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In Sichtweite des Weißen Hauses
„Goldener Käfig“ - Warum Trump Merz im Präsidenten-Gästehaus übernachten lässt
Bei seinem Trump-Besuch erhält Merz Quartier im berühmten Präsidenten-Gästehaus „Blair House“. Eine besondere Ehre, aber dahinter könnte ein Kalkül stecken.
Washington D.C. – Das Treffen von US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Donnerstag (6. Juni) wird mit Spannung erwartet. Kein Wunder, seit Trumps Amtsantritt im Januar sind die USA in vielen Bereichen auf Konfliktkurs zu Europa gegangen. Doch der Besuch von Merz in Washington könnte unter einem guten Stern stehen, denn der Kanzler darf im „Blair House“ übernachten, dem Gästehaus des Präsidenten direkt gegenüber des Weißen Hauses.
Merz darf nach Treffen mit Trump in Washington im Präsidenten-Gästehaus schlafen
Die Einladung in das offizielle Gästehaus von Donald Trump gilt als besondere Ehre. Erhält ein ausländischer Staatsgast diese Einladung, ist das ein Zeichen vom besonderen Respekt und der Gastfreundschaft des Präsidenten. Im „goldenen Käfig“, wie das Gebäude auch von Medien genannt wird, nächtigten bereits Queen Elizabeth II., der Schah von Persien und Frankreichs Präsident Charles de Gaulle, heißt es auf der eigenen Webseite des Gebäudes.
Besuche im Weißen Haus: Trumps legendäre Momente im Oval Office
Zuletzt nächtigte dort Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Der deutsche Ex-Kanzler Olaf Scholz wurde vom ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden hingegen im Hotel einquartiert, berichtet t-online.
Die Geste, im Gästehaus zu übernachten, kann also als Auszeichnung verstanden werden – doch die Übernachtung im „Blair House“ bedeutet für Merz auch strikte Überwachung. Denn die dortigen Übernachtungsgäste unterliegen einem strengen diplomatischen Protokoll. Spontane Ausflüge sind nicht vorgesehen.
Die Geste zeigt ein Verhältnis auf Augenhöhe, ein partnerschaftliches, ein freundschaftliches Verhältnis.
Staatsgäste, die in dem 1824 erbauten Gebäude wohnen, sind extremen Sicherheitsmaßnahmen unterworfen. Ihre Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Deshalb auch der Begriff „goldener Käfig“. Trump dürfte bei Merz‘ Besuch im Washington über jeden Schritt des deutschen Kanzlers Bescheid wissen.
Merz übernachtet bei Treffen 200 Meter von Trump entfernt: Geste zeige „Verhältnis auf Augenhöhe“
Die Union betonte dennoch, wie stolz man darauf ist, dass Trump Merz nur 200 Meter von sich entfernt schlafen lässt. Die Geste zeige „ein Verhältnis auf Augenhöhe, ein partnerschaftliches, ein freundschaftliches Verhältnis“, lobte CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann am Dienstagabend (3. Juni).
Trotzdem ist die Nervosität vor dem Treffen von Merz und Trump groß. Schließlich zeigte Trump in der Vergangenheit mit dem Rausschmiss vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und der öffentlichen Vorführung des südafrikanischen Staatschefs Ramaphosa, dass er nicht davor zurückschreckt, Staatsgäste vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu demütigen.
Das Treffen von Merz und Trump ist für Donnerstagvormittag im Weißen Haus unter vier Augen geplant. Danach gibt es ein gemeinsames Mittagessen, schließlich eine Pressebegegnung, die laut Bundesregierung „wahrscheinlich im Oval Office stattfinden wird“, dem Präsidentenbüro im Weißen Hauses.
Bei der Zusammenkunft könnten auch Vizepräsident JD Vance und Außenminister Marco Rubio dabei sein, die den Europäern in scharfen Worten angeblich fehlendes Demokratieverständnis vorwerfen und in einem unter Partnern beispiellosen Vorgang Partei für die AfD ergriffen.
Merz vor Trump-Treffen zuversichtlich: Vor G7- und Nato-Gipfel soll Draht zu US-Präsident besser werden
Trotzdem zeigte sich Merz vor dem Treffen zuversichtlich. Nachdem er mit Trump mehrfach telefoniert hat, inzwischen SMS-Nachrichten mit ihm austauscht und beide auf der Ebene von „Donald“ und „Friedrich“ angelangt sind, will der Kanzler das Treffen vor allem nutzen, um vor dem G7-Gipfel in Kanada und dem Nato-Gipfel in Den Haag im Juni einen guten persönlichen Draht zum US-Präsidenten zu entwickeln.
Merz will bei Treffen mit Trump in den USA wichtige Themen ansprechen
Zugleich will sich Merz als verlässlicher Partner und Ansprechpartner in Europa positionieren, dessen Land bereit ist, eine Führungsrolle in der Nato einzunehmen. Und im von Trump entfachten Zollstreit kann Merz als Kanzler des wirtschaftsstärksten Landes in Europa eine Reihe von Argumenten vorbringen, welche die Verhandlungen der EU-Kommission mit Washington flankieren.
Weitere Themen, bei denen Merz Fingerspitzengefühl beweisen muss, sind die Unterstützung Kiews im Ukraine-Krieg gegen Russland und der Krieg im Gazastreifen. Vielleicht helfen Merz bei dem wichtigen Treffen sein ausgezeichnetes Englisch, seine Erfahrungen als Geschäftsmann und seine Tätigkeit für den US-Investmentgiganten BlackRock - vielleicht aber auch seine Vorliebe fürs Golfspielen, die er mit Trump teilt (bg/dpa).