Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.
Rom bremst Brüssel
EU-Rache für Trumps Zölle? Italiens Meloni hat wohl Plan B – heikler Termin rückt in den Fokus
Donald-Trumps Zoll-Details werden mit Spannung erwartet. Doch wie reagiert die EU? Italien hat wohl einen Plan B. Giorgia Meloni will wohl Zeit gewinnen.
Rom – Die Welt blickt nach Washington. Donald Trump wird am Mittwochabend europäischer Zeit die Details zu seinen Straf-Zöllen bekannt geben. Im Anschluss rückt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in den Fokus. Wie wird die EU auf Trumps Chaos-Politik reagieren? Gibt es die Zoll-Rache der EU? In Italien hat man offenbar einen Plan B in der Hinterhand – und spielt aus gutem Grund auf Zeit.
Nur wenige in der EU haben einen so guten Draht zu Donald Trump wie Italiens Premierministerin. Giorgia Meloni war etwa die einzige geladene Regierungschefin der EU für die Feierlichkeiten zur Amtseinführung des amtierenden US-Präsidenten. Zuvor traf sie Trump in Mar a Lago. Die Rechtsaußen-Politikerin sah sich schon als wichtige Brückenbauerin. Doch das wurde zuletzt immer mehr zum Drahtseilakt. Eine harte Zoll-Rache der EU würde wohl auch Melonis Ansehen im Weißen Haus schaden. Doch in Rom hat man offenbar Hoffnung und ein Ass im Ärmel.
Trumps Chaos-Zölle voraus: Italien bremst EU – heikler Termin für Meloni im Fokus
Laut der italienischen Tageszeitung Repubblica spielt Meloni auf Zeit. Die Premierministerin hatte demnach auch in den Stunden vor Trumps großem Auftritt Kontakt zu von der Leyen. Das Ziel: eine direkte Zoll-Antwort der EU hinauszögern. Meloni will, dass man einem direkten Kräftemessen mit Trump aus dem Weg geht – stattdessen vermeiden, verschieben und verhandeln.
Prinzipiell könnte die EU schon am 3. April auf die US-Zölle reagieren. Das würde Melonis verhandlerische Spielräume stark einschränken. Doch auch die von Brüssel gesetzte Frist für Vergeltungsmaßnahmen gegen das Weiße Haus vom 15. April will Meloni verschieben. Dem Bericht nach rennt Meloni damit bei den führenden EU-Staaten aktuell keine offenen Türen ein. Für Italien hat dies jedoch Bedeutung. Denn zwischen dem 18. und 20. April besucht US-Vizepräsident JD Vance Italien. Ein wichtiger Termin angesichts der aktuellen Lage, der Möglichkeiten der Kommunikation eröffnet. Meloni und Washington stünden ohnehin mehr in Kontakt als öffentlich kommuniziert wird, heißt es weiter. Zudem soll der Vance-Besuch in den kommenden Tagen durch Telefongespräche vorbereitet werden. Die diplomatischen Kanäle sind zu einem kritischen Zeitpunkt also geöffnet.
Italien und Trumps Zölle: Meloni spielt auf Zeit – und arbeitet wohl an Notfallplan
Meloni fürchtet eine direkte Zoll-Rache der EU und eine Eskalation der Lage durch eine Kettenreaktion aus Vergeltungsmaßnahmen. Italien sucht für seine vorsichtige Haltung offenbar aktuell Unterstützung in der EU – und ist auch bereit, bei einem möglichen Krisentreffen diese Position zu vertreten.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Doch im Geheimen hat Meloni laut Repubblica auch einen Plan B in der Hinterhand. Falls die EU also direkt hart auf Trump reagiert, könnte Rom diese Vergeltung zwar zunächst mittragen. Später jedoch könnte man versuchen, durch bilaterale Verhandlungen eine Art „Rabatt“ für Italien zu erhalten – auf Basis der guten Verbindungen. An diesem Notfallplan wird in Rom demnach aktuell gearbeitet.
EU-Rache für Trump-Zölle? Italien kocht wohl eigenes Süppchen
Doch kann das gelingen? Würden Trumps Maßnahmen nicht immer die gesamte EU treffen? Nicht unbedingt.
Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni warnte am Mittwoch erneut vor einem Handelskrieg. „Wir müssen auf jede erdenkliche Weise darauf hinarbeiten, einen Handelskrieg zu verhindern, der weder den USA noch Europa nützen würde.“ Das schließe natürlich aber nicht aus, „dass wir uns, wenn nötig, auch verteidigen“.
Meloni äußerte bei der Verleihung eines Gastro-Preises insbesondere Sorgen wegen der Auswirkungen auf landwirtschaftliche Produkte aus Italien. Italiens Staatsoberhaupt Sergio Mattarella bezeichnete die US-Zölle als schweren Fehler. Europa müsse darauf eine einheitliche Antwort geben, „ruhig und entschlossen“. (rjs)