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Hitziger Vorfall am Golf

Rache des Iran? Containerschiff im Roten Meer beschlagnahmt – USA reagiert

Die Huthis setzen ihre Angriffe im Roten Meer fort. Und nun hat auch noch der Iran ein Schiff festgesetzt, das schon einmal eine Rolle im Konflikt mit den USA spielte.

Update vom 11. Januar, 20:09 Uhr: Die USA fordern vom Iran die sofortige Freigabe des im Golf von Oman festgesetzten Öltankers. „Die iranische Regierung muss das Schiff und seine Besatzung unverzüglich freilassen“, sagte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, am Donnerstag in Washington. „Vom Iran verantwortete oder unterstützte provokative Maßnahmen wie diese sind eine Bedrohung für die Weltwirtschaft und müssen aufhören.“

Erstmeldung vom 11. Januar, 18:35 Uhr: Teheran – Die 274 Meter lange „St Nikolas“ war gerade auf dem Weg vom irakischen Basra in den türkischen Hafen Aliağ. Doch sein Ziel erreichte der Tanker bislang nicht – die Reederei teilte mit: Man habe den Kontakt zum Schiff verloren. Auch Ortungsdienste wie marinetraffic.com können die „St Nikolas“ nicht mehr finden. Die letzte Position des Containerschiffs wird vor der Küste des Omans ausgewiesen. Die iranische Nachrichtenagentur IRNA sprach von einer „Beschlagnahme“ durch die iranische Marine. 

Zwischenfälle mit dem Iran gab es in der Vergangenheit schon. Ende 2019 wurde die „Stena Impero“ festgesetzt.

Iran beschlagnahmt Containerschiff im Roten Meer – 18 Besatzungsmitglieder an Bord

Die vom Iran trainierten Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Für den Welthandel gilt das Rote Meer als einer der wichtigsten Schifffahrtswege, weil es das Mittelmeer über den Suezkanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet. Mit dem neuerlichen Vorfall schaltet sich nun auch der Iran aktiv in den Konflikt ein. Bereits vor kurzem wurde das iranische Kriegsschiff Alborz im Roten Meer gesichtet. Die „St Nikolas“ gehört der griechischen Reederei Empire Navigation. An Bord befinden sich nach Angaben der Reederei 18 Besatzungsmitglieder. Das Schiff soll eine Ladung von 145.000 Tonnen Öl geladen haben. Das berichtet cnbc.com.

Die Islamische Republik warf dem Tanker „St. Nikolas“ der Nachrichtenagentur zufolge vor, iranisches Öl gestohlen zu haben. Das Schiff sei in Richtung eines iranischen Hafens geleitet worden.

Der Vorfall dürfte weitere Reedereien von der Passage des Roten Meers abhalten. Erst kürzlich gab die Internationale Seeschifffahrts-Organisation IMO bekannt, dass 18 Logistik-Unternehmen aufgrund der Attacken der Huthi-Rebellen die Route durch das Rote Meer meiden. Es handle sich um eine „beträchtliche Anzahl von Unternehmen“, die bereits beschlossen hätten, ihre Schiffe um Südafrika herum umzuleiten, „um die Angriffe auf Schiffe und natürlich auch die Auswirkungen, die sich insbesondere auf Seeleute ergeben, zu verringern“, sagte IMO-Generalsekretär Arsenio Dominguez. Anfang der Woche hatte erst der Reedereiriese Maersk angekündigt, den Frachtverkehr durch das Meer sowie den Golf von Aden bis auf Weiteres zu pausieren.

Vorfall im Roten Meer: Rache des Irans an den USA? Schiff wurde schon einmal festgesetzt

Mitte 2023 wurde die „St Nikolas“, damals unter dem Namen „Suez Rajan“, bereits von den USA festgesetzt – wegen Umgehung von US-Sanktionen. Zur Begründung hieß es damals von den USA, dass der Tanker iranisches Öl nach China transportieren sollte, was als Verstoß gegen US-Strafmaßnahmen betrachtet wurde. Im Oktober erklärte die Reederei, dass der Vorfall mit dem US-Justizministerium geklärt wurde. Als Konsequenz wurde das sanktionierte Öl nach Houston gebracht, wo sie dem Justizministerium übergeben werden sollte. War die nun erfolgte Beschlagnahmung durch den Iran also eine Rache für diesen Vorfall?

Zuletzt warnte US-Präsident Joe Biden den Iran, „vorsichtig zu sein“ hinsichtlich möglicher Einmischungen. Teheran hat den Terrorangriff der Hamas auf den langjährigen Rivalen Israel gefeiert, bestreitet jedoch eine Beteiligung an den Ereignissen vom 7. Oktober. Übrigens: Unter Bedingungen will auch Deutschland eine aktive Rolle im Roten Meer spielen.

Rubriklistenbild: © Xinhua/Imago

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