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Strafprozess gegen Ex-Präsidenten

Trump-Prozess: Stormy Daniels spricht im Kreuzverhör über Ivanka und Melania

Im Prozess gegen Ex-Präsident Donald Trump in New York sagt Stormy Daniels aus und hinterlässt verblüffte Beobachter. Der Newsticker.

Update vom 8. Mai, 15.15 Uhr: Weitere Experten äußern sich zur Aussage von Stormy Daniels in New York. „Daniels‘ Aussage hätte mit drei Worten abgeschlossen sein können: Wir hatten Sex“, sagte Rechtsexperte Danny Cevallos im US-Sender MSNBC. Auch Cevallos ist der Meinung, dass die Staatsanwaltschaft sich mit der Berufung von Daniels keinen Gefallen getan habe.

Gleichzeitig habe sie die Geschichte erzählt, von der „Donald Trump nicht wollte, dass Amerika sie hört“. Vor allem die Bereiche, in denen es um seine Familie ging, könnten dem Kandidaten der Republikaner bei der anstehenden US-Wahl schaden, so Cevallos. Daniels hatte im Zeugenstand gesagt, Trump habe ihr gesagt, sie erinnere ihn an seine Tochter Ivanka Trump. Er habe ihr auch mehrfach Fotos seiner Ehefrau Melania Trump gezeigt.

„Katastrophale Aussage“ von Stormy Daniels vor Gericht

Update vom 8. Mai, 11.40 Uhr: Die Aussage von Stormy Daniels hat bei Beobachtern des Prozesses gegen Donald Trump für Aufsehen gesorgt. „Das ist eine verdammt große Sache“, kommentierte Eli Honig, Rechtsexperte des US-Senders CNN, die Worte der Erotik-Darstellerin. Vor allem das Kreuzverhör von Trumps Anwälten habe sich zu einer „katastrophalen Aussage“ für die Staatsanwaltschaft entwickelt. Daniels hatte bestätigt, dass sie Trump hasse und im „Gefängnis sehen“ möchte. „Damit untergräbt sie ihre Glaubwürdigkeit“, so Honig.

Prozess gegen Trump – Stormy Daniels im Zeugenstand

Update, 22.30 Uhr: Nach wenigen Minuten Pause wurde der dreizehnte Verhandlungstag nur kurz weitergeführt. Erneut wurde Stormy Daniels befragt – wie schon seit Stunden – ehe Trump-Verteidigerin Necheles CNN zufolge bekannt gab, dass das Kreuzverhör am Donnerstag fortgesetzt werden soll. Am morgigen Mittwoch wird das Gericht demnach pausieren. Das Rechtsteam von Donald Trump versuchte die vergangene Stunde, Daniels Aussagen zu diskreditieren und ihr unter anderem ein finanzielles Motiv zu unterstellen. Ein Vorgeschmack auf Donnerstag?

Ex-Präsident Donald Trump muss beim Prozess in New York der Aussage seiner Ex-Geliebten Stormy Daniels lauschen.

Update, 22.08 Uhr: Die Verhandlung pausiert erneut. Zuletzt hatte Daniels angegeben, dass sie ursprünglich davon ausging, dass der Mann, der sie einst in Las Vegas bedroht haben soll, von Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen zur Einschüchterung geschickt wurde. Heute hält sie diese Vermutung eigenen Angaben zufolge aber für falsch.

Update, 21.35 Uhr: US-Medien berichten von einer angespannt wirkenden Stormy Daniels, jetzt wo das Kreuzverhör schon einige Minuten stattfindet. „Ein deutlicher Unterschied zu dem lockeren Umgangston, den sie bei der direkten Befragung der Staatsanwälte an den Tag legte“, schreibt etwa CNN. Bei Trump sei das Gegenteil der Fall: Der 77-Jährige würde sich hauptsächlich in seinem Stuhl zurücklehnen.

Update, 21.21 Uhr: Angesprochen auf einen früheren Verleumdungsprozess gegen Donald Trump – den Daniels verlor – sagte die frühere Pornodarstellerin: „Er hat sich durchgesetzt, aber ich habe nicht verloren.“ Trump-Anwältin Susan Necheles erwähnte daraufhin, dass Daniels dem Ex-Präsidenten jedoch circa 560.000 Dollar an Rechtskosten schulde, was Daniels bestätigte. Sie wisse auch, dass es in Florida ein Verfahren gegen sie gebe, in dem Trump versucht, die Kosten einzutreiben.

Update, 21.15 Uhr: Das war deutlich: Auf die Frage, ob Daniels „Präsident Trump hasst“, antwortet Daniels mit einem knappen „ja“. Sie fügt hinzu: „Ich möchte, dass er zur Rechenschaft gezogen wird“.

