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Immer wieder feuern die Huthis im Jemen Raketen und Drohnen auf Israel sowie Schiffe im Roten Meer. Dafür wurden sie wohl im Iran trainiert.
Teheran/London – Während des Krieges in Israel ist nicht nur die Hamas, die am 7. Oktober einen blutigen Angriff gegen Israel startete, in den Fokus gerückt. Auch die Huthi-Miliz im Jemen ist immer öfter ein heikles Thema, besonders im Hinblick auf Befürchtungen über eine mögliche Ausweitung des Krieges. Die im Vergleich zur Hamas deutlich besser bewaffnete pro-iranische Miliz feuert regelmäßig Raketen und Drohnen auf den Süden von Israel ab. Außerdem werden auch Schiffe im Roten Meer vor der Küste von Jemen angegriffen und teilweise sogar bestiegen.
Training im Iran: Revolutionsgarde bildete rund 200 Milizen aus
Um dagegen vorzugehen, stellten mehrere Länder unter der Leitung von den USA und Großbritannien eine Koalition im Roten Meer auf, die seither kommerzielle Schiffe vor dem Beschuss der Huthis schützt. Am Dienstag (9. Januar) wurden diese Schiffe selbst zum Opfer eines der größten Angriffswellen durch die Huthis. Mehr als 20 Projektile wurden von amerikanischen und britischen Kriegsschiffen abgeschossen, wie das US-Zentralkommando später mitteilte.
Indes entpuppte sich Iran erneut als treibende Kraft hinter diesen Angriffen. Unter Berufung auf anonyme Quellen berichtete die britische Zeitung The Telegraph, rund 200 Huthi-Milizen seien in einer Elite-Akademie im Iran trainiert worden. Demnach handelt es sich um die Chamenei-Akademie für Seewissenschaften und Technologie in der Region Zibakenar, die 2013 eröffnet wurde. Die Huthi-Kräfte seien sechs Monate lang unter dem Kommando der Revolutionsgarde ausgebildet worden.
Der erste Trainingskurs für die Huthis startete wohl schon im Januar 2020. Dabei sei es verboten worden, dass die Huthis beim Training mit anderen ausländischen pro-iranischen Milizen interagieren, um das Durchsickern von möglicherweise kritischen Informationen zu verhindern. Auch seien die Huthis separat untergebracht worden. In der Akademie in Zibakenar werden die Seestreitkräfte des Iran ausgebildet. Daneben werden die iranischen Truppen auch auf der kleinen unbewohnten Farur-Insel im Persischen Golf trainiert.
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Angriffe auf britische und amerikanische Schiffe: Vergeltungspläne gegen Huthi-Miliz
Mit dem Angriff am Dienstag haben die Huthis nun laut Großbritannien eine rote Linie überschritten. Die britische Zeitung berichtete, dass zum ersten Mal eine Rakete direkt auf das britische Schiff „HMS Diamond“ abgefeuert worden sei. Britische und amerikanische Quellen sagten The Telegraph, westliche Beamte würden jetzt Pläne für Vergeltungsschläge aufziehen. Dazu gehören wohl auch direkte Angriffe auf den Jemen.
Der militärische Huthi-Sprecher Yahya Saree übernahm die Verantwortung für die Attacke und gab an, trotz der Drohungen werde man die Angriffe nicht beenden. Sie würden andauern, „bis die Aggression endet und die Belagerung unserer standhaften Brüder im Gazastreifen endet“.
US-Außenminister Antony Blinken drohte daraufhin erneut mit Konsequenzen. „Wir haben mit unserer gemeinsamen Erklärung vom 3. Januar klargemacht, dass es Konsequenzen geben wird, falls diese Angriffe, wie es gestern passiert ist, andauern“, erklärte er. Scharfe Äußerungen kamen auch vom britischen Verteidigungsminister Grant Shapps: „Genug ist genug.“ Er richtete sich an den Iran und sagte, es sei klar, dass der Iran hinter den Angriffen im Roten Meer steckt. Auch Shapps bezog sich auf die Erklärung vom 3. Januar und sagte, es werde Konsequenzen geben: „Ich kann keine Details geben, aber […] wenn das nicht endet, dann werden wir handeln.“ (bb)