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„Neustart“

Grünen-Vorstand zieht sich zurück – wer folgt auf Lang und Nouripour?

Nach mehreren Wahlniederlagen hat der Vorstand der Grünen seinen Rücktritt verkündet. Wer wird als künftiger Parteivorsitzender in Betracht gezogen?

Berlin – Nach den Misserfolgen der Grünen bei mehreren Wahlen zieht die Parteispitze nun personelle Konsequenzen. Der gesamte Parteivorstand wird zurücktreten – das gaben Co-Vorsitzende Ricarda Lang und Co-Vorsitzender Omid Nouripour in Berlin bekannt. Es brauche einen Neustart, hieß es.  Auf dem Bundesparteitag Mitte November solle ein neuer Vorstand gewählt werden. Jetzt wird spekuliert, wer dafür infrage kommt.

Viele der vermeintlichen Spitzenkandidat*innen können bei den Spekulationen um den neuen Parteivorsitz bereits ausgeschlossen werden. Das liegt daran, dass die Grünen eine Trennung von Amt und Mandat vorsehen. Heißt in der Praxis: Ministerinnen oder Minister können nicht gleichzeitig den Parteivorsitz bekleiden sein. So soll eine zu hohe Machtkonzentration auf eine Person verhindert werden.

Nach Rücktritt von Grünen-Vorstand: Wer wird die Nachfolge von Lang und Nouripour?

Als Kandidatin und Kandidat auf den Parteivorsitz werden jetzt unter anderem Franziska Brantner und Felix Banaszak gehandelt, so Table-Media. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete, die dem Realo-Flügel angehört, ist aktuell Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium von Robert Habeck. Laut Tagesspiegel soll es in grünen Kreisen heißen, dass Brantner nach der nächsten Bundestagswahl bei grüner Regierungsbeteiligung anstrebe Ministerin zu werden. Das habe sie sich von Habeck versichern lassen.

Ricarda Lang und Omid Nouripour haben ihren Rücktritt als Parteivorsitzende angekündigt.

Banaszak ist Bundestagsabgeordneter, ehemaliges Mitglied im Bundesvorstand und Sprecher der Grünen Jugend, sowie Landesvorsitzender der Grünen in Nordrhein-Westfalen. Er gehört dem linken Parteiflügel an. Nach Spiegel-Informationen ist auch der Berliner Abgeordnete und Vize-Fraktionschef Andres Audretsch im Gespräch. Auch er wird dem linken Parteiflügel zugeordnet.

Auch Realo Tarek Al-Wazir soll sich vorgeschlagen haben. Er war Jahrzehnte Spitzenpolitiker der hessischen Grünen, zuletzt jedoch nur noch Hinterbänkler. Der ehemalige Wirtschaftsminister und Ex-Vize-Ministerpräsident teilte noch im August mit, dass er bei der Bundestagswahl 2025 antreten wolle. Andere spekulieren über Cem Özdemir, der als Landwirtschaftsminister eigentlich nicht infrage kommt.

„Neustart ermöglichen“: Nouripour und Lang treten im November als Parteivorsitz zurück

Der neue Grünen-Vorstand wird auf dem Parteitag am 15. bis 17. November gewählt. Bis dahin bleiben Lang und Nouripour Vorsitzende. „Es braucht neue Gesichter, um die Partei aus dieser Krise zu führen“, sagte Lang. „Jetzt ist nicht die Zeit, am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen.“

