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Washington Post

Stormy Daniels sagt aus und bringt Ex-Geliebten Donald Trump zum Fluchen

Donald Trumps Gerichtsverhandlung in New York geht weiter. Seine unkontrollierten Wutausbrüche könnten ihn ins Gefängnis bringen.

New York – Stormy Daniels – die Pornodarstellerin, die im Mittelpunkt von Donald Trumps Schweigegeldprozess steht – sagte am Dienstag über eine verstörende sexuelle Begegnung aus, die sie mit ihm gehabt haben will. Der Richter des Obersten Gerichtshofs von New York, Juan Merchan, rief Trumps Anwalt Todd Blanche während einer Mittagspause zu sich, um ihm zu sagen, dass Trump „hörbar fluchte“. Er könnte so Daniels, die mit ihrer Aussage begonnen hatte, einschüchtern. Dies geht aus einer Prozessabschrift hervor.

Donald Trump „flucht hörbar und schüttelt den Kopf“

Ich verstehe, dass Ihr Mandant zu diesem Zeitpunkt verärgert ist“, sagte Merchan dem Verteidiger laut der Niederschrift, „aber er flucht hörbar und schüttelt sichtlich den Kopf. Das ist unverschämt. Es hat das Potenzial, die Zeugin einzuschüchtern, und die Geschworenen können das sehen.“ Blanche versicherte dem Richter, dass er mit Trump sprechen werde.

„Ich spreche hier auf der Richterbank zu Ihnen, weil ich ihn nicht in Verlegenheit bringen will“, sagte Merchan. „Sie müssen mit ihm sprechen. Ich werde das nicht dulden.“ Der Wortwechsel bildete den Höhepunkt eines Tages voller Wut – manchmal geflüstert vom Tisch der Verteidigung, manchmal lautstark von Daniels im Zeugenstand verkündet.

Der ehemalige Präsident Donald Trump sitzt mit seiner Anwältin Susan Necheles bei seinem Prozess im Strafgericht von Manhattan in New York am Dienstag, 7. Mai 2024.

Stormy Daniels sagte detailliert gegen Trump aus

Es war einer von mehreren surrealen Momenten am 13. Tag des ersten Strafprozesses gegen einen ehemaligen US-Präsidenten. Dazu gehörte Beschreibungen von Daniels über ihre angebliche sexuelle Begegnung im Jahr 2006, die so detailliert waren, dass die Anwälte der Verteidigung einen Fehlprozess forderten. Merchan lehnte den Antrag zwar ab. Doch Daniels schien zeitweise nicht einvernehmlichen Sex zu beschreiben, der für die Geschworenen äußerst nachteilig sein könnte. Dies könnte Trump – dem voraussichtlichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten – gute Gründe liefern, in Berufung zu gehen, falls er für schuldig befunden wird.

Trump wird in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen beschuldigt. Er soll angeblich finanzielle Transaktionen im Zusammenhang mit einer Schweigegeldzahlung in Höhe von 130.000 Dollar an Daniels im Jahr 2016 verschleiert haben, um sie zum Schweigen zu bringen über das, was laut ihr zwischen ihnen passiert ist. Er hat die Vorwürfe zurückgewiesen und bestritten, Sex mit Daniels gehabt zu haben.

Daniels, die schnell sprach und ihre Antworten oft mit einem Fingerzeig in die Luft unterstrich, bestand darauf, dass das jahrelange böse Blut zwischen ihr und Trump ihre Geschichte nicht unwahr mache. Dennoch war ihre Abneigung gegen den Angeklagten im Gerichtssaal deutlich zu spüren.

Stormy Daniels gibt ausführlich Auskunft über Affäre zu Donald Trump

Daniels beschrieb, wie sie Trump bei einer Golfveranstaltung in Lake Tahoe, Kalifornien, kennenlernte und in der Nacht in seine Hotelsuite eingeladen wurde. Als sie dort ankam, unterhielt sie sich ein paar Stunden lang mit dem Reality-TV-Star, doch dann kam sie zu ihrer Überraschung aus dem Badezimmer und fand ihn in T-Shirt und Boxershorts auf dem Bett posierend, so Daniels.

Ich spürte, wie das Blut meine Hände und Füße verließ.

Stormy Daniels über ihre Affäre zu Donald Trump

„In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass sich das Zimmer um mich herum drehte. Und ich spürte, wie das Blut meine Hände und Füße verließ, fast so, wie wenn man zu schnell aufsteht“, sagte sie aus. Trump „stellte sich zwischen mich und die Tür, nicht in einer bedrohlichen Art und Weise“, aber sie sagte, sie habe ein Machtgefälle gespürt; insbesondere mit Trumps Security draußen.

