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Kritik am Ukraine-Krieg in Russland

„Die Menschen wissen, was passiert“ – Putin muss Soldaten-Frauen zum Schweigen bringen

Russische Frauen fordern die Heimkehr ihrer Ehemänner von der Front. Putin versucht händeringend seine Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Moskau – Russlands Streitkräfte erleiden im Ukraine-Krieg weiterhin hohe Verluste. Die Truppen von Präsident Wladimir Putin kämpfen aktuell vor allem in den Gebieten um die Stadt Awdijiwka sowie am Ostufer des Flusses Dnipro in der Region Cherson gegen die ukrainische Armee.

Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte soll Moskau seit Beginn des Krieges 317.000 Soldaten auf den Schlachtfeldern in der Ostukraine verloren haben. Unabhängige Beobachter schätzen die Verluste zwar geringer, jedoch ebenfalls verheerend ein. Die Angst der Angehörigen in Russland um ihre Familienmitglieder an der Front wächst – ebenso wie die Kritik an Präsident Putin.

Kritik an Ukraine-Krieg wird lauter – Soldaten-Ehefrauen gegen Putin

Eine Gruppe von Ehefrauen russischer Soldaten hat sich inzwischen in Moskau mobilisiert, um öffentlich gegen den Krieg und die Politik Putins zu demonstrieren. Doch der Kreml-Chef ist bemüht darum, die Kontrolle über die Deutungshoheit des Kriegs zu bewahren. Wie das russische Exilmedium Meduza am Freitag (18. November) berichtete, haben die Behörden in Moskau den Antrag der Gruppierung für eine Demonstration in der russischen Hauptstadt abgelehnt.

Wie der Telegram-Kanal Put Domoi (dt. der Weg nach Hause) meldete, war die Protestveranstaltung für den 25. November auf dem Moskauer Theaterplatz geplant gewesen. Die Veranstalter hatten mit knapp 300 Teilnehmern gerechnet. In ihrer Absage bezogen sich die Moskauer Behörden auf die nach wie vor geltenden Regelungen, gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

Nach Auffassung von Put Domoi nur ein Vorwand: „Wo bleibt die Gerechtigkeit für uns?“, kommentierten die Betreiber des Telegram-Kanals die Entscheidung. „Wo bleibt die Gerechtigkeit für unsere Männer? Unterstützt ihr so die Helden des Landes? Gibt es Covid auch an der Front?“

Russlands Präsident Wladimir Putin bemüht sich immer stärker seine Kritiker zum Schweigen zu bringen.

Kriegsmüdigkeit in Russland? Moskauer Behörden verbieten Demonstration

Der Telegram-Kanal stellt weiter fest, dass Versammlungen und Demonstrationen zu anderen Themen sehr wohl genehmigt würden und forderte seine Abonnenten zum Protest auf. Befürworter einer Demonstration für die Rückkehr der russischen Soldaten sollten Briefe an den Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin schreiben, um diesen umzustimmen.

Aus dem Posting ging nicht hervor, ob die Demonstration am 25. November trotz offiziellem Verbot durchgeführt werden solle. Die russischen Behörden drohten in ihrer Absage damit, Demonstranten zur Rechenschaft zu ziehen.