Update, 20.39 Uhr: Stormy Daniels ist nun zurück im Zeugenstand, auch die Jury hat wieder Platz genommen. Jetzt soll es weiter um die getätigte Schweigegeldzahlungen und die genauen Abläufe gehen – und nicht um intime Details aus Hotelzimmern.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Antrag von Trumps Team abgelehnt: Merchan sieht keinen „Fehlprozess“

Update, 20.23 Uhr: Richter Juan Merchan hat den Antrag der Verteidigung auf einen fehlerhaften Prozess abgelehnt. Merchan sagte: „Zunächst einmal stimme ich Herrn Blanche zu, dass es einige Dinge gab, die wahrscheinlich besser ungesagt geblieben wären.“ Dennoch glaube er nicht, „dass wir an einem Punkt sind, an dem ein Fehlprozess gerechtfertigt ist“. Er sei überrascht gewesen, dass es während der Zeugenaussagen von Stormy Daniels nicht mehr Einwände von Donald Trumps Team gegeben habe.

Update, 20.14 Uhr: Todd Blanche fordert jetzt, dass den „Ausschluss oder Einschränkung“ von Stormy Daniels Zeugenaussage – oder gar einen neuen Prozess. „Wir sind leider der Meinung, dass der Prozess neu aufgerollt werden sollte“, wird der Trump-Verteidiger von CNN zitiert. Staatsanwältin Susan Hoffinger argumentiert hingegen, dass die Aussagen „höchst beweiskräftig für die Absicht des Angeklagten“ seien und Trumps „Motiv für die Bezahlung“ darstellen könnten.

Update, 20.09 Uhr: Mit einem Paukenschlag geht es direkt weiter: Trump-Anwalt Todd Blanche beantragt CNN zufolge einen „Fehlprozess“ aufgrund der detaillierten Aussagen von Stormy Daniels. Das Gericht habe gewisse Grenzen gesetzt und ihre Aussage hätten diese überschritten. „Viele der Aussagen, über die diese Zeugin heute gesprochen hat, unterscheiden sich erheblich von der Geschichte, mit der sie 2016 hausieren gegangen ist“, sagt Blanche mit Blick auf erste Berichte über die Affäre. Trump schrieb indes auf einen Notizblock.

Daniels berichtet von Drohungen wegen Trump-Affäre

Update, 18.54 Uhr: Ehe es in die Mittagspause geht, erklärte Daniels, dass sie der Schweigegeldzahlung auch aus Angst zugesagt hatte. So seien ihr schon im Jahr 2011 von einem Unbekannten in Las Vegas Konsequenzen angedroht worden sein, falls sie mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gehen sollte. Inzwischen wird die Ex-Pornodarstellerin seit knapp zwei Stunden befragt. Weitergehen soll es um 14 Uhr Ortszeit (20 Uhr MESZ).

Update, 18.44 Uhr: Nach Veröffentlichung des „Access Hollywood“-Tapes im US-Wahlkampf 2016, sei Donald Trump und dessen damaliger Anwalt Michael Cohen auf Stormy Daniels zugekommen, um sie für ihr Schweigen zu bezahlen. „Das war das Beste, was mir passieren konnte“, so Daniels, „denn dann wäre ich in Sicherheit und die Geschichte würde nicht an die Öffentlichkeit gelangen“, sagte sie aus. Man habe ihr 130.000 Dollar für eine Geheimhaltungsvereinbarung angeboten.

Daniels spricht über Hotel-Treffen mit Trump: „Ich ging so schnell ich konnte“

Update, 18.20 Uhr: Daniels gab zu Protokoll, dass sie vielen Menschen in ihrem Umfeld über das Treffen mit Donald Trump berichtet habe. Dass es zum Sex kam, habe sie jedoch nur „sehr wenigen, sehr engen Bekannten erzählt“. Im Jahr 2007, ein Jahr nach dem besagten Treffen, hätten Trump und sie sich erneut auf einer Party getroffen. Damals habe der frühere US-Präsident gerade seine Wodka-Marke vorgestellt. Die damalige Pornodarstellerin habe versucht, „diese Art von Beziehung“ aufrechtzuerhalten, um von Trumps Beziehungen ins Show-Geschäft zu profitieren. Ein weiteres, intimes Treffen habe sie vorerst allerdings abgelehnt.

Update, 18.11 Uhr: Weiter schildert Stormy Daniels, dass sie sich einen Moment später im Bett mit Donald Trump wiederfand. „Ich hatte meine Kleidung und meine Schuhe ausgezogen. Ich zog meinen BH aus“, wird sie von CNN zitiert. Auf die Frage, ob sie sich daran erinnere, wie sie ihre Kleidung ausgezogen habe, antwortet sie mit Nein. „Das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf dem Bett lag“, sagt sie aus.