„Ich glaube, ich wurde ohnmächtig“, sagte Daniels und fügte hinzu, dass sie sich an viele Details nicht mehr erinnern könne, aber sie betonte, dass sie nicht unter Drogen stand oder betrunken war. „Das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf dem Bett lag“, sagte sie aus. „Ich starrte an die Decke. Ich wusste nicht, wie ich dorthin gekommen war.“ Sie sagte, die Begegnung sei nur kurz gewesen.

Anwälte von Trump forderten einen Fehlprozess

Bevor Daniels aussagte, hatten Trumps Anwälte argumentiert, dass es unfair wäre, den Geschworenen anzügliche Details über eine angebliche sexuelle Begegnung zu erzählen, die nicht Teil der Anklage gegen ihn ist. Merchan warnte die Staatsanwältin Susan Hoffinger, nicht zu sehr ins Detail zu gehen. Doch die Staatsanwältin entlockte nicht nur eine ausführliche Beschreibung einer sexuellen Erfahrung, die oft nicht einvernehmlich klang, sondern auch eine Reihe anderer Details – bis hin zur Marke des Shampoos in seinem Badezimmer, Pert Plus.

Trumps Anwälte beklagten sich bitterlich darüber, dass Daniels‘ Schilderung eines möglichen Sexualverbrechens die Geschworenen hoffnungslos gegen ihn aufgebracht habe und beantragten einen Fehlprozess. „All dies hat nichts mit diesem Fall zu tun, ist außerordentlich nachteilig und der einzige Grund, warum die Regierung diese Fragen gestellt hat – neben reiner Bloßstellung – ist, um die Geschworenen dazu zu bringen, sich nicht mit den wichtigen Beweisen zu befassen“, sagte Blanche.

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Die Staatsanwälte sagten, die Geschworenen müssten die zugrundeliegenden Details von Daniels‘ angeblicher Begegnung mit Trump kennen. So könnten sie verstehen, warum er Geld zahlen würde, um die Sache geheim zu halten. Und die Einzelheiten, so die Staatsanwaltschaft, würden ihre Glaubwürdigkeit stärken, nachdem sie von Trumps Anwälten angegriffen worden war.

Zeugin „Schwer zu kontrollieren“

Merchan lehnte den Antrag der Verteidigung auf einen Fehlprozess ab und sagte, Daniels habe zwar zu schnell geredet und sei mehr ins Detail gegangen, als ihm lieb sei. Doch das sei teilweise die Schuld der Verteidigung, weil sie nicht energischer Einspruch erhoben habe. „Es gibt einige Dinge, die man wahrscheinlich besser ungesagt lässt“, sagte Merchan. „Ich denke, die Zeugin war ein wenig schwer zu kontrollieren ... Es war nicht einfach.“

Der Richter verteidigte seine eigene Rolle während der Zeugenaussage und sagte, er habe „alles getan, um beide Seiten zu schützen.“ Bevor Daniels zur Aussage zurückgebracht wurde, wies er den Staatsanwalt an, mit ihr zu sprechen und ihr klarzumachen, dass sie langsamer sprechen und nur die Fragen beantworten solle, die ihr gestellt würden.

Der Streit um Daniels‘ Aussage kommt Wochen, nachdem dieselbe Staatsanwaltschaft eine herbe Niederlage einstecken musste. Das höchste Gericht New Yorks hob die Verurteilung des Filmmoguls Harvey Weinstein im Jahr 2020 auf, weil der Richter zu viele Zeugenaussagen über nicht angeklagtes sexuelles Fehlverhalten zugelassen hatte. Im Fall Trump hat Merchan darauf bestanden, dass das Urteil keinen Einfluss auf den laufenden Prozess hat.

Trumps Resümee des Tages: „Einfach ein Desaster“

Die Zeugenaussage vom Dienstag könnte Trump im Falle einer Verurteilung ein wichtiges Argument für ein Berufungsverfahren liefern, das jedoch in der Regel Jahre dauert und politisch weit weniger wert wäre als ein Sieg im Prozess. Außerhalb des Gerichtssaals sagte Trump zu Reportern, dass der Tag mit Daniels den Staatsanwälten auf die Füße gefallen sei.