Wladimir Putin: Der Aufstieg von Russlands Machthabern in Bildern

Wladimir Putin ist seit dem 24. Februar 2022 auch Kriegsherr – auch wenn in Russland nach offizieller Lesart nur von einer militärischen „Spezialoperation“ in der Ukraine gesprochen wird.
Am 24. Februar 2022 befahl Wladimir Putin den Angriff russischer Truppen auf die Ukraine. Setdem ist er nicht nur Präsident Russlands, sondern Kriegsherr – auch wenn in Russland der Ukraine-Krieg nach offizieller Lesart nur eine militärische „Spezialoperation“ genannt wird. © Mikhail Klimentyev/Imago
Wladmir Putin mit Flottenchef Kurojedow
Von 1975 bis 1982 war der am 7. Oktober 1952 geborene Putin KGB-Offizier, von 1984 bis 1985 besuchte er die KGB-Hochschule in Moskau. Ab 1985 war er in der DDR tätig, hauptsächlich in Dresden. Danach ging es wieder zurück nach St. Petersburg. Vom 25. Juli 1998 bis August 1999 war Putin Direktor des Inlandsgeheimdienstes FSB. In dieser Eigenschaft traf er sich im November 1998 mit Flottenchef Wladmir Kurojedow (rechts). © Stringer/dpa
So sah Wladimir Putin im Alter von 40 Jahren aus, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm.
Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt Wladimir Putin im Jahr 1992 im Alter von 40 Jahren, als er an der Eröffnung der Honda Motor Show 1992 in St. Petersburg teilnahm. Zwei Jahre später wurde er von einem der Vizebürgermeister zum ersten Vizebürgermeister der Stadt ernannt. Sein politischer Aufstieg nahm Formen an. © Russian Look/IMAGO
Dieses Foto zeigt den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Jahr 1994 in seinem Büro. Damals war er 42 Jahre alt und Vizebürgermeister von St. Petersburg.
In seinem ersten Jahr als erster Vizebürgermeister der Stadt St. Petersburg im Jahr 1994 wurde Wladimir Putin in seinem Büro fotografiert. Damals war er 42 Jahre alt. Von körperlichen Beschwerden aus dieser Zeit ist nichts bekannt. Putin war zudem bereits seit seiner Jugend sportlich und ging unter anderem dem Kampfsport Judo nach, in dem er sich einen Schwarzen Gurt verdiente. © Russian Look/IMAGO
Drei Jahre später enstand dieses Foto von Wladimir Putin zusammen mit Anatoly Sobchak, ehemaliger Bürgermeister von St. Petersburg.
Dieses Foto entstand drei Jahre später, 1997, und zeigt Wladimir Putin – damals 45 Jahre alt – zusammen mit Anatoly Sobchak, dem ehemaligen Bürgermeister von St. Petersburg. © Russian Look/IMAGO
Wladimir Putin mit Boris Jelzin im Kreml.
Im Jahr 1999 übernahm Putin zum ersten Mal das Amt des Ministerpräsidenten – mit Option auf die Nachfolge von Präsident Boris Jelzin (links). Als Jelzin am 31. Dezember 1999 sein Amt niederlegte, übernahm Putin kommissarisch auch die Amtsgeschäfte des Präsidenten. Im Mai 2000 wurde Putin dann regulär zum Präsidenten Russlands gewählt. © dpa
Im Jahr 2000 wurde Putin zum ersten Mal Präsident der Russichen Föderation. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin.
Im Jahr 2000 wurde Wladimir Putin erstmals zum Präsidenten der Russischen Föderation gewählt. Das Foto zeigt den damals 48-Jährigen zusammen mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in Berlin. Die Beiden sollte im weiteren Verlauf eine innige Freundschaft verbinden, die auch über Schröders politische Karriere hinaus Bestand hatte. © Thomas Imo/IMAGO
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen.
Wladimir Putin während einer Trainingssession in Sotschi im Jahr 2019. Der russische Präsident gilt als großer Judo-Fan und hat im Jahr 2000 in Tokio den Titel des sechsten Dan des „Kodokan-Judo“ verliehen bekommen. © Mikhail Metzel/Imago
Am 7. Mai 2000 legte Putin seinen Amtseid ab.
Am 7. Mai 2000 legte Putin unter den Augen von Boris Jelzin seinen Amtseid ab. Mit einer Ausnahme einer Zeit als Regierungschef von 2008 bis 2012 hat Putin seither das Amt des Präsidenten der Russischen Föderation inne.  © Imago
Wladimir Putin und Bill Clinton bei der Unterzeichnung eines Vertrages in New York.
Im September 2000 führte Putin der Weg in die USA. Bill Clinton (rechts) war der erste US-Präsident, mit dem er es in den kommenden Jahren zu tun bekam. in seiner Mit dem damals noch amtierenden US-Präsidenten B © Imago
Mit einer Umarmung begrüßen sich Gerhard Schröder und Wladmir Putin im Foyer des Taschenbergpalais in Dresden.
Als Russlands Präsident reiste Putin im September 2001 zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland. Im Foyer des Taschenbergpalais in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden begrüßte ihn auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (links). Die beiden verstanden sich offensichtlich schon damals ausnehmend gut. Die Freundschaft hat auch heute noch Bestand. © Jan-Peter Kasper/dpa
Der schwarze Labrador von Wladimir Putin läuft beim Treffen seines Herrchens mit Angela Merkel durchs Zimmer.
