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Innenministerkonferenz
Streit um Afghanistan-Abschiebung: Faeser bietet vertrauliche Gespräche an – CDU trotzdem sauer
Trotz Zugeständnisse von Innenministerin Nancy Faeser fordert die CDU konkrete Maßnahmen zur Abschiebung von Straftätern nach Afghanistan.
Berlin – Vor dem Treffen der Innenminister der Länder ab diesem Mittwoch (19. Juni) hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bestätigt, dass ihr Ministerium mit verschiedenen Staaten über Abschiebungen von Straftätern und Gefährdern nach Afghanistan verhandelt.
Der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) sagte Faeser: „Wir verhandeln vertraulich mit verschiedenen Staaten, um Wege zu eröffnen, über die Abschiebungen nach Afghanistan wieder möglich werden.“ Sie werde bei der Innenministerkonferenz vertraulich darüber unterrichten. Es gehe ihr darum, „dass die Bundespolizei die dafür verantwortlichen Bundesländer schnellstmöglich wieder bei Abschiebungen nach Afghanistan unterstützen kann.“
Kanzler Scholz (SPD) forderte die Abschiebung von Straftätern nach Afghanistan und Syrien. Das Innenministerium von Nancy Faeser (SPD) hat wohl erste Gespräche aufgenommen.
Innenministerin Faeser fordert konsequente Abschiebung: „Deutsche Sicherheitsinteressen an erster Stelle“
Faeser betonte: „Wir arbeiten intensiv daran, dass wir Abschiebungen von islamistischen Gefährdern und Gewalttätern nach Afghanistan wieder durchsetzen können. Für mich stehen deutsche Sicherheitsinteressen ganz klar an erster Stelle.“ Ziel sei es, Gewalttäter konsequent abzuschieben, wenn sie nach einer Haftstrafe in Deutschland wieder freikommen. „Und wir wollen islamistische Gefährder konsequent ausweisen und abschieben.“
Faeser zeigt sich optimistisch, dass dies gelingen werde. „Unser umfassendes Gesetzespaket für schnellere und häufigere Abschiebungen ist in Kraft. Wir haben damit die Abschiebung von Straftätern und Gefährdern – vor allem aus dem islamistischen Spektrum – gesetzlich stark forciert“, sagte sie.
Die Behörden hätten jetzt viel mehr Instrumente, um zu verhindern, dass Ausreisepflichtige vor der Abschiebung untertauchen. Die Abschiebezahlen seien bereits erheblich gestiegen. „Im letzten Jahr hatten wir eine Steigerung von über 25 Prozent, in diesem Jahr liegen die Zahlen bisher noch mal gut 30 Prozent höher als 2023“, sagte die Bundesinnenministerin der NOZ.
CDU fordert „Fakten“ – Brandenburgs Innenminister Stübgen will mit den Taliban verhandeln
Trotz der Zugeständnisse seitens der SPD behaart die CDU darauf, es müssten nun auch „Fakten“ folgen. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) sprach sich für Verhandlungen mit den terroristischen Taliban aus, die aktuell Afghanistan regieren. Er betonte außerdem, die Sicherheit habe sich in Syrien verbessert, wie die Tagesschau berichtet.
„Kraftvolle Sprüche von Bundeskanzler und Innenministerin sind gut und schön, aber sie frustrieren die Bevölkerung noch mehr, wenn diese merkt, dass auf Worte keine Taten folgen und ihr nur etwas vorgemacht worden ist“, sagte der Minister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang (CDU) stimmt mit ihrem Parteikollegen überein und fordert ebenfalls einen umgehenden Stopp für die Aufnahme gefährdeter Menschen aus Afghanistan.
Zuletzt hatte der Spiegel über angebliche Bemühungen des Innenministeriums berichtet, Straftäter künftig über Usbekistan nach Afghanistan abzuschieben. Direkte Verhandlungen mit den islamistischen Taliban, die in dem Land regieren, lehnt die Bundesregierung ab.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Experten kritisierten unterdessen den Plan, mit der Taliban in Verhandlungen zu treten. Thomas Ruttig, Mitbegründer des „Afghanistan Analysts Network“ (AAN) warnte die Bundesregierung, sich mit der Terrororganisation über Abschiebungen nach Afghanistan auszutauschen. Mit den Taliban in Verhandlungen zu treten, würde die Terrororganisation in erster Linie legitimieren. Die Taliban würde solche Verhandlungen mit einem westlichen Staat als Image-Erfolg für sich ausschlachten, äußerte sich Ruttig gegenüber der Tagesschau. (sischr/dpa)