Trump vor Gericht: Die wichtigsten Personen beim Prozess in New York

Donald Trump ist der Angeklagte in New York.
Donald Trump ist der Angeklagte in New York. Der ehemalige Präsident der USA ist im Prozess um mutmaßliche Schweigegeldzahlungen in 34 Punkten angeklagt. Vorgeworfen wird ihm dabei nicht die Zahlung von Schweigegeld an sich. Vielmehr soll Trump Geschäftsberichte gefälscht haben, um die Zahlungen geheim zu halten. Damit soll der Kandidat der Republikaner für die US-Wahl 2024 sowohl gegen Steuergesetze wie auch gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben. Trump ist der erste Präsident der USA, der sich in einem Strafprozess wiederfindet.  © Pool/Getty Images/afp
Alvin Bragg ist der Staatsanwalt im Prozess gegen Donald Trump.
Alvin Bragg ist der Staatsanwalt im Prozess gegen Donald Trump. Mit seinem Team an Ermittlern ist es sein Ziel, nachzuweisen, dass Trump mit den Schweigegeld-Zahlungen versucht haben soll, die öffentliche Meinung vor der US-Wahl 2016 zu beeinflussen. Bragg ist Mitglied der Demokraten und seit 2022 Bezirksstaatsanwalt des Bezirks New York. © Angela Weiss/afp
Verteidigt wird Donald Trump in New York von Todd Blanche
Verteidigt wird Donald Trump in New York von Todd Blanche. Der ehemalige Staatsanwalt, der seit April 2023 für den Ex-Präsidenten arbeitet, hat beste Beziehungen in das MAGA-Universum. So verteidigte Blanche bereits Igor Furman, ein Mitarbeiter Rudy Giulianis, und Paul Manafort, Trumps ehemaligen Wahlkampfmanager.  © Mark Peterson/Imago
Unterstützt wird Todd Blanche bei der Verteidigung Donald Trumps von Susan Necheles.
Unterstützt wird Todd Blanche bei der Verteidigung Donald Trumps von Susan Necheles. Sie gilt als sehr erfahrene Strafverteidigerin, auf deren Dienste unter anderem Donald Trumps Firma, die „Trump Organization“, in der Vergangenheit vertraute. Wenn Necheles nicht gerade den Ex-Präsidenten oder seinen Familienkonzern vertritt, verteidigt sie andere zwielichtige Gestalten aus New York - darunter in der Vergangenheit auch Venero Frank Mangano. Der mittlerweile verstorbene Mafiaboss galt Zeit seines Lebens als hochrangiges Mitglied der „Cosa Nostra“ und Chef der berüchtigten „Genovese-Familie“. © Pool/Getty Images/afp
Der Richter im Fall von Donald Trump in New York heißt Juan Merchan.
Der Richter im Fall von Donald Trump in New York heißt Juan Merchan. Geboren wurde er in Kolumbien, aufgewachsen ist er in New York. Dort begann er seine Karriere als Staatsanwalt. Seit 2006 ist er als Richter in der Stadt tätig. Merchan gibt an, kein Mitglied einer politischen Partei in den USA zu sein. Bei der US-Wahl 2020 soll er aber nach Informationen von CNN in drei Fällen kleine Geldbeträge an die Demokraten und ihren damaligen Kandidaten, den heutigen US-Präsidenten Joe Biden, gespendet haben. © Jane Rosenberg/dpa
Der Richter im Fall von Donald Trump in New York heißt Juan Merchan.
Sie brachte den Stein ins Rollen. Stephanie Clifford, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Stormy Daniels. Die Erotikdarstellerin behauptet, im Jahr 2006 eine kurze Affäre mit Donald Trump gehabt zu haben. Kurz vor der US-Wahl 2016 soll Trumps damaliger Anwalt Michael Cohen ihr 130.000 Dollar Schweigegeld gezahlt haben, damit die Affäre nicht ans Licht kommt und Trumps Wahlkampf behindert. Dass Daniels im Prozess gegen Donald Trump aussagen wird, gilt als nahezu sicher. © John Angelillo/Imago
Michael Cohen. Der ehemalige Anwalt Trumps gilt mittlerweile als einer seiner größten Gegner.
Die Eröffnungsplädoyers im Prozess gegen Donald Trump haben bewiesen, dass Michael Cohen der für beiden Seiten wichtigste Zeuge werden wird. Der ehemalige Anwalt Trumps gilt mittlerweile als einer seiner größten Gegner. Das dürfte auch daran liegen, dass Cohen 2018 in Zusammenhang mit Geschäften, die er für Trump abwickelte, wegen Steuerhinterziehung und Falschaussagen vor dem Kongress zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden war. © Spencer Platt/afp