Putin spielt gerne psychologische Spielchen – so auch 2007 mit Kanzlerin Angela Merkel. Bei ihrem Treffen in Sotschi am Schwarzen Meer ließ Putin während einer gemeinsamen Pressekonferenz eine Labradorhündin ohne Leine herumlaufen. Merkel, einst in ihrer Jugend von einem Hund gebissen worden, fühlte sich sichtlich unwohl.  © Dmitry Astakhov/dpa
George Bush und Wladimir Putin spazieren auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei.
George W. Bush (rechts) war der zweite US-Präsident, mit dem es Putin zu tun bekam. Im April 2008 trafen sich beiden Staatschefs auf dem Gelände von Putins Sommerresidenz Bocharov Ruchei. © Imago
Wladimir Putin neuer russischer Regierungschef.
Am 7. Mai 2008 löste Dmitri Medwedew nach zwei Amtszeiten Putin im Amt des russischen Präsidenten ab. Einen Tag danach wählte die Duma Putin auf Vorschlag des neuen Präsidenten zum neuen Regierungschef. Putin blieb auch in dieser Position der starke Mann. © dpa
Im Jahr 2009 ließ sich Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend zur Demonstration von Macht fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt.
Im Jahr 2009 ließ sich Wladimir Putin mit freiem Oberkörper auf einem Pferd sitzend fotografieren, als er durch die südsibirische Republik Tuwa ritt. Mit solchen Fotos pflegte Putin sein Macho-Image. Er wollte er laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ Wirkung in der russischen Bevölkerung erzielen und auch international demonstrieren, dass er ein starker Gegner ist. © epa Alexey Druzhinyn
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben.
Bekleidet mit olivgrüner Jagdhose und einem dazu passenden Sonnenhut präsentiert sich Wladimir Putin beim Angeln in den sibirischen Bergen im Jahr 2017. Geht es nach dem russischen Präsidenten, hat der Oberkörper aber freizubleiben. Das gilt für Reiten wie offenbar auch fürs Angeln. © Aleksey Nikolskyi/Imago
Putin und Obama stoßen miteinander an.
Am 7. Mai 2012 wurde Putin erneut zum Präsidenten gewählt. Sein Verhältnis zu US-Präsident Barack Obama war von Distanz geprägt. Das war auch im September 2015 bei einer Veranstaltung der Vereinten Nationen in New York der Fall.  © Amanda Voisard/dpa
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause.
Wladimir Putin in einem camouflage-farbendem Tauchanzug während eines Ausflugs in der russischen Republik Tuwa in Sibirien im Jahr 2017. Das Foto zeigt den russischen Präsidenten während einer Verschnaufpause. © Alexei Nikolsky/Imago
Putin trifft Trump beim Apec-Gipfel in Vietnam.
Als Donald Trump die US-Wahl 2016 gegen Hillary Clinton gewann, hatte Russland wohl seine Hände mit im Spiel. Putin hatte sicher seinen Grund. Mit Donald Trump kam er jedenfalls gut zurecht. Im November 2017 begrüßten sie sich Familienfoto im Rahmen des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Da Nang (Vietnam) herzlich.  © Mikhail Klimentyev/dpa
Der chinesische Präsident Xi Jinping (r) und der russische Präsident Wladimir Putin (l) geben sich am 04.07.2017 im Kreml in Moskau (Russland) bei einem Gespräch die Hände
Unter Putin sind sich Russland und China zuletzt immer nähergekommen. Ein wichtiger Termin war der 4. Juli 2017, als der chinesische Präsident Xi Jiping im Kreml in Moskau zu Besuch war. Damals wurden mehrere Verträge und Wirtschaftsabkommen unterzeichnet. © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin und Olaf Scholz am Tisch im Kreml.
So pflegt Putin inzwischen seine Gäste zu empfangen – vor allem die aus dem Westen. Am 15. Februar 2022 reiste Kanzler Olaf Scholz nach Moskau. Damals hatte der Ukraine-Krieg noch nicht begonnen. Putin ließ sich von Scholz aber nicht beeindrucken. © Kremlin Pool/Imago
Wladimir Putin im Kreml.
Putin forcierte in seiner dritten Amtszeit die kriegerischen Auseinandersetzungen. Seit dem 21. März 2014 betrachtet Russland die Krim als Teil des eigenen Staatsgebiets, seit September 2015 unterstützt die russische Luftwaffe im Militäreinsatz in Syrien den syrischen Präsidenten Assad im dortigen Bürgerkrieg.  © Sergei Ilnitsky/dpa
Wladimir Putin (links) und Joe Biden schütteln sich bei ihrem Treffen in der „Villa la Grange“ die Hand.
Anlässlich der Genfer Gipfelkonferenz traf sich Putin am 16. Juni 2021 mit US-Präsident Joe Biden zu einem Gespräch. Schon damals waren die russischen Truppenaufmärsche an der Grenze zur Ukraine ein Thema. © Denis Balibouse/dpa
Wladimir Putin lacht
Genutzt hat das Gipfelgespräch wenig. Am 24. Februar 2022 begann mit dem Einmarsch der russischen Truppen ins Nachbarland der Ukraine-Krieg. Putin wusste es wohl schon in Genf.  © Denis Balibouse/dpa
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen.
Selbst wenn sich der Kreml-Chef nahe den Gewässern Russlands erholt, sind die Kameras der russischen Staatspresse nicht weit entfernt. Schnappschüsse von einem schwimmenden Wladimir Putin, wie hier im Jahr 2017, würde ihnen sonst glatt entgehen. © Alexei Nikolsky/Imago

