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Söder verspricht „Law and Order“

„Die Kontrollen wirken“: Merz-Minister Dobrindt legt erste Zahlen zu Grenz-Zurückweisungen vor

Seit einer Woche wird an den deutschen Grenzen intensiver kontrolliert. Das schlägt sich in den Zahlen der Zurückweisungen nieder.

Kiefersfelden – Im tiefsten Oberbayern und damit unweit seiner Heimat zog Alexander Dobrindt nach gerade einmal einer Woche als Innenminister Bilanz. Und lieferte Zahlen, auf die nicht nur die Regierung um Bundeskanzler Friedrich Merz und die Opposition, sondern auch die Öffentlichkeit mit Spannung gewartet hatte. Was der CSU-Politiker bei einem Besuch des Grenzübergangs in Kiefersfelden zu verkünden hatte, dürfte zumindest innerhalb der Union mit Wohlwollen aufgenommen worden sein.

739 Versuche der illegalen Einreise seien in den vergangenen sieben Tagen zurückgewiesen worden. In den ersten sieben Tagen, seit Dobrindt auf Geheiß von Merz schärfere Grenzkontrollen umsetzen lässt. Er sprach von einer Steigerung von 45 Prozent zur „Vergleichswoche zuvor“, als 511 Zurückweisungen dokumentiert worden waren.

Dobrindt über neue Grenzkontrollen: „Migrationspolitik in Deutschland hat sich geändert“

Seit er mehr Bundespolizisten an den Grenzen postieren ließ, seien 32 von 51 Asylgesuchen zurückgewiesen worden. Bei den übrigen 19 habe es sich um sogenannte vulnerable Personen gehandelt, etwa Kinder, Kranke oder Schwangere. In der Vorwoche hätten 44 Geflüchtete Asylgesuche gestellt und seien zunächst alle ins Land aufgenommen worden.

Da ist die Grenze und dort wird kontrolliert: Innenminister Alexander Dobrindt (2. v.r.) scheint sich von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in Kiefersfelden einweisen zu lassen.

Daher beschreibt Dobrindt die neuen Kontrollen als „Signal, dass sich die Migrationspolitik in Deutschland geändert hat“. Es sei festzuhalten: „Die Kontrollen wirken.“ Anders als teilweise kolportiert, gebe es keine Grenzschließungen. „Darüber hat niemand nachgedacht“, betonte der 54-Jährige.

„Wir kommen unserer humanitären Verantwortung weiterhin nach, selbstverständlich, aber wir wollen nicht, dass Schleuser und Schlepper und kriminelle Banden darüber entscheiden, wer in unser Land kommen kann“, ergänzte Dobrindt. Erfreut stellte er auch fest, dass der Grenzverkehr weiter fließe und es „keine unverhältnismäßigen Staus“ gebe. Das war etwa von polnischer Seite befürchtet worden.

Mehr Bundespolizei an der Grenze: „Lässt sich so nur wenige Monate durchhalten“

Allerdings weiß Dobrindt auch, dass Behörden und Einsatzkräfte mit den schärferen Kontrollen eine „herausfordernde Maßnahme“ vor der Brust hätten. Die Zahl der Polizeikräfte sei um 3000 auf 14.000 erhöht worden.

Durften sich beobachtet fühlen: An der Grenze in Kiefersfelden bekamen die Polizeikräfte hohen Besuch.

Sie schieben Zwölf-Stunden-Schichten. Weshalb Andreas Roßkopf, Vorsitzender für den Bereich Bundespolizei und Zoll bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP), laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) betonte: „So wie die Grenzkontrollen im Moment laufen, lässt sich das höchstens wenige Monate durchhalten.“

Während Dobrindt die neuen Maßnahmen als „smarte Grenzkontrollen“ beschrieb, urteilte CSU-Chef Markus Söder in bestem Donald-Trump-Duktus: „Es gilt wieder Law and Order an der Grenze.“ Schwarz-Rot vollziehe eine „180-Grad-Wende“ in der Migrationspolitik: „Wir machen jetzt ernst.“

Zurückweisungen an Grenzen: Zwei Afghanen durften wegen Widerstand aus Polen ins Land

Wichtig zu betonen war Dobrindt auch, dass er mit allen Nachbarländern und Partnern in Kontakt stehe. Telefonisch, aber in einigen Fällen auch persönlich. So sei er schon in Paris gewesen, Freitag stehe ein Termin in Wien an und auch nach Polen soll es noch gehen.