Die Bundesvorsitzenden der Grünen: Von Jürgen Trittin bis Ricarda Lang

Krista Sager und Jürgen Trittin von den Grünen
Im Dezember 1994 traten Krista Sager und Jürgen Trittin als Doppelspitze des noch jungen Zusammenschlusses namens „Bündnis 90 / Die Grünen“ an. Beide wurden zu Sprecherin und Sprecher des Bundesvorstands der Partei gewählt. Gemeinsam lenkten sie die Geschicke der Partei für zwei Jahre bis 1996. © Sepp Spiegl/imago-images
Jürgen Trittin blieb Sprecher der Grünen, von 1996 bis 1998 aber mit neuer Kollegin an seiner Seite: Auf Krista Sager folgte Gunda Röstel.
Jürgen Trittin blieb Sprecher der Grünen, von 1996 bis 1998 aber mit neuer Kollegin an seiner Seite: Auf Krista Sager folgte Gunda Röstel. © Jürgen Eis/imago-images
Gunda Röstel blieb für zwei weitere Jahre Sprecherin des Bundesvorstands der Grünen. Antje Radcke ersetzte den scheidenden Jürgen Trittin.
Gunda Röstel (l) blieb für zwei weitere Jahre Sprecherin des Bundesvorstands der Grünen. Antje Radcke ersetzte den scheidenden Jürgen Trittin. Von 1998 bis 2000 wurde die Partei damit von zwei Frauen an der Spitze geführt. © Sven Simon/imago-images
Fritz Kuhn und Renate Künast wurden zu Sprecher und Sprecherin des Bundesvorstands.
Im Jahr 2000 tauschten die Grünen ihr Führungspersonal komplett aus. Fritz Kuhn und Renate Künast wurden zu Sprecher und Sprecherin des Bundesvorstands. Ihre Amtszeit hielt aber nur ein Jahr bis 2001. © imago stock&people
Fritz Kuhn und Claudia Roth
Aus Bundesprechern wurden bei den Grünen im Jahr 2001 Bundesvorsitzende. Die ersten Beiden, die dieses Amt bekleideten, waren Fritz Kuhn und Claudia Roth. © Sven Simon/imago-images
Reinhard Bütikofer und Angelika Beer
Nur ein Jahr später der nächste Wechsel an der Spitze der Grünen. Reinhard Bütikofer und Angelika Beer rücken auf und bilden den Bundesvorstand der Partei von 2002 bis 2004. © imago-images
Claudia Roth als Vorsitzende der Grünen zurück - an der Seite von Reinhard Bütikofer
2004 kehrte Claudia Roth als Vorsitzende der Grünen zurück - an der Seite von Reinhard Bütikofer. Das Duo blieb bis 2008 im Amt. © Sven Simon/imago-images
Claudia Roth und diesmal Cem Özdemir das Führungsduo der Grünen
Claudia Roth blieb insgesamt bis 2013 im Amt. Ab 2008 mit neuem Co-Vorsitzenden: Cem Özdemir. © Jan Huebner/imago-images
Cem Özdemir blieb Parteivorstand. Von 2013 bis 2018 führte er die Grünen gemeinsam mit Simone Peter.
Cem Özdemir blieb Parteivorstand. Von 2013 bis 2018 führte er die Grünen gemeinsam mit Simone Peter. © Rüdiger Wölk/imago-images
nnalena Baerbock und Robert Habeck als Führungsduo den Vorstand der Grünen
Im Jahr 2018 übernahmen Annalena Baerbock und Robert Habeck als Führungsduo den Vorstand der Grünen. Nach dem Einzug der Grünen in die Bundesregierung legten sie ihre Ämter nieder und schlossen sich dem Kabinett von Bundeskanzlern Olaf Scholz an. © Chris Emil Janssen/imago-images
Omid Nouripour und Ricarda Lang
Es folgten Omid Nouripour und Ricarda Lang. Sie übernahmen den Vorsitz des Bundesvorstands der Grünen im Jahr 2022. Zwei Jahre später verkünden beide ihren Rücktritt als Reaktion auf zahlreiche Wahlschlappen ihrer Partei. Wer die Umweltpartei künftig führt, ist noch offen. © dpa

Lang und Nouripour waren Ende Januar 2022 zu Co-Vorsitzenden gewählt worden. In der Partei sind sie relativ beliebt. Die Grünen-Mitglieder rechnen ihnen hoch an, dass zwischen ihnen keine Rivalitäten und Meinungsverschiedenheiten zu spüren waren. Bei Vorgängern war das nicht immer der Fall. Planmäßig war der aktuelle Bundesvorstand im November 2023 für zwei Jahre gewählt worden – nun kommt es bereits nach einem Jahr zu Wahlen neuer Parteivorsitzenden. (dpa/hk)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa | Fabian Sommer

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