US-Wahl 2024
Trumps Nichte Mary fällt vernichtendes Urteil über Parteitag der Republikaner
Immer wieder kritisiert Mary Trump in der Öffentlichkeit die Positionen ihres Onkels. Den Parteitag seiner Republikaner nannte sie nun „zutiefst beunruhigend“.
Washington – Von der Musikauswahl, bis zur Riege an Gästen hat Donald Trumps Nichte Mary Trump die Tage des republikanischen Parteitags als „zutiefst beunruhigend“ und „gefährlich“ bezeichnet. Das schrieb die Tochter von Trumps 1981 verstorbenem älteren Bruder Fred Jr. in einem auf der Newsletter-Plattform Substack veröffentlichten Text.
Darin äußert sie auch Kritik an Medienberichten, nach denen Trump nach dem Angriff in Pennsylvania „versöhnliche“ und „ruhigere“ Töne angeschlagen hätte. Wer diesen Eindruck hat, schreibt Trump, dem rate sie „den Blick auf die gefährlichen Menschen zu richten, die zusammengekommen sind, um ihre Rechtsvergessenheit und Straflosigkeit zu feiern, und ihre Entschlossenheit, die Demokratie in Amerika zu beenden“.
Kämpferische Gastredner: Wer neben Trump beim Parteitag der Republikaner sprach
So sei unter den Rednern beim Parteitag der Republikaner neben dem ehemalige Profi-Wrestler Hulk Hogan, dessen erzwungenes Karriereende in der Wrestling-Liga WWE ein Resultat seiner offen rassistischen Einstellung gewesen sei, auch der Chef der Mixed-Martial-Arts-Organisation UFC, Dana White, gewesen. Dieser hätte sich laut Mary Trumps Darstellung erst im vergangenen Jahr öffentlich entschuldigen müssen, nachdem ein Video an die Öffentlichkeit gelangt war, in dem White dabei zu sehen ist, wie er mehrfach seiner Ehefrau ins Gesicht schlägt.
Auch andere Teilnehmer, die mit Wortmeldungen auf dem Parteitag der Republikaner vertreten waren, seien in der Vergangenheit negativ aufgefallen. Darunter Trumps designierter Vizekandidat J.D. Vance, der als resoluter Abtreibungsgegner bekannt ist und Wirtschaftswissenschaftler Peter Navarro, der die vergangenen vier Monate wegen Missachtung des US-Kongresses im Gefängnis verbracht hat und mit Standing Ovations begrüßt wurde. Ebenso hielt der ehemalige Fox News-Moderator Tucker Carlson eine Rede. Carlson wurde im April 2023 von Fox News entlassen und tritt seither als großer Unterstützer der Politik von Wladimir Putin in Erscheinung.
„It‘s a Man‘s World“: Mary Trump sieht Parteitag als „Beleidigung amerikanischer Ideale“
Die Reihe an prominenten Rednern wurde ergänzt vom republikanischen Parlamentsabgeordneten Matt Gaetz, gegen den derzeit wegen Beihilfe zu Menschenhandel und Sex mit Minderjährigen ermittelt wird. Auch Senator Mitch McConnell, der Mary Trumps Schilderungen zufolge ausgebuht wurde, weil er offenbar für Trump-Fans nicht „bösartig und zerstörerisch genug“ sei, sprach auf dem Parteitag. Insgesamt kritisierte sie die Auswahl an Sprechern bei dem Nominierungsparteitag als „Beleidigung amerikanischer Ideale“ und hob zudem hervor, wie symbolisch Trumps Auftrittmusik – der James Brown-Klassiker „Its a Man‘s Man‘s Man‘s World“ – ins Bild der Veranstaltung gepasst hätte.
Das Trump-Attentat in Bildern: Schüsse, Chaos und ein blutender Ex-Präsident




Zum wiederholten Mal mahnte die Trump-Nichte darum, ihren Onkel und seine Unterstützer bei den Republikanern zu stoppen und nicht zuzulassen, dass die Zukunft Amerikas in die Hände von Menschen gerate, „die diese Dinge gesagt und getan haben“. Auch den Personenkult um ihren Onkel bezeichnete Trump in ihrem Text als gefährlich: „Die werden Donald ihre Treue schwören, nicht unserem Land oder seiner Verfassung. Die werden unzähligen Menschen in den USA wehtun, und sie werden dabei auf kranke Art ihren Spaß haben“, orakelte sie. (saka)
Rubriklistenbild: © Patrick T. Fallon/AFP