Update, 17.55 Uhr: Stormy Daniels erklärt, dass sie auf eine Einladung Trumps dessen Hotelzimmer besucht hatte und vorübergehend ins Badezimmer ging. Als sie zurückkam, soll Donald Trump bereits „in Boxershorts und T-Shirt“ auf dem Bett gelegen haben. Sie habe das Gefühl gehabt, „dass sich der Raum in Zeitlupe dreht“, wird Daniels von CNN zitiert. „Oh mein Gott, was habe ich missverstanden, als ich hierhergekommen bin?“, sagte sie in Richtung Jury.

Daniels spricht im Prozess über ihre Affäre mit Trump

Update, 17.10 Uhr: Stormy Daniels erzählt während des Prozesses in New York von ihrem Treffen und der Affäre mit Donald Trump. Vor dem Treffen in Trumps Hotelsuite habe sie eine Einladung des Ex-Präsidenten zum Abendessen angenommen. Dabei habe sie sich gedacht: „Was kann schon schiefgehen“, wie AP-News Daniels aus dem Gerichtssaal zitiert.

Update, 16.39 Uhr: Die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels wurde soeben in den Zeugenstand gerufen, berichtet der US-Sender CNN. Daniels, mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford, hat 2006 eine Schweigegeldzahlung wegen einer Affäre mit Donald Trump angenommen. Diese soll der Ex-Präsident falsch verbucht haben.

Trumps Verteidigung will Stormy Daniels Aussage einschränken

Update, 15.50 Uhr: Die Verteidigung von Donald Trump will Stormy Daniels davon abhalten, über „Einzelheiten“ ihrer sexuellen Beziehung zu Trump zu reden. Die Anwältin Susan Necheles sagte im Gericht, dass dies für „einen Fall über Bücher und Aufzeichnungen“ nicht notwendig sei, berichtete AP-News.

Fox-Moderator hofft auf Trumps Inhaftierung in New York

Update 11.00 Uhr: Fox News-Moderator Greg Gutfeld, ein glühender Unterstützer Tumps, äußerte jetzt die Hoffnung, dass Donald Trump ins Gefängnis kommt. Dies würde „garantieren“, dass der ehemalige Präsident die Wahl im November gewinnt, berichtet das Portal mediaite.

Pelosi äußert sich zu „Strolch“ Trump

Update, 08.59 Uhr: Unterdessen hat sich Nancy Pelosi zu Donald Trump geäußert. Laut einem Bericht von Newsweek nannte die frühere Sprecherin des Repräsentantenhauses den ehemaligen Präsidenten einen „Strolch“ und beschuldigte ihn, die Republikaner in eine „Sekte“ zu verwandeln.

Es solle mehr um die Republikanische Partei gehen, nicht um „irgendeinen Personenkult, der sich um einen Mann dreht“, so Pelosi weiter. Die kalifornische Kongressabgeordnete der Demokraten kritisierte auch die Auftritte Trumps, die sie als „im ethno-nationalistischen Populismus verwurzelt“ bezeichnete. Pelosi stellte fest, dass diese Entwicklung „relativ neu“ sei und kritisierte Trump dafür, die Ängste der Menschen auszunutzen. 

Richter Merchan beendet Verhandlungstag

Update, 22.21 Uhr: Die Befragung von Deborah Tarasoff ist inzwischen beendet. Kurz ging es für die Buchhalterin noch ins Kreuzverhör, als ein Trump-Anwalt fragte, ob die Trump Organization ein Familienunternehmen sei – was Tarasoff bejahte. Im Laufe der Jahre habe sie nicht nur mit Donald Trump, sondern auch mit dessen Kindern Eric, Donald Junior und Ivanka zusammengearbeitet. Im Anschluss an das Kreuzverhör beendete Richter Merchan den Verhandlungstag. „Geschworene, wir werden heute etwas früher aufhören“, sagte Merchan in Richtung Jury.

Früherer Mitarbeiter nennt Ex-Präsidenten „Kopf“ hinter Trump Organization

Update, 17.50 Uhr: Der Jury werden nun Geschäftsunterlagen gezeigt, die Zahlungen an Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen mit Anklagen gegen den früheren Präsidenten in Verbindung bringen. Die Belege seien Geschäftsunterlagen, die mit mehreren der 34 Anklagen gegen Trump wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen in Zusammenhang stehen, berichtet CNN.