Der erste Zeuge im Prozess gegen Donald Trump war David Pecker, ehemaliger Herausgeber des National Enquirer.
Der erste Zeuge im Prozess gegen Donald Trump war David Pecker, ehemaliger Herausgeber des National Enquirer. Pecker stammt wie Trump aus New York. Die beiden verbindet eine Geschäftsbeziehung, die bis in die 1990er Jahre zurückreicht. Vor Gericht bestätigte Pecker, dass er Trump dabei geholfen habe, Geschichten über Affären, die der Ex-Präsident gehabt habe, zu vertuschen. So soll der Zeitungsmann unter anderem in die Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels als auch an Karen McDougal verweickelt gewesen sein. © Imago
Neben Stormy Daniels behauptet auch Karen McDougal, sie habe Schweigegeld von Donald Trump erhalten.
Denn neben Stormy Daniels behauptet auch Karen McDougal, sie habe Schweigegeld von Donald Trump erhalten, um eine neun Monate dauernde Affäre geheim zu halten. Das ehemalige Playmate und spätere Model behauptet, sich zwischen 2006 und 2007 mehrmals mit dem späteren Präsidenten getroffen zu haben. Damit die Geschichte geheim bleibt, soll McDougal 150.000 Dollar erhalten haben. © Imago
Ein weiterer Zeuge, der im Prozess gegen Donald Trump vor Gericht erwartet wird, ist Allen Weisselberg.
Ein weiterer Zeuge, der im Prozess gegen Donald Trump vor Gericht erwartet wird, ist Allen Weisselberg. Er ist der ehemalige Finanzvorstand der „Trump Organization“ und hat bereits Erfahrungen mit New Yorker Justiz sammeln dürfen: Im Januar 2023 wurde Weisselberg zu einer neunmonatigen Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Laut Michael Cohen soll Weisselberg auch in die Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels verwickelt gewesen sein. © Kena Betancur/afp
Eine weitere hochkarätige Zeugin im Prozess gegen Donald Trump könnte Hope Hicks werden.
Eine weitere hochkarätige Zeugin im Prozess gegen Donald Trump könnte Hope Hicks werden. Das ehemalige Model steht seit 2012 mit der Familie Trump in Verbindung und arbeitete unter anderem für Donalds Tochter Ivanka Trump. Ab 2015 war sie Pressesprecherin der Wahlkampagne des späteren Präsidenten und blieb in verschiedenen Positionen auch nach Trumps Wahlsieg für ihn tätig. Im Prozess in New York dürfte sie nach ihren Kenntnissen über mutmaßliche Schweigegeldzahlungen im Wahlkampf 2016 befragt werden. © Andrew Harnik/dpa
Was sagt eigentlich Melania Trump? Die ehemalige First Lady hält sich bislang aus Prozess gegen ihren Mann heraus.
Was sagt eigentlich Melania Trump? Die ehemalige First Lady hält sich bislang aus Prozess gegen ihren Mann heraus. Weder begleitet die dritte Ehefrau Trumps ihn zum Gericht in New York, noch hat sie sich bislang zu den Vorwürfen geäußert, ihr Ehemann habe sie mit Playmates und Pornostars betrogen, während sie mit dem gemeinsamen Kind schwanger war. Bislang steht nicht fest, ob Melania Trump als Zeugin geladen wird. Sollte das geschehen, könnte Donalds Ehefrau wohl von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen. © Lynne Sladky/dpa
Zum Thema vor Gericht in New York wurde auch Barron Trump, der jüngste Sohn Donalds und das einzige Kind von Melania Trump.
Zum Thema vor Gericht in New York wurde auch Barron Trump, der jüngste Sohn Donalds und das einzige Kind von Melania Trump. Der über zwei Meter große Teenager feierte im März 2024 seinen 18. Geburtstag und wird noch dieses Jahr seinen Highschool-Abschluss feiern - womöglich ohne seinen Vater. Dessen Anwälte stellten für ihren Mandanten einen Antrag, dass er am 17. Mai, dem Tag der Abschlussfeier seines Sohnes, dem Gericht fernbleiben könne. Im Anschluss behauptete Trump, Richter Juan Merchan habe ihm das verboten - eine Falschbehauptung. Merchan hatte lediglich gesagt, er sei noch nicht bereit, eine Entscheidung über diesen Antrag zu fällen. Diese hinge vor allem davon ab, wie der Prozess in den kommenden Wochen verlaufen werde. © Damon Higgins/Imago

