, sagte ein Beamter des Weißen Hauses gegenüber Politico. „Sie sitzen in der Tinte.“

Update vom 14. März, 7.30 Uhr: Kommt es in den USA zu einem „Shutdown“ der US-Politik oder nicht? Erst deutete einiges darauf hin, nun wieder nicht. So hatte der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, zunächst verkündet, die Demokraten im Senat seien sich einig, den Entwurf der Republikaner für einen Haushalt abzulehnen. Jetzt ruderte er aber zurück und argumentierte, ein Shutdown würde nur US-Präsident Donald Trump in die Hände spielen. Wie viele Demokraten im US-Senat Schumers Argumentation folgen werden und die nötige Mehrheit von 60 Stimmen so zustande kommt, ist noch offen. 

Entscheidung über Haushalt im US-Kongress: Abstimmung im US-Senat ungewiss

Erstmeldung: Washington, DC – Alle Jahre wieder droht in den USA der Shutdown: Erhält der Übergangshaushalt bis Freitagnacht (14. März) keine Mehrheit im Senat, kommt die Haushaltssperre. Der Staat muss dann hunderttausende Bundesbeamte in den unbezahlten Zwangsurlaub schicken – von jenen, die nach Elon Musks Sparmaßnahmen noch übrig sind. Die US-Demokraten kritisieren, dass das Gesetz Trump und Musk mehr Kontrolle geben könnte. Noch ist längst nicht klar, ob die Gesetzesvorlage eine Mehrheit erhält.

Ein erster Schritt ist getan, um den Shutdown zu vermeiden: Das US-Repräsentantenhaus stimmte dem Übergangshaushalt am Dienstag (11. März) mit 217 zu 213 Stimmen zu. Das soll den Vereinigten Staaten die Finanzierung der Regierungsausgaben bis zum 30. September sichern. Doch auch die zweite Kammer des US-Kongresses, der Senat, muss den Haushalt noch bewilligen. Für die Verabschiedung der Gesetzesvorlage sind 60 von 100 Stimmen nötig, die Republikaner haben allerdings nur 53 Sitze im Senat. Entsprechend arbeitet die Konservativen nun mit Hochdruck daran, sich die Stimmen zu sichern.

Haushaltssperre droht: Demokraten bei Abstimmung über Haushalt im Senat unter Druck

Die Gesetzesvorlage würde die Verteidigungsausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 6 Milliarden US-Dollar erhöhen und die Inlandausgaben um rund 13 Milliarden US-Dollar (etwa 12 Milliarden Euro) senken. Eine der Regelungen würde dem Kongress die Macht entziehen, von Trump verhängte Zölle zu blockieren. Die Demokraten sind in der Klemme: Stimmen sie zu, geben sie Trump die Mittel in die Hand, seine Agenda durchzusetzen. Stimmen sie dagegen, würde ihnen die Verantwortung für einen Regierungsstillstand zugeschrieben.

Da die Republikaner in allen Kammern die Mehrheit haben, wäre die Entscheidung über den Übergangshaushalt eine der wenigen Gelegenheiten für die Demokraten, der Regierung Paroli zu bieten. Mehr Opposition würde die demokratische Parteibasis einer Umfrage des Senders CBS zufolge gerne sehen: 65 Prozent der befragten demokratischen Wähler sprachen sich dafür aus, dass sich die demokratischen Abgeordneten „Trump so weit wie möglich widersetzen“. Im Januar lag dieser Wert noch bei 46 Prozent.

Republikaner wollen auch bei Shutdown in den USA finanziellen Spielraum

Finanzierungen für Veteranen, Waldbrandbekämpfung, Luftsicherheit und Ernährungsprogramme sollen im Haushalt gesichert bleiben, betonten die Republikaner. Die Demokraten bemängeln indes fehlende Details der Finanzierungsrichtlinien und befürchten, die Gesetzesvorlage könnte den Spielraum von Trump und Musk erhöhen, die Finanzmittel nach eigenem Ermessen einzusetzen. Der Entwurf enthält unter anderem zusätzliche 485 Millionen US-Dollar für die Einwanderungs- und Zollbehörde, um die Zahl der Abschiebungen zu erhöhen, wie CNN berichtete.

Sollte es zu einem Shutdown kommen, könnten das für 900.000 Bundesangestellte Kurzarbeit ohne Bezahlung bedeuten, mehr als 1,4 Millionen müssten ganz normal weiterarbeiten, viele von ihnen ohne Lohn, schätzt Rachel Snyderman, Geschäftsführerin für Wirtschaftspolitik am Bipartisan Policy Center zu CNN. Die Schätzung berücksichtige die bisherigen Entlassungen von Bundesbeamten durch die Trump-Regierung noch nicht, so Snyderman weiter. Der längste Regierungsstillstand in der Geschichte der USA dauerte 39 Tage – und fiel Trumps erste Regierungszeit.

Noch im Dezember hatten Trump und Musk einen Haushaltsplan blockiert, ein Shutdown ließ sich im letzten Moment abwenden.

Rubriklistenbild: © KAYLA BARTKOWSKI/AFP

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