Trump-Prozess wird fortgesetzt: Nächste Zeugen noch unbekannt

Erstmeldung: New York – Am Wochenende gab es endlich mal Abwechslung vom tristen Prozess-Alltag für Donald Trump. Der ehemalige Präsident war bei der Formel 1 in Miami zu Besuch, wo er Lando Norris zu dessen Sieg gratulierte. Sieger Norris sagte nach dem Rennen, Trump habe gescherzt, er sei heute „sein Glücksbringer“ und das Aufeinandertreffen sei ein „cooler Moment“ für ihn gewesen: „An diesem Wochenende waren viele besondere und coole Leute hier. Donald ist jemand, vor dem man in vielerlei Hinsicht großen Respekt haben muss“, sagte Norris.

In New York wartet allerdings ab heute wieder der Gerichtssaal auf Trump. Das Strafverfahren des Staates New York gegen den Ex-Präsidenten wird fortgesetzt – mit dem zwölften Verhandlungstag. Die Staatsanwälte verrieten nicht, wen sie als Nächstes in den Zeugenstand rufen werden. Bislang wechseln die Zeugen zwischen obskuren Gestalten – wie der jungen Rechtsanwaltsgehilfin, zu deren Aufgaben im Büro des Staatsanwalts in Manhattan die Katalogisierung von Trumps Social-Media-Posts gehört – und hochkarätigen Akteuren, die über ihre Gespräche mit Trump im Weißen Haus sprachen. Prozessbeginn ist um 15:30 Uhr MESZ.

  1. Den Anfang machte David Pecker. Der ehemalige Herausgeber des Boulevard-Blattes „National Enquirer“ bestätigte, dass er an einer Schweigegeldzahlung Trumps an das Playmate Karen McDougal beteiligt war.
  2. Es folgte Rhona Graff, die mehrere Jahrzehnte in der Trump-Organization arbeitete und laut USA Today als „Trumps rechte Hand“ galt. Sie bestätigte vor Gericht in New York, dass der Angeklagte mehrfach Kontakt zu Stormy Daniels gehabt haben soll.
  3. Der dritte Zeuge, der seine Aussage begann, ist Gary Farro. Als Angestellter der „First Republic Bank“ war Farro an der Abwicklung der Schweigegeldzahlung an Stormy Daniels beteiligt.
  4. Hope Hicks ist eine ehemalige Mitarbeiterin von Trumps Wahlkampfteam, die ihrem Chef ins Weiße Haus folgte. Das 35 Jahre alte ehemaligen Model hat ihre Aussage Ende der letzten Woche begonnen – und brach im Zeugenstand kurz unter Tränen zusammen. Ihre Schilderung verdeutlichte den Geschworenen, wie besorgt das Wahlkampfteam von Trump 2016 wegen negativer Geschichten über ihn und Frauen war – und wie dieses Thema Trump auch nach seinem Einzug ins Oval Office verfolgte.

Zahlreiche weitere Zeugen werden im Verlauf des Prozesses erwartet. Darunter befinden sich Fachleute für Wahlkampffinanzierung und Steuerrecht sowie weitere ehemalige Angestellte der „Trump-Organization“. Pikanter aber dürften die Aussagen ehemaliger Weggefährtinnen und -gefährten des Ex-Präsidenten werden.

  • Michael Cohen: Trumps Ex-Anwalt gilt mittlerweile als einer seiner größten Gegner. Er wickelte die Schweigegeldzahlungen seines ehemaligen Mandanten ab und dürfte einige Details darüber im Zeugenstand zum Besten geben.
  • Karen McDougal: Das ehemalige Playmate hatte eine mehrmonatige Affäre mit Trump.
  • Stormy Daniels: Die Erotikdarstellerin und ihre Affäre zu Trump stehen im Mittelpunkt des ganzen Verfahrens. Ihre Aussage gilt als nahezu sicher.

Tritt Donald Trump als Zeuge im Prozess gegen ihn selbst auf?

Unklar bleibt weiter, ob Trump selbst den Zeugenstand in New York betreten wird. Sollte die Staatsanwaltschaft ihn aufrufen, könnte er wohl von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen. Gleiches gilt für seine Ehefrau, Melania Trump, die während Trumps Affären mit McDougal und Daniels hochschwanger mit ihrem einzigen Kind, Barron Trump, war.

Der Prozess gegen Trump wird mehrere Wochen dauern. Ein Urteil wird frühestens am 31. Mai und spätestens am 14. Juni erwartet.

Am 6. November wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Wie laufen die Wahlen ab und wer war der jüngste Amtsträger, der je ins Weiße Haus einzog? Antworten auf diese Fragen und mehr finden Sie in unserem Quiz zur US-Politik. (Redaktion mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Justin Lane

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