„Dies war ein sehr großer Tag, ein sehr aufschlussreicher Tag, denn Sie sehen, dass ihr Fall völlig in sich zusammenfällt“, sagte er. „Sie haben nichts in den Büchern und Aufzeichnungen und sogar etwas, das nur sehr wenig mit dem Fall zu tun haben sollte. Es ist einfach ein Desaster für die Staatsanwaltschaft ... dieser ganze Fall ist einfach ein Desaster.“

Trump fällt nicht zum ersten Mal im Gerichtssaal auf

Trumps wütende Demonstrationen vom Tisch der Verteidigung aus waren nicht das erste Mal, dass er einen Prozessrichter verärgert hat. Der Bundesrichter, der seinen Zivilprozess Anfang des Jahres beaufsichtigte, drohte ihm mit einem Rauswurf aus dem Gerichtssaal, nachdem er seine Anklägerin E. Jean Carroll hörbar verunglimpft hatte. Carroll verklagte Trump erfolgreich wegen Verleumdung.

Am Dienstagnachmittag stellte Trumps Anwältin Susan Necheles Daniels‘ wechselnde Darstellungen der Geschehnisse infrage. Sie behauptete, Daniels sei bereit, alles zu sagen, wofür sie bezahlt werde. Im Jahr 2011 hatte Daniels zugegeben, dass sie erfolglos versucht hatte, ihre Geschichte über das Treffen mit Trump für 15.000 Dollar zu verkaufen.

Manchmal hat sie öffentlich geleugnet, dass die beiden Sex hatten. Im Zeugenstand bestand Daniels jedoch darauf, dass es sich dabei um Lügen handelte, die sie erzählte, um die Bedingungen der Vertraulichkeitsvereinbarung zu erfüllen, für die sie 130.000 Dollar erhielt. Necheles meinte, die wichtigste Lektion, die Daniels aus der Erfahrung von 2011 gelernt habe, sei, dass sie eine Geschichte über Sex mit Trump erfinden müsse, wenn sie Geld verdienen wolle.

Stormy Daniels gibt sich kämpferisch

„Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Präsident Trump hassen ... und Sie wollen, dass er ins Gefängnis geht, richtig?“, fragte Necheles. Sie verwies auf einen alten Social-Media-Post, in dem Daniels sagte, sie würde auf der Straße tanzen, wenn er eingesperrt würde. „Ich möchte, dass er zur Rechenschaft gezogen wird“, antwortete Daniels.

„Sie wollen Geld von Präsident Trump erpressen, richtig?“, fragte der Verteidiger. „Falsch“, entgegnete Daniels, obwohl sie später einräumte, gerne Geld verdienen zu wollen und darauf bestand, dass daran nichts falsch sei. „Um ganz ehrlich zu sein, wenn ich die Chance hätte, die Geschichte zu veröffentlichen und etwas Geld zu verdienen, ja“, sagte sie.

Sie räumte auch ein, dass sie Trump mehr als 660.000 Dollar schulde, weil sie einige Zivilprozesse gegen ihn verloren habe und zur Zahlung seiner Anwaltskosten verurteilt worden sei. Necheles fragte sich, ob diese Schulden Daniels dazu veranlassten, Trump öffentlich anzuklagen. Daniels gab zu, getwittert zu haben, dass sie eher ins Gefängnis gehen würde, als Trump zu bezahlen. „Sie haben sich entschieden, einen Gerichtsbeschluss zu missachten?“, fragte Necheles Daniels. „Ich habe mich entschieden, nicht zu zahlen“, sagte Daniels.

Zu den Autoren

Shayna Jacobs ist Reporterin für Bundesgerichte und Strafverfolgung im Team für nationale Sicherheit bei der Washington Post, wo sie über die südlichen und östlichen Bezirke von New York berichtet.

Devlin Barrett schreibt über das FBI und das Justizministerium und ist der Autor von „October Surprise: How the FBI Tried to Save Itself and Crashed an Election“. Er gehörte zu den Reportage-Teams, die 2018 und 2022 mit Pulitzer-Preisen ausgezeichnet wurden. Im Jahr 2017 war er Mitfinalist für den Pulitzer für Feature Writing und den Pulitzer für internationale Berichterstattung.

Tom Jackman berichtet seit 1998 für die Washington Post über die Strafjustiz und moderiert den Blog True Crime. Zuvor hat er für den Kansas City Star über Verbrechen und Gerichte berichtet.

Marianne LeVine ist eine nationale politische Reporterin für die Washington Post.

Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt.

Dieser Artikel war zuerst am 8. Mai 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Win McNamee/Imago

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