Minister unter Merz: Komplette Liste des Kabinetts – von Klingbeil bis zu „neuen Gesichtern“

17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands.
17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands. © dpa
Fritze Merz Kabinett CDU CSU Minister
Der neue Kanzler (offiziell ab dem 6. Mai): Friedrich Merz hat sein Kabinett zusammengestellt. Der 69-Jährige hat vertraute und neue Gesichter auserkoren. In dieser Fotostrecke finden Sie alle von der CDU bestimmten Minister, auch die von der CSU und SPD sind hier zu finden.  © IMAGO/Uwe Koch
Thorsten Frei Kanzleramtsminister Merz Kabinett
Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Thorsten Frei (51) ist einer der engsten Vertrauten von Friedrich Merz und in der CDU angesehen.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Johann Wadephul Außenminister Merz Kabinett
Bundesminister für Auswärtiges: Johann Wadephul (CDU) heißt der neue Außenminister.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Katherina Reiche Wirtschaftsministerin Merz Kabinett
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie aus der CDU: Katherina Reiche ist 51 Jahre alt und wird die Nachfolge von Robert Habeck antreten. © IMAGO
Karin Prien Bildungsministerin FAmilie merz Kabinett
Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien von der CDU wird Bildungs- und Familienministerin, sie ist 59 Jahre alt. © IMAGO/Jens Schicke
Nina Warken Gesundheitsministerin Kabinett Merz
Bundesministerin für Gesundheit: CDU-Ministerin Nina Warken (45) soll die Nachfolge von Karl Lauterbach antreten.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Karsten Wildberger Digitalminister Merz Kabinett
Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung: Karsten Wildberger ist die wohl größte Überraschung, der ehemalige MediaMarkt-Chef ist 56 Jahre alt.  © AnikkaxBauer
Wolfram Weimer Minister für Kultur
Kulturstaatsminister: Wolfram Weimer, der 60-Jährige pflegt gute Kontakte in einige Verlage.  © IMAGO/Thomas Bartilla
Schnieder Vekehrsminister CDU Kabinett Merz
Bundesminister für Verkehr: Patrick Schnieder von der CDU soll Verkehrsminister werden. © IMAGO
Dobrindt Innenminister CSU Kabinett Merz Liste
Bundesminister des Innern und für Heimat: Alexander Dobrindt. Der 54-jährige CSU-Mann ist schon zum zweiten Mal Minister. Unter Angela Merkel war er von 2013 bis 2017 Verkehrsminister © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Alois Rainer LAndwirtschaft Merz Kabinett
Landwirtschaftsminister soll der CSU-Politiker Alois Rainer werden. Der 60-Jährige ist durchaus ein überraschender Name, den Söder hier aus den CSU-Kreisen ausgewählt hat.  © IMAGO/Christian Spicker
Bär Ministerin Söder Merz KAbinett
Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär (47) übernimmt das neu zusammengestellte Ministeramt. Die CSU-Politikerin galt von vorneherein als Favoritin aus Bayern.  © IMAGO/Heiko Becker
Klingbeil Kabinett Vizekanzler Finanzminister
Lars Klingbeil wird Vizekanzler und Finanzminister. Der 47-Jährige spricht über die SPD-Minister mit den Worten: „Generationswechsel“ und „neue Gesichter und erfahrene Persönlichkeiten“. Nachfolgend sind alle SPD-Ministerinnen und SPD-Minister aufgelistet.  © IMAGO/FRANK TURETZEK
Boris Pistorius Verteidigunsminister SPD Merz Klingbgeil
Verteidigungsminister bleibt Boris Pistorius, 65 Jahre alt. Er ist eines der prominentesten SPD-Mitglieder des Kabinetts. © IMAGO/Noah Wedel