Der Vorgang kann als ein Hinweis darauf gewertet werden, dass sich in der russischen Bevölkerung zunehmend eine Kriegsmüdigkeit einstellen könnte. Der Beginn der „militärische Spezialoperation“, wie Russland den Ukraine-Krieg nennt, jährt sich im Februar 2024 bereits zum zweiten Mal. Große Erfolge kann Putin seiner Bevölkerung bislang jedoch nicht vorweisen. Seit längerer Zeit hat sich der Konflikt zum erbitterten Stellungskrieg entlang der Frontlinien entwickelt. Große Durchbrüche blieben seit der ukrainischen Gegenoffensive in der Region Cherson weitestgehend aus.

Kaum Erfolge und enorme Verluste – Russland tritt im Ukraine-Krieg auf der Stelle

Russland und die Ukraine kämpfen immer wieder über Monate hinweg über die Kontrolle vergleichsweise kleiner Städte. Die Verluste sind dabei auf beiden Seiten enorm. In der ersten Jahreshälfte 2023 konzentrierten sich die Kämpfe vor allem auf die Stadt Bachmut in der Region Donezk. Russlands Armee gelang mithilfe der Söldner der Gruppe Wagner im Mai die Einnahme der durch die Kämpfe völlig zerstörten Stadt.

Seit mehreren Monaten haben die russischen Truppen nun die Kleinstadt Awdijiwka ins Visier genommen – ukrainische Truppen gelang es bisher, die Angriffe zurückzuschlagen. Der US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW) schrieb Anfang November in seinem Lagebericht, Russlands Generalstab zeige sich unfähig, aus den vergangenen Fehlern des Krieges zu lernen und seine Taktik anzupassen. In Awdijiwka würden die Truppen von Oberbfehlshaber Waleri Gerassimow ähnliche Fehler machen, wie ein halbes Jahr zuvor in Bachmut. Auch hier seien die Verluste erheblich.

Putin braucht Erfolge für seine Propaganda – „Die Menschen wissen bereits, was passiert“

Auch wenn die Einname von Awdijiwka durch Russland wohl keine Wende im Ukraine-Krieg einleiten würde, könnte Putin diese als Erfolg für seine Kriegspropaganda nutzen und der zunehmenden Kriegsmüdigkeit entgegenwirken. Denn in Russland werden immer mehr kritische Stimmen gegen die Kämpfe in der Ostukraine laut. Am 7. November versammelten sich bereits dutzende Ehefrauen von russischen Soldaten in Moskau, um die Rückkehr ihrer Männer zu fordern. Die Versammlung wurde von der Polizei aufgelöst. Das berichtete das Portal Newsweek.

Der Kreml geht seit Kriegsbeginn hart gegen Dissidenten vor. Im März erhöhte das russische Parlament die Strafe für die „Verbreitung wissentlich falscher Informationen“ über das russische Militär. Angeklagten drohen seitdem bis zu 15 Jahren Haft. Die Betreiber des Telegram-Kanals Put Domoi schrieben zum Ende ihres Beitrags mit Blick auf die Absage der Demonstration: „Ihr zeigt ein schönes Bild in den Medien, aber das ist die Realität. Für wen ist das eine komplette Lüge? Die Menschen wissen bereits, was passiert.“ (fd)

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