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett als gesetzt, wenn es mit schwarz-rot klappt. Er könnte allerdings das Ministerium wechseln und sogar Vizekanzler werden.
Pistorius ist der einzige Minister der einstigen Ampel-Koalition unter Olaf Scholz, der auch unter dessen Nachfolger Friedrich Merz einen Platz im Kabinett gefunden hat. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Bas Ministerin Arbeit Kabinett
Bärbel Bas, die 57-Jährige wird Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Von 2021 bis 2025 war die SPD-Politikerin Präsidentin des Deutschen Bundestags.  © IMAGO
Hubig, Justiz 56 SPD MErz Kabinett
Dr. Stefanie Hubig ist 56 Jahre alt. Sie wird Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz. DIe SPD-Politikerin ist schon in Rheinland-Pfalz Ministerin für Bildung gewesen.  © IMAGO/Jürgen Heinrich
Reem Alabali-Radovan Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Die jüngste Person aus der SPD-Riege. Reem Alabali-Radovan ist 35 Jahre alt und kümmert sich um „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“. © IMAGO/Jürgen Heinrich
Hubertz wohnen, Bauministerin SPD KAbinett Merz Klingbeiil
Auch nicht viel älter, auch von der SPD: Verena Hubertz, 37 Jahre, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.  © IMAGO
Carsten Schneider SPD Umweltminister Merz Klingbeil Kabinett
Carsten Schneider von der SPD (49), nicht zu verwechseln mit Patrick Schnieder, wird Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD, galt lange Zeit als aussichtsreiche Kandidatin für einen Kabinettsposten in der Regierung von Friedrich Merz. © Christophe Gateau/dpa
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet.
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 galt er zumindest als Außenseiter-Kandidat für einen Posten im Kabinett von Friedrich Merz. Daraus wurde letztlich nichts. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Kultursenator Joe Chialo
Kultursenator Joe Chialo war für die Berliner CDU bei den Koalitionsverhandlungen dabei (Archivbild). Fachleute spekulierten daraufhin Chialo könnte von Friedrich Merz als Kultusminister in sein Kabinett berufen werden. Doch der Posten ging letztlich an den Merz-Vertrauten Wolfram Weimer. © Jörg Carstensen/dpa
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Andererseits verfügt er über große Regierungserfahrung, die Merz selbst bekanntermaßen fehlt.
Auch Jens Spahn hatte sich Hoffnungen auf einen Kabinettsposten unter Kanzler Friedrich Merz gemacht. Der ehemalige Gesundheitsminister ging in Sachen Kabinett zwar leer aus, kann sich aber dennoch über eine Beförderung im neuen Bundestag freuen: Spahn wird die CDU-Abgeordneten im Bundestag künftig als Fraktionsvorsitzender anführen. © IMAGO/Jens Schicke

Zugleich musste der Oberbayer einen Spiegel-Bericht bestätigen, wonach an der dortigen Grenze zuletzt zwei Migranten aus Afghanistan wegen des Widerstands polnischer Beamter nicht zurückgewiesen werden konnten. Offenbar ein Einzelfall. Denn grundsätzlich gibt es laut Dobrindt keinerlei Schwierigkeiten mit den polnischen Grenzbehörden. Vielmehr eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.

In besagtem Fall habe es eine „Diskussion über die Zuständigkeit“ gegeben. Von Streit wollte er aber nicht sprechen. So habe sich die deutsche Seite entschieden, die beiden Flüchtlinge ins Land zu lassen. Es sei in vielen anderen Fällen aber auch genau andersherum gelaufen. (mg, mit dpa)

Rubriklistenbild: © IMAGO / Sven Simon

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